KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

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Emília Fritz
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Emília Fritz »

Sternchen hat geschrieben: 02.06.2025, 19:06 Das es forciert wurde? Ja kann stimmen, wenn man das so sehen will wie Du.

https://aluebersetzung.com/blog/warum-w ... eltsprache.
Oder das es sich durch die Geschichte es sich einfach so ergeben hat.
Ich glaube ja nicht das alle Amis und Engländer es zum Ziel sich gesetzt haben ,das jeder/jede Englisch können muss.
Es wurde nicht forciert, sondern die Deutschen haben mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges Deutsch als Wissenschaftssprache irrelavant gemacht: https://www.welt.de/politik/deutschland ... indet.html Und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die USA die wirtschftliche und kulturelle Macht schlecht hin. Wie man daraus, wie Uncoolman, eine Verschwörung machen kann, ist mir schleierhaft.

Englischsprachige Spiele zu ignorieren schadet nur einem selbst - ein Studio, welches auf solche Spieler / Absatzzahlen nicht verzichten kann, steht kurz vor dem Aus. Dass man Jack the Ripper amerikanisches Englisch sprechen lässt, dass ist allerdings übergriffig.
Uncoolman hat geschrieben: 02.06.2025, 09:39 Es hätten auch Deutschland oder Türkei sein können. Dieser arrogante Anspruch von Englisch beruht darauf, dass jemand dahinter steht, der es forciert. Warum muss Englisch verpflichtend erste Fremdsprache in Schulen sein? Man sieht ja, dass es auch Russisch sein kann. Nun hat sich Englisch durchgesetzt, aber ich erinnere gerne daran, dass es Zufall war.
Nach deiner Logik könnten es auch Sprachen von Indigenen des Amazonas sein. Ich (und der Rest der Welt mit mir) hält allerdings Englisch für sinnvoller.
Englisch wird nur in wirtschaftlich abhängten Regionen wie Südamerika nicht gelernt, da spricht dort kaum jemand Englisch. Und die Folge ist, dass internationale Karrieren und Investitionen kaum möglich sind und stattfinden, zumal in den Bevölkerungsschichten, die sich keine Privatschulen leisten können.
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Uncoolman
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Keine Verschwörung. Es ist halt so passiert, weil die Weltlage gerade so war. Hätte Deutschland den 2. Weltkrieg gewonnen, wäre Europa vielleicht deutschsprachig geworden. Klar, nach der Niederlage waren natürlich die alliierten Siegermächte oben auf und haben das Sagen.

Dass Englisch „hineingedrückt“ wurde, muss man aber akzeptieren. Man hätte ja, nur als Beispiel, die erste Fremdsprache in der Schule frei wählbar sein lassen können. Englisch ist nicht Weltsprache, weil es eine Weltsprache ist, sondern weil es dazu gemacht wurde. Und genauso geht es ja weiter. Englisch ist Pflicht überall und jederzeit. Dass alles „nur noch auf Englisch“ erscheint, könnte man auch anderes regeln. Wie soll man das anders nennen als „forcieren“?

Jetzt, wo England raus aus der EU ist, könnte man doch Englisch als EU-Verkehrssprache abschaffen, ODER? Warum sollten es nicht Französisch und Deutsch werden, eben weil sie das meiste bezahlen? Wieso sollte die Sprache eines Landes in der EU Pflicht sein, das gar nicht mehr drin ist? Na gut, Irland wäre noch drin... ;)

KI-Stimmen werden auch vorrangig mit Englisch trainiert. Wie wäre es, wenn man aussterbende Sprachen für KI nehmen würde, damit sie erhalten bleiben? Wenn KI „so simpel“ ist - warum nicht eine Synchro in allen Sprachen, in deren Ländern das Spiel verkauft werden soll? Dass es zu teuer wäre, ist nur eine marktwirtschaftliche Ausrede. Nein, wir haben es akzeptiert, das heißt, wir haben uns untergeordnet. Wir hinterfragen es nicht mehr, aber ich tue es.
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Sternchen
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Sternchen »

Emília Fritz hat geschrieben: 02.06.2025, 19:20
Sternchen hat geschrieben: 02.06.2025, 19:06 Das es forciert wurde? Ja kann stimmen, wenn man das so sehen will wie Du.

