Am Messe-Donnerstag erwarteten uns sowohl ein paar Wiedersehen mit alten Bekannten als auch unerwartete Entdeckungen. Hier die Zusammenfassung:
Über 10 Jahre ist es her, als Studio Fizbin ihr überaus unterhaltsames Adventure The Inner World veröffentlichten. Einen Nachfolger und mehrere andere Spiele später gibt es Fizbin leider nicht mehr, der damalige Projektleiter Sebastian Hollstein (damals: Mittag) hat mit I Knew It! aber einen neuen Entwickler ins Leben gerufen. Dort arbeitet er nun mit mehreren Mitgliedern des damaligen Teams, inklusive Art-Direktorin Mareike Ottrand, am neuen Adventure Greta Sees Ghosts.
Darin helfen wir Leuchtturmwärterin Greta dabei, auf einer Inselgruppe in der Nordsee Geister, die noch nicht zu ihrer letzten Ruhe gekommen sind, ins Jenseits zu befördern. Dabei muss sie die Geister zunächst in ihrer Flasche einfangen - was durch das Lösen eines immer komplexer werdenden Rätseltyps gelingt, in dem mehrere Punkte mit einer begrenzten Zahl von Formen abgedeckt werden müssen - und anschließend zu einem Ort bringen, der für den jeweiligen Geist eine spezielle Bedeutung hat.
Maussteuerung oder klassische Inventarrätsel gibt es dabei nicht. Was das Team aber nicht verlernt hat ist die handgezeichnete Optik voller fantasievoller Details und der unnachahmliche Humor, der immer dann hervortritt, wenn Greta mit dem eingefangenen Geistern über ihr Verscheiden diskutiert. Erscheinen soll das Spiel im März kommenden Jahres, die Messedemo könnt ihr aktuell auch bequem auf der Steam-Seite herunterladen.
Kein klassisches Adventure, aber ein Schmankerl für Fans von Spielen wie Little Nightmares dürfte das thailändischen Kumarn: The Wandering Spirit von WereBuff Studio werden. Dort rätseln, rennen und schleichen wir uns gemeinsam mit einem knuffigen Zebra in Sicherheit, um nicht von finsteren Höllen-Kreaturen aus der thailändischen Mythologie verspeist zu werden. Die verstörende Optik und intensive Soundkulisse machen einen guten Eindruck, frühestens erscheint der Titel aber im nächsten Jahr. Ein Publisher ist bisher nicht gefunden.
Interscape präsentiert sich als cineastisches Abenteuer auf Unreal-Basis, das bislang weitgehend unter dem Radar lief. Als eines Tages eine mysteriöse, schwarze Kugel auf der Erde erscheint, fallen zahllose Menschen in einen endlosen Traum, aus dem sie nicht mehr erwachen. Unsere Aufgabe: Wir begeben uns in diese gefährlichen Traumwelten, um die Gefangenen zu retten.
Inspiriert von Filmen wie Matrix und Inception entfacht der südkoreanische Indie-Entwickler Roomtone ein visuelles Feuerwerk phantastischer Szenen. Die Präsentation in Third-Person-Perspektive und Echtzeit-3D bewegt sich auf einem Niveau, das man sonst eher aus der Triple-A-Szene kennt – und das ganz ohne Kämpfe. Zwar konnten wir einige Quicktime-Elemente erkennen, doch der Fokus liegt klar auf der Erkundung der vielschichtigen Traumwelten und ihrer Bewohner und dem Rätsel um die geheimnisvolle „Sphere“.
Zusammenstürzende Gebäude, fliegende Fische und Stürze in Mandelbrot-Bäume liefern genug surrealen Stoff, um selbst Salvador Dalí neidisch zu machen. Der Titel soll 2026 erscheinen und verspricht ein emotionales Erlebnis für alle Freunde von filmischen Adventures.
