Hallo Hansa,Von Syberia war ich übrigens die ersten 20 bis 30 Minuten echt schwer beeindruckt, nur danach hat sich das was ich zuerst noch als atmosphärisch empfand für mich als wahnsinnig steril , leblos und öde dargestellt.
klar du hast natürlich Recht, es ist Ansichtssache und das was ich geschrieben habe stellt natürlich meine Sicht der Dinge da. Ich weiss ja dass es viele Leute gibt die Syberia und Sokal mögen, nur gehöre ich nicht dazu
Was ich bei einem Gabriel knight ( besonders bei Teil 2 ,aber bei den anderen auch) so toll fand und finde, ist dass die Story so eine unglaubliche Tiefe besitzt, und eigentlich das zeigt was ein Adventure zu leisten im Stande ist. Dagegen finde ich die Sokal Storys irgendwie einfach so unglaublich leer, clichebeladen, und sie kratzen nur an der Oberfläche- wogegen ein GK 2 schon vor so vielen Jahren gezeigt hat, warum Adventures theoretisch das Genre sind dass dem Wort Kunst am nächsten kommen kann.
Aber das Oberflächlichkeits und Sterilitätsproblem ist natürlich nicht ein Sokal eigenes Problem, sondern ein Problem das Adventures der neueren Generation leider fast alle haben. Finde es generell schade, dass Entwickler nicht sehen, dass dieses Genre vor 10 Jahren wesentlich weiter war als es jetzt ist. Ich würde mir wirklich wünschen dass beispielsweise eine Jane Jensen einfach noch mal die Chance hätte, etwas aus diesem Genre rauszuholen, was ich persönlich zeitlich gesehen zuletzt 98 bei Tex Murphy: Overseer und bei Gabriel Knight 3 ( war es 99? bin mir nicht mehr ganz sicher),
hatte, ein völliges in die Spielwelt hereingezogen werden, ein nicht mehr aufhören können zu spielen, weil einen die Charaktere und die Welt faszinieren, und weil man unbedingt wissen will wie die Story sich weiter entwickelt.( Eine kleine Ausnahme gibt es dazu gleich) Heute klicke ich mich leider meistens mit oberflächlichen, stereotypen Charaktern von Bildschirm zu Bildschirm, nicht weil mich irgendwas in der Welt versinken lässt, sondern einfach nur weil ich weiß , wenn ich mich durch diesen Abschnitt klicke, öffne ich damit den nächsten Abschnitt. Und so wurschtelt man sich leidenschaftslos durch ein Spiel. Fahrenheit war hier übrigens mal eine positive Ausnahme finde ich, zuerst war ich wegen der Actioneinlagen ja auch nicht so optimistisch, aber zumindest hat mir dieses Spiel jede Sekunde die ich damit verbracht habe Spaß gemacht, und es hat es geschafft eine atmospärische Welt aufzubauen, mit Charakteren die sich viel echter angefühlt haben als die Samuel Gordons und Kate Walkers der Adventurewellt.
Es war auch kein Gabriel Knight oder Tex Murphy aber es hat das getan wass das Adventure Genre dringend nötig hat, es hat sich getraut Konventionen zu sprengen, und genau für diese Konventionen ist für mich Benoit Sokal so ein Paradebeispiel.