82% von Gamestar für "Ankh - Herz des Osiris"!
- Threepbrush
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Es ist vielleicht auch so, dass einem die älteren Adventures besser scheinen, weil man mit ihnen die Spielerlaufbahn begonnen hat und es auf Grund dessen viel aufregender war als heute...wie es bei ganz vielen anderen Dingen im Leben ja auch ist.
Ich glaube, wenn ich meine Spielerkarriere mit Dreamfall begonnen hätte, wär ich davon genau so von den Socken gewesen wie damals bei Myst (welches mein erstes Computerspiel war). Heute bin ich von Dreamfall immer noch begeistert; aber ich hab solche Sachen halt schon zig Mal gespielt und die Begeisterung ist eine Andere geworden.
Ich möchte noch etwas zu bedenken geben: Ich glaube, dass Adventures von allen Genres am wenigsten vom Fortschrift in Punkto Grafik und Technik profitiert haben. Von diesem Standpunkt aus gesehen haben sich alle Genres weiterentwickelt nur Adventures sind mehr oder weniger stehen geblieben. Und fallen deshalb bewertungsmäßig hinter andere Genres zurück.
Zwei Beispiele: Man nehme die Elder-Scrolls-Reihe und spiele Arena und Oblivion. Fast alle, die Oblivion zuerst gespielt haben, würden bei Arena schreiend weglaufen. Weil der Unterschied so ist als würde man mit den ersten Flugapparaten fliegen oder mit ner Boeing.
Nimmt aber aber Monkey Island sieht die Sache anders aus. Ich habe zuerst Teil 4 gespielt und dann Teil 1. Natürlich war die Grafik schlechter aber für das, was das Spiel vermitteln will, war das auch nicht so wichtig. Die meisten würden Monkey Island 1 dem 4. Teil vorziehen.
Der Eindruck, der dabei aber entsteht ist der, dass sich Rollenspiele immens entwickelt haben während Adventures stehen geblieben sind. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass diese Entwicklung bei einem Adventure auch nicht so wichtig ist, da es, um es mal einfach zu halten, von einer guten Story und guten Rätseln lebt. Alles andere kommt erst danach.
Ich glaube daher, dass die Rufe nach der guten alten Zeit, wie von dem Gamestar-Redakteur weiter oben im Thread, Luftblasen sind. Man nimmt das Adventure-Genre eher als Vereinigung von Blinden war, von denen man ab und an mal einen Einäugigen zum König krönt. Ich sehe den Gamestar-Redakteur fast vor mir, wie er bei jedem Adventure vor sich hin grummelt 'Da war Sam and Max aber besser...'.
Ich glaube, wenn ich meine Spielerkarriere mit Dreamfall begonnen hätte, wär ich davon genau so von den Socken gewesen wie damals bei Myst (welches mein erstes Computerspiel war). Heute bin ich von Dreamfall immer noch begeistert; aber ich hab solche Sachen halt schon zig Mal gespielt und die Begeisterung ist eine Andere geworden.
Ich möchte noch etwas zu bedenken geben: Ich glaube, dass Adventures von allen Genres am wenigsten vom Fortschrift in Punkto Grafik und Technik profitiert haben. Von diesem Standpunkt aus gesehen haben sich alle Genres weiterentwickelt nur Adventures sind mehr oder weniger stehen geblieben. Und fallen deshalb bewertungsmäßig hinter andere Genres zurück.
Zwei Beispiele: Man nehme die Elder-Scrolls-Reihe und spiele Arena und Oblivion. Fast alle, die Oblivion zuerst gespielt haben, würden bei Arena schreiend weglaufen. Weil der Unterschied so ist als würde man mit den ersten Flugapparaten fliegen oder mit ner Boeing.
