In Visionaire ist die Zahl der „Räume“, also Kulissen,
in der Demo auf 10 begrenzt und du kannst das Spiel (wie bereits gesagt) nicht als Exe-Datei exportieren. Durch den internen Player lässt es sich aber natürlich spielen. Jedoch nicht nach außen veröffentlichen.
Ich hatte mir Visionaire gegönnt, weil es meines Wissens die einzige Maschine war, die es auf Deutsch gab (und gibt). Die Entwickler sind Deutsche und Visionaire war lange Zeit das Hausprogramm von Daedalic.
Die Gemeinde und das Wiki drumherum sind aber nun leider komplett auf Englisch gewechselt, so dass es heute eigentlich keinen Unterschied macht, welches Programm du wählst - Hilfe gibt es fast nur noch auf Englisch. Ohne Englisch geht gar nix mehr...
Aber soweit stimmt es: in Visionaire kannst du ein „normales“ Spiel - also Charaktere erstellen, Lauf- und Standanimationen bauen, Dialoge führen, Gegenstände einsammeln und im Inventar aufbewahren und kombinieren, Orte kreieren und darin herumlaufen, ein Menü erstellen oder sogar Effekte wie Regen oder Beleuchtung probieren, ohne dass du eine Zeile Programmiercode brauchst. Sound ist natürlich auch möglich.
Die zur Zeit dort eingebaute Programmiersprache ist „Lua“ und zwei weitere sind in Arbeit.
Dennoch darf man die Lernkurve nicht unterschätzen. Es gibt wie in jedem Programm reichlich Tricks und Fallstricke, die man erst auf den zweiten Blick durchschaut. Das Visionaire-Baukastensystem ist ausreichend, aber mindestens ein halbes Jahr sollte man schon ansetzen, bis man „eingedrungen“ ist und erste brauchbare Resultate da sind. Und bei Sonderwünschen kann es schnell passieren, dass der Standard-Baukasten dafür keine Bausteine hat - und man programmieren müsste. Das heißt aber: solange man auf dem „Mainstream“ bleibt, also ein klassisches Adventure haben möchte, wird das Lua-Menü nicht angefasst. Andere mögen protestieren, dass es auch schneller zu lernen ginge... aber ich bezweifle das. Allein schon das Ausprobieren, was diese oder jene Einstellung bewirkt, nimmt reichlich Zeit in Anspruch.
Aber im Gegensatz zum Unity-Monster ist es wirklich „einfach“...
PS Um noch einmal auf die Veröffentlichung zu kommen: soweit ich mich recht erinnere, sind bei der Visionaire-Einfachlizenz für ca. 50 Euro Veröffentlichungen OHNE Box - also nur online) und NICHT für Android enthalten. Ich glaube, AGS ist das einzige Tool, das noch wirklich „kostenlos“ ist. Natürlich muss man auch die Rechte anderer von Bild und Ton, die man verwendet, berücksichtigen!!! Beim Sound greift man gerne auf Fremdes zurück, das sollte man unterlassen. Aber diese faire Grundregel gilt ja eigentlich immer fürs Internet...
