Y: Der Fall John Yesterday

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Crimson Vera
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Crimson Vera »

Huhu,

Ich hoffe mein Akku hält noch eine Antwort durch. Ignoriert bitte die Tippfehler, das ist mit BlackBerry nicht immer zu vermeiden. ;-)

Jetzt habe ich verstanden, was du mit Comicniveau meinst. Von der Geschichte, der Ausgestaltung der Charaktere und Dialoge steht das Spiel ernsten Nicht-Comic-Adventures in Nichts nach - meine Meinung. Aber ich weiß auch, dass das als Marketing-Gewäsch des Publishers abgetan werden kann. Wieso hast du dich nicht für den Beta-Test beworben, dann hättest du dich selbst davon überzeugen können. So wird es das Beste sein, du wartest auf das AT-Preview - die Version bekommt die Redaktion vermutlich Morgen. ;-)

Zum digitalen Vertrieb: wir nutzen meist mehrere bereits vorhandene Plattformen. Ein Vertrieb über unsere Website ist sicherlich sehr interessant, weil das Geld dann direkt an uns gehen würde. Aber davon sind wir momentan technisch noch weit entfernt. Ich mache erstmal drei Kreuze, dass wir nun eine vernünftige Website mit Newsletter haben und uns von dem total verprogrammierten und nicht wirklich mehr selbst anpassbarem Blogsystem verabschieden konnten. Auf lange Sicht müssen wir schauen, was wir realisieren können.

Crimson Cow ist ein kleines, gerade mal 4 Mann starkes Team, das als reiner Publisher agiert. Die Spiele werden von unabhängigen Spielen entwickelt und meist von Flashpoint vertrieben. Inwieweit die Spiele, die wir "kaufen" fortgeschritten sind, ist ganz unterschiedlich. Da wir seit 10 Jahren mit Pendulo zusammen arbeiten, kaufen wir da meist bereits die Idee (salopp formuliert). Andere Spiele finden uns erst in einem weit fortgeschrittenem Stadium - bspw. Die Vieh Chroniken. Wir haben von unserer Seite aus einen Producer, der im regen Kontakt mit den Entwicklern steht, immer wieder Feedback gibt und sozusagen halb Entwickler, halb Publisher im Kopf ist - genauso wie ich in meinem Job halb Presse und Community und halb Publisher bin. Bei Yesterday übernimmt eine Agentur die Ûbersetzung, was der Producer kontrolliert. Bei den Aufnahmen führt er auch Regie (die Kosten für die Loka liegen ganz bei uns). Die Takes werden dann von Pendulo eingebaut und die Lippen auf die Ausgaben angepasst. Das kann aber auch anders sein: Bei den Vieh Chroniken bspw. hat King Art selbst die Regie übernommen.
Lea

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Lea »

Crimson Vera, das hört sich ja mal richtig toll an! Gerade dachte ich noch ich würde mal gerne was Richtung Graphik Novel (was ja wohl in japan super beliebt ist) und dann lese ich das! ^^ WoW! Freut mich! :D

Arg ich wünschte ich würde morgen auch ein Test Exemplar kriegen. xD
lowzei

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von lowzei »

@neon
Ich denke, daß ein gewisser Grad an Offenheit nicht weh tut und es gerade aus dem Indiebereich in den letzten Jahren ein erhöhtes Maß an Transparenz gibt. Hier wird offen über die Entwicklungskosten geredet, dort wird berichtet wieviel erwirtschaftet wurde, usw. Ich finde es immer mal wieder interessant zu hören wieviel diese oder jene Produktion gekostet hat. Im Bezug auf Double Fine's Adventure oder Notchs Offerete war's ja auch mal nett, ein paar grobe Einblicke zu Schafers Projekten zu bekommen, oder nicht?

Was die Qualität anbelangt, haben die letzten Jahre/Jahrzehnte ja bewiesen, daß es auch einen Markt unterhalb von Ausgezeichnet gibt, nur isses leider halt nicht das was mich primär interessiert. Das es i.A. schwieriger ist etwas Außergewöhnliches zu schaffen ist selbstredend; Frage ist halt ob man's zumindest ernsthaft anvisiert oder eher die business-as-usual-Schiene fährt.

@Crimson Vera
Das hätte ich dir jetzt gar nicht unterstellt und ich finde deine Meinung auch völlig in Ordnung, zumal jede Aussage mit einer gewissen Subjektivität verbunden ist. Ich wußte nicht, daß es einen offenen Betatest hierzu gab. Im Gegensatz zu anderen Spielen ist es aber auch eins, welches mich aufgrund diverser Attribute (Comic, Erwachsen) interessiert und hoffe mal, daß Pendulo diesmal auch inhaltlich überzeugen kann.

