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Test

von  Hans Frank
02.09.2015
Lost Horizon 2
Getestet auf Windows, Sprache Deutsch

Als Lost Horizon vor ziemlich genau fünf Jahren erschien, waren wir recht angetan. Ein klassisches Abenteuer im Geiste von Indiana Jones, mit guten Rätseln, passabler Story und sehr schöner Grafik - genau das, was man von Animations Arts erwartet hatte, gerade nach dem etwas schwächeren Geheimakte 2. 2012 enttäuschte Geheimakte 3 fast auf ganzer Linie und zur gamescom 2013 ließen die Entwickler verlauten, aus Lost Horizon 2 ein actionlastigeres Spiel in vollem 3D machen zu wollen - obwohl die handgezeichneten Hintergründe aus dem ersten Teil einen großen Anteil an der Atmosphäre hatten. Wie viel das jetzt erschienene Lost Horizon 2 noch mit der damaligen Version zu tun hat, zeigen wir euch in unserem Test.

Geschichtseinerlei

Fenton Paddock ist zurück, zwei Jahrzehnte nach der Handlung im Vorgänger. Im Auftrag der britischen Armee hetzt er von Einsatz zu Einsatz und scheint nicht so ganz glücklich mit seinem Leben zu sein. Kim ist verschwunden und seine Tochter Gwen fristet ihr Dasein in einem Internat in Deutschland.

Das Spiel beginnt mit einer Rückblende in das nationalsozialistische Deutschland. Dr. Brunner hat im Auftrag der Nazis eine Entdeckung gemacht, die er vor seinen Auftraggebern lieber geheim halten will und die er deswegen den Flammen seines Kamins opfert. Keine Minute zu spät, wie sich herausstellt, als ein Kommando der SS das Erdgeschoss des Hauses betritt. Für Dr. Brunner ist klar: Nicht nur er ist in Gefahr, sondern auch seine beiden Töchter, die im Nebenzimmer schlafen. Und so ist es die erste Aufgabe des Spielers, die kleine Familie in Sicherheit zu bringen.

Nichts Halbes, ...

Schon in diesen ersten Spielminuten wird klar, dass das Gameplay eigentlich völlig anders konzipiert war. Dr. Brunner steht nämlich bei der Rettung seiner Töchter unter Zeitdruck. Visualisiert wird das durch eine kleine Stoppuhr, bei der ein vordefiniertes Zeitfenster abläuft. Hat der Spieler die Rätsel nicht schnell genug gelöst, muss er die Sequenz wiederholen. Dazu gesellen sich im späteren Spielverlauf einige ganz gut umgesetzte Schleichszenen, bei denen man zum Beispiel im richtigen Moment die Deckung verlassen muss. Einen Tiefpunkt erreicht das Spiel bei einer Verfolgungsjagd, die von Quick-Time-Events bestimmt wird - man muss also möglichst schnell eine Maustaste drücken, um die Sequenz erfolgreich zu meistern. Kann man machen, ist hier aber sehr schlecht umgesetzt, sowohl was Bedienung als auch was die Optik betrifft. Wer hier an Telltale denkt, ist völlig im Recht - die Vorlage der Entwickler ist ganz klar zu erkennen. Die Verfolgungsjagd ist wohl das beste Indiz dafür, was Animation Arts eigentlich mit Lost Horizon 2 geplant hatte: Ein actionlastiges Spiel ohne anspruchsvolle Rätsel, wie Telltale es seit Jahren vormacht und damit erfolgreich ist.

Ein Ausblick darauf, was Lost Horizon 2 eigentlich werden hätte sollen.

Dass es am Ende doch anders gekommen ist und sich der Spieler fast ausschließlich klassisch durch Story und Szenarien rätselt, könnte mehrere Gründe haben. Vielleicht haben sich die Entwickler das Feedback der Fans zu Herzen genommen, die ein eher klassisches Adventure offensichtlich bevorzugen. Vielleicht hat es aber auch einfach technisch nicht gut genug geklappt und die Erfahrung gefehlt, etwas völlig neues gut genug zu machen und man hat sich auf seine Kernkompetenzen besonnen. Denn natürlich ist es leicht, auf Rätsel und anspruchsvolles Gameplay einfach zu verzichten. Bedeutend schwieriger ist es jedoch, die dann klaffende Lücke durch eine tolle Story zu füllen, die den Spieler trotzdem befriedigt.

