Abtreibung

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Ninas Ex
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Re: Abtreibung

Beitrag von Ninas Ex »

Ich finde aber, dass es sehr verkürzt ist, nur zu fragen, ob und bis wann eine Abtreibung erlaubt sein soll, weil es sich ab diesem oder jenem Zeitpunkt um Leben handelt. Man sollte vor allem das Leben der betroffenen Frauen in den Mittelpunkt stellen. Es ist deren Leben, deren Körper und daher auch nur deren Entscheidung, ob sie ein Kind zur Welt bringen wollen. Klar ist es wünschenswert, wenn auch die betroffenen Partner in diese Entscheidung miteinbezogen werden und ich denke, die meisten Frauen werden das ja auch tun, also letztlich gemeinsam mit ihrerm Partner entscheiden, ob sie das Kind auf die Welt bringen wollen.

Und ich denke jedenfalls, dass keine Frau, die vor dem Problem einer ungewollten Schwangerschaft steht, es sich leicht macht. Das Problem ist vor allem, dass die ganzen Abtreibungsgegner einen enormen psychischen und manchmal auch sehr physischen Druck auf die Frauen (und auf Ärzte und Pfleger) ausüben. Das heisst, sie übertragen ihre spezielle, meistens religiöse Moral, auf die betroffenen Frauen und setzen sie unter Druck, der bishin zu terroristischen Methoden gehen kann. Sie stellen sich mit ihren Schockbildern vor die Abtreibungskliniken und beschimpfen Frauen, die in die Klinik hineingehen. In den USA werden auch mitunter Abtreibungsärzte ermordet.

Aber es ist eigentlich ganz simpel: Es geht diese Extremisten ganz einfach nichts an, diese Entscheidung haben gefälligst nur die Betroffenen zu fällen ohne unter Druck gesetzt zu werden. Und dazu kommt noch, dass je restriktiver die Abtreibungsgesetzgebung ist, desto gefährlicher ist es für die Gesundheit und das Leben der betroffenen Frauen. Denn abgetrieben wird so oder so, egal ob es legal ist oder nicht. Und die Abtreibung zu verbieten, heisst, dass Frauen dann unter riskanten und gefährlichen Umständen abtreiben und oft selber dabei ums Leben kommen oder lebenslänglich geschädigt werden. Und besonders übel ist es ja, von einer Frau zu verlangen, ihr Kind auszutragen, nachdem sie vergewaltigt wurde. Aber selbst für diesen Fall gibt es viele Länder, die über diese Frauen hinwegfahren und Abtreibung prinzipiell verbieten, sogar wenn es eine Vergewaltigung gab.

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Rasenmäher78
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Re: Abtreibung

Beitrag von Rasenmäher78 »

Ninas Ex hat geschrieben:Es ist deren Leben, deren Körper
und vielleicht auch ein bisschen das Leben des Kindes?
Und ich denke jedenfalls, dass keine Frau, die vor dem Problem einer ungewollten Schwangerschaft steht, es sich leicht macht
Ich denke, das ist jedem klar.
diese Extremisten
Ich hoffe, damit meinst du nicht mich. :) So bin ich nämlich nicht.
Und besonders übel ist es ja, von einer Frau zu verlangen, ihr Kind auszutragen, nachdem sie vergewaltigt wurde.
Das ist ja auch anders zu betrachten als eine „normale“ ungewollte Schwangerschaft.
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Ninas Ex
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Re: Abtreibung

Beitrag von Ninas Ex »

Also beim Leben des Kindes geht es ja zum einen um die Frage, ab wann beginnt das Leben? Bei der Empfängnis, nach zwei Wochen, nach zwei Monaten, bei der Geburt? Ich kann das ganz einfach nicht beantworten. Es geht aber zum anderen auch um die Frage, wie gut sorgen die Eltern um ihr Kind? Also wird sich das Kind, sobald es auf der Welt ist, wirklich wohl fühlen und glücklich sein und beschützt werden? Das sind schon auch wichtige Fragen. Und wenn sich die Eltern dabei nicht sicher sind, ob sie dafür sorgen werden, dass es dem Kind gut geht, dann stellt sich halt die Frage: Was ist schlimmer, ein Kind, das nicht zur Welt kommt, weil die Eltern nicht für das Kind sorgen können oder wollen - oder ein Kind, das geboren wird und von da an unglücklich ist und schlecht behandelt wird, weil die Eltern, sagen wir zb, besonders religiös sind und zwar einerseits "für das Leben" sind, aber andererseits auch für eine strenge Erziehung. Also würde ich das nicht nur daran aufhängen, was ist Leben und ab wann beginnt es?, sondern auch wie wird mit dem Leben umgegangen und kann es blühen und sich entfalten? Klar kann in dem Fall, wie du schon richtig gesagt hast, Adoption ein gangbarer Weg sein, um ein Kind auf die Welt zu bringen und dann dafür zu sorgen, dass andere Menschen als die leiblichen Eltern gut für das Kind sorgen.