https://aluebersetzung.com/blog/warum-w ... eltsprache.
Oder das es sich durch die Geschichte es sich einfach so ergeben hat.
Ich glaube ja nicht das alle Amis und Engländer es zum Ziel sich gesetzt haben ,das jeder/jede Englisch können muss.
Es wurde nicht forciert, sondern die Deutschen haben mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges Deutsch als Wissenschaftssprache irrelavant gemacht: https://www.welt.de/politik/deutschland ... indet.html Und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die USA die wirtschftliche und kulturelle Macht schlecht hin.
Ja das dachte ich mir vorhin auch, diese Erklärung macht auch den meisten Sinn finde ich.

Uncoolman äußert doch nicht automatische eine Verschwörungstheorie, auch wenn man das so sehen kann, wenn man das will, er macht sich eben dazu seine eigenen Gedanken, und das ist doch völlig legitim, die auch zu äußern.
Uncoolman hat geschrieben: 02.06.2025, 20:08
Dass Englisch „hineingedrückt“ wurde, muss man aber akzeptieren. Man hätte ja, nur als Beispiel, die erste Fremdsprache in der Schule frei wählbar sein lassen können. Englisch ist nicht Weltsprache, weil es eine Weltsprache ist, sondern weil es dazu gemacht wurde. Und genauso geht es ja weiter. Englisch ist Pflicht überall und jederzeit. Dass alles „nur noch auf Englisch“ erscheint, könnte man auch anderes regeln. Wie soll man das anders nennen als „forcieren“?


Nein muss man nicht akzeptieren, man kann es auch einfach tolerieren und respektieren das Englisch die Weltsprache ist, aber wenn Dich andere Sprachen mehr ansprechen, dann lern doch einfach die und fokussiert Dich mehr auf die als auf Englisch. Nur weil etwas Weltsprache ist, kann einem doch niemand vorschreiben, was einen selber mehr anspricht bei Sprachen, und das ist auch richtig so das wir diese Freiheit haben.
Ich selber z. B. liebe das alte Deutsch sehr, aber es spricht heutzutage keiner mehr, also was bringt mir das dann zu lieben?
Es ist relativ nutzlos etwas zu lieben, was als Sprache nie eine direkte Anwendung finden wird, finde ich.
Aber keiner kann mir verbieten diese Sprache zu lieben, oder sie zu sprechen, und das ist mein Punkt und Du kannst das, wenn Dich z. B. eine andere Sprache mehr geistig anspricht, das dann ebenso machen.

Deutsch ist in seiner Reinform als Sprache sehr klar, sehr schön, sehr ausdrucksstark, klingt aber auch oft sehr hart.
Darum gefällt mir ja dieses altes Deutsch, was man früher sprach, viel, viel besser.
Falls wer nicht versteht, was ich mit altem Deutsch, meine ich meine damit die Sprache der Dichter, wie z. B., Goethe, Schiller.
Ich denke ich bin aber genug vom Hauptthema abgeschweift, tut leid deswegen.^^´
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von SpionAtom »

Englisch ist syntaktisch ziemlich einfach gehalten. Es gibt nicht zig Zeitformen, es gibt nur "the" als Geschlecht, usw.
Und doch haben Schriftsteller wie Shakespeare gezeigt, das mit dieser Sprache Poesie und Weltliteratur entstehen können.
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Uncoolman
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Weil Englisch wenig Vokabeln braucht, mag es zwar einfach zu lernen sein. Jedoch zeigt Englisch seine Schwächen in zwei Dingen: durch die simple Form ist es schwierig, exakt Situationen oder Zustände zu beschreiben. Sehr viele Dinge sind rein kontextabhängig und müssen "erklärt" werden; man weiß nicht unmittelbar, was sie gerade meinen. Man redet "irgendwie" aneinander vorbei. Dadurch, dass jeder Englisch können muss, bleiben sämtliche Feinheiten auf der Strecke, sogar die Feinheiten der englischen Sprache selbst, denn Melville oder Shakespeare sind absolut nicht einfach zu lesen. Ich habs jedenfalls aufgegeben.

