Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
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- Riesiger Roboteraffe
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
[quote]The Longest Journey, eine der besten Storys überhaupt. und auch Black Mirror und The Book of Unwritten Tales müssen sich jetzt hier nicht verstecken.[/quote]
Wenn Du sie neben Grim Fandango stellst, sehen sie trotzdem alt aus. Das sage ich Dir jetzt aus erzählerischer Perspektive.
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- Nikioko
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Ziemlicher Faux-pas in einem Adventureforum, findest Du nicht?elfant hat geschrieben:Weil du gerade an Baphomets Fluch 3 denkst und ich Battle Field 3 meinte.Nikioko hat geschrieben:Wo war BF3 bitte schön aufwendig? Gut, es war der erste Teil in 3D, aber mir haben die ersten beiden Teile mit der Comicgrafik deutlich besser gefallen.elfant hat geschrieben:FMV kann vielleicht auch gut aussehen, aber das wäre finanzell ebenso aufwendig wie ein BF3.

Sehe ich anderes, aber de gustibus non est disputandum.realchris hat geschrieben:Wenn Du sie neben Grim Fandango stellst, sehen sie trotzdem alt aus. Das sage ich Dir jetzt aus erzählerischer Perspektive.The Longest Journey, eine der besten Storys überhaupt. und auch Black Mirror und The Book of Unwritten Tales müssen sich jetzt hier nicht verstecken.
How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood?
The only saw I saw was the saw I saw with.
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- Riesiger Roboteraffe
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Da würde Dir Kant etwas anderes sagen.
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Nein das tute ich nicht, weil ich den Zusammenhang im Betrag für deutlich halte.Nikioko hat geschrieben:Ziemlicher Faux-pas in einem Adventureforum, findest Du nicht?
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Was die Qualität der Erzählung betrifft schon. Aber die Ausschmückung und Gestaltung des Universums, auch der Charaktere.. da hat TLJ die Nase vorn.realchris hat geschrieben: Wenn Du sie neben Grim Fandango stellst, sehen sie trotzdem alt aus. Das sage ich Dir jetzt aus erzählerischer Perspektive.
Andererseits sind beide Spiele so toll das es letztlich egal ist welches besser ist.
Sind das jetzt eigentlich verklärte Erinnerungen oder weiß man erst im Nachhinein zu schätzen was man da hat/hatte wenn man merkt/merkte das über lange Zeit kein weiteres Spiel an diese heran kommt?
Selbst wenn ein drittes Dreamfall kommt, befürchte ich das es da viele Kompromisse geben wird und das Spiel nicht an den Vorgänger heran reicht.
Bin gespannt wie sich das neue Botanicula gegen Machinarium behauptet.
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- Riesiger Roboteraffe
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Keine Verklärungstundenglas hat geschrieben:Was die Qualität der Erzählung betrifft schon. Aber die Ausschmückung und Gestaltung des Universums, auch der Charaktere.. da hat TLJ die Nase vorn.realchris hat geschrieben: Wenn Du sie neben Grim Fandango stellst, sehen sie trotzdem alt aus. Das sage ich Dir jetzt aus erzählerischer Perspektive.
Andererseits sind beide Spiele so toll das es letztlich egal ist welches besser ist.
Sind das jetzt eigentlich verklärte Erinnerungen oder weiß man erst im Nachhinein zu schätzen was man da hat/hatte wenn man merkt/merkte das über lange Zeit kein weiteres Spiel an diese heran kommt?
Selbst wenn ein drittes Dreamfall kommt, befürchte ich das es da viele Kompromisse geben wird und das Spiel nicht an den Vorgänger heran reicht.
Bin gespannt wie sich das neue Botanicula gegen Machinarium behauptet.
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- Frischling
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Ich würde bei den neueren Spielen auch gern Whispered World anführen.
Die Art der Darstellung schafft ein enormes Spielerlebnis.
Auch Deponia ist ein schönes Stück Geschichte. Nicht sonderlich tief gehend, aber skurril und mit Witz erzählt. Gefällt.
