Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Hier geht es einfach nur um Adventures!
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Leonaru
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Leonaru »

Mister L hat geschrieben:Viellicht sind wir auch gar keine echten Abenteurer mehr? :wink:
Textadventures! Alles andere ist was für Weicheier! Mal ehrlich, über ein gutes Textadventure würde ich mich auch freuen.
Wie wär's mit etwas Rock 'n' Roll?
Karm
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Karm »

Heutzutage gibt es so viele "gute" Adventure, dass wahrscheinlich nur die Zeit zeigen wird, welches wirklich das Zeug zum Klassiker hat.
Oder es muss schon ein Spiel sein, was ALLE aber auch wirklich Alle überzeugt...
Das war halt früher etwas einfach, da gab es viele 08/15 Ware und nur die vereinzelte "gute" bis "sehr gute" Adventure...
und die besseren gelten halt heute als Klassiker ;)
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FritzM
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von FritzM »

Es richtet sich halt leider immer nur alles nach dem Erfolg aus, also an den Verkaufszahlen der Adventures.
Wenn dann ein Spiel kommerziell erfolgreich ist, heisst das bei Vielen auch gleich, dass es ein Top-Spiel oder ein Klassiker sein muss.
Allerdings ist nicht immer alles gut, was sich verkauft.
("Leute, fresst scheisse! Millionen Fliegen können nicht irren!")

Es verbirgt sich oftmals ein Klassiker in anderen Spielen, bei denen man nur etwas unter die Oberfläche schauen muss.
Denn ein toller Grafik-Happen macht noch lange kein gutes Adventure aus!
Gerade im Adventure-Genre ist eigentlich mehr die Story, die Atmosphäre und das Gameplay wichtig.
Da werden aber dann in den Zeitschriften meist die Adventures in ihre einzelnen Bestandteile aufgelöst, um Aussagen treffen zu können wie z. B. "30% Rätsel dieser Art, 40% Rätsel jener Art, etc. etc." und das eigentliche Spiel wird vergessen.

Dabei gibt es einige Klassiker, die meist nur als Geheimtip gehandelt werden...
Jeder Tag, an dem man nicht lacht, ist ein verlorener Tag. (Charlie Chaplin)
Der Sinn des Lebens ist es, glücklich zu sein. (Tenzin Gyatso)
Reich wird man erst durch Dinge, die man nicht begehrt. (Mahatma Gandhi)

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GötterGast

Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von GötterGast »

Karm hat geschrieben:Heutzutage gibt es so viele "gute" Adventure,
Finde ich nun absolut nicht. Es gibt proportional gesehen genauso wenig wirklich gute Adventures wie in den achtzigern oder frühen neunziger.

Trotzdem haben heute sicher einige das Zeug zum Klassiker. Welche, das wird die Zeit zeigen.
Für mich gehört bereits jetzt z.B. Das Geheimnis der Druiden zu den Klassikern. Trotz etlicher Mängel.
Mister L hat geschrieben:Ich weiß noch wie erstaunlich wir das damals fanden, dass man bei "Zak McKracken" auch aus dem Haus raus gehen konnte und sogar in andere Städte fliegen! :shock:
Das trifft es ziemlich genau, die Faszination der früheren Jahre. Das fing auch schon bei den Textadventures mit Grafik (vor allem die von Magnetic Scrolls) an. Da dachte ich echt, wow, wie realistisch :wink:

Bild


Gerade The Pawn, oder Guild of Thieves sind für mich Klassiker
Zuletzt geändert von GötterGast am 26.04.2009, 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Jehane
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Jehane »