Als Weltsprache beinhaltet Englisch nur die nötigsten Informationen, und weil alle Sprachen erst durch Englisch gefiltert werden - es also als kleinstes Gemeinsames herhalten muss, in das übersetzt wird - verlieren wir sämtliche Kulturen. Und da Sprache auch immer Denken bedeutet, unterwerfen wir uns der Denkstruktur ebenso. Muss ich ins Englische übersetzen, muss ich mich sofort an die Sprache anpassen, nicht umgekehrt. Ich denke also: "wie wird das auf Englisch formuliert?". Heraus kommt meist eine andere Aussage, selbst wenn die Abweichung winzig erscheint, sie entspricht nicht dem, was ICH schrieb. Und das ist Änderung des Denkens. Man kann das mal ausprobieren, wenn man Texte hin- und herübersetzt, sie ändern ihren Inhalt immer.

Wir übernehmen mit Sprache auch Beurteilungen und Wertungen. Ich hätte eine Kunstsprache, die JEDER lernen muss, und die auch andere Sprachelemente enthält, besser gefunden. Der Versuch missglückte leider mit Esperanto.
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Sternchen
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Sternchen »

Oder man weiss sich zu helfen und schlägt nach wie bestimmte Worte auf Englisch gemeint sind. Ich hatte sehr selten das Problem, zu verstehen was sie auf Englisch meinen, wenn doch fragt man halt nach, oder guckt nach zb mit meaning wie manche Wörter gemeint sind, in welchen Kontext. Finde das hilft,grade das Englisch Grammatikalisch so simpel ist, gefällt mir daran sehr. Aber jeder tickt anders. :)
Bei Französisch tat ich mir immer wegen der Fälle schwer, es ist, schwer zu merken,und erfordert deutlich mehr Übung. Daher macht dieses simple von Englisch als Weltsprache sehr viel Sinn.
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Emília Fritz
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Emília Fritz »

Jetzt wird es wirklich off-topic, aber wenn sich jemand mit dem Aufstieg und Niedergang von Weltsprachen befassen möchte, dürfte der Vortag interessant sein:


Aramäisch: Weltsprache des Altertums und der Gegenwart

In Zeiten der Globalisierung sind Weltsprachen wie Englisch oder Chinesisch ein gängiges Thema, aber die erste eigentliche Weltsprache ist heute, wenn überhaupt, nur noch ein exotischer Name, obwohl sie immer noch gesprochen wird: Aramäisch.
Unter den Weltsprachen ist Aramäisch ein Sonderfall, weil mit ihm das persische Großreich um die Mitte des ersten Jahrtausends v.Chr. Sprache und Schrift eines politisch wenig bedeutenden Gebietes gleichsam adoptiert und durch die imperiale Verwaltung zu einem maßgeblichen Kulturträger von Ägypten bis Indien erhoben hat. In mächtigen Netzen von Beamten und Schreibern prägte es sodann Politik, Recht, Literatur und Religion der Alten Welt.
In Weltreligionen wie dem Judentum, dem Christentum und dem Islam lebt dieses "Weltreich der Schreiber" bis in die Gegenwart weiter.
Der Vortrag führt durch die dreitausendjährige Geschichte des Aramäischen und nennt die wesentlichen Gründe für seinen Erfolg.

Holger Gzella ist Ordinarius für Alttestamentliche Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Er gehört weltweit zu den renommiertesten Experten für die aramäische Sprache, hatte von 2005 bis 2019 den Lehrstuhl für Hebräisch und Aramäisch an der Universität Leiden inne und ist Ordentliches Mitglied der Academia Europaea sowie der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften.

Montag, 26. Januar 2026 · 19:30 Uhr
https://www.vhs-wissen-live.de/vortrag/ ... 1769538599
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Das ist ganz sicher OT, aber wir sind abgewandert, weil KI-Stimmen vorrangig auf Englisch trainiert werden. Und KI sowieso, in den meisten Anwendungsfällen, nur auf Englisch basieren. Das heißt, die Möglichkeiten von KI werden eigentlich nicht genutzt, sondern nur das fortgesetzt, was ohne KI auch möglich wäre. Und die Machtposition wird weiter gestärkt.