Das Problem ist, dass Adventures wie ein Buch funktionieren. Entweder interessiert mich die Geschichte, dann lese ich das Buch um der Geschichte willen, oder sie interessiert mich nicht, dann bringen mich aber auch Achievements, ein interaktiver Bucheinband, schillernde In-Buch-Grafik und eine tolle Begleitmusik dazu, das Buch zu lesen. oder nur einmal eines dieser Art, weil der Effekt neu ist. Genau letzteres haben wir ja im Adventure-Markt bereits hinter uns, ehe komischerweise(?) die alte, einfache Art der 2D Point'n Click Adventures sich wieder durchsetzte.
Die Frage ist: Will der normale Adventurespieler überhaupt irgendwelchen SchnickSchnack zur "Verbesserung" von Adventures?
Und lassen sich durch solche Verbesserungen, die die bisherigen Adventure-Kunden eher vergraulen, überhaupt neue Kunden locken, die mit Adventures nichts am Hut haben?
Man muss sich doch nur mal den Spiele-Markt anschauen. Ein Action-Spiel am nächsten. Eine endlose Reihe neuer, teils sehr ähnlicher Titel. Wer so etwas spielt, sucht gar nicht nach etwas anderem. Man muss einfach warten, bis es ihm zu den Ohren raus hängt, auch wenn das bedeutet, dass man ihn erst als Kunden gewinnt, wenn er bereits erwachsen ist. gegen den Action-und-nicht-Stillsitz-Wahn kann man nicht gegenan kämpfen.
Solche Spieler haben eine Geduldsfadenlänge von wenigen Millimetern und sind vom kleinkindlichen Vor's-Fernsehen-gesetzt-Werden völlig verhunzt. Kein noch so ausgefeilter Trick wird es schaffen, solche Kiddies oder Teenies vor ein Adventure zu bekommen. Es sei denn, es ist gerade brutalst angesagt oder in Richtung Action verbogen. Und das Genre des Action Adventures gibt es ja bereits.
Über ein Punktesystem wie bei den alten Sierra-Titeln könnte man reden, aber andere Neuigkeiten stören das Genre nur. Was das Publikum möchte, zeigt sich doch bei Kickstarter. Dort bekommt ein Back-to-the-roots Baphomet Spiel Vorschuss-Kredit bei den Spielern. Und auch Schafer hat nicht gesagt, dass er was anders machen möchte. Der ist auch nicht blöd. Nachdem Stacking nur sehr bedingt als Erfolg zu bezeichnen ist, wird er sich auf die Wurzeln besinnen. Genau dafür hat er nämlich das Geld bekommen. Die Leute wollen mehr vom alten Stoff. Ein klares Votum.
Die Art der Darstellung schafft ein enormes Spielerlebnis.
Auch Deponia ist ein schönes Stück Geschichte. Nicht sonderlich tief gehend, aber skurril und mit Witz erzählt. Gefällt.
Das Problem ist, dass Adventures wie ein Buch funktionieren. Entweder interessiert mich die Geschichte, dann lese ich das Buch um der Geschichte willen, oder sie interessiert mich nicht, dann bringen mich aber auch Achievements, ein interaktiver Bucheinband, schillernde In-Buch-Grafik und eine tolle Begleitmusik dazu, das Buch zu lesen. oder nur einmal eines dieser Art, weil der Effekt neu ist. Genau letzteres haben wir ja im Adventure-Markt bereits hinter uns, ehe komischerweise(?) die alte, einfache Art der 2D Point'n Click Adventures sich wieder durchsetzte.
Die Frage ist: Will der normale Adventurespieler überhaupt irgendwelchen SchnickSchnack zur "Verbesserung" von Adventures?
Und lassen sich durch solche Verbesserungen, die die bisherigen Adventure-Kunden eher vergraulen, überhaupt neue Kunden locken, die mit Adventures nichts am Hut haben?