FritzM hat geschrieben:Erzähl heute mal jemanden aus der jüngeren Generation, wie geil es damals war, als man "Gehe nach Norden" eingegeben hat und plötzlich einen neuen Text auf dem Bildschirm lesen konnte, der beschrieben hat, was da so los war im Norden...
Ich würde das nicht unbedingt vom Alter abhängig machen. Bin selbst 35, hab aber das Genre erst vor 5 Jahren entdeckt und deshalb vermutlich einen ähnlichen Zugang wie jüngere Spieler - ich kenn viele der Klassiker nur vom Hörensagen, hab nie einen C64 besessen und noch immer nicht Maniac Mansion gespielt, einfach, weil das Spiel nicht mehr aufzutreiben ist oder nur zu einem Preis, den ich nicht bereit bin zu zahlen. Monkey Island hat mir netterweise mal ein Bekannter geborgt, sodass ich zumindest Teil 1 gespielt habe; Teil 3 gibt's ja dankenswerter Weise in einer XP-kompatiblen Version :) Andere Klassiker sind bedeutend schwieriger aufzutreiben, deswegen befinden sich in meiner Sammlung auch hauptsächlich Spiele aus den 90er Jahren und eben aktuelle Spiele. Ich glaub, das älteste Spiel, das ich besitze, ist Legend of Kyrandia aus dem Jahr 1992, allerdings auf einer CD, die mal einem Spielemagazin beilag und die ich via Forum erworben habe. Möchte ich irgendwann auch mal ersetzen... :) Dann kommen schon Gabriel Knight 1 und 7th Guest, beide 1993.

Was ich aber, wie vielleicht auch jüngere Spieler, die grade erst ins Genre eingestiegen sind, nicht nachvollziehen kann und was mich unsäglich nervt - eben weil ich das damals alles nicht selbst miterlebt habe, weil computerlos -, das sind die ständigen Vergleiche mit Monkey Island bzw. Lucas Arts. Dieses permanente "Das Spiel kommt nicht an den Humor von Monkey Island ran", "Monkey Island war viel besser", "Nur Lucas Arts-Adventures sind richtig gut" blah - vollkommen wurscht, aus welcher Ecke des Genres das derart bekrittelte Spiel stammt. Selbst wenn's ein Horrorspiel ist, gibt's noch immer Leute, die sich drüber aufregen, dass es nicht so gut ist wie Monkey Island. Bitte. Muss das echt sein? Ich kann ja verstehen, dass diejenigen, die die "gute alte Zeit" (noch so ein Ausdruck, den ich furchtbar finde) ebendieser nachtrauern - ich hätte auch gerne das alte Sierra wieder, weil die paar Adventures von Sierra, die ich in die Finger kriegen konnte, mich einfach restlos begeistert haben. Aber für mich gibt's auch nix Schlimmeres, als permanent in der Vergangenheit zu leben; dieses "früher war alles besser" halte ich für ziemlich destruktiv, weil manche Vertreter dieser Haltung sich dadurch um ein paar geniale Spielerlebnisse bringen, einfach, weil sie von vornherein davon ausgehen, dass das Spiel eh nicht an Monkey Island rankommt. Oder an Maniac Mansion. Oder was weiß ich. Ja wie denn auch, wenn eine derartige kultische Heldenverehrung betrieben wird! Moderne Spiele haben bei manchen Spielern z.T. ja gar keine Chance, weil sie von vornherein unter dem Aspekt beurteilt werden, wie gut sie im Vergleich mit den Klassikern abschneiden, grad wenn es sich um lustige Spiele wie Edna handelt.

Was mich an solchen Vergleichen immer besonders nervt: Man muss ein Spiel doch bitte auch im Kontext der Zeit sehen, in der es produziert worden ist. Was damals funktioniert hat, würde unter Umständen heute nicht mehr klappen. Kein Mensch würde heutzutage noch ein reines Textadventure kaufen und spielen, weil die Leute ja auch was sehen wollen - sonst könnten sie ja gleich ein Buch lesen. Ich selbst hab auch nur ein Textadventure gespielt, und das war Eric the Unready - das hatte zumindest schon ein paar Bilder dabei, sodass man sich eine ungefähre Vorstellung von der Umgebung machen konnte, aber eben nix Bewegtes. Die Handhabung war ungewohnt und etwas umständlich, aber trotzdem hat mir selten ein Spiel derart viel Spaß gemacht wie dieses, einfach, weil es die Phantasie enorm anregt, wenn man fast ausschließlich auf Text angewiesen ist. Nur: Die wenigsten Leute würden sich das heute noch antun, und die wenigsten, die neu ins Genre einsteigen, wollen sich mit den Klassikern auseinandersetzen, einfach, weil es in manchen Fällen sehr schwierig ist, die Spiele überhaupt zum Laufen zu kriegen - und ScummVM unterstützt ja leider auch noch nicht alles. Vielen ist es halt auch zu mühsam, mit DosBox und dergleichen zu arbeiten - wenn ein Spiel nicht auf Anhieb funktioniert, wird es halt ins Regal gestellt, außer man ist halt wirklich versessen drauf, es zu zocken.