Wenn es sich um KI, also um „Intelligenz“, handelt, könnte man auch per KI eine „Durchschnittssprache“ erfinden, also das, was mal als Esperanto geplant war. Man nehme die Weltbevölkerung und konstruiere aus der Anzahl der jeweils eine Sprache sprechenden Einwohner eine „faire“ Sprache, die die Anteile der sprechenden Volksgruppen berücksichtigt. Sozusagen die demokratischste aller Sprachen. Natürlich ist das ziemlich unmöglich, da die Unterschiede gewaltig und unvereinbar sind. Aber vielleicht kommt man so auf die Spur einer „Ursprache“, die die Regeln, mit denen Sprache erlernt wird, hervorhebt. Die Hypothese der Ursprache ist zwar umstritten, aber Syntax und Grammatik muss ja auf dem menschlichen Gehirn und seiner Struktur aufbauen, die bei allen Menschen gleich ist.

Da wir aber so auf Divergenz erpicht sind, also auf Vielseitigkeit, ist die Einführung des Einheitsbreis Englisch eher das Gegenteil von Vielfalt, also ziemlich paradox, denn uns gehen hunderte von Sprachen verloren und mit ihnen die.Kulturen. Wir haben heute schon den Einheitsbrei der Städte und der Technik, der überall gleich aussieht...

PS Jesus hat auch aramäisch gesprochen...
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Emília Fritz
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Emília Fritz »

Uncoolman hat geschrieben: 03.06.2025, 23:43 Das ist ganz sicher OT, aber wir sind abgewandert, weil KI-Stimmen vorrangig auf Englisch trainiert werden. Und KI sowieso, in den meisten Anwendungsfällen, nur auf Englisch basieren. Das heißt, die Möglichkeiten von KI werden eigentlich nicht genutzt, sondern nur das fortgesetzt, was ohne KI auch möglich wäre. Und die Machtposition wird weiter gestärkt.

.
Wobei bei dem Jack-The-Ripper-Video klar wird, wie weit KI von echter Intelligenz entfernt ist. Ich vermute, dass Jack the Ripper Cockney gesprochen hat, die KI hat ihm jedoch einen amerikanischen Akzent verliehen. DAS ist dann wirklich kulturelle Hegemonie und zeigt, dass für viele Produzenten Englisch gleich amerikanisches Englisch ist.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Der Fehler liegt dann aber beim Menschen, der das trainiert hat, nicht bei der KI. Und ja, es bestätigt außerdem sehr gut, was ich eingangs geschildert habe: Sprache ist Macht. Da vermutlich die Geldgeber in den USA sitzen, benutzen sìe natürlich "ihr" Englisch.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Emília Fritz »

Uncoolman hat geschrieben: 04.06.2025, 12:44 Der Fehler liegt dann aber beim Menschen, der das trainiert hat, nicht bei der KI. Und ja, es bestätigt außerdem sehr gut, was ich eingangs geschildert habe: Sprache ist Macht. Da vermutlich die Geldgeber in den USA sitzen, benutzen sìe natürlich "ihr" Englisch.
Und bei dem Produzenten des Videos, der nicht daran gedacht hat, dass Jack the Ripper kein amerikanisches Englisch sprach. Ich denke schon, dass man die Anweisung Britisches Englisch / Cockney hätte geben können.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Vainamoinen »

Englisch ist keine "simple" Sprache. Die Zeitenfolge habe ich als angeblicher Experte immer noch nicht drauf. Dagegen beherrsche ich die achtstufige, zwingende Reihenfolge von Adjektiven aus dem ff. Viele Nichtmuttersprachler wissen gar nicht, wie sie rüberkommen, wenn sie ihre Adjektive wie im Deutschen bunt durcheinanderwürfeln. Dann hast du im Englischen diese extremen Inkonsistenzen zwischen Schrift und gesprochener Sprache. Besonders bei Vokalen weißt du nie sicher, wie sie ausgesprochen werden. Das musst du bei jedem einzelnen Wort dazulernen, was die "Einfachheit" einer Sprache ohne grammatisches Geschlecht doch ziemlich relativiert. Im Deutschen sprichst du die meisten Worte aus, wie sie da stehen. Klar kannst du im Englischen relativ schnell einfache Sätze bilden (wie z. B. im Japanischen auch). Aber das Englische ist ja zu allem Überfluss eine der wortreichsten Sprachen der Erde. Bis zum Bahnhof hast du dich damit schnell durchgefragt, aber selbst in einer Alltagskonversation versteht man mitunter trotzdem nur selbigen, also Bahnhof.