Nimmt aber aber Monkey Island sieht die Sache anders aus. Ich habe zuerst Teil 4 gespielt und dann Teil 1. Natürlich war die Grafik schlechter aber für das, was das Spiel vermitteln will, war das auch nicht so wichtig. Die meisten würden Monkey Island 1 dem 4. Teil vorziehen.
Der Eindruck, der dabei aber entsteht ist der, dass sich Rollenspiele immens entwickelt haben während Adventures stehen geblieben sind. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass diese Entwicklung bei einem Adventure auch nicht so wichtig ist, da es, um es mal einfach zu halten, von einer guten Story und guten Rätseln lebt. Alles andere kommt erst danach.
Ich glaube daher, dass die Rufe nach der guten alten Zeit, wie von dem Gamestar-Redakteur weiter oben im Thread, Luftblasen sind. Man nimmt das Adventure-Genre eher als Vereinigung von Blinden war, von denen man ab und an mal einen Einäugigen zum König krönt. Ich sehe den Gamestar-Redakteur fast vor mir, wie er bei jedem Adventure vor sich hin grummelt 'Da war Sam and Max aber besser...'.
- hangmansjoke82
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- DasJan
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Ja, dem stimme ich auch zu. Ich hatte das mal so formuliert, damals auf die Spiellänge bezogen. Aber das lässt sich natürlich auch verallgemeinern. Mit 12 ist mal viel begeisterungsfähiger als mit 24, deswegen sind neuere Spiele nicht grundsätzlich schlechter.
Das Jan
Das Jan
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- MK666
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Mag sein, dass Nostalgie bei manchen eine gewisse Rolle spielt.
Aber warum sollte das bei anderen Genres anders sein? Das mit der Grafik will mir in dieser Hinsicht nicht einleuchten, denn die finde ich bei den meisten neueren Adventures wirklich gut.
Als ich Grim Fandango gespielt habe, war ich bereits über 20, und trotzdem hat es mich begeistert. Ähnliches gilt für Discworld Noir und The Longest Journey, die ja etwa im gleichen Zeitraum erschienen sind.
Außerdem begeistern mich in anderen Genres immer mal wieder Spiele.
Ich kann auch nicht den Zusammenhang sehen zwischen "sich an bisher geleistetem messen" und "grundsätzlicher schlechter sein".
Von "grundsätzlich schlechter" war nie die Rede. Keine Ahnung, wo ihr das rausgelesen haben wollt, im Gegenteil, ich sagte sogar, dass es sicher mal wieder einen Überflieger geben wird.
Aber bitte zeigt mir einen Titel der jüngeren Vergangenheit, den ein Großteil der Adventure-Liebhaber in eine Reihe mit GF oder MI3 stellen würde!
Hier im Thread wurde zum Ausdruck gebracht, dass es ärgerlich sei, dass Adventures in Zeitschriften zu schlecht bewertet werden.
Ich teile diesen Eindruck entschieden nicht, denn die wenigen sehr guten Titel wurden auch in den wichtigen dt. Zeitschriften mit Wertungen >80% bedacht, und Toptitel, die ~90% verdient gehabt hätten, sehe ich keine.
Wo ihr Nostalgie seht, sehe ich eher die Tatsache, dass man alles, was sich Adventure schimpft schön redet. Vielleicht ja auch aus Nostalgie, weil man ja früher so gerne Adventures gespielt hat...
Ich kann mir jedenfalls die ein oder andere Wertung hier auf Adventuretreff nicht erklären - ist aber auch nicht schlimm, wenn man erstmal weiß, dass hier ein anderer Maßstab angelegt wird.
Aber warum sollte das bei anderen Genres anders sein? Das mit der Grafik will mir in dieser Hinsicht nicht einleuchten, denn die finde ich bei den meisten neueren Adventures wirklich gut.
Als ich Grim Fandango gespielt habe, war ich bereits über 20, und trotzdem hat es mich begeistert. Ähnliches gilt für Discworld Noir und The Longest Journey, die ja etwa im gleichen Zeitraum erschienen sind.