Und es stimmt ganz einfach nicht, dass es überhaupt keine guten Adventures mehr gibt. Man muss nur aus der Flut an Spielen, die derzeit über uns hereinbricht, diejenigen rausfiltern, die auch auf Qualität und nicht bloß auf Quantität setzen. In welchem Tempo z.B. Kheops seine letzten Spiele auf den Markt geworfen hat, war gradezu beängstigend, und es hat sich letztlich auch qualitativ bemerkbar gemacht - Cleopatra ist für mich eines der schlechtesten Spiele der letzten Jahre, einfach, weil die Story komplett sinnfrei und unspannend ist. Umgekehrt sind aber z.B. die Spiele von House of Tales für mich echte Offenbarungen, weil hier wirklich spannende, gute Geschichten erzählt werden (ok, über die Steuerung in Moment of Silence kann man streiten *g*). Die konnten mich bisher noch jedes Mal überzeugen.
FritzM hat geschrieben: Heutzutage geht doch alles nur noch hauptsächlich nach der Grafik. Besser, mehr und hochauflösender!
Da geht doch viel verloren an dem, was ein Adventure im Prinzip eigentlich ausmacht.
Ja, sehe ich auch so. Mich nerven diese Grafik-Fetischisten unsäglich, die nur am Meckern sind - wenn ich mir da einige Rezensionen zu Adventures auf Amazon so anschaue, frage ich mich schon, ob es den Leuten überhaupt noch um die Geschichten geht. Da werden Spiele komplett verrissen, weil die Grafik nicht gefällt; es fallen Aussagen wie "Habe das Spiel nach einer Stunde deinstalliert, weil es so grottig ist" - bitte, wie kann man nach einer Stunde beurteilen, ob ein Spiel - in dem Fall ging's um The Longest Journey - gut oder schlecht ist?
Grad Leute, die vorwiegend Shooter oder RPG spielen, sind hervorragende Grafik gewohnt; wenn die sich dann mal an einem Adventure versuchen, schmeißen meiner Erfahrung nach viele das Handtuch, weil ihnen die Optik nicht zusagt. Die haben aber dann nicht mal ansatzweise begriffen, worum es in dem Genre geht, nämlich ums Geschichtenerzählen. Klar ist es nett, wenn das Spiel auch optisch was hermacht, aber wenn die Story Müll ist, was hab ich dann von der schönen Grafik? Ich fand z.B. die Grafik von Runaway sehr gut, hab das Spiel aber so ca. aber der Hälfte nur noch furchtbar gefunden - nerviges Pixelhunting, Brian wurde mir aus irgendeinem Grund immer unsympathischer, und Gina konnte ich überhaupt nicht leiden. Da hat auch die tolle Optik nix genutzt. Oder NiBiRu. Sieht gut aus, ist aber storytechnisch gegen Ende dermaßen schwach, dass man sich nicht mal mehr so richtig dran erinnert, worum es eigentlich ging. Umgekehrt sieht zwar die Grafik von TLJ heutzutage hoffnungslos veraltet aus, aber das ist eines der besten Spiele, die ich kenne, und ich denke, dass TLJ auch das Zeug zum Klassiker hat. Ebenso Syberia oder Tunguska. Oder Edna. Aber das wird sich mit der Zeit eh zeigen.
Shiny.
realchris
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von realchris »

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axelkothe
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von axelkothe »

TLJ ist für mich jetzt schon ein Klassiker, das Ding ist ja inzwischen auch fast 10 Jahre alt. Genauso eigentlich Black Mirror und Syberia.
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von realchris »

„Alles Wissen besteht in einer sicheren und klaren Erkenntnis.“

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Eulensang
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Eulensang »

realchris hat geschrieben:Bei BM 1 zweifel ich aber stark daran, dass es Klassikerstatus hat. Eher noch Kultcharakter.
:-k
Svenc
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Svenc »

realchris hat geschrieben: George Lucas hatte eben damals noch ein gutes Händchen für Massenkompatible Storylines. Die Spiele waren Blockbuster inspiriert.
Das auf einem durchgeknallten Underground-Comic basierende Sam&Max, den Film Noir in Grim Fandango und Loom sind nicht das, was ich so mit dem Begriff "Blockbuster" in Verbindung bringen würde. Aber natürlich: Wie in einem guten Film war Inszenierung alles.