Die Hintergründe sind wirklich sehenswert.

... und nichts Ganzes

Mutmaßlich hätte aus Lost Horizon ein tolles Spiel werden können, hätten sich die Entwickler ihren Ausflug ins Actiongenre gespart, gleich ein Adventure im Stil des Vorgängers entwickelt und dabei dessen Stärken herausgearbeitet und Schwächen umgangen. Leider hat Animation Arts sich für einen anderen Weg entschieden. Herausgekommen ist ein Spiel mit viel Potenzial und leider auch vielen Schwächen. Die Geschichte ist nicht unbedingt originell, aber für ein Abenteuer à la Indiana Jones absolut ausreichend. Leider enthält sie wieder, man muss schon fast sagen Animation-Arts-typisch, diverse Logiklücken und arg konstruiert wirkende Situationen. Warum wird Fentons Partner beim Einsatz im ersten Kapitel gnadenlos erschossen, Fenton aber nur eingesperrt. Sollte man, wenn die SS schon auf dem Weg im Treppenhaus zur eigenen Wohnung ist, wirklich noch nach Kerzen für eine dunkle Kammer suchen? Warum ist Fentons Partnerin und Gwens Mutter Kim verschwunden? Ist es eine gute Idee, eine klapprige Ziegelwand, in der schon einige Steine fehlen, mit einer 200-Kilo-Fliegerbombe zu sprengen, wenn man selbst nur wenige Meter entfernt in Deckung gehen kann? Dazu wirkt die Geschichte gerade im späteren Spielverlauf stark konstruiert und eher als Mittel zum Zweck, um die schönen Schauplätze zu präsentieren. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, das Ende ist nur so halbwegs befriedigend. Zu großen Teilen nervig inszeniert ist außerdem Fentons Tochter Gwen. Gwen weiß alles, korrigiert alles, hält alles aus und sich selbst sowieso für unverzichtbar. Verzichtbar wäre sie aber gewesen, definitiv. Auch, weil es die Autoren überhaupt nicht verstehen, eine glaubhafte Beziehung zwischen Fenton und Gwen zu kreieren. Die beiden gehen miteinander um wie zwei Fremde, die sich nicht viel zu sagen haben. Das schadet der Atmosphäre.

Manchmal wechselt die Kamera in andere Perspektiven.

Potenzial verschenkt

Dabei ist es nicht so, dass Lost Horizon 2 ein grundsätzlich schlechtes Spiel wäre. Die Story ist am Anfang durchaus interessant und die Rätsel sind klassisch, aber abwechslungsreich. Auch wenn man Fenton und dem Spielprinzip gerade im ersten Kapitel ansieht, dass unter anderem die erfolgreichen PlayStation-Spiele Uncharted und The Last of Us als Vorbild gedient haben, entwickelt das Spiel schnell seinen eigenen Charme. Das Inventar wächst an und enthält auch wieder viele nutzlose Gegenstände, was die eingebauten Kombinationsrätsel schwieriger macht. Die Rätsel und Rätselketten sind meist logisch, einige wenige aber auch abstrus. In einem Kapitel, das in einem Wald spielt, muss man beispielsweise einen versteckten Bunkereingang finden. Man hat dazu eine Wegkarte und zwei Orte im Wald, an denen man sich orientieren kann. Statt sich jetzt einfach anhand der Karte und den eingezeichneten Wegen zu orientieren, muss man eine aufwändige, von einem nahen Aussichtsturm aus sichtbare Konstruktion bauen (die in der Realität so nie funktionieren würde). Erst dann kann man sich im Wald auf den Weg zu der Stelle machen, die man vorher auch schon so als die wahrscheinlichste Zielposition ausgemacht hatte. Insgesamt macht das Lösen der Rätsel aber Spaß und der Schwierigkeitsgrad ist ausgewogen. Neben Fenton sind auch noch andere Charaktere steuerbar, die teilweise auch zusammenarbeiten müssen. Neu ist die eingebaute Komplettlösung, die nicht nur Lösungshinweise gibt sondern tatsächlich jeden Schritt einzeln beschreibt. Natürlich gibt es auch weiterhin die Hotspotanzeige. In manchen Arealen gibt es viele, in manchen aber auch nur sehr wenige Interaktionsmöglichkeiten. Neu ist ein Kombinationsbildschirm für Gegenstände, die aus mehr als nur zwei Dingen zusammengebaut werden müssen. Hier muss dann auch die richtige Reihenfolge eingehalten werden, was eine gute Idee ist. Dieser Kombinationsbildschirm öffnet sich nur, wenn man zwei Dinge miteinander kombiniert, die tatsächlich zusammen gehören.

