Anna's Quest - Klassisches Adventure von Daedalic(?)

[Lebostein]

Mir ist es schleierhaft, warum man hier kein Coin-Interface (oder ein anderes mit mehreren möglichen Befehlen) benutzt hat. Dieses Spiel ist doch ideal dafür gemacht, da es pro Objekt immer 3 Aktionsmöglichkeiten (1. anschauen, 2. benutzen/nehmen/reden, 3. Telekinese) gibt. Statt dessen baut man neben dem Rechts-/Linksklick ein zusätzlich ständig eingeblendetes Icon für den dritten Befehl ein. Sehr seltsam. Da hat man ein Interface für einen reduzierten Befehlssatz ausgewählt, hat aber ein Spiel, das damit nicht auskommt und erweitert das Interface wieder umständlich.

[k0SH]

Interview: https://www.youtube.com/v/zG2WsntMjG4%26autoplay=1

[Seraph_87]

Kann RedM nur zustimmen. Die letzten Spiele von Daedalic waren auch einfach nicht gut. Da brauchen sie sich nicht wundern und vor allen Dingen nicht rumjammern. Davor lief es ja scheinbar, schließlich war nach Satinavs Ketten auch mit der Steamsache Schluss.

Das Gejammere gab es definitiv auch schon früher immer mal wieder, kann mich zu den Releases der Deponia-Teile noch erinnern, dass da bei Facebook auch gern den Leuten nahegelegt wurde, das Spiel doch unbedingt bei Amazon vorzubestellen, weil die Zahlen bisher so niedrig seien und schlechte Verkäufe sofort das Ende von Daedalic bedeuten würden. Wie eng es um die Firma wirklich steht, ist natürlich schwer zu beurteilen, aber diesen Hang zur Melodramatik haben sie tatsächlich schon eine ganze Weile.

Sonst sehe ich es auch so, dass die schlechten Verkäufe der letzten Spiele nicht so überraschend sind, die eingekauften Spiele waren echt nix besonders Herausragendes. Und gerade bei Randal's Monday hat es mich auch gewundert, dass so immens viel Aufwand in die deutsche Synchro gesteckt wurde mit professionellen Sprechern im Gegensatz zu Eigenproduktionen, was an sich natürlich sehr zu begrüßen ist, aber das hätte man doch erahnen können, dass der sehr rabiate, proletenhafte Humor und die Spielqualität an sich nicht Massen an Käufern anziehen werden. Bei Anna war es ihnen jetzt offensichtlich auch klar und man hat darauf verzichtet, laut Steamspy haben es momentan wohl auch erst etwa 1.200 Leute im Account, mit den dazu gehörigen Schwankungen, das ist halt schon sehr schwach. Bin gespannt, ob die Synchros jetzt grundsätzlich nur noch bei Eigenproduktionen gemacht werden, aber vermutlich wird da dann auch wieder verstärkt auf Laiensprecher zurückgegriffen werden.

[realchris]

Läuft ja wie geschnitten Brot. :-)

Mal ehrlich,

sie sollen lieber die Energie in Devils investieren. Ich glaube nämlich nicht, dass TWW 2 so ein Massenpublikum begeistern wird.

Und wenn ich die Zahlen höre, denke ich, brauchen sie gerade das .

Selbst Comics in Deutschland haben höhere Auflagen bzw. Verkäufe

[regit]

Mich würde mal interessieren, wie viele im englischen Sprachraum ein Adventure kaufen würden, wenn sie es nur mit englischen Untertiteln bekommen.

[axelkothe]

Fast keiner. Aber das ist nicht relevant, weil der englische Sprachraum der größte Markt von allen ist und es gleichzeitig genug Leute gibt, die englisch gut genug können, um die Spiele zu genießen, auch wenn es nicht ihre Muttersprache ist.

Das sind Fakten die sich Betriebswirtschaftlich nicht wegdiskutieren lassen. Wenn sich eine Synchro Aufgrund der miesen Verkäufe nicht lohnt, muss man Konsequenzen draus ziehen. Möglichkeit 1: Man veröffentlicht nur noch sichere Hits in Deutschland und synchronisiert die alle.
Möglichkeit 2: Man publisht auch kleinere Titel, die aber nur Untertitelt.

Möglichkeit 2 ist mir lieber. Zumal ich davon ausgehe, dass ihre größeren Eigenproduktionen auch weiterhin als komplett deutsche Fassungen erscheinen.

[Vainamoinen]

Synchro verursacht riesige Kosten (in episodischen Spielen + in Deutschland noch erheblich mehr), und je kleiner die Teams/je Indie der Entwickler, desto höher der prozentuale Anteil an den Gesamtkosten. Und gespart werden sollte auch nicht dran, da wir ja wissen, wie entsetzlich eine schlechte Synchro sein kann – die schwarzen Augen sowie die Karnickelsnacht (das hätte so heißen müssen ) habe ich erheblich lieber auf Englisch gespielt...

