1750: Wie wir aus dem Tagebuch von Viktor Ritter erfahren, hat er mit Hilfe eines Lammes einen Werwolf gefangen, der in der Umgebung von Alfing viel Unheil angerichtet hat. Der Werwolf wurde im Rittersberger Kerker so lange gefangen gehalten, bis er seine Gestalt gewechselt hat. Danach konnte er von jemandem identifiziert werden.
Es handelte sich um Baron Claus von Ralick.
Sein Geständnis wurde im Archiv in Rittersberg aufbewahrt. Darin gibt er an, dass er schon immer gerne jagen ging und seit langem als der „schwarze Wolf“ bekannt gewesen sei, wegen seines schlechten Benehmens gegenüber seinen Leuten.
Zum Werwolf wurde er, nachdem er ein Zigeunermädchen entführt und gegen ihren Willen in seinem Schloss festgehalten und vergewaltigt hatte. Er hatte zwar vor, das Mädchen wieder frei zu lassen, aber bevor er dies tun konnte, hatte sie Selbstmord begangen. Daraufhin wurde er von einer alten Zigeunerin verflucht, dass zu werden, was er in seinem Inneren schon gewesen ist: ein Werwolf.
Von Ralicks kleiner Sohn konnte mit Hilfe von Bediensteten und seiner Mutter vor dem Zorn der Dörfler fliehen. Erst im Alter von 12 Jahren, begann er zu einem Werwolf zu werden. Sicher ist, dass er Übergang zum Werwolf mehrere Monate dauert, wobei sich nicht nur der Körper, sondern auch das Wesen ändert (so schreibt es Von Glower an Gabriel). Diesen Übergang kann anscheinend nicht jeder Mensch vollziehen, etliche werden verrückt oder fallen durch starke Aggressionen.
1764 erreichte ein Brief aus Buenos Aires Rittersberg. In diesem Brief wird nach Details zum Ableben Baron von Ralicks gefragt. Der Brief ist mit einem schwarzen Siegel, der einen Wolf darstellt, versiegelt.
Wir wissen, dass in Brasilien zu einer ungenannten Zeit („ancient priesterhood society“) ein Armeeoffizier als Werwolf enttarnt wurde. Wir wissen auch, dass Von Glower (siehe die Maske in seinem Haus) in der Gegend war. Es ist wahrscheinlich, dass von Glower sich einen Offizier als möglichen Werwolfgefährten ausgesucht hätte.
Sein erster eindeutig belegter Versuch, einen Gefährten „herzustellen“ dürfte die Verwandlung von König Ludwig gewesen sein. Er lernte ihn 1864 kennen. Christian Ritter war über diesem Kontakt informiert, da er schon seit einiger Zeit einen „der schwarze Wolf“ genannten Werwolf verfolgte. Ritter schreibt von dessen großer Schlauheit, Gewandtheit und Selbstbeherrschung. Gerade die letzte Eigenschaft wird eher selten im Zusammenhang mit Werwölfen genannt. Ob Von Glower, der hier anscheinend den Namen seines Vaters angenommen hat, von Anfang an diese Selbstbeherrschung besaß oder sie erst im Laufe von hundert Jahren erworben hat, ist nicht bekannt.
Von Glower erwarb sich das Vertrauen von Ludwig, beriet ihn anscheinend auch in polischen Dingen (wohl auf Anweisung von Bismarck) und verwandelte ihn erst nach acht Jahren Bekanntschaft, 1872; angeblich war es ein Unfall. Verdächtig ist hierbei, dass Ludwig genau zu dieser Zeit eine politische Entscheidung bereute und rückgängig machen wollte, wie ein Tagebucheintrag vom 11. Juni 1872 zeigt.
Die Wandlung von Ludwig in einen Werwolf war nicht geglückt, weil Ludwig sich stark gegen seine neue „Natur“ wehrte und weiterhin seine hohen moralischen Standards bewahrte. Zwar hatte auch er Agressionsschübe, allerdings versuchte er sofort nach solch einem Schub den entstandenen Schaden zu beheben. Auch versuchte er verzweifelt, sich gegen den Drang Menschen zu töten oder deren Blut zu sich zu nehmen, zu wehren.
1880 fiel Von Glower bei Ludwig in Ungnade und durfte nicht mehr in dessen Nähe, was er aber trotzdem noch jahrelang versuchte. Ludwig wollte weiterhin informiert werden, wenn Von Glower sich in der Nähe befand und trug bis zu seinem Tod ein Medallion mit dessen Bild bei sich.
Nach den Angaben des Buches von Jensen verließ Von Glower, der sich damals noch Rudolf nannte, 1890 Deutschland und kehrte 1927 als sein eigener Sohn Endro von Glower wieder zurück. 1942 ging er wieder ins Ausland um 1970 als Friedrich wieder nach Deutschland zu kommen.
1970 erneuerte er die königlich-bayerische Hofjadgloge mit dem erklärten Ziel, einen Gefährten finden zu wollen. Dies wollte er erreichen, in dem er seine „werwölfische“ Philosophie an geeignete Leute ausprobierte, sodass er von sich deren Eignung überzeugen konnte, bevor er sie wandelte. Baron von Zell schien eine geeignete Person zu sein. Leider ging auch diese Verwandlung schief, der Baron, schon vorher elitär und hochnäsig, wurde nun unkontrolliert aggressiv.
Mit der Ankunft von Glowers in der Hofjagdloge und deren Jagdgebiete stieg die Zahl der vermissten (und wohl von ihm getöteten) Personen in der Region um ein Vielfaches. Allerdings wusste von Glower seinen Taten geheim zu halten und Orte zu schaffen, an denen er die Leichen beseitigen konnte. Von Zell dagegen konnte seinen Impulsen nicht standhalten und tötete unüberlegter, weshalb er zu einer Gefahr für von Glower wurde.
Da taucht unser naiver Held auf, der durch seine Ritter-Gene für von Glower als der ideale Gefährte erscheint …