Initiative "Power to Adventure"

Hier geht es einfach nur um Adventures!
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Ninas Ex
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Ninas Ex »

Vielleicht sind es am Ende gar nicht immer bloß Presse und Werbung, sondern ein bisschen auch die Spiele selbst. Ein Egypt XII von Kheops oder ein Baum des Lebens von City Interactive kann man aber wahrscheinlich zur Schau stellen wie Lena Mayer Landrut, sexier wirds trotzdem nicht.
Ich will mich jetzt gar nicht so am Faktor Medien aufhängen, sicher gibt es auch noch ganz andere Gründe. Nur was ich so gehört habe, verkaufen sich gerade die Adventures von City Interactive überraschenderweise ganz gut. Was mir gefallen würde, wäre einfach eine häufigere Thematisierung von Adventures, wenn man allgemein über Computerspiele spricht. Gemeinhin denken die meisten Menschen wahrscheinlich am allerwenigsten an Adventures, wenn sie mit Computerspielen konfrontiert werden. Das finde ich schade.
Auch wenn ein Adventure die gleiche mediale Präsenz wie ein Modern Warfare erhält, bezweifle ich, dass die Verkaufszahlen genauso hoch sein würden.
Wie vorher gesagt: Ich will nicht alles auf die Medien schieben und damit die Zusammenhänge vereinfachen. Die Medienpräsenz ist für mich nur eine Erklärung von mehreren. Dass andere Genres vermutlich trotzdem beliebter wären, selbst wenn die mediale Präsenz gleich wäre, will ich nicht abstreiten. Welche anderen Gründe gibt es denn deiner Meinung nach für die Krise des Adventures? An der Steuerung allein wird es wohl nicht liegen, oder?
Beziehst du dich eigentlich nur auf diese eine Website?
Ja, die Computersparten anderer Zeitungen kenne ich eigentlich nicht. Vielleicht auch nicht ganz richtig, dass ich von dieser einen Website auf alle anderen schliesse.
Darf ich fragen, wieviele dieser Spiele du schon gespielt hast und welche?
Auch sehr verschiedene Sachen: Da ich ein ziemlicher Star Wars Freak bin, natürlich Kotor, die Jedi Knight Reihe und auch Star Wars Battlefront. Zumindest Kotor kann man sicher nicht darauf reduzieren, dass es ein Gewaltspiel ist, aber es setzt u.a. auch auf Gewalt. Dann noch Drakensang: meiner Meinung nach ein sehr brutales Spiel, das im Gegensatz zu Kotor die Anwendung von Gewalt überhaupt nicht hinterfragt. Und schliesslich Strategiespiele wie Age of Empires und Heroes of Might and Magic. Das sind zwar sehr unterschiedliche Spiele und bei manchen von ihnen wie Kotor sehe ich durchaus auch Qualitäten, aber meiner Meinung nach haben sie dennoch den Faktor Gewalt als bestimmendes Spielelement gemeinsam.
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Grappa11
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Grappa11 »

Ich hatte mir eigentlich eine längere Antwort auf Ninas Beitrag zusammengetippt aber eben tatsächlich den Text nicht gespeichert. Vielleicht später nochmal.
Es wird immer mehr Leute geben, die seichte Unterhaltung bevorzugen
Man kann das auch wunderbar kombinieren, und seicht ist nicht gleich schlecht.
Ganz und gar nicht. Habe ich auch nicht gesagt. Bei der Bemerkung ging es auch nur darum, etwas Allgemeines auf einen kurzen Satz runterzubrechen. "Seicht" trifft es aber nicht wirklich, was ich meine. Ich meinte eher, dass die besonders erfolgreichen Spiele dem Spieler einfach wesentlich mehr geben, als sie von ihm verlangen. Ist jetzt auch knapp zusammengefasst, aber so ist es vielleicht verständlicher. ;)
Doreau: "I've worked with Sledge Hammer a long time. Granted, Sledge is irresponsible, undependable, egotistical, insensitive, chauvinistic, sadistic and cruel, but other than that he's a terrific guy."
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Cohen
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Cohen »

Die Frage ist natürlich, ob man durch einen Zeitungs-, Radio- oder TV-Bericht "chronische Nicht-Spieler" dazu bringt, ein Adventure zu kaufen (oder ein Freeware-Adventure bzw. eine Demo zu suchen + runterzuladen), zu installieren, zu konfigurieren und auszuprobieren.

