Dann sag mir bitte mal, wie ich bei Ghost Pirates auf Original-Tonspur wechsle. Oder bei anderen Adventures wie Syberia oder Runaway. Habe ich bisher noch nicht herausgefunden und auch nicht für möglich gehalten.Alamar hat geschrieben:Bitte?! Nahezu jedes Spiel erscheint doch heute multilingual? Ausnahme sind nur deutsche Produktionen die zu Release keine englischssprachige Fassung haben und Titel aus Osteuropa, die meist von dtp und Co hierzulande hervorragend lokalisiert werden.Nikioko hat geschrieben: Richtig, unds das ist durch die Nicht-Lokalisierung von Monkey Island endlich mal ohne Umwege möglich.
Eben. Der wurde einfach rausgekürzt. Genauso wie der Wortwitz bei Sam & Max, DOTT etc.Mister L hat geschrieben: Ich persönlich habe auch bei den gelungen Dt.Versionen wie etwa die von Dott oder MI3 immer das Original bevorzugt (Alleine der Piratensong aus MI3 war das wert). Und wenn man die Sprachleistungen von Dott vergleicht - die englichen Dialoge sind soviel passender und pointierter gesprochen, da kommt die deutsche Version nicht mit.![]()
Wenn es einen deutschen oder englischen Untertitel gäbe, würde ich das auch spielen. Ich habe mir erst unlängst Ástropía auf Isländisch mit englischem Untertitel angesehen, nachdem ich die deutsche Version schon kannte. Das war deutlich besser. Aber ich muss was verstehen können. Bei Englisch ist das so kein Problem, bei anderen Sprachen hätte ich gern einen Untertitel.Lebostein hat geschrieben:Mich nervt am meisten, dass diese Lokalisierungsdiskussion immer nur auf Englisch bezogen wird. Kommt ein japanisches oder spanisches Spiel raus, will plötzlich niemand mehr in der Originalsprache spielen sondern kauft sich die deutsche Übersetzung.
Bei Animes kommt bei der Lokalisierung aber noch hinzu, dass sie bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt werden, damit sie ins Kinderprogramm passen. Da werden Leute nicht getötet, sondern "gefangen genommen", und Blut und Leichen werden auch rausretuschiert, so dass man sich wundert, warum die Leute gerade beim Anblick einer grünen Wiese so schockiert sind. Von den ganzen Handlungsfäden, die rausgestrichen werden, egal, ob sie fürs Verständnis wichtig sind oder nicht, will ich gar nicht erst reden. Ich sage nur den Klassiker Captain Future: da wurden die vier Folgen einer Geschichte zu dreien zusammengestrichen und ganze Handlungsstränge entfernt, so dass man sich wundert wieso Person xy, die gerade noch im Gefängnis war, jetzt munter durch die Gegend läuft.ark4869 hat geschrieben:Naja, bei japanisch kann man das sich ja vorstellen. Fansubs z.B. sind ja ganz nett, aber wer würd nicht lieber ne gute Synchro haben? Gut, Animes werden schon lange nicht mehr gut synchronisiert(Conan war glaub ich der letzte ganz gute, die ersten "Staffeln" zumindest), aber trotzdem.
Nein, Originalsprache (nicht unbedingt Englisch) ist dichter am Original als Übersetzung. Jede Übersetzung ist bereits eine Interpretation des Werks. Nur versteht man häufig die Originalsprache des Werks nicht und ist notgedrungen auf eine Übersetzung angewiesen - schön ist es nicht. Der Grundgedanke, Englisch sei hipper und cooler ist höchstens bei den Leuten im Gehirn verankert, die deutsche Spiele in englischer Übersetzung spielen...Alamar hat geschrieben:Nenn mir Beispiele, bitte...Nikioko hat geschrieben: Bitte?! Nahezu jedes Spiel erscheint doch heute multilingual? Ausnahme sind nur deutsche Produktionen die zu Release keine englischssprachige Fassung haben und Titel aus Osteuropa, die meist von dtp und Co hierzulande hervorragend lokalisiert werden.
Und ich persönlich bin ja immer noch der Auffassung, dass manche keinen Bezug mehr zur deutschen Sprache haben. Englisch klingt besser, cooler, hipper und was weiß ich. Dieser Grundgedanke ist bei vielen so sehr in's Gehirn gebrannt, dass sie jegliche deutsche Lokalisierung schonmal grundsätzlich als schlecht einstufen.
Schon mal einen Scheibenweltroman auf Englisch und auf Deutsch gelesen? Andreas Brandhorst tut beim Übersetzen (mit einigen Aussetzern) das Beste, was geht, aber die Dinger sind eben nicht sinnvoll übersetzbar, und dafür wird er heftig gescholten.
Und wenn man sich Serien wie Babylon 5, Star Trek, Die Simpsons, Futurama, Dr. House, Lost, Breaking Bad etc. im Original ansieht, wird man feststellen, wie schlecht die deutsche Synchro eigentlich ist, vor allem was Slangs und Dialekte angeht, was schon einen Menge über die Sozialisierung der Rolle erzählt. Ich sage nur: Haggis McMutton in MI3 mit dem Hamburger Dialekt für einen Schotten - das ging gar nicht; im Original natürlich ein echter Schotte wie Groundskeeper Willie am Werk - das ist genial.
Deshalb schaue ich mir das alles im Original an, auf die Gefahr hin, nicht alles auf Anhieb zu verstehen. Größere Probleme hatte ich dabei aber eigentlich nur bei Firefly, die hatten also so einen üblen Südstaatenakzent.
In meiner Kindheit, Mitte bis Ende der Achtziger, war es so, dass kein Spiel auf Deutsch synchronisiert war und alle auf Englisch daher kamen. Dennoch habe ich, als Grundschüler ohne Englischkenntnisse, verstanden, worum es ging. Die Leute sind nur im Laufe der Zeit bequem geworden. Viele sehen ja Konsolentipperei als Zumutung an, bloß weil Microsoft ihnen das seit Windows 95 systematisch aberzogen hat.Möwe hat geschrieben: Anstatt also mal wieder zu verlangen, dass die Welt sich um einen selbst dreht kann man sich mal der Welt anpassen. Und die läuft nun mal dahin, alles zu vereinfachen/billig herzustellen. Warum sollte jemand ein Spiel in -zig Sprachen übersetzen (und dadurch finanzielle Verluste erleiden), wenn die meisten der Käufer sowieso mit der einen Vertonung zufrieden gestellt werden können?