Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

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axelkothe
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von axelkothe »

Nikioko hat geschrieben:Dadurch, dass man einen Designfehler absichtlich einbaut, wird ein Spiel nicht besser.
Das Designfehlergelaber ist ganz großer Blödsinn, und das weißt du. Eben weil es durchaus sehr viele Leute gibt, die diese Linearität sehr gut finden. Auch wenn du und deine Hardcore-RPG-Bekannten das vollkommen anders sehen. Ihr seid eben nicht Teil der Zeilgruppe und für euch mag ein lineares RPG ein schlechtes RPG sein. Trotzdem macht Venetica das, was es sein will, erstaunlich gut.
Nikioko hat geschrieben:Der Sinn eines Rollenspiels ist es ja schließlich, seine Figur so zu spielen, wie man es selbst für richtig hält. Und dazu gehört als aller erstes mal, dass man sich selbst entscheiden kann, wohin man läuft. Wenn ich ein Jump and Run oder Beat'em Up spielen will, dann greife ich zu Mario Brothers, New Zealand Story oder Double Dragon.
Dann nenne Venetica eben nicht Rollenspiel, sondern Action-RPG.
Nikioko hat geschrieben:Ich kenne keinen Rollenspieler, der Fan von absolutem Railroading ist. Dadurch spielst Du die Geschichte nämlich nicht mehr selbst, sondern wirst zum Spielball der Ereignisse, ohne Chance, an der Situation was ändern zu können.
Wie bei so ziemlich 95% aller Japan-Rollenspiele. Und die dürften insgesamt unter Garantie deutlich mehr Fans haben als alle Spiele die du hier abfeierst. Und die hätten kaum so einen großen Erfolg, wenn das alles schlechte Spiel wären...
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Nikioko
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von Nikioko »

Cohen hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben:Ich kenne keinen Rollenspieler, der Fan von absolutem Railroading ist. Dadurch spielst Du die Geschichte nämlich nicht mehr selbst, sondern wirst zum Spielball der Ereignisse, ohne Chance, an der Situation was ändern zu können.
Also wie in nahezu jedem Adventure :twisted:
Genau.
axelkothe hat geschrieben: Ihr seid eben nicht Teil der Zeilgruppe und für euch mag ein lineares RPG ein schlechtes RPG sein. Trotzdem macht Venetica das, was es sein will, erstaunlich gut.
Naja, wenn man es gut findet, um jeden kleinen Bodenabsatz oder Kieselstein im Weg meterweite Umwege zu laufen, anstatt, wie im richtigen Leben, einfach drüber zu springen, dann vielleicht. Aber dafür bin ich viel zu sehr Realismus-Fan.
axelkothe hat geschrieben: Wie bei so ziemlich 95% aller Japan-Rollenspiele. Und die dürften insgesamt unter Garantie deutlich mehr Fans haben als alle Spiele die du hier abfeierst. Und die hätten kaum so einen großen Erfolg, wenn das alles schlechte Spiel wären...
Mehr Erfolg als Dungeons & Dragons? Das wage ich einfach mal zu bezweifeln.
Außerdem sagt die Zahl der Leute, die es spielen nichts über die Qualität aus. DSA iat auch ein absolut unausgegorenes und unnötig kompliziertes Rollenspielsystem und trotzdem ist es das in Deutschland meistgespielte. Deutlich bessere System sind da weitgehend unbekannt und werden von vielen DSA-Spielern deswegen abgelehnt, weil sie es nicht kennen (womit wir wieder bei den Bauern und dem Essen wären). Der mensch ist ein Konsumtier, und der Hype, der um irgendwas gemacht wird, bestimmt den Erfolg; mit Qualität hat das erstmal gar ncihts zu tun, sieh Dir Charts-Musik an...
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von Lea »

Nikioko

Nur weils für dich ein eindeutig schlechtes Spiel ist oder was auch immer, trifft das nicht automatisch auf alle Spieler zu, wie schon gesagt wurde, manche mögen es auch linear und schön erzählt ohne dieses zeitfressende Open World Zeugs.

Und du wirst so oft sagen können wie du möchtest, das du das Spiel blöd findest, das wird die anderen nicht überzeugen. :D

Warum ich das jetzt schreibe? Ich finde es sieht so aus als versuchest du die anderen von deiner Meinung zu überzeugen, das sie dir zustimmen und sagen ja du hast recht das Spiel ist dreck. Das ist dieses typische Meinungsaufzwingen, das machen viele und ich glaub sie merkens nicht mal.