Denn da sehe ich die größte potenzielle Zielgruppe. Aktiven Spielern werden Adventures bereits ein Begriff sein, und entweder ihnen gefallen auch Adventures oder eben nicht... man kann sie zu ihrem Glück nicht zwingen.

Bei den Nicht-Spielern oder "Casual Gamern" wären vermutlich ein paar gute Facebook- oder Browser-Adventures ein deutlich besserer Ansatzpunkt als jeder Medienbericht. Oder es muss möglichst ohne Installation und Konfiguration funktionieren... die InstantAction-Geschichte per Java scheint mir da der richtige Weg zu sein.
Multi-Gamer: PC + PCVR, PS5 + PSVR2, Xbox Series X, Switch 2, Steam Deck OLED, Switch OLED, iPad Pro M2, WiiU, 3DS, PSVita, ..., N64, PS1, SNES, Amiga, C128, Atari
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Ninas Ex
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Ninas Ex »

Die Frage ist natürlich, ob man durch einen Zeitungs-, Radio- oder TV-Bericht "chronische Nicht-Spieler" dazu bringt, ein Adventure zu kaufen
Vielleicht macht es Sinn, wenn man Adventures nicht in erster Linie als Computerspiele thematisiert - und sie damit in eine Reihe mit Shootern, Rollenspielen etc. stellt - sondern wenn man stattdessen mehr das Prinzip anspricht, nach dem Adventures funktionieren. Da sehe ich zB gewisse Überschneidungen mit Büchern und Filmen. Nicht zufällig werden manche Adventures ja auch als "interaktive Filme" bezeichnet. Auch zu Spielbüchern (kennt die noch wer?) sehe ich Ähnlichkeiten. Die Geschichte/ Handlung/ Dramaturgie als wichtiges Element haben Adventures mit Büchern und Filmen gemeinsam, sie sind nur interaktiver. Insofern könnte man unter Bücherwürmern und Filmfreunden vielleicht noch am ehesten Menschen finden, die gegenüber Adventures offen sind.
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von SunSailor »

Ninas Ex hat geschrieben:Es geht mir eher darum, dass ich mir wünsche, dass die Popularität von Adventures wieder wächst, weil dann erstens das Überleben des Genres gesichert ist und zweitens auch wieder echte Knaller wie in den 1990er Jahren wahrscheinlicher werden.
Da beginnt schon das grundlegende Mißverständnis - die Popularität von Adventures ist nur relativ gesunken, von den absoluten Zahlen her ist das Adventure rock stable. Aber halt leider auch zu den Zahlen der 90er (Eventuell sogar der 80er, müsste man mal auseinanderflücken). Ich weiß grad nicht mehr wer es war, aber es war ein Adventure-Urgestein. "Von einem Adventure konnte man weltweit in den 90ern ca. 50.000 Stück absetzen. Diese 50.000 Stück kann man auch heute absetzen, aber auch nicht mehr." (Für Deutschland gilt das in etwa mit 5k Einheiten). Und genau das ist das Problem, die Spielerschaft ist - für Spiele sehr ungewöhnlich - sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung quantitativ stabil. Nur kann man heute mit 50k Einheiten im Verkauf keine großen Budgetsprünge mehr machen. Die Gründe sind vielfältig und wurden und werden ausgiebig diskutiert (Mangelnde Intuitivität, daher schwerer Zugang für nicht-Spieler, gemächliches Spieltempo, mangelnde Präsentationsqualität etc. pp., erzkonsertvative, ja, geradezu dogmatische Erwartungen dieser stabilen Käuferschaft), aber bei diesen Diskussionen beisst die Katze sich in der Regel selbst in den Schwanz.
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mmge71
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von mmge71 »

Vielleicht off-topic, aber: Wadjet Eye Games hat nur beta Versionen von "Puzzle Bot" als Download - Link und auf der Premimum CD hergegeben. Heute ist es vorbei für alle Puzzle Bot SpielerInnen (so wie mich). Version startet nicht mehr. Und gerade um diese Firma wurde durchaus ein wenig "Hype" betrieben. Gut, ich mag deren Adventures, aber so was? #-o