Außerdem begeistern mich in anderen Genres immer mal wieder Spiele.
Ich kann auch nicht den Zusammenhang sehen zwischen "sich an bisher geleistetem messen" und "grundsätzlicher schlechter sein".
Von "grundsätzlich schlechter" war nie die Rede. Keine Ahnung, wo ihr das rausgelesen haben wollt, im Gegenteil, ich sagte sogar, dass es sicher mal wieder einen Überflieger geben wird.
Aber bitte zeigt mir einen Titel der jüngeren Vergangenheit, den ein Großteil der Adventure-Liebhaber in eine Reihe mit GF oder MI3 stellen würde!
Hier im Thread wurde zum Ausdruck gebracht, dass es ärgerlich sei, dass Adventures in Zeitschriften zu schlecht bewertet werden.
Ich teile diesen Eindruck entschieden nicht, denn die wenigen sehr guten Titel wurden auch in den wichtigen dt. Zeitschriften mit Wertungen >80% bedacht, und Toptitel, die ~90% verdient gehabt hätten, sehe ich keine.
Wo ihr Nostalgie seht, sehe ich eher die Tatsache, dass man alles, was sich Adventure schimpft schön redet. Vielleicht ja auch aus Nostalgie, weil man ja früher so gerne Adventures gespielt hat...
Ich kann mir jedenfalls die ein oder andere Wertung hier auf Adventuretreff nicht erklären - ist aber auch nicht schlimm, wenn man erstmal weiß, dass hier ein anderer Maßstab angelegt wird.
- Threepbrush
- Logik-Lord
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MK666, du hast mit dem Alter recht. Ich habe mein erstes Computerspiel mit 28 gespielt, wenn ich richtig rechne. Ich meine es ganz generell, dass man etwas neues als aufregend empfindet...egal wie alt man ist.
Es ist aber meiner Meinung nach auf jeden Fall so, dass ein Rollenspiel auf Grund des Fortschritts in Bezug auf Grafik und Technik sehr viel spektakulärer ist als noch vor 10 Jahren. Und das gilt halt so nicht für ein Adventure, weil die Gewichtung da einfach anders ist. Ein Rollenspiel profitiert ungemein von der technischen Entwicklung. Selbst, wenn es eher mittelmäßig ist, wird man sagen 'Aber die ganzen Effekte waren oberhammergeil'. Wenn bei einem Adventure Story und Rätsel nicht stimmen, kann die Grafik auch von Picasso persönlich sein und die Effekte von George Lucas...es wird schlecht werden.
Es ist aber meiner Meinung nach auf jeden Fall so, dass ein Rollenspiel auf Grund des Fortschritts in Bezug auf Grafik und Technik sehr viel spektakulärer ist als noch vor 10 Jahren. Und das gilt halt so nicht für ein Adventure, weil die Gewichtung da einfach anders ist. Ein Rollenspiel profitiert ungemein von der technischen Entwicklung. Selbst, wenn es eher mittelmäßig ist, wird man sagen 'Aber die ganzen Effekte waren oberhammergeil'. Wenn bei einem Adventure Story und Rätsel nicht stimmen, kann die Grafik auch von Picasso persönlich sein und die Effekte von George Lucas...es wird schlecht werden.
- MK666
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Genau meine Rede!
Deswegen ist es ja auch schwerer ein gutes Adventure zu machen, weil man eine gute Story und gute Rätsel eben nur durch Inspiration erreicht. Man sie nicht einfach von anderen Titeln klauen, weil sie dann einfach nicht mehr funktionieren.
Andere Genres haben es da einfach leichter, weil sie eben Spannung und Spaß noch auf anderen Weisen erzeugen können.
In Adventures limitiert man sich dagegen absichtlich, was ich persönlich gut finde, allerdings wird es dadurch halt schwerer, Herrausragendes und Einzigartiges zu schaffen.
