Joey hat geschrieben:habe ich fast den Eindruck, dass ich nicht mal die Hälfte von diesem Spiel wirklich kapiert habe.

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Da geht es dir wie mir beim ersten Durchspielen. Ich war da völlig auf dem falschen Dampfer und hatte eine Affäre von Dr. Milton und Catherine vermutet.

Und nach dem, was ich über die Jahre so im Netz gefunden habe, ging es sehr vielen Leuten genau so.
Dies ist ein Spiel, bei dem es auf alle Details ankommt. Und die erscheinen oft zuerst ganz anders, als sie dann in Wirklichkeit sind. Es ist schon verflixt gut gemacht, wie der Spieler immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt wird. Böse ist das! Ganz böse. Denn ständig muss man seine Ansichten revidieren und alles neu zusammensetzen.
Joey hat geschrieben:Wäre es möglich, dass sie versucht haben könnten, aufgrund der (von ihnen anscheinend zumindest angenommenen) Geisteskrankheit des Ehemannes das noch ungeborene Kind abzutreiben? Und dass es durch diesen Versuch zu den Komplikationen und den späteren Fehlbildungen gekommen sein könnte?
Da alles extra so wage gehalten ist und es nie ganz eindeutige Hinweise gibt, könnte ziemlich viel anders sein. Aber die Briefe und Tagebucheinträge erzählen davon, dass Blackwood erst nach der Geburt des Kindes über die Dhalmaar forscht und erst nach dem Tod seiner Frau ziemlich durchknallt. Deshalb denke ich mal eher nicht.
Hier muss ich allerdings auch dazu sagen, dass ich natürlich die Aussagen von Agustin zum Spiel kenne und weiß, was er angelegt hat. Wenn man allerdings das Spiel selbst betrachtet, kann es durchaus sein, dass man auch zu anderen logischen Lösungen kommt. Ich finde allerdings, dass die Variante, die dann von Agustin angelegt ist, noch immer die eleganteste ist, weil sie die Rätsel und Begebenheiten im Hause Blackwoods am schönsten und gekonntesten auflöst.
Joey hat geschrieben: Ich habe auch überlegt, wer die Leiche in dem Sarg in der Gruft sein könnte. Wenn es wirklich James war, wer hat ihn dann dort aufgebahrt? Der Doc? Oder könnte es vielleicht auch das Dienstmädchen sein, das es doch leider nicht mehr nach Hause zu der Mutter geschafft hat?
In diesem Fall hilft der Teaser, auf den ich mehrfach hingewiesen habe, etwas. Und zwar spielt man da Dr. Milton, der sich nach Blackwoods Tod daran macht, in der Krypta für Ordnung zu sorgen für „the body“. Man kann in dem kurzen Spiel erkennen, dass Blackwood tot ist und sieht auch die beiden Särge: sie sind leer.
Es ist anzunehmen, dass Signorina Mariani sofort nachdem sie das Verbuddeln der Leichen beobachtet hat, die Fotos entwickelt hat, eines der Bilder versteckt hat und mit Pass und Bargeld zur Polizei geflüchtet ist. Die hatte sicher nicht vor, nochmals in dieses Haus zu kommen, nachdem sie DAS beobachtet hat. Und um unauffällig zu fliehen, konnte sie ihren Krempel wohl nicht mitnehmen. Die Polizei durfte nie ins Haus und konnte deshalb auch nicht ihre Sachen einsammeln und ihr zuschicken.
Nochmals zu dem Teaser: er zeigt auch, dass Dr. Milton am Anfang nicht an Blackwoods Maskengeschichte glaubte. Er zerstört sogar die Teile des Amuletts, die Blackwood schon fertig gestellt hat, der Döskopp.
Joey hat geschrieben: Diesen Brief von dem Doc an die Ehefrau fand man z.B. im Schreibtisch des Mannes. Der ihn ja eigentlich gar nicht lesen sollte. Die Frau sollte den Brief, wenn ich mich recht entsinne, ja sogar vernichten. Warum also liegt er in dieser Schublade?
Ich nehme an, dass Blackwood den Brief bei den Sachen seiner Frau fand und ihn dann dort eingeschlossen hat. Für ihn, der bisher Dr. Milton vertraut hat, war das Finden des Briefes zusammen mit dem Tod seiner Frau sicher der letzte Stein, der ihn in den Wahnsinn rollen lies.
Aber man könnte auch annehmen, dass er den Brief entdeckte, und diese der Auslöser zu seinem Wahn war, der ihn seine Frau töten lies und die Schuld Robin zuschob – wenn man nur an eine natürliche Erklärung des Ganzen glaubt. Aber es ist nie eindeutig festgelegt, ob die natürliche oder die übernatürliche Erklärung nun die richtige ist.
Agustin selbst hat mal geschrieben, dass Robin tatsächlich seine Mutter getötet hat. Aber aus dem Spiel selbst kann man auch die zweite Möglichkeit in Betracht ziehen, finde ich.
Joey hat geschrieben: Was ich noch nicht verstehe (ich habe die normale Version gespielt), ist dieses helle Licht am Ende. Es scheint ja so, als ob dieses Wesen im Keller irgendwie... auffährt in das Licht?
Was bedeutet das? Ist vielleicht der Fluch nun dadurch, dass sowohl die Maske durch das Amulett besänftigt als auch die Kreatur im Keller gefunden wurde, irgendwie aufgelöst, und die Kreatur, die vom Bösen besessen war, wird nun endlich erlöst?
Am Schluss ist man sozusagen (meine ich jedenfalls) für einen kurzen Moment im Körper einer Ratte. Das erkennt man daran, dass man so klein ist. Diese Ratte läuft durch den Raum, in dem Robin gefangen war und durch den Gang, den er ausgegraben hat, bis an die Erdoberfläche. Da es dort oben ziemlich hell ist, ist man zuerst geblendet, rennt aber weiter und kann erst dann etwas sehen, wenn man zu dem Gartenhaus gelangt ist.
Den gartenseitigen Eingang zu diesem Gang hat man auch in „Last Visit“ auf der dc, er befindet sich dort, wo auch das Gitter ist. Also rechts neben der Eingangstreppe.
Das Ende ist auch wieder höchst symbolisch zu werten: das tote Gewächs im Gartenhaus fängt wieder an zu blühen. Weil Dothom wieder in der Maske eingeschlossen ist und damit das Übel vom Haus beseitigt wurde oder weil Michael das Wasser angestellt hat???? Wir wissen es nicht.
Jedenfalls finde ich es ein schönes Zeichen der Hoffnung, wenn man in der Szene vorher beobachten muss wie Michael, diese feige Socke, das gequälte Kind dort zurücklässt (ok, der Junge ist 15 und voll in der Pubertät, aber für mich bleibt er einfach ein unschuldiges Opfer und ein gequältes Kind).