Mir kommts so vor als ob dich das ärgert, das andere das Spiel mögen. ^^
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Nikioko
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von Nikioko »

Nein, es geht nicht um Überzeugung, sondern um beispielhafte Darlegung, warum sowas Schrott ist. Stichwort ins Wasser springen. Warum sollte man im richtigen Leben zu einem Ort, der nur einen Meter weg ist, nicht hinspringen können, sondern den 500 m langen Umweg (vermutlich noch an 10 Gegnern vorbei) Umweg wählen, was fernab jeder Realität ist. Wer solche Logiklücken mag, der soll es spielen, mein Fall ist es auf keinen Fall. Und was die Open-World-Geschichten angeht: wenn die Gegner nicht wie bei TES im Level gescalt werden, dann merke ich doch ziemlich schnell, dass ich an einer Ecke mit den Gegnern noch nicht mithalten kann und komme später wieder. Das war schon bei Might & Magic so. In dem Fall wird die Freiheit, überall hinzugehen, wohin man möchte, durch die Stärke der Gegner oder durch eigene Fertigkeiten (z. B. Bergsteigen) limitiert. Und so zeitfressend ist Open World nicht, wenn man wie bei Oblivion ein vernünftiges Schnellreisesystem hat. Ich lasse auch Questen, die mich an einen anderen Ort führen, erst einmal ruhen und erledige erst mal alles, was sich vor Ort erledigen kann. Die Questen drängen sich nicht so auf, sondern setzen die richtigen Gespräche mit den richtigen NSCs voraus, das ist klar.
Anders ist natürlich auch die Spielweise. Ich mag es bei Oblivion, mich an einen Gegner anzuschleichen und ihn mit einem Überraschungsangriff mit dem Bogen (dreifacher Schaden) wegzuhauen, anstatt mich auf ein offenes Gefecht einzulassen.
Bei Gothic fand ich gut, dass wenn man besser mit einer Waffe wurde, Schlagkombinationen möglich wurden, die effektiver waren als die Einzelschläge. Habe ich in der Form bisher noch nicht erlebt.
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von mmge71 »

Nikioko hat geschrieben:Nein, es geht nicht um Überzeugung, sondern um beispielhafte Darlegung, warum sowas Schrott ist. Stichwort ins Wasser springen. Warum sollte man im richtigen Leben zu einem Ort, der nur einen Meter weg ist, nicht hinspringen können, sondern den 500 m langen Umweg (vermutlich noch an 10 Gegnern vorbei) Umweg wählen, was fernab jeder Realität ist.
Gut, ich habe eine andere Ansicht zu "so einen Schrott". Wie ist eigentlich Deine Meinung zu "Second Life" und Ähnlichem? Kommt das der Realität nahe? Hast Du das einmal probiert? Ich werde auf jeden Fall einmal Return to Krondor probieren.
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Nikioko
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von Nikioko »

mmge71 hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben:Nein, es geht nicht um Überzeugung, sondern um beispielhafte Darlegung, warum sowas Schrott ist. Stichwort ins Wasser springen. Warum sollte man im richtigen Leben zu einem Ort, der nur einen Meter weg ist, nicht hinspringen können, sondern den 500 m langen Umweg (vermutlich noch an 10 Gegnern vorbei) Umweg wählen, was fernab jeder Realität ist.
Gut, ich habe eine andere Ansicht zu "so einen Schrott". Wie ist eigentlich Deine Meinung zu "Second Life" und Ähnlichem? Kommt das der Realität nahe? Hast Du das einmal probiert? Ich werde auf jeden Fall einmal Return to Krondor probieren.
Second Life habe ich nie gespielt, aber ich mag auch Spiele, die irgendwann mal ein Ende haben und die mich nicht dazu verpflichten, mich permanent mit anderen Leuten im Internet zu treffen.
Return to Krondor ist furchtbar linear, gerade zum Ende hin, bietet Dir aber in der Stadt viel Bewegungsfreiheit mit einigen Zufallsbegegnungen, und vor allem eine schöne (wenn auch lineare) Geschichte. Nebenquesten gibt es so gut wie keine, aber der Hauptplot hat viel Zug in der Story. Und Du hast vorgefertigete Charaktere mit einer individuellen Hintergrundgeschichte. Ist in dem Punkt also eher wie ein Adventure. Lässt sich da am besten mit Quest for Glory vergleichen (sind ja beide von Sierra). Und die Grafik ist für 1998 auch nicht schlecht, deutlich besser als Simon 3D :-D

http://www.games-guide.de/pcgames/rolle ... rondor.htm
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axelkothe
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von axelkothe »

Nikioko hat geschrieben:Naja, wenn man es gut findet, um jeden kleinen Bodenabsatz oder Kieselstein im Weg meterweite Umwege zu laufen, anstatt, wie im richtigen Leben, einfach drüber zu springen, dann vielleicht. Aber dafür bin ich viel zu sehr Realismus-Fan.
In der Diskussion eben ging es aber um die Linearität und Handlungsfreiheit, und nicht darum ob das Spiel bei leichten Unebenheiten zu pingelig ist. Denn da gebe uich dir natürlich recht, das ist nervig. Hat aber nix mit dem zu tun, was ich dir klar machen will.