Man muss sich doch nur mal den Spiele-Markt anschauen. Ein Action-Spiel am nächsten. Eine endlose Reihe neuer, teils sehr ähnlicher Titel. Wer so etwas spielt, sucht gar nicht nach etwas anderem. Man muss einfach warten, bis es ihm zu den Ohren raus hängt, auch wenn das bedeutet, dass man ihn erst als Kunden gewinnt, wenn er bereits erwachsen ist. gegen den Action-und-nicht-Stillsitz-Wahn kann man nicht gegenan kämpfen.
Solche Spieler haben eine Geduldsfadenlänge von wenigen Millimetern und sind vom kleinkindlichen Vor's-Fernsehen-gesetzt-Werden völlig verhunzt. Kein noch so ausgefeilter Trick wird es schaffen, solche Kiddies oder Teenies vor ein Adventure zu bekommen. Es sei denn, es ist gerade brutalst angesagt oder in Richtung Action verbogen. Und das Genre des Action Adventures gibt es ja bereits.
Über ein Punktesystem wie bei den alten Sierra-Titeln könnte man reden, aber andere Neuigkeiten stören das Genre nur. Was das Publikum möchte, zeigt sich doch bei Kickstarter. Dort bekommt ein Back-to-the-roots Baphomet Spiel Vorschuss-Kredit bei den Spielern. Und auch Schafer hat nicht gesagt, dass er was anders machen möchte. Der ist auch nicht blöd. Nachdem Stacking nur sehr bedingt als Erfolg zu bezeichnen ist, wird er sich auf die Wurzeln besinnen. Genau dafür hat er nämlich das Geld bekommen. Die Leute wollen mehr vom alten Stoff. Ein klares Votum.
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- Frischling
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Ich behaupte übrigens, dass gerade der Fotorealismus, den die Action-Spieler bei ihren Shootern so schätzen, bei Adventures den Tod der Fantasie bedeuten. Es ist ja gerade ein Kernfeature von Adventures, dass sie der Fantasie nur einen Anhaltspunkt geben, sich aber letztendlich eine große Menge Leute in ihnen wohl fühlen kann, weil das letzte Stück eben von der eigenen Fantasie komplettiert wird.
- Möwe
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Also, wo ich jetzt gerade von Internet-Seiten zu The Last Crown zurückkomme: dem kann ich gar nicht zustimmen.
Es kommt immer darauf an, was man daraus macht.
The Lost Crown ist sicher kein Spiel, bei dem Story oder Fantasie oder zu kurz kommen.
Es kommt immer darauf an, was man daraus macht.
The Lost Crown ist sicher kein Spiel, bei dem Story oder Fantasie oder zu kurz kommen.
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
Erich Kästner
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- Frischling
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Hm... dass man sich in Realbilder gedanklich schlechter reinbringen kann als in Zeichnungen, ist aber ziemlich feststehende Lehrmeinung der Psychologie, wenn ich mich nicht irre.
Ist aber schön, wenn Du Dich in "the lost crown" rein finden kannst.
Außerdem ist das dort doch auch gar keine fotorealistische Grafik.
Ist aber schön, wenn Du Dich in "the lost crown" rein finden kannst.

Außerdem ist das dort doch auch gar keine fotorealistische Grafik.
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- Verpackungs-Wegwerfer
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Ganz genau! Ich spiele gerade BF3, was mir von der Story her sehr gut gefällt. Die Rätsel gefallen mir auch, ja, selbst die Sokobanrätsel finde ich nicht so schlimm (besser als Schiebepuzzles....); aber mich treibt die Steuerung in den Wahnsinn, weil mir George gerade ständig erschossen wird, weil sich die Kamera ständig dreht und sich dann auch seine Richtung ändert.SlowAdventurer hat geschrieben: Das Problem ist, dass Adventures wie ein Buch funktionieren. Entweder interessiert mich die Geschichte, dann lese ich das Buch um der Geschichte willen, oder sie interessiert mich nicht, dann bringen mich aber auch Achievements, ein interaktiver Bucheinband, schillernde In-Buch-Grafik und eine tolle Begleitmusik dazu, das Buch zu lesen. oder nur einmal eines dieser Art, weil der Effekt neu ist. Genau letzteres haben wir ja im Adventure-Markt bereits hinter uns, ehe komischerweise(?) die alte, einfache Art der 2D Point'n Click Adventures sich wieder durchsetzte.