Mit Extremisten meine ich Menschen, die eben zb Frauen terrorisieren und einschüchtern, weil sie eine Abtreibung in Erwägung ziehen. Und ich meine damit auch Menschen, die Abtreibungsärzte ermorden. Und ich meine damit auch eine bestimmte Einstellung, die Frauen ihr Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper und über ihr Leben wegnehmen will und ihnen stattdessen aus meistens religiöser Überzeugung vorschreiben möchte, was sie zu tun und was sie zu lassen haben. Ich nehme mal schwer an, dass du zu keiner dieser Gruppen gehörst? :wink:
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Rasenmäher78
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Re: Abtreibung

Beitrag von Rasenmäher78 »

Ninas Ex hat geschrieben:wann beginnt das Leben? Bei der Empfängnis, nach zwei Wochen, nach zwei Monaten, bei der Geburt?
Eine Frage, die ich dir auch nicht beantworten kann.
Ich sehe mich ja auch nicht als Abtreibungsgegner, ich bin nur dafür, den Zeitpunkt für einen Schwangerschaftsabbruch nochmals zu überdenken.
Ninas Ex hat geschrieben:Ich nehme mal schwer an, dass du zu keiner dieser Gruppen gehörst? :wink:
Öhm - Nö :D
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Simon
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Re: Abtreibung

Beitrag von Simon »

Ninas Ex hat geschrieben:Also kurz gesagt: Not your life, not your body, not your business!
Manchmal sollte man sich schon in Dinge einmischen, die einen nicht direkt betreffen. Wie du aber sagst, kommt es (u.a.) auf die Art an, wie man es macht.
Und wenn sich die Eltern dabei nicht sicher sind, ob sie dafür sorgen werden, dass es dem Kind gut geht, dann stellt sich halt die Frage: Was ist schlimmer, ein Kind, das nicht zur Welt kommt, weil die Eltern nicht für das Kind sorgen können oder wollen
Ich glaube, wenn sich die Eltern schon diese Frage stellen, dass es dem Kind gar nicht so schlecht gehen wird.
oder ein Kind, das geboren wird und von da an unglücklich ist und schlecht behandelt wird
Aber weisst du das schon vor der Geburt? Und bedeutet das, dass dieser Mensch nie in seinem Leben glücklich sein wird? Und was heisst das für die Kinder, die gewollt waren, aber in einer unglücklichen Situation landen?
weil die Eltern, sagen wir zb, besonders religiös sind und zwar einerseits "für das Leben" sind, aber andererseits auch für eine strenge Erziehung.
Jetzt gehst du ein paar Schritte zu weit.
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Sternchen
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Re: Abtreibung

Beitrag von Sternchen »

Hans hat geschrieben:Nehmen wir mal an, ein Erwachsener weiß von den Überlegungen seiner Eltern in der Vergangenheit, ihn abtreiben zu lassen. Wie hoch denkst du ist der Prozentsatz derjenigen, die für die Abtreibung (also im Prinzip gegen das eigene Leben) gewesen wären?

Ist der Prozentansatz also ein Richtmaß ob Frau nun abtreiben soll oder ein Kind kriegen?
Das kannst du ja wohl nicht ernst meinen. :shock: #-o
Unwichtig ob die Mehrheit sich für ein Kind entschied, es gilt dennoch zu respektieren wenn ein Einzelfall das nicht möchte.