Es gibt keine zwingenden Gründe für Englisch als Weltsprache. Die häufigste Muttersprache ist Chinesisch/Mandarin. Gefolgt vom Spanischen. Es gibt aber auch keine zwingenden Gründe gegen Englisch als Weltsprache. Wer seine eigene Sprache durchpauken will oder sich seine eigene "faire" Sprache erfinden möchte, da wünsche ich viel Spaß dabei, aber es lohnt wirklich nicht, das auch nur theoretisch in all seinen Schwierigkeiten durchzuspielen.

"Weltsprache" ist das Englische wahrhaftig nur in einer sehr simplifizierten, falsifizierten, pidginisierten Form. Ihr wollt euch nicht vorstellen, wie das Deutsche aus dem Munde anderer klänge, wäre es "Weltsprache" wie das Englische.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Da hast du meine Argumente perfekt zusammengefasst. Als ich Melville und Shakespeare erwähnte, wollte ich auch darauf hinweisen, dass sie ein literarisches Englisch, also ein schweres Englisch schreiben. Das, was wir als „Weltsprache“ benutzen, ist genau dieser Kompromiss aus Einfachheit, damit es eben alle Nicht-Muttersprachler verstehen. Sozusagen das kleinste gemeinsame Vielfache, geglättet, gebügelt und reduziert. Und dadurch gelangt man zu dieser Missverständlichkeit, weil die unzähligen Sondervokabeln und Formen, die Englisch auch hat, nicht benutzt werden.

Die „Tenses“ kann ich ebenfalls nicht. Ich benutze im Zweifelsfall immer das Imperfekt, weil es am wenigsten falsch ist., wenn es mal falsch ist. Ich muss sonst minutenlang überlegen, ob eine Handlung abgeschlossen ist oder nicht, andauert oder nicht andauert, gleichzeitig mit irgendwas oder sonstwie passiert... Übrigens benutzen wir das Perfekt auf Deutsch auch nicht „richtig“, sondern andauernd und oftmals total falsch.
Grammatikalisch ist Chinesisch auch ziemlich einfach... Also, wenn DAS kein Grund für eine Weltsprache ist... (lol)
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 03.06.2025, 12:11

Wir übernehmen mit Sprache auch Beurteilungen und Wertungen. Ich hätte eine Kunstsprache, die JEDER lernen muss, und die auch andere Sprachelemente enthält, besser gefunden. Der Versuch missglückte leider mit Esperanto.
Und genau darüber kann man eben streiten, was ist denn bitte eine Kunstsprache?
Kunst genaugenommen, wäre so was wie zb malen,dann wäre diese Höhlenmalerei eigentlich eine Kunstssprache,, nur die würde denke ich keiner als Weltsprache akzeptieren.:)

Wenn man dich liest, könnte man meinen du denkst, dass Englisch sich durchsetze durch die Menschen die meiste Macht hatten angefangen von der Historie bis zum jetzigen heute wo wir nun alle sind in der Zeit.
Würde diese Theorie stimmen müsste man annehmen das auch in Städte die Sprache sich durchsetzt, von denen mit der meisten Macht, das wären dann die, die in der Mehrheit sind.