(Nicht ganz ernst gemeinter Exkurs:
Man könnte das Adventure vielleicht mit klassischen Gedichtformen wie dem Haiku oder Sonett vergleichen, da man ja auch hier absichtlich eine bestimmte Form wahrt, aber es natürlich schwerer hat, sich auszudrücken.
Aber wir wollen nicht abschweifen.
)
Man darf nicht vergessen, dass Adventures sich immer noch relativ schlecht verkaufen. Deswegen arbeiten viele talentierte Entwickler an Spielen anderer Genres, und es kommen ja auch nicht sooo viele ambitionierte Adventures raus. Das lässt die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Klassiker nicht unbedingt steigen.
Aber es wird ihn wieder geben, evtl. ja sogar aus dem deutschsprachigen Raum.
Ich gehe auch davon aus, dass dann die Wertungen entsprechend sein werden, zumindest im Mittel.
Deswegen ist es ja auch schwerer ein gutes Adventure zu machen, weil man eine gute Story und gute Rätsel eben nur durch Inspiration erreicht. Man sie nicht einfach von anderen Titeln klauen, weil sie dann einfach nicht mehr funktionieren.
Andere Genres haben es da einfach leichter, weil sie eben Spannung und Spaß noch auf anderen Weisen erzeugen können.
In Adventures limitiert man sich dagegen absichtlich, was ich persönlich gut finde, allerdings wird es dadurch halt schwerer, Herrausragendes und Einzigartiges zu schaffen.
(Nicht ganz ernst gemeinter Exkurs:
Man könnte das Adventure vielleicht mit klassischen Gedichtformen wie dem Haiku oder Sonett vergleichen, da man ja auch hier absichtlich eine bestimmte Form wahrt, aber es natürlich schwerer hat, sich auszudrücken.
Aber wir wollen nicht abschweifen.

Man darf nicht vergessen, dass Adventures sich immer noch relativ schlecht verkaufen. Deswegen arbeiten viele talentierte Entwickler an Spielen anderer Genres, und es kommen ja auch nicht sooo viele ambitionierte Adventures raus. Das lässt die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Klassiker nicht unbedingt steigen.
Aber es wird ihn wieder geben, evtl. ja sogar aus dem deutschsprachigen Raum.

Ich gehe auch davon aus, dass dann die Wertungen entsprechend sein werden, zumindest im Mittel.
- Threepbrush
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MK666...das mit den Gedichtformen hat mir gut gefallen. Übrigens versuchen ja auch viele Spiele diese strengen Formen aufzubrechen, um sich besser zu verkaufen. (Dreamfall, Baphomets Fluch 3, Fahrenheit).
Ich glaube, der Knackpunkt unserer Diskussion ist nicht aufzulösen. Du bist einfach der Meinung, es wären in letzter Zeit keine herrausragenden Adventures erschienen. Ich behaupte das Gegenteil.
Ich habe übrigens bei der ganzen Diskussion zwei wichtige Punkte außen vor gelassen: Syberia 1 und 2. Und wenn The Longest Journey für dich noch zu den neueren Adventures gehört, dann vor allem das.
Ich weiß, es ist gewagt...aber ich finde, dass das Adventure-Genre mit diesen drei Titeln gezeigt hat, dass es perfekte Computer-Spiele hervorbringen kann. Hier stimmt einfach alles: das Gameplay, die Story, die Grafik, die Rätsel. Das kann man wie ich finde auch objektiv nicht bestreiten. Ich persönlich würde da auch noch Black Mirror und Dreamfall hinzurechnen. Aber da kann ich die Einwände akzeptieren und würde sie objektiv niedriger bewerten.
Übrigens ersehe ich aus dem Flohmarkt, dass du versuchst, Scratches zu verkaufen...Mein Tipp: Spiel es doch einfach mal!
Wenn ich dich bisher richtig verstanden hab, hast du das bisher versäumt...