Da kann ein -25% Gutschein auf alles in deren Shop wenig trösten.
Jarnus
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Jarnus »

adventures sind und bleiben halt etwas fürs und etwas älteren, reiferen spieler! kaum ein männlicher jugendlicher
interessiert sich heute für adventures, andere generes locken mit bombastischer 3D grafik, explosionen, geschwindikeitsrausch,
torjubel... früher war das anders! als ich mit jungen jahren, die ersten textadventures aufm Amiga500 gezockt hab,
war das neu und aufregend, interaktive bücher...dann gabs hintergrundbilder dazu, animnierte objekte, animierte figuren :roll:

allerdings hab ich festgestellt, dass mädchen, egal ob 12 oder 18, sich deutlich mehr für klassische adventures interessieren!
meine cousinen, eben 12 und 18, sind in den letzten monaten zu begeisterten adventure-spielerinnen geworden! Simon 4+5,
Everlight, Ankh 1-3, The Longest Journey und Dreamfall haben sie durchgespielt und gerade sind sie völlig vernarrt in Sadwick!

ich glaube das junge mädchen und frauen eine große zielgruppe darstellen könnten! mädchen und frauen mögen es in spielen
gerne niedlich, lustig, etwas langsamer ;), komunikativ und gewaltfrei (In diesem Adventure kann man nicht sterben!)...was
passt da besser als adventures?...und da viele frauen computer/videospiele gerade erst für sich entdecken, wäre es nur logisch
frauen marketingtechnisch adventures schmackhaft zu machen...auf dem Nintendo DS geht man ja mit zb. mit diesen Nancy Drew
spielen, bereits in diese richtung!

solange das nicht in endlosen "Barbie rettet den Reiterhof XVI" folgen ausartet finde ich diese entwicklung sehr positiv!
Svenc
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Svenc »

Ninas Ex hat geschrieben:Was mir gefallen würde, wäre einfach eine häufigere Thematisierung von Adventures, wenn man allgemein über Computerspiele spricht. Gemeinhin denken die meisten Menschen wahrscheinlich am allerwenigsten an Adventures, wenn sie mit Computerspielen konfrontiert werden. Das finde ich schade.
Die findet schon statt - solange das Spiel nicht gerade "Woodruff And The Schnibble Of Phungoria", "Riddle Of The Pharaos IX" oder "Sexyhexy Löst Mysterykrimi" oder "Das Geheimnis Der Verschollenen Berghütte" heißt. Über Ballerkäse wie "Übersoldier" oder "Battlestrike" schreibt ja auch niemand fünfzig Seiten Facharbeit, bloß weil es ein Ballerkäse ist.

adventures sind und bleiben halt etwas fürs und etwas älteren, reiferen spieler! kaum ein männlicher jugendlicher
interessiert sich heute für adventures, andere generes locken mit bombastischer 3D grafik, explosionen, geschwindikeitsrausch,
torjubel... früher war das anders!
Überhaupt nicht. Früher hatte man keine Probleme, von Wings Of Fury auf Commando auf Maniac Mansion umzuschalten. Als Zak Mac Kracken kam, war das unter Schuljungs auf dem Pausenhof ein genauso heißes Thema wie die Blonde aus der ersten Bank oder Super Mario 3. Weil all diese Spiele zu ihrer Zeit einfach aufregende Spiele waren, unabhängig von der gefühlten Sparte. Das ist natürlich ein subjektiver Eindruck, aber hätte ich in den frühen 2000er-Jahren meine ersten Videospiel-Erfahrungen gesammelt, wäre ich vielleicht niemals hier gelandet. Dabei spreche ich nicht mal von rein technischer Qualität, sondern von Präsentation und vor allem Inhalt der Spiele, so im Schnitt. Heute ist das Angebot, das man als Spieler hat, eher breiter geworden als damals. Heute will jedes Spiel ein potenzieller Blockbuster sein. Und natürlich haben es Adventures da schwerer, abseits der Adventure-Alleskäufer jemanden zu finden, der sie spielt. Gerade die, aber nicht nur.