Bei Kwalee durften wir mit Call of the Elder Gods das Sequel zum First-Person-Adventure Call of the Sea anspielen, das derzeit vom spanischen Studio Out of the Blue entwickelt wird. Darin bereisen wir erneut die Welt, um nach mysteriösen Artefakten und uralten Lovecraft’schen Flüchen zu suchen. Auch wenn das Spiel zahlreiche mysteriöse Sequenzen bietet, steht die Atmosphäre stets im Vordergrund – ein Horror-Adventure mit Jump Scares muss man nicht befürchten.
10 Jahre nach den Ereignissen von Teil 1 steuern wir nun aber Professor Everhart und seine Studentin Evangeline Drayton, die die Rätsel der Spielwelt als Duo lösen müssen. Wer Teil 1 gespielt hat, darf die Entscheidung von dessen Ende ins Spiel übertragen, Neueinsteiger sollen sich aber ebenfalls zurechtfinden. Im Gegensatz zum ersten Teil bietet das Sequel nun auch Multiple-Choice-Dialoge. Das Entscheidungselement am Ende bleibt erhalten, ebenso wie der Einsatz hochwertiger Sprecher bei der (englischen) Sprachausgabe.
Call of the Elder Gods hat einen optionalen Detektiv-Modus, in dem es uns weniger Hilfestellung gibt und das In-Game-Notizbuch eingeschränkt ist. In der ersten Szene erinnert sich Everhart daran, wie er seiner Frau eine Art Escape Room im eigenen Anwesen gebaut hat - eine originelle Art, die Spielmechaniken der Rätsel mittels Tutorial einzuführen. Erscheinen wird das Spiel erst im kommenden Jahr. Eine Switch-2-Version wird es ebenfalls geben.
Das neue Projekt von Bleakmill, veröffentlicht von Headup Publishing (mit Unterstützung von Beep Japan), setzt den ersten Industria-Teil fort. Im Genre bewegt sich Industria 2 zwischen narrativem First-Person-Shooter, Survival-Horror und Mystery. Wir übernehmen die Rolle von Nora, die in einer beklemmenden Parallelwelt gefangen ist, während eine künstliche Intelligenz drohend über allem schwebt.
Die Atmosphäre ist geprägt von kalten Umgebungen, düsteren Robotern und ständiger Angst. Mit Hilfe der Unreal Engine 5 wird die audiovisuelle Inszenierung noch dichter, jedes Lichtspiel und jedes Geräusch trägt zur Erzählung bei. Es geht nicht nur ums Kämpfen, sondern auch ums Überleben, Erkunden und Herausfinden, wie wir wieder in die Realität zurückkehren können. Ein Release-Datum gibt es bisher noch nicht.
Mit Silent Hill f wagt NeoBards Entertainment unter Konami einen neuen Ansatz für die Horrorreihe. Das Spiel ist im Japan der 1960er angesiedelt und erzählt die Geschichte der Schülerin Hinako Shimizu, die sich in einem von Nebel und Schrecken umhüllten Dorf wiederfindet. Typisch Silent Hill setzt der Titel auf psychologischen Horror, improvisierte Waffen und eine bedrückende Atmosphäre, die Schönheit und Terror miteinander verbindet. Der Soundtrack stammt unter anderem erneut von Akira Yamaoka. Auf der gamescom gab es dazu eine immersive Kino-Präsentation innerhalb eines Tempels, die die unheimliche Stimmung greifbar machte. Release: 25. September 2025.
Mit Reanimal bringt Tarsier Studios (bekannt durch Little Nightmares) zusammen mit THQ Nordic ein düsteres Survival-Horror-Spiel. Wir schlüpfen dabei in die Rolle eines Geschwisterpaars, das von einer albtraumhaften Insel fliehen und Nachtschrecken besiegen muss, um seine Freunde zu retten. Dabei kombinieren Rätsel, Platforming und beklemmende Horror-Atmosphäre den typischen Tarsier-Stil mit neuen Koop-Optionen. Auf der gamescom präsentiert sich Reanimal mit einem Mini-Horror-Maze mit Schockgarantie. Geplanter Release: tba
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