Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

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Haremhab
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Haremhab »

k0SH hat geschrieben: 07.02.2020, 23:02
Das Daedalic von früher gibt es leider schon lange nicht mehr....
Leider stimmt das. Für mich ist Daedalic:
Immerhin 9 schöne Jahre mit richtig guten und starken Spielen.
In der Zeit eine große Bereicherung für die Deutsche Entwickler- und Adventureszene.
Immerhin ein Grund, Daedalic dafür keine Pleite zu wünschen.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Haremhab »

LittleRose hat geschrieben: 07.02.2020, 10:44 Wenn die Indie-Entwickler nunmal Spaß dabei haben, dann lass sie doch.
Das ist ihre Freiheit der Entscheidung ein Gaming-Unternehmen hochzuziehen. Dir ist aber schon klar, wenn auch du nur 10 Spiele pro Jahr brauchst, dass die restlichen 7990 von dir erwarten auch ihre Spiele zu kaufen, sonst gehen sie Pleite und verhungern.

Und wie schnell es mit einer Pleite in dieser Branche geht, siehe hier: https://www.gameswirtschaft.de/wirtscha ... insolvenz/
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LittleRose
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von LittleRose »

Weil ich ja auch die einzige Spielerin auf der Welt bin. :roll:

Warum triggert dich das eigentlich so? Es ist doch nicht dein Problem.
Zuletzt geändert von LittleRose am 08.02.2020, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Cohen
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Cohen »

Haremhab hat geschrieben: 08.02.2020, 09:48 Das ist ihre Freiheit der Entscheidung ein Gaming-Unternehmen hochzuziehen.
Der Großteil der Spieleflut auf Steam, itch.io und den mobilen AppStores dürfte nicht von Gaming-Unternehmen stammen, sondern von Einzelpersonen oder Zwei- bis Drei-Personen-Teams. Da hängt auch oft nicht die Existenz dran, sondern es sind "Hobby-Projekte", die mit viel Glück zum Geheimtipp werden und etwas Geld einspielen.
Haremhab hat geschrieben: 08.02.2020, 09:48 Dir ist aber schon klar, wenn auch du nur 10 Spiele pro Jahr brauchst, dass die restlichen 7990 von dir erwarten auch ihre Spiele zu kaufen, sonst gehen sie Pleite und verhungern.
Es gibt mehrere Hundert Millionen Personen auf der Welt, die Videospiele spielen. Die meisten Indie-Entwickler werden sich schon denken können, dass sie mit ihrem Spiel nicht 1% oder 0,1% oder 0,01% der Spieler erreichen werden.

Und wir können ja mal zum Buchmarkt schauen.

Bereits vor 10 Jahren gab es 130 Millionen verschiedene Bücher auf der Welt: http://booksearch.blogspot.com/2010/08/ ... unted.html

Mit den heutigen digitalen Möglichkeiten zum "Self-Publishing" und das Einbeziehen von eBooks (nicht jede Geschichte muss auf Papier gedruckt werden), dürfte die Zahl noch weitaus höher sein.

Ist doch toll, dass sich heutzutage fast jeder mit seinem eigenen kleinen Spiel oder Roman oder Comic selbstverwirklichen kann und sein Werk der ganzen Welt zur Verfügung stellen kann, ganz ohne Publisher oder Buchverlag.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von knochenrochen »

k0SH hat geschrieben: 07.02.2020, 23:02
Ein klassisches Adventure erwarte ich nicht mehr. Wobei... zu einem Titel habe ich 2018 erfahren, das nach Wegen gesucht wird, es aber Jahre dauern kann. Also sag niemals nie ;-)
Uha! Du kannst nicht zufällig mehr Details nennen? Du musst dabei nicht zwingend den Titel nennen, da habe ich schon einen Verdacht... :)
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Haremhab »

LittleRose hat geschrieben: 08.02.2020, 11:23 Weil ich ja auch die einzige Spielerin auf der Welt bin. :roll:

Warum triggert dich das eigentlich so? Es ist doch nicht dein Problem.
Nein, liebe LittleRose, es ist mir klar, dass du NICHT die einzige Spieler(in) bist. Aber ich kenne auch aus meinen Umfeld keine Menschen, die sich pro Jahr 50, 100, 500 gar 8.000 Spiele pro Jahr zulegen. Problem? Nein, kein echtes Problem, ich wollte mich hier nur über den Sinn oder Unsinn so einer "Überproduktion" unterhalten. Schau mein vorheriges Beispiel mit Telltale Games: das Studio brachte hervorragende Games auf dem Markt mit Spitzenwertungen zB. auf Steam, dennoch sind sie Pleite gegangen. Eines der Gründe war (ist) die Konkurrenzdichte.
Zuletzt geändert von Haremhab am 08.02.2020, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Haremhab »