Videospieler sind und bleiben viel älter, als man das in Adventureforen gerne liest, auch wenn sie sich nicht für das letzte und vorletzte Point&Click-Spiel erwärmen konnten. Ob das an der Sparte allgemein oder an den Spielen selbst liegt, bleibt halt weiterhin ein bisschen Lesen im Kaffeesatz. Aber Videospieler und Spiele sind kein Kinderkram.
Jarnus
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Jarnus »

damals gehörten adventures halt zu den vorreitern der videospiele, technisch absolut up to date und ebenfalls spielerisch ganz weit vorne!
Commandos etc. hatten zwar ein anderes spielprinzip, grafisch waren sie aber ähnlich und spielerisch forderten sie so einiges ab! heute sind
viele adventures technisch veraltet, bzw. nur aus künstlerischem aspekt oder nostalgie schön und da gibt der gemeine 15 jährige durchschnits-
jugendliche eher weniger drauf! wir sind mit büchern und pen&paper rollenspielen aufgewachsen, heute werden kinder mit 3D-comicserien und
pokemon berieselt! selber denken, rätseln, sich in eine geschichte einfühlen...sowas ist nicht mehr in! zumindest unter den "normalen" videospielern!
wie hier schon jemand in etwa schrieb...früher musste man viel mehr selbst in ein spiel investieren (zeit, hirnschmalz etc.), heute soll ein spiel alles,
sofort, bunt und in kleinen häpchen servieren und da passt das klassische adventure genere meist nicht rein! ein Commandos würde heute auch
kaum noch käufer finden! es wäre der heutigen jugend einfach zu schwer!

aber was solls, wir spielen weiter adventures und wenn der ein oder andere zumindest seine Frau und seine Töchter von adventures überzeugen
kann wird der nachwuchs nicht ganz wegbleiben! vielleicht sind videospiele irgendwann kulturell so bedeutend, dass ein adventure das darstellen
könnte, was heute Opern oder Moderne Kunst sind...
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Ninas Ex
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Ninas Ex »

Ein interessanter Gedanke:
wir sind mit büchern und pen&paper rollenspielen aufgewachsen, heute werden kinder mit 3D-comicserien und
pokemon berieselt! selber denken, rätseln, sich in eine geschichte einfühlen...sowas ist nicht mehr in! zumindest unter den "normalen" videospielern!
Überspitzt würde ich jetzt sagen: Ob Adventures populär sind oder nicht, hängt davon ab, wie sehr es in der Gesellschaft einen Trend dazu gibt, die Menschen intellektuell zu fordern. Je weniger die Menschen von der Gesellschaft intellektuell herausgefordert werden, desto schlechter für das Adventure.

Ich würde noch hinzufügen: Je weniger die Gesellschaft das Soziale und die Kommunikation fördert, desto unpopulärer sind Adventures. Und bitte komm mir jetzt niemand mit den "sozialen" LAN-Parties, wo sich Menschen treffen, um gemeinsam Ballerorgien im Netz zu veranstalten - sozial finde ich das nicht. Es geht nämlich auch ums Prinzip: Welches Verhalten führt zum Erfolg? Entweder das Kommunizieren mit meiner Umgebung (zB durch Rätsel lösen) oder das Herumballern (egal wie strategisch oder stupide es sein mag)?
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DocX
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von DocX »

Ninas Ex hat geschrieben:Ein interessanter Gedanke:
wir sind mit büchern und pen&paper rollenspielen aufgewachsen, heute werden kinder mit 3D-comicserien und
pokemon berieselt! selber denken, rätseln, sich in eine geschichte einfühlen...sowas ist nicht mehr in! zumindest unter den "normalen" videospielern!
Überspitzt würde ich jetzt sagen: Ob Adventures populär sind oder nicht, hängt davon ab, wie sehr es in der Gesellschaft einen Trend dazu gibt, die Menschen intellektuell zu fordern. Je weniger die Menschen von der Gesellschaft intellektuell herausgefordert werden, desto schlechter für das Adventure.