Ich glaube, der Knackpunkt unserer Diskussion ist nicht aufzulösen. Du bist einfach der Meinung, es wären in letzter Zeit keine herrausragenden Adventures erschienen. Ich behaupte das Gegenteil.
Ich habe übrigens bei der ganzen Diskussion zwei wichtige Punkte außen vor gelassen: Syberia 1 und 2. Und wenn The Longest Journey für dich noch zu den neueren Adventures gehört, dann vor allem das.
Ich weiß, es ist gewagt...aber ich finde, dass das Adventure-Genre mit diesen drei Titeln gezeigt hat, dass es perfekte Computer-Spiele hervorbringen kann. Hier stimmt einfach alles: das Gameplay, die Story, die Grafik, die Rätsel. Das kann man wie ich finde auch objektiv nicht bestreiten. Ich persönlich würde da auch noch Black Mirror und Dreamfall hinzurechnen. Aber da kann ich die Einwände akzeptieren und würde sie objektiv niedriger bewerten.
Übrigens ersehe ich aus dem Flohmarkt, dass du versuchst, Scratches zu verkaufen...Mein Tipp: Spiel es doch einfach mal!

- neon
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Aber Dreamfall hattest Du doch oben schon...
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Wirklich sehr gewagt. Bei TLJ würd ich dir ja fast recht geben, aber Syberia? Ne du, da gibts genug (auch objektive) Kritikpunkte die diese Titel abwerten.Threepbrush hat geschrieben:Syberia 1 und 2. Und wenn The Longest Journey für dich noch zu den neueren Adventures gehört, dann vor allem das.
Ich weiß, es ist gewagt...aber ich finde, dass das Adventure-Genre mit diesen drei Titeln gezeigt hat, dass es perfekte Computer-Spiele hervorbringen kann. Hier stimmt einfach alles: das Gameplay, die Story, die Grafik, die Rätsel. Das kann man wie ich finde auch objektiv nicht bestreiten.
- MK666
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Achja, Dreamfall hatte ich fast vergessen. Das gehört auch noch auf meine "To Do"-List.Threepbrush hat geschrieben:MK666...das mit den Gedichtformen hat mir gut gefallen. Übrigens versuchen ja auch viele Spiele diese strengen Formen aufzubrechen, um sich besser zu verkaufen. (Dreamfall, Baphomets Fluch 3, Fahrenheit).
Ich meinte nur, dass ich nicht glaube, dass die Spielemagazine Adventures allgemein schlechter behandeln als Spiele anderer Genres.Threepbrush hat geschrieben: Ich glaube, der Knackpunkt unserer Diskussion ist nicht aufzulösen. Du bist einfach der Meinung, es wären in letzter Zeit keine herrausragenden Adventures erschienen. Ich behaupte das Gegenteil.
In Einzelfällen kann das natürlich vorgekommen sein!
Klar, "beweisen" bzw. "widerlegen" wird man es nicht können...
TLJ kam im gleichen Zeitraum wie Grim Fandango oder Discworld Noir raus und zählt für mich noch zu den Adventures alter Garde.Threepbrush hat geschrieben: Ich habe übrigens bei der ganzen Diskussion zwei wichtige Punkte außen vor gelassen: Syberia 1 und 2. Und wenn The Longest Journey für dich noch zu den neueren Adventures gehört, dann vor allem das.
TLJ ist, ganz klar, ein absoluter Spitzentitel, mit dem sich Spiele heute messen müssen (...und da gebe ich Dir sogar recht, TLJ wurde von der Presse verkannt

Syberia hingegen konnte mich nie begeistern, da sie mir einfach zu steril waren. Aber ich möchte auch kein abschließendes Urteil fällen, da ich mir die Spiele schon aufgrund der Demo nicht gekauft habe.