Cohen hat geschrieben: 08.02.2020, 12:35 Der Großteil der Spieleflut auf Steam, itch.io und den mobilen AppStores dürfte nicht von Gaming-Unternehmen stammen, sondern von Einzelpersonen oder Zwei- bis Drei-Personen-Teams. Da hängt auch oft nicht die Existenz dran, sondern es sind "Hobby-Projekte", die mit viel Glück zum Geheimtipp werden und etwas Geld einspielen.
Falls dem so ist, dass hier viele "1-Mann" Unternehmen ihre Projekte als Hobby so nebenebei hochziehen OHNE dass davon die eigene Existenz abhängt....nun, was soll ich schreiben: ihre Freiheit der Entscheidung!

Cohen hat geschrieben: 08.02.2020, 12:35 Bereits vor 10 Jahren gab es 130 Millionen verschiedene Bücher auf der Welt: http://booksearch.blogspot.com/2010/08/ ... unted.html
Meine Regale Zuhause sind voll mit Büchern per 2020, da habe ich echt keinen (NULL) Platz für 130 Millionen Bücher. Ich kann mir daher auch hier max. 1-2 interessante Bücher neu pro Jahr holen. An meinen Beispiel siehst du, dass es sich dabei (130 Millionen neue Bücher pro Jahr) offensichtlich um eine Überproduktion handelt. Dies auf der einen Seite und auf der anderen Seite, JA, es handelt sich auch um eine (gigantische) Vielfalt an Büchern. Diese Vielfalt muss nicht unbedingt was "grenzenlos" schlechtes sein, das noch hinterher. ;)
Cohen hat geschrieben: 08.02.2020, 12:35 Ist doch toll, dass sich heutzutage fast jeder mit seinem eigenen kleinen Spiel oder Roman oder Comic selbstverwirklichen kann und sein Werk der ganzen Welt zur Verfügung stellen kann, ganz ohne Publisher oder Buchverlag.
Man muss aber DANN in Kauf nehmen, dass diese kleine Games/Bücher nicht von jedem gekauft werden oder, was echt schlimm wäre, gar nicht, auch wegen des vorherrschenden Überangebots. Auch große, etablierte Unternehmen wie Telltale Games oder Daedalic mit meist guten Produkten haben mittelfristig Probleme sich dauerhaft auf dem Markt zu behaupten. Was soll vor so einem Hintergrund eine "kleine Adresse" sagen???

PS: An "Selbstverwirklichung", besonders im Zeitalter des Internets, haben ich im kritisch-negativen Sinne absolut NICHTS auszusetzen.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Kikimora »

Jedem, der irgendein kreatives Werk veröffentlicht, muss dabei bewusst sein, dass vielleicht niemand es konsumiert oder dass es kritisiert wird, weil es jemandem nicht gefällt. Und natürlich nimmt er damit auch das Risiko in Kauf, keinen finanziellen Erfolg damit zu haben. Na und? edit: Deshalb kann ich doch trotzdem bedauern, wenn ein bekanntes und beliebtes Studio zu kippen droht.

Es gibt ein paar mehr als 9000 Steamnutzer; die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest ein Spieler das veröffentlichte Spiel findet und spielt, ist jetzt nicht so gering. Natürlich noch weniger gering, wenn man es geschickt bewirbt.

Ein Dozent von mir, der aus dem Theaterbereich kam, meinte damals, es kann schon genügen, wenn man mit dem was man gemacht hat, im Publikum nur einen einzigen Menschen erreicht. Sehe ich auch so.

Zu erwarten, dass es einfach sei, mit Spielen Erfolg zu haben und von deren Entwicklung sein Leben finanzieren zu können, wäre naiv. Mit Pleiten/Insolvenzen ist zu rechnen, man gewöhnt sich daran - auch wenn das alles andere als schön ist und an den Nerven zerrt.
Zuletzt geändert von Kikimora am 08.02.2020, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von DieFüchsin »