Der Kombinationsbildschirm.

Wirklich toll ist auf den ersten Blick die grafische Gestaltung des Spiels. Die schönen, hauptsächlich zweidimensionalen Hintergründe sind eine Augenweide und durch unterschiedliche Lokationen wie eine süddeutsche Villa, einen russischen Güterbahnhof, eine isländische Bergregion oder den roten Platz in Moskau sehr abwechslungsreich. Immer wieder verwenden die Entwickler Techniken wie Projection Mapping oder Parallax Scrolling, was wohl durch den Umstieg auf die Engine Unity möglich war. Das macht die Schauplätze teilweise sehr lebendig. Animationen wie Vogelschwärme, die durch den Himmel fliegen, oder durch die Wolken fallende Sonnenstrahlen tragen dazu bei. Gerade am Anfang des Spiels werden immer wieder auch unterschiedliche Perspektiven und Kamerawinkel eingesetzt. Mehrmals im Spiel wechselt man in eine Art isometrische Ansicht, die vielleicht auch für Actionszenen vorgesehen war, letztendlich aber gekonnt für klassische Rätsel genutzt wird. Einigen wenigen Bereichen merkt man aber an, dass die Entwickler mit der neuen Engine vielleicht doch noch nicht vertraut genug waren, um stimmige Ergebnisse zu erzielen.

Leider wird das Bild durch Charaktermodelle getrübt, die locker ein paar Polygone mehr und hübschere Texturen gebraucht hätten. Kann man mit Fenton gerade noch leben, sehen die Modelle von Anna (Fentons Sidekick) und Gwen (Fentons Tochter) - beides ebenfalls steuerbare Protagonisten - einfach nur schlecht und nicht mehr zeitgemäß aus. Auch die Animationen lassen zu wünschen übrig und die meisten spezielleren Aktionen wurden mit Schwarzblenden oder kurzen Videos realisiert.

Ein Tiefpunkt der Gestaltung.

Diese Videos, die zwar Spielgrafik verwenden, aber vorgerendert wurden, machen ebenfalls keinen guten Eindruck. Die Zwischensequenzen sind inhaltlich in Ordnung, liegen aber nur in sehr schlechter Qualität vor. Die Bilder sind verschwommen, rauschen und sind unscharf, man sieht deutlich die Komprimierung. Sie passen außerdem nicht immer ins Geschehen, so als hätte man im Spiel noch etwas geändert, aber nicht auch die Videosequenz entsprechend angepasst. Auch das sollte man im Jahr 2015 besser lösen können.

Die Sound- und Musikkulisse ist in Ordnung, es gibt anders als beim Vorgänger aber diesmal keine Titelmelodie, die sich durch das ganze Spiel zieht. Die Synchronsprecher sind gut gewählt und stellen zufrieden. Einzig die Synchronsprecherin von Gwen, Fentons jugendlicher Tochter, klingt etwas zu kindlich und rechthaberisch. Wer die Kinderhörspielreihe “Meine Freundin Conni” kennt, wird sofort an die neunmalkluge Besserwisserin aus dem Kindergarten erinnert. Eingespart wurden außerdem viele Kommentare zu Inventargegenständen oder fehlerhaften Kombinationen. Stattdessen ertönt bei Lost Horizon 2 einfach ein kurzer Fehlersound. Das ist schon in Ordnung, kostet aber auch wieder ein wenig Atmosphäre.

