Y: Der Fall John Yesterday

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Matt80
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Matt80 »

LeChuck-VoodooPuppe hat geschrieben:
Zico hat geschrieben:Also ich bin nu auch fertig und ich muß sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin vom Spiel.
(...)
Im Großen und Ganzen hätte ich mir mehr von dem, hier hochgelobten Spiel, erwartet. :(
Danke! endlich mal meine meinung von jemand anderes gehört!!! das game ist ne gurke. :-)
Gab doch eh schon ein paar sehr negative Kommentare zum Spiel (vorwiegend allerdings zur englischen Fassung). Scheint wenn dann wohl ne Gurke zu sein, die für manche interessanterweise ne Delikatesse ist (für mich ein spannendes Phänomen)... eine Delikatessgurke also :).
realchris
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von realchris »

Schwanger kann der Tester nicht sein!

Ich habe ja nur das Lets Play dazu gesehen. Ich finde es auch verhältnismäßig schwach, was die Story angeht.
Zico
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Zico »

Matt80 hat geschrieben:
Zico hat geschrieben: Das Ganze hat mich an einen schwachen Abklatsch von BF erinnert und evtl. noch an Dark Mirror.
Die Sache mit dem Abklatsch zu Baphomets Fluch und Black Mirror kann ich schwer nachvollziehbar. Besonders im Hinblick auf zwei relativ unterschiedlichen Games..
Das war auch eher auf die Story, also diesen Geheimkult bezogen, der bspw. in BF und BM eben viel klarer wurde.
Bei beiden Spielen wurde eben sehr viel Wert auf die Geschichte derer gelegt, bei vorliegendem Spiel wurde aber nur oberflächlich was erzählt. Das ganze Spiel lässt für mich die gewünschte Tiefe vermissen.
Dazu kommen die wenigen Spielorte, die wenigen Details über die Spielfiguren und deren Beziehungen zueinander etc. . Das liegt aber wohl auch an der Kürze des Spiels. Ich bin eben der Meinung, dass viel zu wenig aus dem Potenzial gemacht wurde
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LeChuck-VoodooPuppe
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von LeChuck-VoodooPuppe »

@ matt80: Lol ! ja, kommt halt auf den persönlichen adventure geschmack an.
ich freu mich jetzt auf den tex murphy kickstarter und lass mal dfjy in ruhe. hoffe das nächste pendulo studio game ist wieder besser.
quote: "And speaking of backs, Kian has a superb pair of glutes." (MrGrav, RTG Artist, RTG Forum)
inuit79
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von inuit79 »

So ... ich lese auch schon ewig AT, bin ein riesiger Adventure-Fan, habe schon so manches Spiel gespielt und kann mit anderen Genres eher weniger anfangen. Bislang konnte ich mich hier auf die Einschätzungen auch immer verlassen und habe noch nie das Bedürfnis gehabt, aber jetzt hab ich mich extra mal angemeldet, um mich auch mal zu Wort zu melden.

Zunächst möchte ich mal einen Beitrag zu der News vom 07.04.2011 zum Test von John Yesterday zitieren. Geschrieben von JenniferM am 08.04.2012, 12.34 Uhr. Leider hab ich den Beitrag nur dort und nicht im Forum gefunden (wobei ich hier nicht alle Seiten abgesucht habe). Ich möchte den Beitrag aber auf keinen Fall den Forenlesern vorenthalten (hier auch noch der Link http://www.adventure-treff.de/kommentar.php?newsid=5743 )
"Hi,

bin langjährige Leserin von AT und habe mich jetzt extra für diesen Kommentar mal angemeldet, um meine Meinung zu sagen. Leider kann ich mit dem Test so gar nichts anfangen und ich hoffe, ich werde dafür nicht negativ bewertet.

Das Spiel schlägt für mich generell einen sehr merkwürdigen Tonfall an. Im Vorspann erwähnt Pendulo, es sei den armen Obdachlosen gewidmet - nur, um dann in einer der ersten Szenen mehrere scheinbar geisteskranke Obdachlose zu zeigen, die mit Puppen sprechen und mit Waffen hantieren.

Ihr schreibt über die Story: "Dennoch verfügt das Spiel über einen unglaublichen Fluss, der kein einziges Mal unterbrochen wird."