Fazit: BF3 wäre mit seiner filmrreifen Inszenierung ein grandioses Spiel, leider kämpft man mehr mit der Steuerung als mit den Rätseln.
Wäre es kein Spiel mit George Stobbart, hätte ich es längst weggelegt. Wenn das Spiel nervt, entscheidet letztendlich die Story, ob man weitermacht oder nicht. Bei mir zumindest.
Sinnvolle Verbesserungen sind immer gut. Hotspot-Anzeige, eine Tagebuchfunktion (eventuell mit dezent und optional integrierter Lösungshilfe), dass man per Doppelklick zu den Ausgängen kommt, abbrechenbare Videos, vor Sterbeszenen automatisch speichern - das finde ich alles sinnvollen Schnickschnack.SlowAdventurer hat geschrieben: Die Frage ist: Will der normale Adventurespieler überhaupt irgendwelchen SchnickSchnack zur "Verbesserung" von Adventures?
Aber eben nicht alles, was neu ist, ist auch sinnvoll.
Jein. Adventures sollten nicht versuchen, die Teenager vom Actionmarkt wegzuholen, das wird im allgemeinen nicht funktionieren. Ist eine Altersfrage udn eine Zeitgeistfrage.SlowAdventurer hat geschrieben: Und lassen sich durch solche Verbesserungen, die die bisherigen Adventure-Kunden eher vergraulen, überhaupt neue Kunden locken, die mit Adventures nichts am Hut haben?
In dem Alter ist außerdem Graphik unglaublich wichtig, damit können Adventures nicht dienen - und ich weiß nicht, ob eine Bombastgraphik ein Adventure wirklich so viel besser macht. Bei Rollenspielen, die ich auch verschlinge, finde ich das wichtiger, bei Adventures gucke ich da darüber hinweg. Blackwell gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsspielen, auch und obwohl die Graphik aus dem letzten Jahrhundert zu sein scheint, aber der Autor packt einem mit anderen Dingen. Das ist in gewisser Weise auch der Vorteil von Adventures - sie sind weniger graphikabhängig als andere Genres.
Eher sollten die Adventures auf die Gelegenheitsspieler abzielen (was sie ja auch teilweise tun, nicht unbedingt zur Freude aller Hardcorespieler), insbesondere die Wimmelbildfraktion. Die Unterschiede zwischen Wimmelbildspielen und Adventuren sind nicht soooooooooooo groß, ich sehe Wimmelbildspiele durchaus als Vorstufe zu "richtigen" Adventurers. Und die haben eine große Fangemeinde. Und natürlich der mobile Markt, wobei ich noch nicht versucht habe, auf meinem Smartphone ein Adventure zu spielen. Das stelle ich mir wegen des Mini-Bilds dann doch etwas unbequem vor.
Ein klares Vorum, ja, aber ein Votum für eine Nische. Da darf man sich nichts vormachen.SlowAdventurer hat geschrieben: Was das Publikum möchte, zeigt sich doch bei Kickstarter. Dort bekommt ein Back-to-the-roots Baphomet Spiel Vorschuss-Kredit bei den Spielern. Und auch Schafer hat nicht gesagt, dass er was anders machen möchte. Der ist auch nicht blöd. Nachdem Stacking nur sehr bedingt als Erfolg zu bezeichnen ist, wird er sich auf die Wurzeln besinnen. Genau dafür hat er nämlich das Geld bekommen. Die Leute wollen mehr vom alten Stoff. Ein klares Votum.
Aber Kickstarter ist trotzdem in meinen Augen DER Weg, um solche Nischenprodukte zu finanzieren.