Ich würde noch hinzufügen: Je weniger die Gesellschaft das Soziale und die Kommunikation fördert, desto unpopulärer sind Adventures. Und bitte komm mir jetzt niemand mit den "sozialen" LAN-Parties, wo sich Menschen treffen, um gemeinsam Ballerorgien im Netz zu veranstalten - sozial finde ich das nicht. Es geht nämlich auch ums Prinzip: Welches Verhalten führt zum Erfolg? Entweder das Kommunizieren mit meiner Umgebung (zB durch Rätsel lösen) oder das Herumballern (egal wie strategisch oder stupide es sein mag)?
Das halte ich für übertrieben, einer der Gründe, warum heute einfach andere Genre auch eine sehr hohe bzw. höhere Nachfrage haben, sind für mich die Weiterentwicklung des Spielesektor mit all seinen Komponenten. Darunter zähle ich eben auch die heutigen grafischen Möglichkeiten. Wie in dem Thread schon erwähnt wurde, waren Adventures Mitte der 90er aktuell, was Grafik, Spielprinzip, etc. angeht. Nun hat sich das Ganze aber weiterentwickelt, währenddessen Adventures zu einem großen Teil "in der 2D-Welt stehengeblieben sind" (Was für mich persöhnlich nichts negatives ist). Das spricht nun mal einen kleineren Kreis an, als Spiele, die eben eine 3D-Welt bieten (und zusätzlich Spaß machen).

Außerdem ist es heute so, dass gute Geschichten nicht mehr nur von Adventures erzählt werden. Ich bin der Meinung, da haben andere Genre auf- bzw. sogar überholt. Das liegt zum einen daran, dass bei vielen Adventure (Ich mag eher dir ernsteren Adventures) auch eine Geschichte erzählt wird, die a) schon 100mal erzählt wurde oder einfach auch logische Löcher hat. Zudem haben die Adventures eben auch nicht den erzählerischen Umfang bzw. die Mittel, wenn es um z.B. Zwischensequenzen geht. Ein Beispiel für eine grandiose Aufmachung und Erzählweise ist für mich die Metal Gear Solid Reihe, die sich schon fast als spielerischer Spielfilm präsentiert.

Zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass der Ideenreichtum manchmal auch nicht gerade ausgeprägt ist. Das mag bei humorvollen Adventure noch so sein, aber bei ernstgemeinten ist es eben so, dass viele auf das Schema F vertrauen (z.B. irgendeine Sekte, die etwas stiehlt, was den Weltuntergang herbeibringen kann).

Trotzdem spiele ich gerne Adventures, weil immer noch Jahr für Jahr sehr gute Vertreter des Genre erscheinen, jedoch wird eine Initiative "Power of Adventure" nicht viel nützen, da hierfür kein Massenmarkt geschaffen werden kann und somit auch die Budgets sich in Grenzen halten werden.
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von realchris »

Ob Adventures populär sind oder nicht, hängt davon ab, wie sehr es in der Gesellschaft einen Trend dazu gibt, die Menschen intellektuell zu fordern. Je weniger die Menschen von der Gesellschaft intellektuell herausgefordert werden, desto schlechter für das Adventure.
Das ist wirklich Unsinn. Adventures sind noch lange keine E-Medien bzw. Indiz für Nachfragemangel nach intellektueller Forderung. Gerade was Intelligenz angeht, sind gerade im Spielebreich jede Menge IQ-Spielchen extrem erfolgreich. Adventures sind einfach eine Gattung Spiel, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Das passt nicht in unsere schnelllebige Gesellschaft. Adventures im klassischen Sinne beanspruchen aber nicht sonderlich das Hirn. Sie sind ein "veraltetes" Unterhaltungsmedium dem Leute wie ich nachtrauern. Wenn man sein Gehirn trainieren will oder das Wissen erweitern möchte, gibt es wesentlich erfolgreichere und nützlichere Lösungen, die weniger Zeit in Anspruch nehmen.
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von Ninas Ex »