Für mich ist genau das Gegenteil der Fall. Die Geschichte ist wahnsinnig schlecht erzählt und wird immer wieder ohne erkennbaren Grund unterbrochen, um etwas über den "Helden" zu etablieren, was gerade benötigt wird. Ich würde gerne konkreter werden, aber ich weiß nicht, wieviel ich hier über die Story verraten darf. Jedenfalls gibt es gerade in vermeintlich spannenden Momenten Rückblenden, die den Spieler so völlig aus der Situation heraus reißen und die Stimmung mit albernen Witzchen kaputt machen.

Richtig schlimm finde ich die Charaktere und Dialoge. Der "Held" ist ein Langweiler, der aussieht, als würde er jede Sekunde einschlafen und sich mit "Hallo, mein Name ist XY und ich bin Experte für Satanismus" vorstellt. Der seine Freundin in einer brenzligen Situation im Stich lässt. Und dessen erste Handlung gegenüber seinem Mentor es ist, dessen Blindheit auszunutzen, um bei einem Spiel zu betrügen.

Viele Figuren ergeben einfach keinen Sinn. Da gibt es zum Beispiel den französischen Concierge in einem Nobelhotel, der dem Helden immer wieder, ich glaube, minderjährige Mädchen andrehen will. Das hat für die Story keinen Belang (die ganze Figur ist im Grunde komplett irrelevant), aber wahrscheinlich empfand Pendulo das als "edgy". Auf mich wirkt es einfach bemüht und peinlich, sogar dem Bösewicht fehlt so etwas wie eine nachvollziehbare Motivation.

Zur Steuerung: "Sobald man sich an diese neue Form gewöhnt hat, steuert sich das Spiel sehr angenehm und flüssig. Entsprechend hat uns der neue Ansatz nach etwas Eingewöhnungszeit sehr gut gefallen."

Leider erwähnt ihr nicht, dass diese "neue Form" nicht den Geringsten Sinn hat. Wenn ich die Vergrößerungen selbst durchsuchen könnte, dann hätten sie eine Funktion, aber da es immer nur die Angucken- und Benutzen-Schaltknöpfe am Rand gibt, bringen die Vergrößerungen spielerisch rein gar nichts, sondern sind allein ein optisches Detail. Das fällt für mich unter verschenktes Potential.

"Keine Aufgabe erscheint als Lückenfüller oder Zeitschinder und jedes Rätsel hat einen direkten Bezug zum aktuellen Geschehen."

Auch das sehe ich nicht so, viele Rätsel ergeben gerade im Zusammenhang mit der Handlung nicht den geringsten Sinn. Will hier nicht alles verraten, aber das ganze Kapitel in Paris zum Beispiel fällt für mich unter diese Kategorie. Auch die Flashbacks wirken wie reine Lückenfüller.

Viele Rätsel wirken darüber hinaus (gerade in Zusammenhang mit der eher ernsten Tonalität der Geschichte) albern, das Spielzeugtelefon sei dafür als Beispiel genannt.

"Die Grafik bleibt den bisherigen Titeln aus dem Hause Pendulo treu, wurde aber für die düstere Umgebung angepasst."

Leider erwähnt ihr nicht, dass die Grafik wesentlich detailärmer ist und vor allem die Figuren wesentlich kantiger und von niedrigerer Qualität sind als in früheren Pendulo-Spielen. Sehr gut sieht man das an Fingern und Gesichtern:

http://www.adventure-treff.de/images/bi ... ts/y_6.jpg
http://www.adventure-treff.de/images/bi ... ts/y_7.jpg

Im Vergleich zu:

http://www.adventure-treff.de/images/bi ... ay3_13.jpg
http://www.adventure-treff.de/images/bi ... ay3_24.jpg
http://www.adventure-treff.de/images/bi ... ing_11.jpg

Manch anderes ist zweifellos eine Stil-Frage, der Detailgrad der Figuren aber definitiv nicht.

Natürlich kann man CrimsonCow nur zu der gelungenen PR- und Community-Arbeit garantieren, so einen Test als erstes zu bekommen, an dem sich die nächsten orientieren werden, ist clever. Aber ich fand das Spiel insgesamt wirklich schwach und kann den Test in keiner Weise nachvollziehen. Auf mich wirkt er sogar bemüht, jegliche Kritik zu unterdrücken. Sorry."

Bis gestern kannte ich diesen sehr erhellenden Beitrag von JenniferM nicht. Ich habe mich auf die Wertung von AT (und auch anderer Seiten) verlassen und voller Vorfreude John Yesterday gespielt. Als ich dann nach ca. 6 (!) Stunden fertig war (vielleicht waren es auch sieben, aber immer noch kaum besser als ein schlechter Witz), hab ich mich wirklich gefragt, ob es das gewesen sein kann und mich mal hingesetzt und Beiträge und Foren studiert. Hätte ich mal besser vorher gemacht.

