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Vorschau

von  Michael Stein
28.10.2015
Hidden
Der argentinische Entwickler Lost Spell hat vor kurzem sein erstes Adventure veröffentlicht. Hidden: On the trail of the Ancients ist der Beginn eines zweiteiligen First-Person-Horror-Adventures, das den Spieler in den patagonischen Urwald entführt. Was im Debüt des Studios aus Buenos Aires genau steckt, haben wir uns für euch angesehen.

Wir schreiben das Jahr 1934 und schlüpfen in die Haut von Thomas Farrell. Dessen Onkel Eneko leitet eine Expedition, die auf den Spuren eines 1920 verschollenen anderen Forschers auf der Suche nach einer längst verschollenen Rasse ist. Diese soll angeblich schon vor den Menschen eine hohe Zivilisationsstufe erreicht haben, war dann aber plötzlich vom Erdboden verschwunden. Für die Expedition werden aber zuerst einmal die Aufzeichnungen eines früheren Forscherkollegen von Onkel Eneko gebraucht, der kürzlich verstorben ist. Thomas mietet sich also in der selben Herberge ein, um Informationen zu sammeln.In dieser Hütte geht es blutig zu

Klassische First-Person-Ansicht

Hidden nutzt die Technik der node-basierten Rundumsicht. Es handelt sich dabei also nicht um eine vollständige 3D-Umgebung, in der man sich frei bewegen kann, sondern man klickt sich von Punkt zu Punkt und kann sich dort mit der Maus frei umsehen. Diese Art von Pseudo-3D kennen wir bereits aus Spielen wie zum Beispiel dem ebenfalls aus Argentinien stammenden Scratches. Die Grafik in Hidden macht eine gute Figur. Die Objekte sind sauber modelliert, Oberflächen und Materialien gut ausgearbeitet und Effekte wie Lichtreflexionen oder herumfliegende Staubkörner hauchen den Szenen Leben ein. Bei der Bewegung zwischen zwei Standpunken wird ein Überblendungseffekt genutzt, der die Bewegung optisch weicher gestaltet, als einfach von Ort zu Ort umzuschalten. Grafisch ist an dem Spiel nicht viel auszusetzen, lediglich das vollständige Fehlen von Animationen beim Gras oder den Bäumen in den Außenbereichen trüben diesen Eindruck leicht.

Auch akustisch brauchbar

Während in der erste Szene, bei der man nur sein eigenes Zimmer durchsucht, die Musik überdramatisch und unpassend wirkt, beruhigt sich der Klangteppich bald und passt sich wesentlich besser dem Geschehen an. Da das Spiel auch mit dem einen oder anderen Jumpscare arbeitet und man dies nach einer Weile weiß, wird man automatisch schon ein bisschen nervös, wenn plötzlich nur noch wenig oder gar keine Hintergrundmusik zu hören ist. Tatsächlich arbeitet das Spiel aber nur selten mit diesem Element. Auch die Soundeffekte sind passend und gut umgesetzt.Diesen Herrn müssen wir milde stimmen

Atmosphärisch sehr gelungen

Als Horrorspiel hat ein Adventure natürlich die Aufgabe, die Spannung aufrecht zu erhalten. Das gelingt Hidden zumeist ganz gut. Zwar kann gerade im ersten Spielabschnitt die Suche nach einzelnen Gegenständen ein wenig ausufern, dennoch gibt es immer wieder neue rätselhafte Informationen zu entdecken. Dazu kommen die selten eingesträuten Schockeffekte und ab der zweiten Hälfte, mit dem Betreten der Lokation in den patagonischen Wäldern bei Nacht, kann es einem schon ziemlich mulmig werden. Dazu tragen auch die schön gestalteten und blutverschmierten Dokumente oder eine verzweifelte Forscherin am anderen Ende des Funkgeräts bei.

Fazit:

Hidden ist ein atmosphärisch schön gemachtes First-Person-Horror-Adventure. Wenn die Entwickler es schaffen, im zweiten Teil den Spannungsbogen weiterzuführen und die Geschichte zu einem spannenden Abschluss zu bringen, könnte das Gesamterlebnis sicher lohnenswert sein. Raum nach oben ist jedoch auch noch, vor allem was das Spieltempo angeht oder aber bei den Animationen.

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Sieht gut aus