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Zumal Adventures alles andere als anspruchsvolle Unterhaltung sind. Erzählerisch hängen sie den meisten genrefremden hinterher, mit Abstand. Mit Adventures wird das Abendland auch nicht gerettet und es macht keinen Sinn Actionspieler gegen Adventure Spieler auszuspielen. Zumal ich fast nur hochintelligente Actionspieler kenne.
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Das Erzählerische ist allerdings nicht immer das entscheidende Kriterium. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass manche Adventures gerade deshalb funktionieren, weil sie sich nicht um Dramaturgie scheren. Ich persönlich mag Adventures, die stattdessen Exploration und Interaktivität betonen. Je mehr der Spieler das Tempo und die Abfolge der Handlungen selbst bestimmen kann, desto weniger kann es der Autor. Deshalb könnte es auf Seiten der Adventure-Autoren manchmal ratsam sein, sich bewusst zurückzuhalten, und nicht eine Dramaturgie vorzutäuschen, die es gar nicht gibt. Eine ausgefeilte Spielwelt halte ich für wichtiger, da könnte das Adventure seine Stärken viel besser ausspielen als beim vergeblichen Versuch, ein Kinofilm sein.realchris hat geschrieben:Zumal Adventures alles andere als anspruchsvolle Unterhaltung sind. Erzählerisch hängen sie den meisten genrefremden hinterher, mit Abstand.
Und was in diesem Zusammenhang überhaupt als "anspruchsvolle Unterhaltung" zu gelten hat, ist mir schleierhaft. Je nach Auslegung gibt es zahlreiche Spiele die das erfüllen, oder kein einziges. Von solchen Wertungen halte ich nicht besonders viel, das wird zu oft einfach nur zur selbstüberhöhung gebraucht. So sinnlos wie die Unterscheidung zwischen E- und U-Musik, die man in Deutschland so gerne betreibt.
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Adventures müssen dynamischer werden um eine breitere Masse anzusprechen. Zur Grafik oder zu den Handlungen brauchen wir garnicht erst zu kommen. Wenn ich jemanden, der keine Ahnung von Adventures hat vor eines setze, fragt der meist als erstes was er eigentlich tun soll. Vielleicht läuft er noch ein wenig rum, tut irgendwelche Dinge und hört dann irgendwann gelangweilt auf. Die sind es gewohnt, dass in ihren Spielen immer etwas passiert, nicht nur wenn sie eine bestimmte Aktion tätigen. Gamer wiederum, die zumindest im groben mit Adventures vertraut sind, lehnen solche Spiele meistenst auch ab. Das ist dann "nur" ein Adventure, als ob es kein richtiges Spiel wäre. Walking Dead und Heavy Rain begeistert die dann doch wiederum. Diese Spiele sind zwar alles andere als komplex, aber es passiert eben immer etwas. Ein Protagonist der in einem Raum steht und im Intro irgendein entfernt liegendes Ziel erhalten hat turnt die meisten Leute nunmal nicht an. Über die Storys beschweren die sich garnicht erst, bzw. finden die eigentlich meist auch gut. Von anderen Spielen sind sie ja auch nicht mehr gewohnt und es gibt durchaus genug Adventures, die vielleicht grafisch nicht besonders ins Auge fallen, aber trotzdem gut genug für die Spieler aussehen. Das Hauptproblem an Adventures ist wirklich passive Gameplay.
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Re: Adventures - Pro, Contra und Verbesserungen
Naja, kann es denn wirklich das Ziel sein Adventures so zu gestalten, dass sie vor allem den Leuten gefallen, die gar keine Adventures mögen? Ein wesentlicher Punkt ist doch, dass man in Adventures selbst aktiv werden muss, damit etwas passiert. Dazu gehört manchmal auch, selbst herauszufinden, was man überhaupt tun soll. Natürlich kann man die Welt etwas dynamischer (und vor allem interaktiver) gestalten, aber im Kern sind Adventures spielerzentriert, d.h. der Spieler löst die Ereignisse aus. Die Frage ist, wie weit man sich von diesem Prinzip überhaupt verabschieden kann, ohne dass man sich gleich ganz vom Adventure verabschiedet.