Vielleicht ist sowas wie der Humble Store in Zukunft für Euch eine interessante Option.

Die Integration mehrerer Aufgabengebiete klingt spannend. Macht ihr Lokalisierungen nur vor Ort oder im gesamten Bundesbereich, und in welchem Bereich ist die Lokaliserung für Der Fall John Yesterday budgetiert?
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neon
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von neon »

lowzei hat geschrieben:@neon
Ich denke, daß ein gewisser Grad an Offenheit nicht weh tut und es gerade aus dem Indiebereich in den letzten Jahren ein erhöhtes Maß an Transparenz gibt.
Ich denke, dass in manchen Fällen dieser Grad an Offenheit doch weh tun kann, vor allem weil man ja nicht nur die eigenen Investitionskosten offenbart, sondern damit auch veröffentlicht, was der Entwickler dafür bekommt und ob dem das so recht ist, weiß man eben nicht. Außerdem geht es andere Publisher nichts an, wie Crimson Cow den Wert des Spiels einschätzt. Ich sage aber auch nicht, dass das generell richtig oder falsch ist, sondern nur, dass ich es verstehen kann.

Double Fine kannst Du hier nicht vergleichen. Die haben ihr Geld vor allem unter dem Gesichtspunkt bekommen, dass sie Transparenz schaffen müssen, um überhaupt ihr Projekt von der Allgemeinheit finanziert zu bekommen. Das ist ein völlig anderes Finanzierungsmodell.
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lowzei

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von lowzei »

In manchen Fällen mag dies durchaus der Fall sein, nur heißt das nicht automatisch, daß dies ein generelles Problem darstellt. Zweitens muß jedes mit Crowdfunding gestützte Projekt mit einem gewissen Mindestmaß an Offenheit agieren. Drittens hatte ich angemerkt, daß gerade der Indiebereich anders tickt, als wir es aus der Vergangenheit von den großen Publishern gewöhnt sind. Und wenn du schon mal auf einer GDC oder einem IGF warst, selbst entwickelst oder auf gewissen Foren tätig bist, dann weißt du was ich meine.
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neon
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von neon »

lowzei hat geschrieben:In manchen Fällen mag dies durchaus der Fall sein, nur heißt das nicht automatisch, daß dies ein generelles Problem darstellt.
Da weiß ich ehrlich gesagt im Moment nicht, auf welche meiner Aussagen Du Dich genau beziehtst.
Zweitens muß jedes mit Crowdfunding gestützte Projekt mit einem gewissen Mindestmaß an Offenheit agieren.
Wie ich ja ebenfalls schrieb, war wohl nicht deutlich genug.
Drittens hatte ich angemerkt, daß gerade der Indiebereich anders tickt, als wir es aus der Vergangenheit von den großen Publishern gewöhnt sind.
Das liegt in der Natur der Sache. Wenn man nicht auf einen Publisher angewiesen ist, der die eigene Produktion vorfinanziert, kann man die Uhren natürlich auch anders ticken lassen.
Und wenn du schon mal auf einer GDC oder einem IGF warst, selbst entwickelst oder auf gewissen Foren tätig bist, dann weißt du was ich meine.
Ja, so ab und zu bin ich schon in einschlägigen Foren unterwegs und bekomme auch so ein bisschen mit, was Indie-Entwickler zu dem Thema sagen. Ich bin aber natürlich gerne für Insider-Informationen dankbar.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von k0SH »

daß gerade der Indiebereich anders tickt, als wir es aus der Vergangenheit von den großen Publishern gewöhnt sind
wieso Vergangenheit? Welcher Publisher ist denn heute "offen"?
Ich wäre es sicher nicht, wäre ich ein Publisher.
Es gibt halt Dinge, die gehen die "Öffentlichkeit" nichts an.
Gelder gehören sicher dazu.
Oder sagt Dir Dein Bäcker was das Brötchen tatsächlich gekostet hat?
Oder dein DVD-Verkäufer?
usw?
Nein!
Und das geht voll in Ordnung.

Das es bei Crowdfunding/ Indies allgemein anders abläuft hat ja auch wiederum seine Gründe, weil das eben ganz andere Ansätze der Produktvermarktung/ -Entwicklung sind.
Ach das ist voll ok so.
.
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.
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Lea

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Lea »

Wieso muss das überhaupt ausdiskutiert werden? Wollt ihr etwa hier preis geben was ihr verdient und wofür ihr es ausgebt?
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neon
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von neon »

Nein, natürlich nicht. Die Frage ist ja, ob andere das müssen oder nicht. Ich denke nein.
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lowzei

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von lowzei »

@neon
Was ich damit meine, ist, daß es sich nicht nur auf Double Fines Adventure bezieht, sondern auf alle Projekte, die solch ein Finanzierungsmodell wählen, erstreckt.

