Ninas Ex hat geschrieben:Das scheint mir sogar recht einzigartig zu sein, denn ich habe noch nie von einem Fan-Shooter oder Fan-Rollenspiel gehört. Und wenn es sie doch gibt, dann sind sie rein quantitativ unter der Wahrnehmungsschwelle.
Dann fehlt dir eindeutig Einblick in die Shooter und Rollenspiel Welt

Man könnte jetzt gaaanz vorne anfangen, vor allem bei Rollenspielen, aber fangen wir mal mit dem Dauerbrenner schlechthin an - für Shooter:
Counter Strike. Startete als Mod von Fans. Wurde über zahlreiche Betas von diesen Fans immer weiter verbessert und letztenendlich vor einigen Jahren von Valve aufgekauft/übernommen.
Bei Halflife 1 gab es so viele Modifikationen von Fans, die vom Aufwand und Umfang sicher mit einem eigenständigen Spiel zu vergleichen sind. Unabhängig davon gibt es unendlich viele Fan-made Karten auf denen auch heute noch hunderttausende online spielen. Nicht nur bei CounterStrike sondern bei so ziemlich jedem Shooter und natürlich ebenso auch vielen RTS-Games.
Kommen wir zu den Rollenspielen:
Ich bin eigentlich von den halbwegs aktuellen RPG-Szenen nur mit der Gothic Szene halbwegs vertraut. Aber was allein in dieser an Modifikationen mit Sprachausgabe, neuen Texturen, Quests, neuer Story usw usw besteht ist unglaublich. Bei Elder Scrolls also Morrowind und Oblivion ist das sicherlich ähnlich ausgeprägt soweit ich weiß.
Ich würde sogar behaupten, dass speziell diese Szenen noch weit mehr Eigeninitiative zeigen, als Adventurespieler. Bietet sich aber auch mehr an. Adventures kann man schlecht "modifizieren" um das Gameplay zu verbessern. Zumindest wird es von den Entwicklern weder gewünscht, noch unterstützt. Das ist bei Rollenspielen und SHootern von Grund auf anders. Beim Beta-Test von Gothic 3 Götterdämmerung, welches nebenbei gesagt ein absoluter Graus ist, wurde bereits während des Tests von mehreren Community Mitgliedern an einem Pre-Release Patch gearbeitet, an mini-Mods um das Spiel zum Erscheinungsdatum besser spielbar zu machen.
Ich könnte noch stundenlang über tolle CommunityProjekte in diesen Genres sprechen, aber ich denke es ist klar geworden, was ich sagen wollte ^^
Naheliegend ist, dass Aventures - anders als andere Spiele - nicht medial gehypt werden. Dass Adventures - ausserhalb der "Community" - gross angekündigt werden, ist mir noch nicht aufgefallen.
Also zumindest die großen Produktionen wie AVS, So Blonde, Geheimakte 2 usw wurden auf allen großen Spiele-Seiten wie Gamestar, PC Games etc recht stark beworben. Nicht weniger als Spiele anderer Genres.
Natürlich ist z.b. die Print Werbung und die im Fernsehen deutlich geringer ( letztere wohl nicht existent ) aber Hype alleine macht keine Verkäufe, das zeigen doch Spiele wie das neue Tomb Raider, oder Prince of Persia, die trotz massiver Werbung eher zurückhaltend gekauft werden.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass Adventures Spiele sind, die "erwachsener" sind als andere Genres, das heisst, sie fordern viel mehr das Denken heraus und sind eben Knobelspiele, die vielleicht eher frustrieren können, wenn man an einer Stelle hängenbleibt und auf keine Idee kommt, wie es weitergehen könnte.
Auch hier würde ich widersprechen. Knobeln JA. Erwachsener? Nein. Es spricht nur eine andere Art von Spieler an. Der eine spielt gerne Adventures, rätselt gerne, hat kein Problem auch mal eine halbe Stunde nur nachzudenken. Der andere eher konstant unterhalten werden. Das heißt nicht, dass er nicht nachdenken möchte oder generell keine ernsteren Themen behandeln möchte. Im Gegenteil. Spiele mit erwachsenem Hintergrund waren in den letzten Jahren sicherlich erfolgreicher als die kindlichereren. Aber bei vielen Rollenspielen und Shootern ist es so, dass der Spieler niemals richtig losgelassen wird. Er hängt nicht in der Luft, er irrt idealerweise auch nicht umher und wundert sich, was er machen muss.
Das alles sind Punkte, die in Adventures passieren können. Den einen störts halt, den anderen nicht.
Im Übrigen spiele ich alle besagten Genres und ich muss sagen, dass Rätseln ansich mir schon Spaß macht, aber wenn ich heutzutage eine Stunde durch sämtliche Räume eines Spieles laufe und mir nicht einleuchten will, wie ich das Rätsel löse, dann hab ich erstmal keine Lust mehr. Ich glaube das war früher anders, aber heute ist mir 1. meine Zeit zu schade für sowas und 2. zerstört sowas in gewissem Maße auch den Zusammenhang und den Fluss des Spiels.