Ja, ich habe es nur angespielt. Ich hätte es mir auch nie selbst gekauft (lange Geschichte), denn es ist echt nicht mein Fall. Vielleicht probiere ich es trotzdem nochmal...Threepbrush hat geschrieben: Übrigens ersehe ich aus dem Flohmarkt, dass du versuchst, Scratches zu verkaufen...Mein Tipp: Spiel es doch einfach mal!Wenn ich dich bisher richtig verstanden hab, hast du das bisher versäumt...
(Ich bin eigentlich sehr leidensfähig und spiele Games, die ich mir gekauft habe, meistens auch durch, sogar, wenn sie mich nerven wie TMOS).
Zuviele offensichtlich bessere Spiele warten allerdings darauf gespielt zu werden:
Nibiru, Broken Sword 4, Ankh und Tunguska und (zuvor verdrängt) Dreamfall
Ankh kommt wohl als nächstes.
btw: Mit "Ico" und "Shadow..." liebäugele ich auch schon einige Zeit. Weißt Du, ob in der deutschen Ausgabe auch die englische Tonspur vorhanden ist?
- Threepbrush
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ich würde das auch eher bezweifeln, dass keine herausragenden Adventure-Spiele erschienen sind. Adventurespiele sind nach wie vor, weit weniger von der Technik abhängig als das bei anderen Titeln der Fall ist. Wenn es sich um ein Spaßadventure handelt schonmal so gut wie gar nicht. Bei einem eher ernsteren Thema, können moderne Grafikspielereien wie dynamische Licht- und Schatteneffekte usw. natürlich die Atmosphäre deutlich steigern, wodurch die Grafik natürlich an Wichtigkeit gewinnt. Die Adventureklassiker, wenn wir diese Bezeichnung mal verwenden wollen, sind - von wenigen Ausnahmen mal abgesehen - fast alles Spaßadventures. Das gilt insbesondere für Lucasarts- aber natürlich auch für Sierre-Titel. Hier steht der Humor, der auch über die Rätsel vermittelt wird bzw. werden kann im Vordergrund und erfordert keine grandiose Story, fein ausgefeilte Charaktere, herausragende Grafik usw. Das sieht man auch bei heutigen Spaßadventures noch deutlich. Tony Tough funktioniert auch ohne tolle Technik und Megastory.Threepbrush hat geschrieben:Ich behaupte das Gegenteil.
Bei ernsteren Titeln stehen, neben den Rätseln, in erster Linie die Story und die Charaktere im Vordergrund. In den meisten dieser ernsthafteren Spiele stimmen Story, Atmosphäre und auch die Rätsel in aller Regel. Imho bestes Beispiel der jüngeren Vergangenheit ist nach wie vor Black Mirror, trotz kleinerer (nicht nennenswerter) Storyschwächen. Für mich ist Black Mirror einer der herausragenden Titel gewesen. Da stimmt einfach (fast) alles. Das einzige an was Black Mirror ein wenig krankt ist der relativ blasse Hauptcharakter. Und das ist das Problem vieler heutiger Adventures. Kaum ein Entwickler hat es in den letzten Jahren geschafft einen absolut glaubhaften Hauptcharakter zu kreieren. Das hat aber sicherlich auch etwas mit den bekannten Charakteren der Vergangenheit zu tun. Ein abgedrehter Typ wie Guybrush Threepwood oder Larry beispielsweise ist aufgrund der Einfachheit (und Bekanntheit unter den älteren Spielern) nur schwer zu übertreffen oder zumindest gleichwertig zu besetzen. Ausser Grim und April (evnetuell noch Kate Walker) hat das kaum einer geschafft.
Storymäßig und von der Atmosphäre der fantastischen Spielwelten von Syberia und Co. kann sich allerdings meiner Meinung nach wiederum kaum ein Klassiker messen. Adventures haben sich verändert genauso wie die Vorlieben der Spieler tlw. ebenfalls, aber schlechter geworden sind Adventures insgesamt sicherlich nicht.