Der oben zitierte Beitrag ist nämlich mit Abstand der beste und zutreffendste den ich gefunden habe. Ich sage Danke JenniferM und schließe mich voll an.

Wie kann man denn so einem Spiel 92% geben und es damit auf eine Stufe mit Grim Fandango und weit über andere, wesentlich bessere Spiele stellen???
Vielleicht sollte man Spiele mal von mehreren testen, damit keine einseitige Meinung rauskommt. Ich werde in Zukunft jedenfalls genauer schauen, wer da getestet hat! Wie viel Erfahrung hat denn der Tester und welche Spiele hat er gespielt, um einen Vergleichswert zu haben?? Ich behaupte mal da fehlen einige Genrehighlights (und auch einige Genrekröten), die ein Tester erstmal gespielt haben sollte, bevor er Testnoten jenseits von gut und böse vergibt.

Ich will nicht unfair sein. Es ist sicherlich nicht das schlechteste Spiel, das ich je gespielt habe, aber so weit weg vom besten, dass ich mich durch die Tests gelinde gesagt im Nachhinein ein bißchen veralbert fühle. Die Geschichte ist schlicht aus Baphomets Fluch abgeschaut und mit etwas Indiana Jones garniert, die Rätsel sind gelinde gesagt bestenfalls was für Anfänger. Das Ganze ist so konstruiert und so wenig flüssig, wie ich schon lange kein Spiel mehr gespielt habe. Es schaut zugegeben hübsch aus. Aber Animation ist was anderes. Animiert ist gerade mal die Einblendung von Comicfenstern. Das ist sicher recht originell (und gefällt auch mir), lenkt aber meist vom wenig animierten Rest ab. Sieht ein bißchen danach aus, als habe man schon im Hinblick auf eine Portierung auf ein anderes System entwickelt. Und die Story?? Hätte man sich vielleicht auch von Baphomets Fluch abschauen sollen. Da fehlt absolut der Tiefgang und die Zusammenhänge. Zum Schluß hab ich mehr Fragen gehabt als Antworten. Das kann sicher auch so gewollt sein. Gerade dann, wenn die Geschichte dicht genug erzählt ist. Aber für mich wirkt das eher wie erzwungene Mystery. Gepaart mit dem schwachen Tiefgang geht das jedenfalls gar nicht.
Wie gesagt, ich will nicht unfair sein. Das ist sicher ein wunderschönes Anfängerspiel. Die Hotspotanzeige ist tatsächlich die Gelungenste, die ich je in einem Adventure gesehen habe, da man sie nutzen kann ohne alles zu sehen, da sie nur kurz eingeblendet wird. Die Hilfe ersetzt allerdings schon fast die Komplettlösung und schießt bei den einfachen Rätseln deutlich über das Ziel hinaus. Aber für jemanden, der schon länger Adventures spielt, weil er an dem Genre hängt ist in der Gesamtschau sicher jede Bewertung über 75% schlicht und einfach Betrug am Leser.

Selbst wenn man an ein Spiel andere Maßstäbe anlegt wie noch vor 20 Jahren, fragt man sich bei dieser hohen Bewertung von 92% unwillkürlich trotzdem, was der Publisher so als Werbekunde an die Seite zahlt und ob AT (und auch andere Seiten) Angst davor hat einen Werbekunden zu verprellen? Das Spiel ist dermaßen hochgelobt, dass es sich jetzt vermutlich von alleine verkauft. Ich dagegen hab gestern als ich fertig war nur einen Gedanken gehabt: Ich will mein Geld zurück!!! Da ich das aber wohl kaum wieder kriege, denke ich, entgegen meinen Gewohnheiten werde ich das Spiel bei ebay verticken. Mache ich normal nicht, um die Entwickler zu unterstützen. Aber diesmal nicht. Mir tun sogar die paar Euro, die ich dabei Verlust mache, jetzt schon weh.

Wie auch immer. Das Spiel ist sicher Geschmackssache und ich kann auch nachvollziehen, dass es Spieler gibt, denen das Game sehr zusagt. Aber wenn dieses Spiel mit seinen Top-Bewertungen und insbesondere den 92% hier jetzt die neue Adventure-Referenz sein soll, dann sollte ich vielleicht auf meine alten Tage doch noch auf Ego-Shooter umsteigen ...