Es gibt auch Indieprojekte, die durch Publisher, meist kleine, eine Privatperson finanziert sind oder durch einen Fund wie z.B. den Indiefund gestützt werden. War z.B. Dear Esther nicht auch neulich hier im Gespräch? Es ist immer eine Frage mit wem und wie man Geschäfte macht. Da gibt es heute, abhängig vom jeweiligen Projekt, ein paar Optionen mehr.

@k0SH
Würde ich bei meinem Bäcker keine Brötchen mehr kaufen, nur weil ich weiß, daß er bei der Semmel xx Cent verdient hat? Wohl eher nicht. Zweitens reicht bei sensibleren Daten, z.B. Dienstleistungen die Fallbezogen verhandelt werden, ja auch eine Hausnummer, um einen Eindruck zu vermitteln. Es gibt Infos die tun nicht weh, wenn man sie preisgibt.
Zuletzt geändert von lowzei am 24.02.2012, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Lea

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Lea »

Ach lowzei ich glaube wenn du wüsstest was die Händler für ihre Ware bezahlen und was DU dann dafür bezahlen musst, wärst du minimum angefressen und würdest dich vielleicht betrogen fühlen. ^^ Zumindest würde es deine Kauflaune sicher nicht erhöhen, wenn du wüsstest wie wertlos manches ist wofür du sooo verdammt viel Geld hin legen musst. Vielleicht würdest du es sogar gar nicht mehr kaufen vor Frust.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von neon »

lowzei hat geschrieben:@neon
Was ich damit meine, ist, daß es sich nicht nur auf Double Fine's Adventure bezieht, sondern auf alle Projekte, die solch ein Finanzierungsmodell wählen, erstreckt.

Es gibt auch Indieprojekte, die durch Publisher, meist kleine, eine Privatperson finanziert sind oder durch einen Fund wie z.B. den Indiefund gestützt werden. War z.B. Dear Esther nicht auch neulich hier im Gespräch? Es ist immer eine Frage mit wem und wie man Geschäfte macht. Da gibt es heute, abhängig vom jeweiligen Projekt, ein paar Optionen mehr.
Da widerspreche ich Dir nicht.
Würde ich bei meinem Bäcker keine Brötchen mehr kaufen, nur weil ich weiß, daß er bei der Semmel xx Cent verdient hat?
Vielleicht nicht, schließlich ist nicht nur der Preis ausschlaggebend, sondern auch die Qualität. Vielleicht aber auch doch, es gibt nicht wenige Menschen, die genau so denken.

Allerdings gibt es auch Menschen, die diese Information zu nutzen versuchen würden, um den Preis zu drücken. Deshalb sind die meisten Weiterverkäufer, was Publisher letzten Endes ja auch sind, nicht so scharf drauf, ihre Gewinnspanne preis zu geben.
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Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Crimson Vera »

Die Sprachaufnahmen zu Yesterday fanden bei toneworx in Hamburg statt. Mehr über Sprecher und Charaktere findet ihr im Special auf Adventuretreff. ;-)
lowzei

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von lowzei »

@Rosalina
Hängt vom Gut ab: Bei Gütern die man braucht, hilft z.B. kein Jammern (Medikamente). Dann gibt's Produkte, die kann man sich leisten und will sie halt auch mal gerne haben, obwohl man um die Gewinnspanne weiß (Eis im Sommer). Und dann gibt's Güter die braucht man vielleicht nicht wirklich (Tischtennisplatte?), hier kann es durchaus einen Unterschied ausmachen, wobei man ja generell seinen gesunden Menschenverstand nicht ignorieren sollte.

Videospiele gehören für mich jetzt nicht wirklich in die Kategorie wo ich jammer, wenn jemand, der mich ordentlich unterhalten hat auch ordentlich was verdient. Im Gegenteil, das wäre mittel- bis langfristig, aus bereits rein egoistischen Gründen, ziemlicher Unfug.
Lea

Re: Y: Der Fall John Yesterday

Beitrag von Lea »

Ja wenn man anfängt zu überlegen wie sinnvoll Videospiele sind, dann kommt man eh auf die Lösung das sie nutzlos, wertlos sind. So wie jede andere Art der Unterhaltung auch, Filme, Disco, Party usw. ^^ Es sei den Spaß wird neuerdings als nützlich angesehen. ;)

Wenn man so anfängt zu denken, braucht man echt fast gar nichts. ^^
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