Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

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cutedragon
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Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

Beitrag von cutedragon »

Ein ganz persönllicher Rückblick, weder vollständig, noch chronologisch, noch sachlich. Nur meins...Und ja: Ich will was neues zu Spielen. Ich langweile mich furchtbar. Und wenn ich schon kein neues Adventure zum Spielen bekomme, schreib ich halt drüber:-)

Und mir ist so langweilig, ihr dürft mich und meine Meinung auch gerne in der Luft zerreissen, dann hab ich wenigstens was zu lesen:-)

Ein ganz persönlicher Rückblick auf das Adventurejahr 2009...

Was für mich persönlich immer noch ein Adventure ausmacht, ist die Atmosphäre. Und da hatte ich bis September einen klaren Sieger (bis die geflüsterte Welt mich eingezogen hat): The Lost Crown. Für mich waren es gerade Kleinigkeiten, wie zum Beispiel als ich im Museum den Zeitungsartikel finde, dass die Kargers, denen ich doch ausführlich beim Kochen geholfen hatte, schon lange tot sind. In der Fischerhütte nicht die furchtbar schlecht (qualitativ gemeint) aussehenden Katzen, sondern O-Ton eines erfahrenen Doom-, Quake usw. Spieler "Oh mein Gott, stand der schwarze Mann da gerade auch schon in der Ecke". Der blaue Himmel über Saxton am 1. Mai. Dummerweise kann The Lost Crown einem den Spaß verderben. Es ist träge und man verflucht sich, wenn man in die falsche Richtung gegangen ist oder das falsche angeguckt hat, da man die ewig gleichen Kommentare schon lange nicht mehr hören kann. Mein Spitzenreiter: "Wer nichts wagt" und "Halloooo!"
Und alles was man dann wirklich mal brauchte, wurde sowas von mittig platziert oder man wurde quasi draufgeprügelt, dass man sich über nützlich Gegenstände schon fast nicht freuen konnte. Ich hätte gerne gewusst mit welchem Foto ich den Wettbewerb gewonnen hab, aber nix da. Ich musste ja sofort zu Lucy und raus. Ich hätte auch gerne das Fernrohr zurückgebracht. Aber ab dem 01. Mai ging es ja sowas von schnell und geradeaus. Schade eigentlich. Trotzdem: Es war September und ich war gerade Adventure-technisch ein wenig unmotiviert. The darkness within hätte ich mit Third-Person-View auch sehr stark gefunden. Aber komplett Ego-Perpektive ist nicht meins. Weibliche Ermittlerinnen hatte ich auch über, Ceville war im Bug verstecken auch nicht wirklich gut, und noch mal TbouT durchspielen war auch keine Option. Still Life 2 war ein Totalausfall, The Lost Crown hatte zwar technische Schwächen, aber hey: Ich hatte Spaß. Three Cards to Midnight kann ich zum Beispiel nicht beurteilen, da ich rein englische Titel nicht spiele, da ich bei Sam and Max doch ein wenig erschrocken war, wieviel Witze ich beim Zocken im O-Ton nicht wirklich verstanden hatte. Und das waren nur Witze. Ich weiß, dass O-Ton bei Allem & Alles das neue Götzenbild des Multimedia-Junks ist, aber bitte Mitjunkies: Es gibt Sachen, die verlieren, wenn man sie nicht komplett versteht: Dr. House, Greys Anatomy, Points and Clicks. Gebt mir wenigstens Untertitel. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Monkey Island 1 dieses Jahr in der SE zum ersten Mal gespielt habe. Steinigt mich. Zu meiner Verteidigung kann ich nur vorbringen, dass ich früher ein Konsolen-Kind war und meine Einstiegsdroge war George Stobbart und der baqhometische Fluch. Mein erster Ausflug in die Karibik war der 3. Teil von Monkey Island und deswegen hätte ich mich über die vertraute Stimme in der SE schon gefreut. Aber okay. Ich bin da großzügig. Weil es bleibt festzuhalten: In den Adventure-Toptiteln ist der O-Ton ja eh Deutsch...Aber eigentlich braucht's auch gar nicht so viel Geschnatter, um mein Herz zu erobern...Guybrush hatte mich mit "Bkpft?!?", in Ceville hab ich mich verliebt, als die kleine Kugel loslief und die Schnallenschuhe über den Holzboden trappelten, unvergessen auch der Dialog zwischen dem Vieh und Tschiep, in Black Mirror 1 war es der erste Donnerschlag und ein bißchen hatte ich dem Herrscher von Tooth Islang das "pppppire" schon gegönnt. Und noch nie hat ein Adventure bei mir ausgelöst, was Machinarium sich auf die Fahne schreiben kann: Ich will eigentlich gar nicht weiterkommen. Ich häng einfach noch was bei der Kapelle rum, damit ich die Musik noch mal höre und Josef tanzen sehe..
Eigentlich sollte das Schlusswort lauten...
In diesem Sinne: DROGGELBECHER.
Bis ein kleiner Clown, sich grimmig umdrehte und auf die Frage seines Bruders, der ihn gerade bezichtigt hatte, dass er ja noch nicht mal seine Füße finden würde, was er denn jetzt schon wieder machen würde, antwortete: Ich suche meine Füße, damit ich dich treten kann...Aber das ist eine andere Geschichte....
Droggelbecher
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..eve.
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Re: Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

Beitrag von ..eve. »

Arme Cutedragon, keiner antwortet dir. Ich hab grad meinen liebevollen Abend und will dir mal ein paar Zeilen schreiben, damit dein Aufsatz, den ich mir interessiert durchgelesen habe, nicht einfach im Nirvana verschwindet und du dich am Ende hier ignoriert fühlst :)

Dem Text nach zu urteilen hat dir letztes Jahr anscheinend "The lost crown" am besten gefallen. Bei dem Spiel hat mich genervt, dass man sich jeden dämlichen Hotspot angekuckt haben musste, damits weitergeht. Ich habs deshalb ziemlich am Anfang schon wieder beiseite gelegt und irgendwie hab ich bis jetzt noch nicht die Muße entwickelt, mich nochmal dranzusetzen.