Nun hat sich das Ganze aber weiterentwickelt, währenddessen Adventures zu einem großen Teil "in der 2D-Welt stehengeblieben sind" (Was für mich persöhnlich nichts negatives ist).
Naja, mit der technischen Weiterentwicklung hast du sicher recht. Nur, erstens finde ich es wie du auch nichts Negatives, dass Adventures da nicht unbedingt am neuesten Stand sind und zweitens bin ich sogar froh darüber, denn so muss man sich nicht ständig neue Hardware kaufen, weil man auf seinem alten Computer keine Adventues mehr spielen kann.
Außerdem ist es heute so, dass gute Geschichten nicht mehr nur von Adventures erzählt werden.
Kann schon sein, aber ich finde trotzdem, dass nur Adventures im Kern darauf aufbauen, eine Geschichte zu erzählen, so funktionieren nun mal Adventures. Ob die Geschichte gut oder schlecht ist und ob andere Genres sogar noch bessere Geschichten erzählen, ist wieder eine andere Frage. Ich meine nur, dass Adventures am ehesten das Potential dazu haben, gute Geschichten zu erzählen, denn was bleibt von einem Adventure übrig, wenn man die Geschichte wegrechnet? Ausser einem Puzzlespiel nicht viel, oder?
Zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass der Ideenreichtum manchmal auch nicht gerade ausgeprägt ist.
Yep, völlig richtig. Aber meinst du nicht, je stärker Adventures ins Gespräch kommen und je grösser die Popularität - und da unsere Gesellschaft leider so funktioniert: je mehr Leute letztlich dann auch Adventures kaufen - desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass auch wieder mehr originelle Adventures erscheinen?
Adventures im klassischen Sinne beanspruchen aber nicht sonderlich das Hirn.
Vielleicht ist das bei dir so, in meinem Fall ist es anders. Nicht bei jedem Adventure, aber bei vielen von ihnen wird mein Denkapparat durch das Knobeln doch beansprucht und zwar stärker als bei anderen Genres.
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Re: Initiative "Power to Adventure"

Beitrag von DocX »

Ninas Ex hat geschrieben: Naja, mit der technischen Weiterentwicklung hast du sicher recht. Nur, erstens finde ich es wie du auch nichts Negatives, dass Adventures da nicht unbedingt am neuesten Stand sind und zweitens bin ich sogar froh darüber, denn so muss man sich nicht ständig neue Hardware kaufen, weil man auf seinem alten Computer keine Adventues mehr spielen kann.
Der Punkt ist aber, dass wir wohl davon ausgehen können, dass die Mehrheit nicht so denkt, klar, dass wir hier (fast) alle nichts dagegen haben, wir sind ja auf einer Adventure Seite.
Ninas Ex hat geschrieben: Kann schon sein, aber ich finde trotzdem, dass nur Adventures im Kern darauf aufbauen, eine Geschichte zu erzählen, so funktionieren nun mal Adventures. Ob die Geschichte gut oder schlecht ist und ob andere Genres sogar noch bessere Geschichten erzählen, ist wieder eine andere Frage. Ich meine nur, dass Adventures am ehesten das Potential dazu haben, gute Geschichten zu erzählen, denn was bleibt von einem Adventure übrig, wenn man die Geschichte wegrechnet? Ausser einem Puzzlespiel nicht viel, oder?
Für mich zählt aber zum Geschichtenerzählen nicht nur die Geschichte selbst dazu. Z.B. Zwischensequenzen, Atmosphäre, die musikalische Untermalung, die Story selbst und ein sinnvolles Ende. Das sind alles Puzzlestücke, die eine gute Geschichte ausmachen. Es muss nicht immer alles passen, aber es sollte möglichst aus allen Bereichen etwas haben. Leider ist es nun mal so, dass bei Adventures die Ziwschensequenzen meist auf einem niedrigen Level bzw. gar nicht vorhanden sind und ein Adventure mit 2D- oder 2,5D-Standbildern mit wenigen Effekten es schwerer hat eine bestimmte Atmosphäre aufzubauen, als eine lebendige dreidimensionale Welt.

Beispiel: Ein Max Payne hatte nüchtern betrachtet auch nicht gerade eine herausragende Geschichte, aber durch die Erzählweise, die Atmosphäre, die comicartigen Zwischensequenzen und die Hintergrundmusik ist diese Spiel für mich ein Klassiker, den ich immer wieder gerne spiele.
Ninas Ex hat geschrieben: Yep, völlig richtig. Aber meinst du nicht, je stärker Adventures ins Gespräch kommen und je grösser die Popularität - und da unsere Gesellschaft leider so funktioniert: je mehr Leute letztlich dann auch Adventures kaufen - desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass auch wieder mehr originelle Adventures erscheinen?
Nein, was aber nicht einmal am Genre liegen muss, da sich originelle Spiele nicht so gut verkaufen wie die x-te Fortsetzung eines bekannten Spiels. Beispiele sind Beyond Good & Evil, Psychonauts und (ich meine auch) Experience112
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