Kikimora hat geschrieben: 08.02.2020, 14:38 Jedem, der irgendein kreatives Werk veröffentlicht, muss dabei bewusst sein, dass vielleicht niemand es konsumiert oder dass es kritisiert wird, weil es jemandem nicht gefällt. Und natürlich nimmt er damit auch das Risiko in Kauf, keinen finanziellen Erfolg damit zu haben. Na und?
Klar, wenn man das Ganze als Hobby betreibt, ist es egal. Aber Daedalic ist eine Firma, die viele Mitarbeiter*innen in Lohn und Brot hält, deren Existenz (und die ihrer Familien) davon abhängen, ob die Spiele finanziellen Erfolg haben.
Kikimora hat geschrieben: 08.02.2020, 14:38Es gibt ein paar mehr als 9000 Steamnutzer; die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest ein Spieler das veröffentlichte Spiel findet und spielt, ist jetzt nicht so gering. Natürlich noch weniger gering, wenn man es geschickt bewirbt.
Wenn es so einfach wäre, wären nicht so viele Entwickler in Schwierigkeiten.
Kikimora hat geschrieben: 08.02.2020, 14:38 Ein Dozent von mir, der aus dem Theaterbereich kam, meinte damals, es kann schon genügen, wenn man mit dem was man gemacht hat, im Publikum nur einen einzigen Menschen erreicht. Sehe ich auch so.
Klar, wenn man es als Hobby betreibt und ausschließlich ein "moralisches" Ziel hat, ist ein Spieler ausreichend. Damit lassen sich aber keine weiteren Spiele finanzieren.
Kikimora hat geschrieben: 08.02.2020, 14:38Zu erwarten, dass es einfach sei, mit Spielen Erfolg zu haben und von deren Entwicklung sein Leben finanzieren zu können, wäre naiv. Mit Pleiten/Insolvenzen ist zu rechnen, man gewöhnt sich daran - auch wenn das alles andere als schön ist und an den Nerven zerrt.
"Nicht einfach" halte ich für untertrieben wenn selbst ein großes Unternehmen wie Daedalic strauchelt. Und wenn man die Person ist, die Verantwortlich dafür ist, dass die Mitarbeiter*innen im nächsten Monat etwas zu Essen auf dem Tisch stehen haben und ihre Miete bezahlen können, gewöhnt man sich nicht dran.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Kikimora »

Ich will das ja auch nicht verharmlosen. Ich habe als Mitarbeiter bereits zwei Firmeninsolvenzen durchgemacht und das war beschissen, auch ohne Personalverantwortung oder nochmal einem Chef, der die Mitarbeiter (die in dem Moment nicht wissen, wie es mit ihnen weitergeht, genau, Stichwort Brot auf den Tisch und Dach über dem Kopf) damit zu beruhigen meint, dass er sagt, er selbst falle weich ... aber ab dem zweiten Mal weiß man eben zumindest in etwa, was auf einen zukommt (und kann Kollegen etwas mit dem Papierkram helfen, die diese Erfahrung selbst noch nicht gemacht haben - das meine ich mit Gewöhnungseffekt), und wenn man weiterhin in der Branche arbeitet, kennt man doch das Risiko und lässt sich darauf ein. Shit happens, egal wie scheiße man das findet.

Was mich hier nervt ist, wenn ich dafür angegangen werde, dass ich mein Bedauern darüber ausgedrückt habe, dass einem Spielentwickler die Pleite droht. Ich bedaure die Beteiligten, weil ich weiß wie das ist. Und warum trotzdem noch so viele versuchen, ihren Traum zu verfolgen.

Dass es "einfach" sei, Spiele auf Steam an den Spieler zu bringen, meinte ich auch gar nicht. Ich meinte nur, dass ich es nicht übertrieben finde, wenn jährlich 9000 Spiele dort veröffentlicht werden. Es gibt so viele potentielle Spieler, da geht es nicht darum, dass JEDER Spieler alle 9000 Spiele kauft. Das muss gar nicht sein. Steam wird Stand 2019 monatlich von 90 Millionen Spielern genutzt ... dass sich aber diese Spielerzahl nicht gerecht auf alle Spiele verteilt, ist auch klar.

Natürlich muss man da Indie-Entwickler, die einfach nur einmal auf Steam ein Spiel veröffentlichen wollen und allein dran gearbeitet haben, von Firmen trennen, bei denen Existenzen vom Erfolg des Spiels abhängen. Aber machen denn diese Indie-Spiele, wo nichts dranhängt, diesen Spielen bei der Auffindbarkeit wirklich Konkurrenz ...?

Dass eine Industrie, deren Produkte "von der Gesellschaft" immer noch verpönt werden und nur wenig unterstützt werden im Vergleich zum Film, es nicht einfacher hat als andere (insbesondere Kreativ-)Industrien, ist jedenfalls wenig verwunderlich.
Zuletzt geändert von Kikimora am 08.02.2020, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Haremhab »