Die Spiele, mit denen ich am meisten Spaß hatte 2009 waren Book of unwritten Tales und TWW. Bout war für mich ein Überraschungshit und hat mir zu Beginn richtig viel Spass gemacht, dem aber am Ende reichlich die Puste ausging - ich hab mich durchs letzt Kapitel förmlich durchgequält. Ähnlich gings mir mit The whispered world, ab der Farbmixerei und dem Kerker gins mir auf den Keks und ich habs ehrlich gesagt gar nicht fertiggespielt. Dieser Umstand ist aber auch dem Totalabsturz meiner Festplatte verschuldet und dem Verlust sämtlicher Savegames. Irgendwann mal wieder.

Mein Highlight letztes Jahr war die Entdeckung der Blackwell Chronicles. Ich hab alle drei Teil innerhalb kürzester Zeit gespielt und kanns kaum erwarten, dass wieder eins rauskommt. Dave Gilbert hats echt drauf, spannende Geschichten mit Humor zu erzählen und auch noch gute Rätsel unterzubringen.

Tja, und wahrscheinlich interessiert die restlichen Foris das genauso, wie dein persönlicher Jahresrückblick, aber was solls...
DROGGELBECHER :mrgreen:
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Re: Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

Beitrag von neon »

Wenn ich so richtig drüber nachdenke, war mein Favorit 2009:

Time Gentlemen, Please!

Warum können die Indies einfach mehr?
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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..eve.
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Re: Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

Beitrag von ..eve. »

Das ist ne gute Frage, neon. Ich werfe da mal meine Theorie des Haifischbeckens in die Runde, die ich aktuell gerade in beruflicher Hinsicht entwickelt habe. Die da wäre: bei den "großen" Adventures geht es um Big Business, also um Kohle. Die ganze Entwicklung des Spiels ist eingebunden in eine Maschinerie, die ich "das Haifischbecken" nenne und die praktisch identisch mit unserem kapitalistischen System ist. Man hat also ein Leckerli (die Idee zu einem schönen Spiel), wirft es in den Pool und dann geht das Gemetzel los. Jeder will ein Stückchen haben (in unserem Falle Publisher, Vertrieb etc.) und zerrt ziemlich unsanft dran herum, die Fetzen fliegen, Blut fließt. Dabei bleibt vom ursprünglichen Leckerli wahrlich nicht mehr viel übrig.

Die Indies hingegen werden in einem Goldfischglas entwickelt. Das Leckerli ist sozusagen der einzige kleine goldene Fisch in dem dicken runden Glas. Das wird hübsch dekoriert, regelmäßig geputzt und das kleine Fischchen wird ordentlich gefüttert, gehegt und gepflegt, man gibt ihm einen Namen und redet ihm gut zu, bis die Besitzer am Ende hingehen und der Welt ihren hübschen kleinen Goldfisch präsentieren.

Soviel zu meiner Theorie. Und bei dem ganzen Geschreibe über Indie-Games ist mir aufgefallen, dass ich Machinarium bei meinem Rückblick ganz vernachlässigt habe. Das war nämlich auch überraschenderweise großartig und wurde von mir mit Feuereifer komplett durchgespielt. Ich spiel es gerade sogar ein zweites Mal mit meinem Neffen zusammen und ich kann mich nicht erinnern, vorher jemals irgendein Spiel zweimal gespielt zu haben :shock:
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Re: Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

Beitrag von Möwe »

Deine Theorie hört sich gut an ...
Habe früher mit meiner Nichte einige Spiele zusammen durchgespielt. Da bekommt man eine ganz andere Sichtweise. Und viele nette gemeinsame Erfahrungen. :D
Wie alt ist dein Neffe?
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Re: Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

Beitrag von ..eve. »

Ja, stimmt, das mit den schönen gemeinsamen Erfahrungen und dem ganz anderen Blick auf die Dinge. Mein Neffe ist sieben Jahre alt. Eigentlich sind die Rätsel für ihn echt noch zu schwer, aber er findet die Geschichte klasse und Computerspiele sind eh voll sein Ding.

Und wie schauts aus mit deiner Nichte? Du schreibst "früher". Heute nicht mehr?
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Re: Adventure-Jahr 2009- Ein ganz persönlicher Rückblick

Beitrag von Möwe »

Heute ist sie 21 Jahre, spielt ihre eigenen Computerspiele und lebt weig weg.
Immerhkn schreibe ich mir auf die Fahnen, dass sie so gerne Advenutes mag, weil sie seit ihrer Kindheit "dazu" gehören. :wink:

Die scheren Rätsel sind Kindern erst mal tatsächlich egal, Sie freuen sich über die Story, oder darüber, durch eine fremde Welt wandern zu können.
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