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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Matt80 »

@inuit79: So sehr ich die Abneigung zu Yesterday teile (und so sehr ich v.a. die Meinung von JenniferM teile, wie ich auch dort angemerkt habe)... ich bin mir ziemlich, dass die Meinung zu Yesterday AT intern auch von anderen geteilt wird. Zudem hat der/die Corner (;-)) ja auch so ne ähnliche Wertung nachgeschossen. Und ich bin tatsächlich schon auf sehr viele gegensätzliche Meinungen (oft stark positive) zum Spiel gestossen. Inwieweit es klug ist, einem Spiel, dass so gegensätzliche Meinungen hervorruft, um 90% zu geben... will ich mal in den Raum stellen... andererseits gibts zu den meisten Adventures sehr unterschiedliche Meinungen (wobei nur wenige Games so deutlich polarisieren wie Yesterday). Und ich muß ganz ehrlich sagen... ich hätte mir nur schwer vorstellen können, dass irgendjemand dieses Spiel gut finden kann und wieso... insofern tu ich mir schwer von jemandem zu erwarten, ders super findet zu antizipieren, dass dieses Spiel erstaunlich oft als schlecht empfunden wird und die Bewertung vielleicht ein bisschen zu relativieren (damit auch andere eine Idee davon haben könnten, wo möglicherweise die Probleme liegen...). Bei Zerzura würde ich das schon kritischer sehen - das Spiel kann man glaube ich weit besser einschätzen und da sind manche Probleme für meinen Geschmack zu offensichtlich (und mit ner frühen 80er Wertung wäre das Game noch verdammt gut ausgestiegen ;)).
Zuletzt geändert von Matt80 am 06.05.2012, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Dreas »

inuit79 hat geschrieben:
Wie kann man denn so einem Spiel 92% geben und es damit auf eine Stufe mit Grim Fandango und weit über andere, wesentlich bessere Spiele stellen???
Vielleicht sollte man Spiele mal von mehreren testen, damit keine einseitige Meinung rauskommt.
Bei allem Verständis über Deinen Ärger aber wer sich auf einen einzigen Test verlässt der ist selbst schuld wenn er einseitig Informiert ist.
inuit79 hat geschrieben:Die Hotspotanzeige ist tatsächlich die Gelungenste, die ich je in einem Adventure gesehen habe, da man sie nutzen kann ohne alles zu sehen, da sie nur kurz eingeblendet wird..
Ich empfinde die Hotspotanzeige als misslungenste in einem Adventure.
inuit79 hat geschrieben:Das Spiel ist dermaßen hochgelobt, dass es sich jetzt vermutlich von alleine verkauft.
1. Ist das Spiel nicht überall hochgelobt siehe: http://www.pcgamesdatabase.de/gameinfo. ... 29&cat=zit# 79.1% im Schnitt nach 9 Reviews.
Persönlich finde Benjamin Brauns (GamersGlobal) Test mit 7 von 10 am treffendsten.
Benjamin Braun kann man,als ehemaliger AT-Redakteur fast noch zu Adventureseiten zählen.
2. Mit "von alleinen verkaufen" kann keine Rede sein wenn man sich die Amazon-Charts ansieht. http://www.amazon.de/gp/bestsellers/vid ... =zg_bs_tab aktuell nur Platz 5 unter den Adventureren als Neuerscheinung ist ziemlich schwach und die durchwachsenen Rezensionen lassen auf keine keine Besserung hoffen.
Zuletzt geändert von Dreas am 06.05.2012, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von kann_lesen_87 »

tja, mir gehts z.b. so bei diesen edna-zeug!

hab schon 3 mal (irgendwas muss an all dem lob ja dran sein) begonnen "edna bricht aus" zu spielen und jedesmal nach einer zeit frustriert abgebrochen ...

irgendwie sagt mir bei diesen 2 spielen überhaupt nichts zu ... zeichnungen hässlich (und ja, ich mag normalerweise kritzel-stil als totaler trondheim-fan), dialoge stinklangweilig usw ...
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von realchris »

Ich denke, dass das auch ein wenig psychologisch ist. Wenn ich von jemandem zu einem Testerprogramm eingeladen werde und das Spiel vor Ort mit den Menschen dahinter spiele, ist die Stimmung dir dort herrscht nicht gerade zuträglich für Objektivität. Man bewertet dann jemanden, den man mag oder kennt ungern schlecht, möglicherwese sogar automatisch besser (unbewusst).

