Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adaptieren

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realchris
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von realchris »

Der Herr der Ringe zu lesen, ist schon schwere Kost. Tolkien schreibt teilweise sehr 'ausführlich'. Manchmal ist das gut, manchmal verstrickt er sich aber auch ein bisschen in seinen Ausführungen.
Er hatte eine Prima Idee, die so gut war, dass seine mangelnden Fähigkeiten als Romanautor nicht mehr so ins Gewicht fallen. Ich habe ja alle Bücher von ihm (englisch). Die meisten sind wirklich schwach, was den Schreibstil angeht. Der Hobbit ist tatsächlich sein rundestes Werk und auch sehr gut geschrieben. Der Herr der Ringe war jedoch so neu, so episch, dass man ihm diese Unzulänglichkeiten verzeiht. Man muss auch bedenken, dass er da mindestens 10 Jahre reingesteckt hat. Ein guter Autor schreibt sowas heute in 1-3 Jahren. Allerdings hat Tolkien sich durch seine wissenschaftliche Arbeit ein solch Komplexes Universum ausgedacht, dass ein Autor rein zeittechnisch nicht machen könnte, ohne zu verhungern. Tolkien ist der Beweis, dass auch ein wenig begabter mit der nötigen Zeit, auch etwas unvergleichliches schaffen kann. Manche Autoren hauen jedes Jahr ein Meisterwerk raus, weil sie eben einfach so talentiert sind. Tolkien musste sich diese Bücher richtig über Jahrzehnte erarbeiten und sein eigentliches Werk ist ja das Silmarilion.
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elfant
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von elfant »

Ja der kleine Hobbit ist handwerklich sein bestes Werk. Ich frage mich aber noch heute warum der sprachliche Stil derart in seinen Werken bricht.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von neon »

Liegt vielleicht an den Übersetzungen, oder hast Du die im Original gelesen?

EDIT:

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Herr_d ... s_Deutsche

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_kleine ... rsetzungen

Aber auch im englischen Original gibt es Unterschiede:
Wikipedia hat geschrieben:Nach der Veröffentlichung des Herrn der Ringe nahm Tolkien am Hobbit Änderungen vor, vornehmlich um diesem einen „erwachseneren“ Anstrich zu geben und sachliche Widersprüche zu den anderen Werken aufzulösen.
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elfant
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von elfant »

Nachdem ich die deutsche Versionen von "Herr der Ringe" und "Der kleine Hobbit" gelesen hatte und mich über die Änderungen gewundert habe, laß ich noch einmal den Karton in der Originalsprache.
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von realchris »

Also die englische Version beginnt ähnlich kindlich wie der Hobbit, fängt aber dann an ins Erwachsenere zu wechseln. Der Hobbit ist quasi durch und durch ein Kinderbuch, einfach geschrieben und auch einfach mit meinen durchschnittlichen Kenntnissen zu verstehen.
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von elfant »

Richtig bis zu Ben und dort briecht dann der Stil in meinen Augen.
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von Scree »

Der Drachenläufer der Film, war schon sehr sehr gut.
Aber bitte, wie kann man zwei verschiedene Medien nur Aufgrund der selben Geschichte vergleichen?
Diese beiden Medien haben doch ne ganz andere Wirkung auf uns.
Is ja wie Musik mit Bildern zu vergleichen o_O.
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von realchris »

elfant hat geschrieben:Richtig bis zu Ben und dort briecht dann der Stil in meinen Augen.

Ich denke mal, dass er wieder sowas wie der Hobbit schreiben wollte und dann daraus ein Epos geworden ist.
Der Drachenläufer der Film, war schon sehr sehr gut.
Aber bitte, wie kann man zwei verschiedene Medien nur Aufgrund der selben Geschichte vergleichen?
Diese beiden Medien haben doch ne ganz andere Wirkung auf uns.
Ist ja wie Musik mit Bildern zu vergleichen o_O.
Dass das unterschiedliche Medien sind, ist klar. Doch eine Storyline bleibt eine Storyline. Nur die Inszenierung ist je nach Medium unterschiedlich. Eine richtig gute Geschichte bleibt eine gute Geschichte, auch wenn Du sie als Drama, Film, Buch etc. veröffentlichst. Die Machart ist anders und einige Dinge werden natürlich Mediumsspezifisch eingesetzt, jedoch die Geschichte selbst, der Kern des Ganzen, ist das Wichtigste. Am Ende kommen natürlich unterschiedliche Kunstwerke heraus. Ein Film ist letzlich ein Drama, also ein Theaterstück auf der Leinwand. Der Film hsat natürlich die Möglichkeit des Schnittes und die Produktion ist sozusagen nicht in Echtzeit, man kann alles so gestalten wie man will. Zum Film gehört das Drehbuch. Wenn das Drehbuch Dich nicht packt, wird es der Film auch nicht. Eine gute Geschichte kann natürlich durch schlechte Inszenierung versaut werden. Da liegt eben die Kunst, die Mttel des ;ediums zu nutzen, dass man sich für die Realisierung aussucht.


Die Storyline von MI 1 ist z.B. prima verfilmbar:

Du hast 1. Handlungstragende Figuren (Guybrush) 2. Du hast eine Exposition (Guybrush will Pirat werden, Die Figuren , Begleiter, Gegner werden eingeführt), 3. Du hast einen Umschwung der Handlung (lernt Elaine kennen und verliebt sich in sie); Elaine wird entführt, Guybrush muss sie retten. 4. ES gibt Probleme zu lösen, bevor dies geschieht (nach Monkey Island fahren). 5. Guybrush hat die Probleme gelöst, doch jetzt ist Elaine wieder auf Meele wegen der Hochzeit. (Also das retardierende Moment) 6. Guybrush stellt sich dem Gegner, siegt 7. Happy End, Mit der Befreiung von Elaine ist er 1. Pirat und hat 2. das Mädchen.

Für einen Film brauchst Du die ganzen Rätsel des Spiels nicht. Du nimmst ein paar Schauplätze und Figuren und fällst diese Storyline mit Stilelemten und Handlung.

Bei einer Umsetzung der Storyline eines Textadventures geht das genauso. Du analysierst den Aufbau der Handlung, übernimmst die brauchbaren Elemente und strickst daraus ein Grafikadventure.
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Re: Textadventure-Storys in die heutige Adventurewelt adapti

Beitrag von JackVanian »

Ich würde euch die Gastkolumne von Agustin Cordes empfehlen. In der geht es genau um das Thema, das hier behandelt wird. Ich denke, Agustin hat da ein paar sehr interessante Punkte auf den Tisch gebracht. http://www.adventure-treff.de/artikel/f ... e.php?id=2
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