George Lucas hatte mit alldem relativ wenig zu tun, außer schon vom Start weg ein paar der damals talentiertesten Leute in der Spielebranche für sein damals kleines Softwareunternehmen gewonnen zu haben. Adventures sind in der Regel so nah an den klassischen Erzählmedien wie Buch und Film, dass Inszenierung fast alles ist. LucasArts Adventures waren nicht bloß ziemlich originell, sie profitierten auch enorm vom überdurchschnittlichen Talent all dieser Menschen. Michael Land und Peter McConnell, deren Musik auch heute noch unvergesslich ist. Tim Schafer, der einer der handvoll Menschen in der Spieleindustrie ist, die mehr als zwei Zeilen Dialog schreiben können, ohne sich dabei auf den Hintern zu setzen. Die Artworks von Larry Ahern, Bill Tiller und Peter Chan. Aber auch technisch war das alles keine Reise in die Vergangenheit, sondern immer einen Schritt vorraus. Gilberts SCUMM, über das man keine Worte mehr verlieren muss. Lands iMUSE-System, das der ganzen Erzähl-Dynamik in einer Weise geholfen hat, wie man sie heute in fast keinem Spiel mehr findet.

In Adventures ist Inszenierung (fast) alles, und für den Status der meisten LucasArts-Spiele gibt es absolut Gründe. Gleichwohl gibt es auch Gründe, warum kaum ein Spiel in ähnliche Regionen vorstösst. Das Kopieren der reinen Spielmechaniken reicht bei Adventures einfach nicht. Davon abgesehen: Ob Klassiker oder nicht, wichtig ist doch eigentlich nur eins: Dass mir ein Spiel Spass macht. Solange kann mir dessen schlechter Ruf in der großen weiten Spielewelt da draußen ehrlich schnuppe sein. Oder?
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Sternchen
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Sternchen »

Um die Frage zu beantworten ja sie haben das Zeug zum Klassiker, weil sie eine einmalige Story und Atmosphäre besitzen an die viele neue Adventures leider nicht mehr ran reichen.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
Beowulf

Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Beowulf »

Jede Generation hat wohl ihre eigenen Klassiker. Im Moment sind eher Spiele wie WoW (also MMORPGs) gefragt, weil man da mit mehreren zusammen spielen kann. Das finde ich eigentlich ziemlich gut, weil es zeigt, dass die Kinder auch beim Spielen Interesse an sozialen Bindungen haben. Ich würde mir allerdings ein befriedigenderes, nicht so gewalttätiges und nicht so süchtig machendes Spielkonzept wünschen. Das ist nämlich etwas, was ich bei Adventures so schätze: Man kann jederzeit abspeichern, und man verfällt beim Spielen nicht zu sehr in Hektik.

Ich war damales einer der wenigen, die das Mehrspieler-Adventure "The FOG" gespielt haben (war wahrscheinlich das erste, noch lange vor Uru). Das war schon faszinierend, und man konnte sich gegenseitig beraten, was knackige Rästel ohne allzuviel Frust ermöglichte. Manche Dinge konnte man sogar nur mit mehreren Spielern erledigen (z.B. einen schweren Schrank verschieben, der einen wichtigen Zugang versperrte). Leider ging das alles an mangelndem Support und viel zu vielen Bugs zugrunde. War ähnlich wie bei Uru.

Ich glaube, dass die Adventures nicht um diesen "Evolutionssprung" herumkommen werden, sollten sie mal wieder wirklich sehr erfolgreich werden wollen.
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Brush
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von Brush »

Habe den Thread jetzt gelesen und die letzte Antwort finde ich die beste. In einigen Jahren wird wohl in Foren wie diesem eher über WOW gesprochen, als über ein Black Mirror, oder sowas. Adventure war damals einfach das beste Genre, welches am meisten bieten konnte. Danach wurden immer nur Kleinigkeiten verbessert. Schönere Grafik, viele Spiele mit netten Geschichten, eine neue Steurung, usw. Aber eben kein neues Genre geschaffen. WOW hat das meiner Meinung nach getan. Ähnlich wie Command and Conquer und Starcraft bei den Echtzeitstrategiespielen, Super Mario und Sonic bei den Junp and Runs. Das sind für mich waschechte Klassiker.