Die Steuerung ist ordentlich umgesetzt und bietet allen notwendigen Komfort. Das Inventar erscheint bei Bewegung des Mauszeigers an den oberen Bildschirmrand und überdeckt dabei manchmal Hotspots. Leider gibt es allerdings nur noch eine One-Click-Steuerung, bei der das Spiel automatisiert entscheidet, welche Interaktion ausgelöst wird. Das ist einfach zu entwickeln und perfekt für die Portierung auf mobile Endgeräte, schadet aber letztendlich dem spielerischen Anspruch. Optional kann man die Charaktere statt mit der Maus auch mit den WASD-Tasten durch die Areale steuern. Wege lassen sich durch Doppelklick abkürzen, Charaktere fangen bei größeren Entfernungen an zu rennen. Bei einigen wenigen Türen wechselt das Spiel in eine Nahansicht und man muss zum Beispiel den Schlüssel selbst ins Schloss stecken. Das bremst etwas das Spielgeschehen und wurde auch nicht konsequent umgesetzt. Die künstlich wirkende Begrenzung auf zehn Speicherslots hätte nicht sein müssen, ist aber zu verschmerzen. Wirklich schade ist, dass steuerbare Dialoge fast komplett fehlen. Die vorhandenen sind schlecht konstruiert und gehen nicht über zwei Auswahlebenen hinaus.