Doreau: "I've worked with Sledge Hammer a long time. Granted, Sledge is irresponsible, undependable, egotistical, insensitive, chauvinistic, sadistic and cruel, but other than that he's a terrific guy."
- MK666
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Ich möchte mich nicht wiederholen, aber ich habe nicht gesagt "früher waren Adventures besser" bzw. "heute sind Adventures schlechter".
Es ging um Wertungen in Magazinen, und mir ist ehrlich gesagt kein Titel der letzten 7-8 Jahre bekannt, der ~90% Wertungen in der Presse gerechtfertigt hätte.
Ich denke nicht, dass BM (ganz knapp!) oder Syberia solche Titel sind, und vermutlich wird es den meisten ähnlich gehen... aber darüber lässt sich sicher streiten!
Nochmals: Das liegt nicht daran, dass Adventures heutzutage automatisch schlechter sind, sondern daran, dass das große Geld im Spielegeschäft sicher nicht mit Adventures zu verdienen ist, weswegen nicht viele talentierte Teams ihr Glück mit Adventures versuchen.
Aber weil es trotzdem einige tun, ist es nur eine Frage der Zeit, bis zum nächsten Überflieger.
Es ging um Wertungen in Magazinen, und mir ist ehrlich gesagt kein Titel der letzten 7-8 Jahre bekannt, der ~90% Wertungen in der Presse gerechtfertigt hätte.
Ich denke nicht, dass BM (ganz knapp!) oder Syberia solche Titel sind, und vermutlich wird es den meisten ähnlich gehen... aber darüber lässt sich sicher streiten!

Nochmals: Das liegt nicht daran, dass Adventures heutzutage automatisch schlechter sind, sondern daran, dass das große Geld im Spielegeschäft sicher nicht mit Adventures zu verdienen ist, weswegen nicht viele talentierte Teams ihr Glück mit Adventures versuchen.
Aber weil es trotzdem einige tun, ist es nur eine Frage der Zeit, bis zum nächsten Überflieger.
- monkeyboobs
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Eigentlich habe ich nicht viel zur Diskussion beizutrage. Solagen MK666 argumentiert, bin ich überflüssig, denn seine Meinung scheint ziemlich genau meiner zu entsprechen. Glücklicherweise ist mir bei der Lektüre aber doch noch ein Aspekt eingefallen: Spielemagazine haben sich Zeit ihres Bestehens den allgemeinen Vorwurf gefallen lassen müssen, dass sie audiovisuelle Schwergewichte tendenziell besser bewerten als andere Vertreter entsprechender Spielegattungen. Gerade Rollenspiele (die auch eine quantitative und qualitative Durststrecke durchmachen mussten und deren Renaissance mit Diablo/Fallout/Baldur's Gate eingeleitet wurde) können davon ein Lied singen. Oder das bis zum Auftreten von CD-ROM und Doom belächelte Action-Genre (Achtung: PC!). Sicherlich wurden so manche Grafikblender entlarvt - wenn es nicht gerade was völlig neues ist (Spielhallenfealing und Filmschnipsel bei Rebel Assault). Und das werden sie auch heute noch: Gerade die 3D-Gurus von id bekamen für Doom 3 und Quake 4 doch ordentlich Schelte. Doch Titel wie Monkey Island und Day of the Tentacle waren zu ihrer Zeit eben auch optische Hingucker und anderen Spieletypen in Teilbereichen wie Animation und Spielwelt einfach überlegen. Das vorläufige Nischendasein der Adventures hat für mich eher marktwirtschaftliche Gründe und die Initiatoren sind in den Finanz- und Marketingabteilungen der aus den Kinderschuhen enstprungenden Hard- und Software-Industrie zu sehen. Genauso wie Spielemagazine marktschreierisch die Aufmerksamkeit ihrer potenziellen Kunden