DieFüchsin hat geschrieben: 08.02.2020, 16:14 Klar, wenn man das Ganze als Hobby betreibt, ist es egal. Aber Daedalic ist eine Firma, die viele Mitarbeiter*innen in Lohn und Brot hält, deren Existenz (und die ihrer Familien) davon abhängen, ob die Spiele finanziellen Erfolg haben.
Danke für diesen Beitrag liebe DieFüchsin...denn du hast völlig Recht, wer denkt auch an das Schicksal der Familien der angestellten Menschen???
DieFüchsin hat geschrieben: 08.02.2020, 16:14 Wenn es so einfach wäre, wären nicht so viele Entwickler in Schwierigkeiten.
Leider eine Realität!
DieFüchsin hat geschrieben: 08.02.2020, 16:14 Klar, wenn man es als Hobby betreibt und ausschließlich ein "moralisches" Ziel hat, ist ein Spieler ausreichend. Damit lassen sich aber keine weiteren Spiele finanzieren.
In dieser Welt kann keine Firma nur von einem "überzeugten" Kunden überleben.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Kikimora »

Danke für diesen Beitrag liebe DieFüchsin...denn du hast völlig Recht, wer denkt auch an das Schicksal der Familien der angestellten Menschen???
Dem Käufer jedenfalls ist das doch üblicherweise vollkommen egal. Seien es Spiele im Sale für einen Euro, oder T-Shirts, die von Kindern genäht wurden ...
DieFüchsin hat geschrieben: 08.02.2020, 16:14 Wenn es so einfach wäre, wären nicht so viele Entwickler in Schwierigkeiten.
Leider eine Realität!
Das streitet ja auch niemand ab. Sollte ich mich da missverständlich ausgedrückt haben, möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass das so nicht gemeint war.
DieFüchsin hat geschrieben: 08.02.2020, 16:14 Klar, wenn man es als Hobby betreibt und ausschließlich ein "moralisches" Ziel hat, ist ein Spieler ausreichend. Damit lassen sich aber keine weiteren Spiele finanzieren.
In dieser Welt kann keine Firma nur von einem "überzeugten" Kunden überleben.
Das hat auch niemand behauptet. Man muss die hier - nicht von mir - ebenfalls ins Spiel gebrachten Indie-Games (nicht Indie-Games generell!), bei denen es eben nicht um Existenzsicherung, sondern um die Selbstverwirklichung geht (oder darum, eine Botschaft, die einem wichtig ist, in Form eines Spiels zu vermitteln), von Spielen trennen, von denen Jobs abhängen. Selbst wenn ich "nur" eine Botschaft vermitteln möchte und es mir nicht ums Geld geht, wünsche ich mir natürlich mehr als nur einen Spieler.

Spielentwicklung ist nunmal "einfach" nicht die beste Wahl, wenn man einen stabilen und zukunftssicheren Arbeitsplatz haben möchte. Das hat das Scheitern zahlreicher Firmen gerade in den vergangenen paar Jahren gezeigt.

Aber die Diskussion scheint sich müßig im Kreis zu drehen. Ich bin raus.
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von elfant »

Das Sterben eines Entwicklerstudios ist der Normalfall in diesem Gewerbe in welchem sie sich von Erfolg zu Erfolg hangeln. Die Anzahl an Spieleschmieden, welche überhaupt ein Jahrzehnt überleben, ist schon limitiert.

Bei Daedalic liegt das Problem aber aus meiner Sicht bei Bastei Lübke. Die Digitalstrategie des ehemaligen Geschäftsführers wurde schon als gescheitert angesehen und bis auf Daedalic wurde alles eingestampft, welches 2019 nur aufgrund des Echos auf das Golum - Spiel überlebte. Für 2019 wurden die Umsatzerwartungen allerdings weiter erhöht.
Bastei Lübke hat entweder dieses Betätigungsfeld nicht verstanden oder versucht Daedalic als ungeliebtes Kind los zu werden und für letzteres sprechen für mich auch die Angaben. Ich wüsste zumindest nicht, wie aus einer Umsatzerwartung von 12 Millionen der fehlende operativer Gewinn von 13 Millionen werden sollte.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.

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Joey
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von Joey »

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mudge
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Re: Geschäftspolitik und Geschäftsberichte von Daedalic Entertainment/Beteiligungsmanagement von Bastei Lübbe

Beitrag von mudge »

Für mich fühlte es sich ebenfalls so an, wie elfant tippt.
In meinem Verständnis - nicht komplett zu Ende gedacht - hat sich Bastei Lübbe Daedalic geholt,
erwartete nicht machbares, oder hat vielleicht einfach eine Sparte gesucht, die "schuldig" ist.

Was auch immer passiert ist: Es tut mir für alle Beteiligten leid.

Wenn es auch naiv erscheint: Ich hoffe, alle Beteiligten mit Herz am Adventure raufen sich zu
etwas vielleicht neuem auf. Das ist schwierig nach dem Frust. Doch wäre es so gut und r/wichtig.

Auch die Diskussion halte ich für fruchtbar. Haltet euch bitte nicht zurück.
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