Hans hat geschrieben:Super Grund, das Kind dann lieber gleich abzutreiben. Achja, auch Eltern dürfen sich in ihrem Leben mit allerlei Vorwürfen ihrer Kinder auseinandersetzen, so ist das Leben nunmal.
Das ist bei einer Adoption wesentlich härter, das Kind kann sich quassi verstoßen fühlen.
Für mich sind das keine Argumente jemand dazu zu zwingen, ein Kind aus zu tragen.
Das sind ja so richtige Totschlagargumente wie Frau soll sich nicht so anstellen, und das Kind gefälligst einfach austragen.
Sei froh das du nie in der Haut einer Frau stecktest und nie diese Entscheidung treffen musstest, denn somit fällt es für dich verdammt leicht zu urteilen, wenn Frauen abgetrieben haben.
Immer schön mit den moralischen Finger auf andere zeigen ne?
Finde ich nicht richtig sry.
Ehrlich gesagt nein ich finde Ninas ex geht nicht zu weit.
Es gibt viele Länder wo Kinderarbeit an der Tagesordnung steht, es gibt viele Leute die sich Kinder nicht leisten können, es gibt Familien wo Gewalt herrscht, und ein Kind in so eine Familie ab zu schieben, ist mit keinem Gewissen vereinbar.
Zumal es da fraglich ist ob dann das Jugendamt es bei jedem Fall mit kriegt, wenn Gewalt gegen ein Kind vorkommt, oder es nicht wirklich versorgt wird.
Der Prozentansatz was die Dunkelziffern punkto Gewalt angeht ist hoch, und nicht jeder Fall wird gemeldet.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Simon
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Re: Abtreibung

Beitrag von Simon »

Sternchen hat geschrieben:
Hans hat geschrieben:Nehmen wir mal an, ein Erwachsener weiß von den Überlegungen seiner Eltern in der Vergangenheit, ihn abtreiben zu lassen. Wie hoch denkst du ist der Prozentsatz derjenigen, die für die Abtreibung (also im Prinzip gegen das eigene Leben) gewesen wären?

Ist der Prozentansatz also ein Richtmaß ob Frau nun abtreiben soll oder ein Kind kriegen?
Das kannst du ja wohl nicht ernst meinen. :shock: #-o
Unwichtig ob die Mehrheit sich für ein Kind entschied, es gilt dennoch zu respektieren wenn ein Einzelfall das nicht möchte.
Hans hat sich ja auf deinen Kommentar bezogen:
Ich würd es da mal zu gern erleben das ein Kind sagt: Danke das du mich nicht abgetrieben hast, trotz aller schwierigen Umstände für dich damals.
Die Situation, dass ein Kind weiß oder zumindest glaubt, dass die Eltern überlegt haben, es abzutreiben, ist hoffentlich extrem selten. Hans Kommentar ist da so zu verstehen: Nehmen wir an, meine Eltern würden mir sagen, dass sie überlegt haben, mich abzutreiben. Wäre ich jetzt froh, dass sie es nicht getan haben oder hätte ich lieber gehabt, dass sie mich abgetrieben hätten?
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JoeX
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Re: Abtreibung

Beitrag von JoeX »

Ninas Ex hat geschrieben: Und wenn sich die Eltern dabei nicht sicher sind, ob sie dafür sorgen werden, dass es dem Kind gut geht, dann stellt sich halt die Frage: Was ist schlimmer, ein Kind, das nicht zur Welt kommt, weil die Eltern nicht für das Kind sorgen können oder wollen - oder ein Kind, das geboren wird und von da an unglücklich ist und schlecht behandelt wird

In nem entfernten Teil meiner Familie ist so ein Fall vor kurzem passiert. Sie ist 18 und musste wegen der Schwangerschaft die Schule beenden ( schwangere sind an der Schule eh nicht erlaubt), ihr Vater hat leider dafür Schulden gemacht, deswegen war er anfangs auch recht enttäuscht.
Der Vater des Kindes hat nichts. Was in dem Alter auch keine Überraschung ist.

Ich hab da auch gefragt ob sie das Kind behalten wird, oder ob Alternativen besser sind.

Über eine Abtreibung wurde wohl nicht mal nachgedacht. Sie stehen halt dazu und werden sich als ganze Familie um das Kind kümmern. Von der Mutter die Eltern, Cousinen usw und die Eltern des Vaters werden versuchen finanziel auszuhelfen.
Vielleicht kann sie in einiger Zeit auch wieder zur Schule, auch wenn es finanziel wohl sehr eng ist.


In diesem Beispiel können die eigentlichen Eltern also nicht sicher sein das sie gut für ihr Kind sorgen. Es klappt nur mit der hilfe der großen Familie.

Ich meine damit das zumindestens einige Abtreibungen nicht sein müssten wenn man über weitere Alternativen nachdenkt.



Ninas Ex hat geschrieben:weil die Eltern, sagen wir zb, besonders religiös sind und zwar einerseits "für das Leben" sind, aber andererseits auch für eine strenge Erziehung. Also würde ich das nicht nur daran aufhängen, was ist Leben und ab wann beginnt es?, sondern auch wie wird mit dem Leben umgegangen und kann es blühen und sich entfalten?
In meinem Beispiel handelt es sich um religiöse Menschen, aus unserer Sicht auch stark religiös. Aber so streng in der Erziehung sind sie nicht wie du dir das vorstellst. Wenn ich das auf die ganze Familie beziehe kann ich auch sagen das eine Lesbe und ein Schwuler dort voll akzeptiert werden. Nur mal so nebnbei.

