Ninas Ex hat geschrieben:Lieber Grappa11, ich wollte eigentlich mehr ein grundsätzliches Problem ansprechen: Vielleicht ist ja gerade die Tatsache, dass ausserhalb der Spielezeitschriften im engeren Sinne wenig bis gar nicht über Adventures berichtet wird, ein wesentlicher Grund dafür, dass Adventures nur wenige Fans haben. Vielleicht würden Adventures sich sogar besser verkaufen, wenn die Zeitungen auch über die Neuerscheinungen bei Adventures mehr berichten würden.
Wie ich oben schon schrieb, ist das meiner Meinung nach ein falscher Eindruck. Es wird berichtet und das verhältnismäßig viel - zudem eben nicht nur auf spezialisierten Seiten wie der unseren. Schau Dir mal die Newsmeldungen bei Gamestar.de oder so an. Gemessen an der Masse an Spielen, die so erscheint, kommt da ziemlich viel zum Thema Adventures. Interessant ist dabei, dass die Adventure-Meldungen so ziemlich zu den am wenigsten Kommentierten gehören. (ich habe nicht nachgezählt

) Und wie Cohen schon sagte, muss sich eine Zeitung natürlich auch ein bisschen nach ihrer Leserschaft richten. Die müssen schon über das berichten, was sie für richtig halten, damit ihnen die zahlende Kundschaft nicht wegrennt (auch wenn das bei Tageszeitungen wohl zuletzt an der "Computerecke" liegt

).
Wenn überhaupt, dann schaffen es gerade mal die "Highlights" in die Tagespresse, daher befassen sich auch viel weniger Menschen mit dem Genre an sich, logisch, oder?
Wenn es so wäre, dass wenn überhaupt nur darüber brichtet wird, mit was könnte man denn Deiner Meinung nach die Leute besser "anfixen" als mit den "Highlights" des Genres?

Wenn Adventures erwähnt werden, dann sind es gerne Spiele von deutschen Entwicklern, was eben nicht selten Adventures sind, Spiele wie Overclocked, die im Gegensatz zu den meisten anderen Adventures auch Qualitäten weit über das Spielerische hinaus mitbringen, oder eben andere Titel, die irgendetwas Besonderes auszeichnet. Heavy Rain in seiner gesamten Art, Uncharted 2 in seiner technischen Brillanz, Global Conflicts aufgrund seines spielerisch verpackten Lehrreichtums usw. Und ja, manchmal ist es auch nur der Aspekt, dass das Spiel ein Millionen-Dollar-Budget hat und innerhalb von 2 Tagen 4 Millionen mal über den Ladentisch geht, der Publisher extravagante Werbemaßnahmen fährt wie z.B. bei GTA IV oder augrund seines unsäglichen Gewaltgrads (Manhunt und Co.) die Gemüter erhitzt.
Den Werbeeffekt durch Erwähnungen in Tageszeitungen würde ich außerdem als eher gering einschätzen. Der Anteil an (potentiellen) Gamern unter den Lesern ist da doch eher klein bzw. informieren sich die Gamer dann doch eher woanders. Und falls es doch größeren Einfluss hat, berichtet wird ja. Wenn ich im Fernsehen Berichte über Computer- und Videospiele sehe, dann ist es entweder Frontal21 oder so mit irgendwelcher mies recherchierter und reißerisch aufbereiteter Hetze auf die bösen "Killerspiele" oder es ist Neues oder ähnliches mit einem Bericht über Daedalic und A New Beginning, Deck13, Piranha Bytes, Related Designs oder ausnahmsweise auch mal über Crytek.
Umgekehrt liegt die Popularität von Gewaltspielen meiner Meinung nach nicht an deren besonderer Qualität sondern u.a. auch daran, dass sie medial gepusht werden.
Natürlich liegt das auch daran. Und? Adventures sind nunmal nicht oder nur bedingt Mainstream-geeignet. Daran lässt sich nichts ändern. Es wird immer mehr Leute geben, die seichte Unterhaltung bevorzugen, die sich lieber Transformers auf Blu-Ray kaufen als Das Weiße Band, die vielleicht wissen, wer Michael Bay ist, aber noch nie was von Werner Herzog oder Rainer Werner Fassbinder gehört haben.