Ich denke so simpel ist es nicht, dass die, die in der Mehrheit sind, beschließen können für alle welche Sprache sie dann erlernen müssen, oder sprechen.
Dasselbe gilt auch für die Spielewelt, da herrscht Angebot und Nachfrage.
Täte die Mehrheit klar ausdrücken, sie wünschen mehr Spiele auf Deutsch, und boykottieren Spiele, die nur auf Englisch sind, würde das die Spiegelmacher dazu dann bringen, das zu produzieren, dann wieder mehr Spiele auf Deutsch, weil ihnen das mehr Profit langfristig einbringt.
Aber wäre das nicht etwas zu radikal so das dann durchzusetzen?
Vielleicht würde es reichen, wenn eine Mehrheit mehr darum bittet, dass mehr Spiele auch auf Deutsch wieder erscheinen, oder dass Spiele in Deutsch und Englisch erscheinen.
Das würde dann denke ich dem entsprechen, was du dir wünschst.
Keine Garantie darauf das die Spielehersteller das dann umsetzen, aber es wäre, denke ich einen Versuch es Wert.
Bezweifle aber, dass den Großteil der Spieler weltweit wichtig genug wäre, sodass das Anliegen dann wirklich umgesetzt werden würde?
Ich bezweifle, ob die deutschsprachigen Länder. Deutsch. Österreich, Schweiz in einer Position sind, die stark genug, ist das, man uns anhört?
Wohl kaum, denn im Gegensatz zu den restlichen Ländern sind wir nur klein, und das ist genau das Problem.
Kleine Länder weniger Käufer als in größeren Ländern, was auch erklärt, wieso da Spiele nun verstärkt auf Englisch erscheinen als auf Deutsch leider.
Ich habe ja wie gesagt kein Problem mit Englisch per Se, täte aber mir etwas mehr Rücksicht auf den Markt allgemein wünschen, so dass wieder mehr Spiele auf Deutsch erscheinen würden.
Nicht nur bei Adventures.
Zuletzt geändert von Sternchen am 05.06.2025, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Esperanto war der Versuch, eine Sprache aus vielen anderen Sprachen zu „mixen“, sozusagen neu zu erschaffen. So sollte sie global verständlich sein. Deshalb eine „Kunstsprache“. Vielleicht hätte ich besser „künstliche Sprache“ sagen sollen, wenn das verständlicher ist. Das Wort „Kunst“ kann eben auch auf diese Weise eingesetzt werden (Kunstprodukt, Kunsthaar, ...)

Aus Wiki:
„Die Sprache muss sehr leicht sein, so dass sie jeder sozusagen spielend erlernen kann.“

„Jeder, der diese Sprache erlernt hat, muss sie sofort zum Verkehr mit anderen Nationalitäten benutzen können, ganz abgesehen davon, in wie fern diese Sprache von der Welt anerkannt wird, ob sie viele, wenige oder gar keine Anhänger hat, d. h. dass die Sprache gleich von Vorne herein, in Folge ihres besonderen Baues, als Mittel zum internationalen Verkehr dienen kann.“

„Ein Mittel zu finden, die Gleichgültigkeit der Welt zu überwinden, und dieselbe zu ermuntern, sofort und ‚en masse‘ von dieser Sprache, als von einer lebenden Sprache, Gebrauch zu machen, nicht aber nur mit einem Schlüssel dazu in der Hand, oder nur im äussersten Nothfalle.“[31]
Esperanto ist immer noch in Gebrauch und wurde sogar als immaterielles Kulturgut anerkannt. Leider ist sie außerhalb der Anwender, die sie gebrauchen, nahezu unbekannt.

PS Die Macht müssen nicht diejenigen haben, die in der Mehrheit sind. Das war im Grunde noch nie so, die Mächtigen waren immer eine Elite. Auch die Demokratie macht da keine wirkliche Ausnahme, denn sobald jemand an die Macht gewählt wurde, kann er im Grunde vier Jahre lang tun, was er will. Christian Lindner hat gezeigt, dass EIN Mann einen ganzen Staat zum Wackeln bringen kann. Und Trump vollendet es jetzt gerade mit der legitimen (!) Einführung von Diktatur.

PPS Die Geschichte der Ukraine, von Tibet und vielen anderen Staaten zeigt, dass bei jeder Machtübernahme die Landessprache neu aufgezwungen wurde. In fast allen Ländern, die von anderen regiert oder übernommen wurden, sind traditionelle einheimische Sprachen sofort verboten oder unterdrückt worden. Wenn die Bevölkerung das „freiwillig“ akzeptiert, so wurde das Ziel erreicht.
Dass Englisch in den USA gewonnen hat, war auch nicht selbstverständlich - Deutsch war tatsächlich sehr nahe dran, weil die deutsche Gemeinde (immer noch) sehr groß war. Franzosen, Spanier und Engländer haben Nord- und Mittelamerika zu ungefähr gleichen Teilen besiedelt, und am Ende wurde es Englisch. Bei einem anderen Verlauf der innerstaatlichen Kriege hätte es auch Französisch werden können... In New Mexiko spricht man Spanisch, soweit ich gehört habe...
Zuletzt geändert von Uncoolman am 05.06.2025, 03:56, insgesamt 1-mal geändert.
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