zu erzwingen versuchen, so tun das alle Beteiligten (nicht nur) konkurrierender Wirtschaftszweige. Weil ein C&C oder ein Tomb Raider vor allem wie geschnitten Brot über die Ladentheke wanderte, beglückte uns die Industrie in den Jahren darauf mit unzähligen seelenlosen RTS und Action Adventures, bis die Käufer dessen überdrüssig waren. Selbst die letzten großen Action Adventures Outcast und Beyond Good & Evil lagen vergleichsweise wie Blei in den Regalen. Echtzeitstrategiespiele haben dank der Innovationsbereitschaft einzelner Firmen wie Blizzard noch mal die Kurve gekriegt. Interessanterweise hat doch eine ähnliche Entwicklung das Adventure-Genre erschüttert. Ich will jetzt nicht über Myst hetzen, aber es surfte mit seiner prachtvoller Rendergrafik auf der CD-ROM-Welle mit und verzückte stolze Besitzer ebendieser (und was noch wichtiger war: die Kumpels von nebenan, die vorbeikamen). Das Spiel war ein Millionenseller und plötzlich hatte jeder große aber auch noch so kleine Publisher ein Render-Adventure im Portfolio, selbst die »Erfinder« des Grafik-Adventures, Sierra, zogen mit - und alle fielen sie auf die Schnauze. Mittlerweile kamen nämlich MMX und die ersten 3D-Beschleuniger auf den Markt und ermöglichten nie zuvor gesehen (Action-)Echtzeitwelten in ungewohnten Perspektiven. Auch die unsäglichen Interactive Movies, angepriesen wie eine Revolution, konnten nicht halten, was sie (die PR-Abteilungen) versprachen. Manchmal muss man sich zurückziehen, wenn alles festgerannt ist. Es gab ja noch ein paar hübsche Nachwehen, aber neben Monkey Island 3, Grim Fandango oder TLJ ist tatsächlich nichts mehr erschienen, was eine Wertung ab 90% gerechtfertigt hätte. Eigentlich verdient die meiner Meinung nach nicht mal GF, das mir seine phantastischen inneren Qualitäten leider zu oft mit der umständlichen Tastatursteuerung ungenießbar machte. Sicher hat es seither achtbare Vertreter gegeben: Runaway (kann man auch noch als Nachwehe sehen, erschien ja glaub ich bereits 2001 in Spanien), dann meinetwegen auch das sterile und unpersönliche Black Mirror
. Aber es geht auch wieder aufwärts. Die Adventures konsolidieren sich, profitorientierte (welcher ist das nicht) Publisher, die Nischen bedienen, haben das im Winterschlaf schlummernde Potenzial erkannt und offenbar gibt es im wachsenden Markt für digitale Unterhaltung wieder anteilsmäßig genügend Menschen, die ein storyintensives, intelligentes Adventure irgendwelchen Haudrauforgien vorziehen, die oft eh kaum mehr als den Zweck einer Grafikdemo für ATI erfüllen. Ankh, Fahrenheit, Tunguska und Undercover, Sam & Max Season 1 sind allesamt Vertreter dieses Neuanfangs und mit Sicherheit nur der erste Stoßtrupp, man muss sich nur mal die Neuankündigungen anschauen. Noch werden diese Spiele von überwiegend kleinen und jungen Teams mit begrenzten Mitteln entwickelt, aber die grafischen Sprünge Jahr für Jahr sind nicht zu übersehen. Es wird sicher noch eine ganze Weile dauern, bis erste Adventures mit Unreal- oder CryEngine erscheinen, aber unrealistisch ist das überhaupt nicht. Heavy Rain (was auch immer das genau wird), zeigt schon, was möglich ist und wieviel intensiver und ergreifender Geschichten mit modernster Technik erzählt werden können. Es wird ein zweites goldenes Adventure-Zeitalter kommen, keine Frage. Sorry für den Mangel an Absätzen 


Ich mag keine Signaturen!!