Erstens sinds ja auch nur 400 Leute.
Zweitens sind Videospieler nach Studien im Schnitt eher nicht bloß so die Unter-20-Jährigen. Was also interessanter wäre, um herauszufinden, wie viele/wenig Newcomer es gibt, wäre die Frage, seit wann mann denn dabei ist. Bloß weil jemand 40 Jahre alt ist, heißt das nicht, dass der seit Kings Quest III eine Point&Click-Sammlung züchtet, die so groß ist, dass demnächst ein Umzug fällig ist. Kann schließlich auch sein, dass der auf einer Computerbild-CD mal auf die Vollversion von Lula3D gestoßen ist. Oder so.
Wenn ich heute allerdings so 12, 13, 14, 15, 16 oder 17 wäre, püh. Wahrscheinlich hätte ich statt einem Brotkasten dann auch eine Konsole, auf die sich kaum ein Adventure-Entwickler mal bequemt, hielte "Alter Ego" für einen neuen Erkan&Stefan-Film und wüsste vor lauter Auswahl sowieso gar nicht erst, was ich zuerst spielen sollte. Im Schnitt bedienen aktuelle Adventures in Sachen Präsentation und Inhalt ja schon irgendwie eine etwas gesetztere Klientel, die sich auch nicht die Haare ausreißt, wenn sie zwanzig Minuten Monolog a la "The Longest Journey" durchsitzen muss. Ein Teufelskreis. Und wenns dann mal was anderes ist, dann sind es explizit Kinderspiele wie "Nancy Drew" oder "Junge Detektive". Ganz ehrlich, in dem Alter gibt es nichts Ätzenderes. Ich bestellte da mit dem teuer gesparten Taschengeld auch lieber heimlich
Waxworks bei Joysoft in Köln. Und von Monkey Island wurde man ja eigentlich auch nicht als Kind behandelt - die Geschichte drehte sich sowieso irgendwie ums Erwachsen-Werden, und manchen Witz verstand man auch erst beim fünften Durchgang sechs Jahre danach.
Das moderne Äquivalent zu dem, was Maniac Mansion oder all diese Spiele damals waren, sehe ich auch nicht wirklich. Aber damals war das sowieso viel einfacher. Weniger Auswahl, weniger Hits, weniger Freizeitangebote - und ein Brotkasten reichte für alles.