Sowas wie Black Mirror, Grim Fandango, usw, oder in anderen Genres Age of Empire u.Ä. laufen bei meinem Empfinden eher unter Klassiker Light. Es sind Top Spiele in ihren Genres, aber nicht richtngsweisend innovativ. Dabei spielt dann eher der persönliche Faktor eine Rolle, ob einem das Spiel gefallen hat, oder nicht. Grim Fandango ist zum Beispiel für mich überhaupt kein Klassiker, für fast alle anderen User hier schon.

Ich hoffe nur, dass nicht jemand hier jetzt auf die Idee kommt und Computerspielklassiker zu definieren versucht :) :)
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axelkothe
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von axelkothe »

Noch ein paar Gedanken zu dem Thema:

Was mir auffällt ist, dass wenn über Klassiker gesprochen wird, dann oft über eine ganze Gruppe von Klassikern. So wird selten nur von Monkey Island 1 geschwärmt, sondern damit gleich auch über 2 und (mit abstrichen) 3 (manchmal auch 4 *g*). Oder gar die ganzen "Lucasfilm-Klassiker". Oder wenn über Larry gesprochen wird, dann meist über die Serie als ganzes, selten wird ein einzelner Titel hervorgehoben.

Heute sind sich fast alle Adventurefans einig: Lucas Arts / Lucasfilm - Adventures sind absolute Klassiker. Doch vermutlich wird jeder dabei einen anderen Titel im Kopf haben, an den er in diesem Moment denkt. Für die einen ist es eben ein Maniac Mansion oder Zak Mc Kracken, der andere liebt Grim Fandango (und kann möglicherweise überhaupt nichts mit MM und Zak anfangen). Trotzdem sind sie sich einig, dass die Lucasarts - Spiele einfach spitze sind.

Zudem werden dann die tollen Erinnerungen aus all diesen Spielen einer Gruppe zu einem großen Nostalgiehaufen zusammengeschüttet... dass da ein einzelner neuer Titel nicht annähernd eine Chance hat diesen zu überragen, sollte einen nicht wundern.

Alleine schon aus oben genannten Gründen werden es moderne Titel nicht leicht haben, einen echten Klassikerstatus zu erreichen, weil es eigentlich kaum Publisher/Entwickler gibt, deren Spiele einen einheitlichen Stil aufweisen und somit klar als "dtp-Adventure" oder "Deep Silver - Adventure" zu erkennen sind. Das liegt natürlich dran, dass diese Publisher idR nur Publishen und selbst eigentlich nichts mit der Entwicklung zu tun haben.

Deck 13 ist so ein Entwickler, deren Spiele einen eigenen Stil haben und somit die Chance hätten. Allerdings scheinen sich die Jungs ja inzwischen wieder mehr auf andere Genres zu stürzen.
Daedalic könnten das mit den ihren Zeichentrickgrafik-Adventures ebenfalls schaffen, dass man irgendwann mal mit verträumten Augen von dern "Daedalic-Adventures" schwärmt.



(Natürlich gibt es auch Klassiker, die ganz für sich alleine stehen, TLJ ist für mich so ein Fall, auch wenn es Dreamfall nicht gäbe (das ich noch nicht mal gespielt habe))
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postulatio
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Re: Haben aktuelle Titel noch das Zeug zum Klassiker?

Beitrag von postulatio »

@jehane: ich stimme dir da teilweise zu, auch wenn die la sicherlich lange referenz war, was adventures angeht, geht mir das ewige vergleichen auch auf den nerv, man sollte auch offen für neues sein.

@axel: da kannst du recht haben, ich muss gestehen, das ich zwar die meisten der aktuellen spielefirmen kenne, aber nicht wirklich drauf achte, welche logos da am anfang des spiels vorbeiflattern. Dadurch das die kombination programmierer - publisher (z. t. Auch noch jeweils mehr als einer) auch noch öfter wechselt, fällt eine direkte identifikation sicher schwerer als bei la, wo nur ein name im gedächtnis bleiben musste und geblieben ist ;)
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