axelkothe hat geschrieben: Wie bei so ziemlich 95% aller Japan-Rollenspiele. Und die dürften insgesamt unter Garantie deutlich mehr Fans haben als alle Spiele die du hier abfeierst. Und die hätten kaum so einen großen Erfolg, wenn das alles schlechte Spiel wären...
Mehr Erfolg als Dungeons & Dragons? Das wage ich einfach mal zu bezweifeln.
Außerdem sagt die Zahl der Leute, die es spielen nichts über die Qualität aus. DSA iat auch ein absolut unausgegorenes und unnötig kompliziertes Rollenspielsystem und trotzdem ist es das in Deutschland meistgespielte. Deutlich bessere System sind da weitgehend unbekannt und werden von vielen DSA-Spielern deswegen abgelehnt, weil sie es nicht kennen (womit wir wieder bei den Bauern und dem Essen wären). Der mensch ist ein Konsumtier, und der Hype, der um irgendwas gemacht wird, bestimmt den Erfolg; mit Qualität hat das erstmal gar ncihts zu tun, sieh Dir Charts-Musik an...[/quote]

Du vergleichst hier mal wieder Äpfel mit Birnen. Wir reden hier über Computerspiele. Keine Pen & Paper Rollenspiele. Und selbst dann... könnte ich mir sehr wohl gut vorstellen, dass diverse japanische RPG-Serien im Vergleich mehr absetzen konnten. Ich glaube du überschätzt die Anzahl Menschen, die heute noch P&P spielen...
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Re: Venetica - Ein RGP für Adventure Fans

Beitrag von Nikioko »

axelkothe hat geschrieben:
Nikioko hat geschrieben:Naja, wenn man es gut findet, um jeden kleinen Bodenabsatz oder Kieselstein im Weg meterweite Umwege zu laufen, anstatt, wie im richtigen Leben, einfach drüber zu springen, dann vielleicht. Aber dafür bin ich viel zu sehr Realismus-Fan.
In der Diskussion eben ging es aber um die Linearität und Handlungsfreiheit, und nicht darum ob das Spiel bei leichten Unebenheiten zu pingelig ist. Denn da gebe uich dir natürlich recht, das ist nervig. Hat aber nix mit dem zu tun, was ich dir klar machen will.
Gut. Ich wollte nur zeigen, wohin übertriebene Linearität führt.

axelkothe hat geschrieben: Du vergleichst hier mal wieder Äpfel mit Birnen. Wir reden hier über Computerspiele. Keine Pen & Paper Rollenspiele. Und selbst dann... könnte ich mir sehr wohl gut vorstellen, dass diverse japanische RPG-Serien im Vergleich mehr absetzen konnten. Ich glaube du überschätzt die Anzahl Menschen, die heute noch P&P spielen...
Mag sein, aber es ist wie in der Astronomie: man steckt in einer Ecke und muss die Sachen von diesem Standpunkt aus beurteilen. In meinem Bekanntenkreis gibt es sehr viele P&P-Spieler. Und ich glaube auch nicht, dass das Genre dem Untergang geweiht ist, so wie es Frank Heller die Leute glauben machen will. Die Absätze werden immer mieser? Ja, dann frage ich mich, warum es auf dem Markt mehr Systeme denn eh und je gibt. Und wenn der Absatz so schlecht wird, warum wird der Druck denn immer exquisiter? Früher hatten wir ein paar zusammenkopierte Seiten, dann kamen die s/w-Abenteuer für DSA mit Heftung, später dann mit Leimbindung und heute muss es Hardcover sein. Und der neueste Trend: alles schön vollfarbig. Als nächstes kommt dann noch Silber- oder Goldschnitt, so wie beim Cthulhu-Traumlande-Buch, und dann noch ein beschlagener Einband... Nobel geht die Welt zugrunde.
Natürlich gehen die Absatzzahlen in den Keller, wenn man Spiele wie DSA betrachtet: die schmoren schön im eigenen Saft, beliefern ihre jahrelangen Fans (zu denen ich schon seit 10 Jahren nicht mehr gehöre) und tun nichts für den Nachwuchs. Das Regelsystem wird immer komplizierter (aber nicht besser), wodurch sich die Qualität als Einstiegsrollenspiel gewandelt hat zu einem zweiten Rolemaster: ein Spiel für Freaks, die sich nicht scheuen, ein kompliziertes (und dabei nicht mal realistischeres) Regelsystem zu spielen. Aber diesen Exkurs weiter zu verfolgen, führt uns weit off topic.
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