Und schlechte Eltern dürfen/sollen abtreiben?
Dann sollte Frau besser gar nicht schwanger werden wenn man eh abtreiben will.



Sternchen hat geschrieben: Sei froh das du nie in der Haut einer Frau stecktest und nie diese Entscheidung treffen musstest, denn somit fällt es für dich verdammt leicht zu urteilen, wenn Frauen abgetrieben haben.
Immer schön mit den moralischen Finger auf andere zeigen ne?
Es gibt auch sehr viele Frauen die gegen Abtreibung sind.


Sternchen hat geschrieben: Es gibt viele Länder wo Kinderarbeit an der Tagesordnung steht, es gibt viele Leute die sich Kinder nicht leisten können, es gibt Familien wo Gewalt herrscht, und ein Kind in so eine Familie ab zu schieben, ist mit keinem Gewissen vereinbar.

Diese Kinder sind dort teils aber als Versorgung für die Eltern/Familie vorgesehen. Ich meine nicht um schon als Kind zu arbeiten, sondern um sich später um die Eltern zu kümmern und sie abzusichern. Deine Antwort ist zu kurz gedacht, bzw geht am Problem vorbei.
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Ninas Ex
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Re: Abtreibung

Beitrag von Ninas Ex »

JoeX: Ja sicher, das sehe ich auch so. Wenn es Alternativen gibt, wenn zb die Familie der Eltern helfen kann, das Kind zu versorgen, dann finde ich es auch sinnvoll, wenn diese Alternativen zumindest reflektiert und vielleicht ergriffen werden, bevor abgetrieben wird. Aber das ändert auch nichts daran, dass die Entscheidung letztlich bei den betroffenen Frauen liegen soll. Leichtfertig soll diese Entscheidung nicht getroffen werden, aber sie liegt trotzdem ganz allein bei den Frauen. Und weder psychischer Druck auf die Frauen noch restriktive Abtreibungsgesetze sind hier besonders hilfreich.

Und mein Beispiel war vielleicht etwas plakativ. Natürlich wollte ich nicht damit sagen, dass religiöse Menschen zwangsläufig strenge Eltern sein müssen. Aber mir kommt vor, die Wahrscheinlichkeit ist größer als in einer liberalen oder gar antiautoritären Familie.

Ich poste hier mal ein Lied, das zur Thematik passt:
http://www.youtube.com/watch?v=PGmuk4iJ0bE
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Sternchen
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Re: Abtreibung

Beitrag von Sternchen »

Simon jemand mit so einer Fragestellung zu zwingen zu sagen man ist froh das die Eltern nicht abgetrieben haben, finde ich stark moralisch falsch und sehr unfair, wieder so ein Totschlagargument Menschen zu zwingen ein Kind zu kriegen.Ich war ein Wunschkind, ergo muss ich darauf nicht weiter eingehen, was wäre wenn gewesen,denn dem war nie so, und es gilt dennoch zu respektieren wenn jemand die Last zu groß wird, und man sich fűr kein Kind und und eine Abtreibung entscheidet.Jemand gegen den Willen einer Person es ihr zu zumuten 9 Monate schwanger zu sein, inklusiven die Schmerzen einer Geburt, nur damit das Kind zur Adoption frei gegeben kann, daran stőrt sich wohl niemand. Da meldet sich euer Gewissen wohl nicht hmm? Interessant.
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Re: Abtreibung

Beitrag von Simon »

Sternchen hat geschrieben:Simon jemand mit so einer Fragestellung zu zwingen zu sagen man ist froh das die Eltern nicht abgetrieben haben, finde ich stark moralisch falsch und sehr unfair, wieder so ein Totschlagargument Menschen zu zwingen ein Kind zu kriegen.Ich war ein Wunschkind, ergo muss ich darauf nicht weiter eingehen, was wäre wenn gewesen,denn dem war nie so, und es gilt dennoch zu respektieren wenn jemand die Last zu groß wird, und man sich fűr kein Kind und und eine Abtreibung entscheidet.
Du vermischt hier zwei Dinge. Das sollte kein Argument gegen Abtreibung sein, sondern dafür, dass die vermeintliche Undankbarkeit nicht-abgetriebener Kinder kein besonders gutes Argument für Abtreibung sein kann.
Sternchen hat geschrieben:Jemand gegen den Willen einer Person es ihr zu zumuten 9 Monate schwanger zu sein, inklusiven die Schmerzen einer Geburt, nur damit das Kind zur Adoption frei gegeben kann, daran stőrt sich wohl niemand. Da meldet sich euer Gewissen wohl nicht hmm? Interessant.
Meine Meinung zum Thema habe ich hier schon geschrieben, ich bin nicht für ein kompromissloses Verbot von Abtreibungen.
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Sternchen
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Re: Abtreibung

