JohnLemon hat geschrieben: ↑26.09.2022, 19:24
Ich rieche, rieche eigentlich nur noch dialektik-unfähiges und demokratiemüdes Menschenfleisch. Dieses resignative Rufen nach einer starken, autortären Führung bei gleichzeitiger Hoffnung auf einen gütigen Herrschenden, der es schon alles richten wird, ergibt nur auf Lummerland einen romantisierenden Sinn.
Hm, dieses typisch deutsche Von-oben-herab-Besserwisser-kritisieren europäischer Wahlergebnisse, die demokratisch legitimiert sind (wenn auch mit niedriger Wahlbeteiligung), halte ich auch nicht für unbedingt demokratiefreundlich

. Nach meinem (oberflächlichen) Verständnis ist ein wichtiger Grund für das italienische Wahlergebnis das dortige Wahlsystem, von dem Bündnisse (auch auf Walkreisebene!) stark profitieren. Die linken bis gemäßigten Parteien in Italien sind heillos zersplittert, während sich rechte Parteien auf gemeinsame Kandidaten einigen konnten. Wer trägt hierfür nun die Verantwortung? (Diese Anmerkungen völlig unabhängig von meiner persönlichen politischen Einstellung, das muss man heute ja separat betonen)
Und "menschliches Unkraut" ist schon irgendwie grenzwertig, findest du nicht? Die Leute, die du damit einsortierst, finden sicher nicht zurück in den breiten, öffentlichen Diskurs, indem man sich selbst für moralisch überlegen hält. Aber an dieser Fehlentwicklung scheitern ja gerade auch viele Politiker mit Blick auf die realen Entwicklungen.
Themenwechsel: Wie schlecht wird man als Bundeskanzler eigentlich beraten, wenn man zwei Maßnahmen im Rahmen der gestiegenen Energiepreise als "Doppelwumms" bezeichnet, einen Tag nachdem es an doch relevanten Gaspipelines einen Vierfachwumms gab (der von unserer Regierung einfach mal gar nicht kommentiert wird, Motto "es gibt nichts zu sehen, gehen Sie weiter"?).