Möglicherweise sollten Spieletester oder AT insgesamt nicht an diesen Dingern teilnehmen und eine gewisse professionelle Distanz zu den Studios einhalten.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von kann_lesen_87 »

bei den meisten (z.b. grafik find ich durchgehend gelungen) sachen stimme ich übrigens der schlechten kritik zu: verschenktes potenzial bei der geschichte, steuerung ist auch keine verbesserung zu runaway, zu wenige und zu leichte rätsel ...
allerdings werden diese sachen durch das durchgängig gute spielgefühl aufgehoben ... wie sich das begründen lasst kann ich auch nur schwer beurteilen ...

wie auch immer: ein runaway ists nicht geworden aber um einges besser als TNBS
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Matt80 »

realchris hat geschrieben:Möglicherweise sollten Spieletester oder AT insgesamt nicht an diesen Dingern teilnehmen und eine gewisse professionelle Distanz zu den Studios einhalten.
Würde ich mir sehr wünschen und wäre für einen halbwegs objektiven Test (soweit sowas möglich ist) sicher sinnvoll - sofern man sowas wirklich gewährleisten möchte.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Matt80 »

kann_lesen_87 hat geschrieben:tja, mir gehts z.b. so bei diesen edna-zeug!

hab schon 3 mal (irgendwas muss an all dem lob ja dran sein) begonnen "edna bricht aus" zu spielen und jedesmal nach einer zeit frustriert abgebrochen ...

irgendwie sagt mir bei diesen 2 spielen überhaupt nichts zu ... zeichnungen hässlich (und ja, ich mag normalerweise kritzel-stil als totaler trondheim-fan), dialoge stinklangweilig usw ...
Naja, das "Edna bricht Aus" nicht überal soooo gut ankommt ist auch kein Geheimnis. Gamestar oder PC Action waren auch vorsichtig mit der Wertung. Ich mag das Spiel grundsätzlich recht gerne, aber mich nervigen die langen Laufwege und gewisse Bugs (wenn man vergessen hat zu Patchen, kann man sich die Kugel geben). "Harvey's Neue Augen" finde ich um einiges ausgereifter und besser. Aber es ist irgendwie schon recht eigen, mal abgesehen vom Stil und einer gewissen Mentalität.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von kann_lesen_87 »

gamestar: edna 76, yesterday 78

... vergleichsweise schon ziemlich hoch ... aber wie auch immer gilt: de gustibus non est disputandum
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Matt80 »

Jup, aber trotzdem vergleichsweise im unteren Spektrum und Wertungen unter 80% sind ja heutzutage schon als kleine Warnung zu verstehen (zu PC Joker und Amiga Joker Zeiten war das ja noch ein bisschen anders ;)). Zudem würde Edna heute wahrscheinlich in Gamestar eine etwas niedrigere Wertung bekommen (gerade visuell altert es ja nicht unbedingt gut...).
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Scat »

Wie ich auch schon ein paar Seiten zuvor sagte, dachte ich nach den ersten Spielminuten, ich hätte hier einen Fehlkauf hingelegt. Ich war total perplex deswegen, aufgrund der weitestgehend guten Kritiken. Viele kleine Dinge hatten (und haben) mich gestört, die hier teils auch schon angesprochen wurden. So z. B. die Hotspot-Lösung, die man teils mehrfach benutzen muß, weil alles nur 2-3 Sekunden aufblinkt und das nacheinander, oder auch die Tatsache, dass es keine einzelnen Regler für Musik und Sprache gibt. Tatsächlich ist letztere öfters mal zu leise.

Am enttäuschendsten wiegt für mich aber, dass die Sprechblasen nicht abschaltbar sind (oder geht das etwa doch? Im Handbuch ist nichts zu finden). Ich lese immer automatisch mit und bin meist schneller fertig als das Gesprochene. Am schlimmsten ist dies beim Sprecher, der zum Spieler direkt spricht. Bis dieser fertig ist, habe ich den Text schon zweimal gelesen und bin versucht abzubrechen, was dann aber dem spielerischen Empfinden und der Atmosphäre wiederum einen Abbruch tut.

Trotzdem bin ich derzeit weiter dran am Spiel, da die Story bisher spannend erzählt wird. Und auch die Sprecher sind im Großen und Ganzen wirklich klasse. Einige Sprecher kennt man auch aus Film und Fernsehen (z. B. Udo Schenk). Jedenfalls bin ich, auch aufgrund der kontroversen und verschiedenen Kritiken, gespannt wie es weitergeht und letztenendes mein eigenes Urteil ausfällt.
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