Beitrag von Sternchen »

Simon ich weiß das das nicht von dir kam aber von Hans, ergo kann man das schon als ein Argument gegen Abtreibungen sehen leider.
Es ist quassi wie stell dir vor deine Eltern hätten dich abgetrieben, das hättest du bestimmt doch nicht gewollt, genau darauf spekulierte seine Argumentation hinaus, und genau das finde ich moralisch falsch.
Das hier ein zu bringen in ein Thema wo es um Abtreibung geht, es ist immer noch zu respektieren, wenn ein Vergewaltigungsopfer z.b kein Kind wünscht,oder jemand der damit komplett überfordert ist, das hat für mich nichts aber auch nichts, mit irgendeiner fehlenden Achtung vorm Leben zu tun.
So gut wie gar nichts.
Wenn sich jemand noch nicht in der Lage fühlt ein Kind zu kriegen, nicht 9 Monate lang schwanger sein, möchte, keine schmerzhafte Geburt mit Risiken und Problemen durchstehen möchte, und auch nicht die finanziellen Mitteln für das Kind hat ist das zu respektieren.
Nicht jeder hat immer irgendjemand der ihm hilft das Kind mit groß zu ziehen, oder auf das Kind aufpassen kann, das vergessen viele wohl komplett.
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z10
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Re: Abtreibung

Beitrag von z10 »

Es wird immer eine Frage des eigenen Ermessens sein, denke ich.
Kühl betrachtet finde ich ist die rechtzeitige Abtreibung einem Aufwachsen unter sehr schlechten Bedingungen z.B. vorzuziehen. Die Entscheidung sollte aber primär bei der Mutter liegen - was sie für vertretbar hält. Es ist ihr Körper, an dem der Eingriff erfolgt. Sie ist diejenige, die eine Verbindung mit dem Kind bereits in diesem Stadium aufbaut, weil es ein Teil von ihr ist - zumindest zum Teil. Für sie ist die Schwangerschaft am folgenreichsten.
“In my painful experience, the truth may be simple, but it is rarely easy.”
― Brandon Sanderson
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regit
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Re: Abtreibung

Beitrag von regit »

Hier wird immer davon gesprochen, der Bauch gehört mir, ist meine Entscheidung.

Was ist mit den vielen Frauen, die hinterher die Abtreibung bereuen, weil es nämlich nicht ihre freie Entscheidung war, sondern sie von ihrem Umfeld genötigt wurden. Eltern, "gute Freunde", alle haben auf sie eingeredet. Wie willst Du das alleine schaffen? Denk an Deine Ausbildung, usw.

Ich war noch nie in einer Beratungsstelle, aber vielleicht wird da zu wenig getan, um gerade jungen Müttern aufzuzeigen, was es für Hilfen gibt.
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Re: Abtreibung

Beitrag von realchris »

Das ist doch kein Argument. Das sind doch Einzelfälle. Du verbietest ja auch nicht die Ehe, nur weil es Zwangsehen gibt. Es gibt auch sehr viele Frauen die ohne Gewissensbisse völlig rational entscheiden abzutreiben, sogar mehrmals.
Ich selbst bin in einem kreativen Umfeld tätig und habe es dort häufig mit sehr aufgeklärten, selbstbewusste und liberal eingestellten Frauen zu tun. Ich kenne mindestens 2 Frauen, die abgetrieben haben, dazu stehen und auch sehr überzeugt davon sind. Eine von hat sogar 2x abgetrieben. Es ist doch eher so, dass das Umfeld das schlechte Gewissen einredet oder es zumindest versucht.

Das Problem ist, dass der Ethikrat von Kirchen unterwandert ist, so dass völlig irrationale Entscheidungen wie der Umgang mit Stammzellen und ähnlichen Dingen, die andere Länder zugelassen haben, hier verboten sind. Dahinter stecken keine rationalen, sondern nur religiöse Gründe. Wir könnten bei Krankheiten wie Parkinson und ähnlichem viel weiter sein, wenn uns die Religion nicht wie ein Klotz am Bein hängen würde.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
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