Mister L hat geschrieben:Ich denke, es kommt schon sehr auf die Zeit an, in der man die heutigen Klassiker erlebt hat. Ich habe mit meinen 33 Jahren z.B. Maniac Mansion noch zur Erstveröffentlichung am C64 gespielt. Das war damlas DAS Game schlechthin. Und Zak McKracken haben wir regelrecht entgegengefiebert.
Aber damals war man eben noch sehr jung und hat alles mit anderen Augen gesehen. Damals wurden eben die Grundsteine für das Genre gelegt. Adventures von heute bringen ja kaum noch Innovationen mit. Woher auch - Das Adventuregenre ist ausgereitzt. Alles was da heute geboten wird, war schonmal irgendwie da.
Das stimmt. Allerdings kommt noch ein anderer Punkt hinzu: Spiele wuden damals nicht so sehr auf den Markt geworfen wie heute. Da war ein neues Spiel was besonderes. Außerdem wurden Spiele früher von nur ganz wenigen Personen programmiert. Da gab es nicht ein riesiges Team, das megabytesgroße Dateien produziert hat. Selbst Defender of the Crown, das damals als Augenschmaus galt, kam auf dem Amiga mit zwei Disketten daher.
Erst letztens habe ich wieder mal das erste PC Abentuer mit "Sherlock Holmes" von EA unter Dosbox gespielt. Da habe ich mich besser unterhalten gefühlt als beim jüngsten Adventure (vs. Arsene Lupine).

Meine Rede. Die neuen Sherlock Holmes-Abenteuer kommen qualitativ nicht an die alten Dinger von EA (gezacktes Skalpell, tätowierte Rose) heran. Warum? Die alten Spiele schaffen es einfach besser, den Zeistgeist des ausgehenden 19. Jahrhunderts einzufangen. Da passt alles bis ins kleinste Detail: die Sprache, die Kulisse, die sozialen Gefüge, der technologische Fortschritt und natürlich: die Story, in die man sofort involviert ist. Die neuen Holmes-Spiele machen mir dagegen einen sehr oberflächlichen Eindruck, was das angeht. Außerdem enthalten sie zeitkritische Elemente, was mir nicht gefällt.
Eulensang hat geschrieben:pyronero hat geschrieben:Aber nehmen wir mal "The Dig" dessen Story wirklich filmreif ist. Sind dies auch auch nur persönliche Eindrücke?
Ja, ich fand die Story wie auch das gesamte Spiel für den Arsch.

Ein typischer Spielberg also.
pyronero hat geschrieben:
FritzM hat geschrieben: Das is so ähnlich wie bei Star Wars I-III, wo es nur noch um die Technik und die Effekte ging und weniger um die Schauspieler.
Ich persönlich empfand die "handmade" Effekte in Star Wars IV-VI (hab ich jetzt richtig gezählt?) wesentlich realistischer als diese computergenerierten. Um Schauspieler ging es bei Star Wars noch nie....oder
Ich glaube die Schnittmenge zwischen Star Wars Fans und "
uns" beträgt nur 0,09 Prozent.
Wieso? Ich kenne einen echten StarWars-Fan, der die alten Filme gesehen und sämtliche Bücher gelesen hat, und der ignoriert die Episoden I-III komplett. Er sieht sie als nicht existent an, weil da sehr viele Elemente auftauchen, die das StarWars-Universum kaputt machen. Und er meint nicht die Schauspieler, sondern die kleinen Details, die dem Kinobesucher gar nicht auffallen, weil er das Hintergrundwisen nicht hat.