Fazit

Lost Horizon 2 ist kein schlechtes Spiel, auch kein schlechtes Adventure. Es versucht nur zu viel und scheitert daran. Es wirkt so, als wäre für einige Elemente einfach nicht genug Zeit gewesen. Die schlecht ausgearbeiteten Charaktermodelle wirken in den ebenfalls minderwertigen Videosequenzen teilweise grotesk, die Geschichte hat viel zu wenig Platz zur Entfaltung und wirkt irgendwann unglaubwürdig. Das Spielen von Lost Horizon 2 macht Spaß, die Atmosphäre wird jedoch von der Vielzahl an unfertig wirkenden Elementen getrübt. So gerät eines der großen Adventurereleases 2015 ein wenig zur Enttäuschung.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Lost Horizon 2 wirkte auf mich wie ein vielversprechender Prototyp – immer wieder blitzte das Potenzial durch, doch bis zum fertigen Spiel schienen noch etliche Arbeitsstunden erforderlich. Die sollte es aber nicht mehr bekommen. Das Ergebnis: Eine Aneinanderreihung loser Enden, mit heißer Nadel zusammengestrickt.
Da wäre zum Beispiel das wirklich ansehnliche Projection-Mapping, welches ab dem zweiten Kapitel nahezu komplett eingespart wurde. Wie lässt sich knappes Budget deutlicher vor Augen führen, als wenn zunächst ein Standard etabliert und anschließend eingestampft wird? Dennoch sind die Hintergründe meist abwechslungs- und detailreich gestaltet und lassen sich klar als Pluspunkte verbuchen. Doch dann diese Charaktermodelle. Wurde Hauptprotagonist Fendon noch deutliche Detailverliebtheit zuteil, wirken die übrigen Figuren, als wären sie mal eben aus einer 3D-Datenbank runtergeladen und ungesehen übernommen worden. Ruft man sich in Erinnerung, dass die Modelle des ersten Teils komplett überarbeitet wurden um gewissen Qualitätsstandarts zu genügen, ist das eine wirklich ernüchternde Entwicklung. Und wieder wurde drastisch an den Animationen gespart – da frage ich mich langsam, ob der Name des Entwicklers ironisch gemeint ist.
Verheißungsvoll klang die Idee, den Held aus dem ersten Teil um 20 Jahre altern zu lassen. Aber dann sollte das auch erzählerisch genutzt werden. Und was soll das mit dem Verschwinden seiner Frau Kim? Zu Spielbeginn mal rasch in den Raum geworfen, wird dieser Schicksalsschlag anschließend nie wieder erwähnt. Hier wurden aus Zeit- oder Geldnot offensichtlich ganze Handlungsstränge gekappt. Traurig mit anzusehen, wie Animation Arts nach und nach seine einstmals starken Marken im Mittelmaß versenkt.
Benjamin Benmin Klemen
Es stimmt schon, Lost Horizon 2 hat so einige Mängel, vor allem im Bereich der Präsentation, die Animation Arts durch etwas mehr Budget und Zeit sicher hätte ausmerzen können - man merkt dem Spiel einfach an, dass das Konzept während der Entwicklung komplett über den Haufen geworfen wurde. Aber nicht alles ist schlecht, im Gegenteil: Das Spiel ist eine spannende Abenteuerreise in bester Indiana-Jones-Manier, die mich stark an die Adventures der dtp-Ära erinnert hat - ein Gefühl, das ich schon länger nicht mehr hatte. Das war mir dann auch mal wieder die inzwischen ungewohnten 40 Euro wert. An den Vorgänger kommt es bei weitem nicht heran, aber ein Geheimakte 3 ist es zum Glück auch nicht geworden.
Axel Kothe
Lost Horizon 2 erzählt eine spannende Abenteuergeschichte in klassischer Action-Manier. Nach langer Zeit wieder ein Adventure dieses Typs zu spielen, hat Spaß gemacht. Und wie bei diesem Film-Genre steht die Logik der Geschichte nicht zwingend im Mittelpunkt. Die zahlreichen Ungereimtheiten in diesem Bereich haben mich daher nur ein wenig gestört. Da habe ich mich schon eher an den merkwürdig gehetzt wirkenden Zwischensequenzen und der Grafik darin gestoßen. Und zwei Dinge sind bei Lost Horizon 2 leider einfach unverkennbar: Das Konzept hat eine 180-Grad-Drehung hingelegt, dabei aber nicht ganz stimmige Spuren hinterlassen. Und die Veröffentlichung kam offenbar dann doch etwas zu früh. Mehr Zeit für den Feinschliff wäre sicher wünschenswert gewesen. Das beginnt schon bei kleinen Dingen wie der lieblos eingebaut wirkenden Komplettlösung, um nur ein Beispiel zu nennen. Unter dem Strich bleibt ein klassisches Abenteuer mit allem, was dazu gehört, inklusive ungeschliffener Kanten. Kein Adventure der Spitzenklasse, aber gute Mainstream-Unterhaltung.
Hans Duschl
Man merkt deutlich, wie Animation Arts sich Lost Horizon 2 eigentlich vorgestellt hatten. Eine dynamische und tiefgehende Vater-Tochter-Beziehung wie in The Last of Us (an dem sich sogar das Spielecover optisch deutlich orientiert), von der alleine das Spiel atmosphärisch schon leben könnte. Actionreiches und spannendes Gameplay mit Quick-Time-Events wie in einigen Spiel von Telltale. Große Kulissen und typische Abenteureratmosphäre wie in Uncharted (Fentons Charaktermodell ähnelt nicht umsonst Nathan Drake). Herausgekommen ist ein halbwegs solides Adventure mit grafischen Mängeln, einer nicht ganz ausgegorenen Geschichte, akzeptablen Rätseln und teilweise enttäuschender Atmosphäre, das den Eindruck hinterlässt, nicht ganz fertig zu sein. Hätte man sich noch ein paar Monate Zeit genommen, um einige Elemente zu polieren, hätte ein würdiger Nachfolger zu Lost Horizon dabei herausgekommen können.

Animation Arts’ Spiele polarisieren schon seit dem ersten Geheimakte-Teil. Ich mochte sie und konnte auch mit den vorhandenen Defiziten bei der Geschichte fast immer leben, weil mir alle anderen Elemente gut gefallen haben. Bei Lost Horizon 2 ist aber einfach so viel unrund, dass ich keine klare Empfehlung mehr aussprechen kann. Für die Entwickler tut mir das leid und ich hoffe, dass sie die Chance bekommen, es beim nächsten Spiel besser zu machen.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • tolle Hintergründe
  • abwechslungsreiche Areale
  • nette Rätsel
  • inkonsistentes Gameplay
  • schwache Charaktermodelle
  • leichte Logikfehler