Das ist im aktuellen Fall, da komplett im englischsprachigen Raum entwickelt, nicht so tragisch, gibt der deutschen Adventure-Kultur aber doch einen ziemlichen Stoß. Warum ging das früher? Weil Spiele erheblich teurer waren, weil Synchro erheblich günstiger war, weil mehr Leute Adventures gekauft haben? Würde mich mal interessieren.

[realchris]

Ich frage mich, wie sich der Laden gerade für den neuen Besitzer rechnet. Finanzieren die sich über die staatliche Medien-Förderung und Preisgelder? Muss der Anteilseigner zuschießen? Wie soll sich sowas rechnen?

Wo sind die Megaverkaufshits der letzten Monate? Ich mein, son Laden will doch laufen bzw. laufen Kosten weiter?

Oder sind die Auslandsverkäufe digital so stark, dass sie Kaviar zum Frühstück essen können?


Übrigens @ V Die Frage kannst Du Dir selbst beantworten. Schau Dir mal die Entwicklungen im Amazonranking an. Zumindest da macht es schin den Eindruck, dass kaum wer Adventures kauft. Oder selbst hier im Forum, nur noch wenige Hasen. Auf der Newsseite rollen Heuballen durch die Kickstarterwüste. Bis auf Devils kein interessanter Titel zu sehen oder wenn, dann auf unbestimmte Zeiten verschoben. Kleinvieh sozusagen. Die Luft ist einfach raus, sowohl im Markt als auch Kickstarter.

[Vainamoinen]

Das beantwortet die Frage sicher nicht. Nischenprodukt waren Adventures immer, und 'Mega-Adventures' sind in diesem Jahr ja kaum welche rausgekommen, da hat sich ja besonders Daedalic selbst ganz hinten angestellt. Da können mir Amazon-(Retail)-Verkäufe kaum sinnvolle Auskunft geben.

Sind mit den '2000 Exemplaren' etwa nur Retail-Verkäufe gemeint?
Oder meint Daedalic mit 'unsere letzten Spiele' etwa das grausliche 1954: Alcatraz?

Das wären Erklärungsversuche, mit denen ich etwas anfangen könnte.

[Bubbles]

Sind mit den '2000 Exemplaren' etwa nur Retail-Verkäufe gemeint?
Oder meint Daedalic mit 'unsere letzten Spiele' etwa das grausliche 1954: Alcatraz?

Damit sind alle Verkäufe gemeint, wurde auf Facebook nochmal bestätigt. Welche Spiele gemeint sind, wurde nicht erklärt, aber es bezieht sich wahrscheinlich auf die neuesten Spiele - also Alcatraz, Randal's Monday, und vielleicht auch Blackguards 2.

Ich hab Anna's Quest übrigens in 4 Stunden durchgespielt; ich fand es extrem leicht und langweilig. Allerdings bin ich auch nicht in der Zielgruppe der 6-10 Jährigen. Die englische Sprachausgabe war übrigens auch recht mies; die Sprecherin von Anna gibt sich eine furchtbare Pieps-Stimme, die überhaupt nicht wie ein "echtes" Kind klingt. Ich hab irgendwann nur noch die Untertitel gelesen, um schnellstmöglich durch die Sprachausgabe skippen zu können. Das war zu Zeiten von Edna, Lilli ( ) und Rufus noch ganz anders. Irgendwas läuft da momentan sehr schief bei Daedalic.

[Joey]

Schau Dir mal die Entwicklungen im Amazonranking an. Zumindest da macht es schin den Eindruck, dass kaum wer Adventures kauft.

Das könnte aber auch damit zusammenhängen, daß immer öfter selbst in der Box-Version nur ein Steam-Key drinliegt. Diejenigen, die Box-Versionen nicht fürs Regal gekauft haben, sondern weil sie eben nicht von Läden wie Steam abhängig sein wollten, werden dann eher nicht mehr zur Box-Version greifen, sondern lieber zu DRM-freien Läden wie GoG oder halt ganz auf das entsprechende Spiel verzichten.

[axelkothe]

In erster Linie wird Dead Synchronicity gemeint sein.

Und ja, die echten Hits fehlen bei Daedalic im Moment.

[Bubbles]

Adventure-Spiele sind kein so großer Markt, aber in früheren Zeiten scheint das für Daedalic genug gewesen zu sein.

Man erinnere sich an das berühmte Fichtelmann-Zitat:

"Ich muss leider zugeben, dass Edna Bricht Aus, Harveys Neue Augen, 1,5 Ritter, Deponia, Chaos auf Deponia, Goodbye Deponia, A New Beginning, The Whispered World, Satinavs Ketten, Memoria, 1954: Alcatraz und The Night of the Rabbit zusammen keine 3 Mio. Euro gekostet haben. Das sind 11 Adventures mit einer durchschnittlichen Länge von im Regelfall über 10 Stunden. Kein Titel ist Mittelmaß! Ich hab keine Ahnung was wir mit 3M machen würden. Ein Heavy Rain vielleicht. Soll ich deprimiert sein? Ich glaube nicht. Eines Tages werden wir ein Spiel für 3M machen. Bedenklich finde ich nur, dass TS 0,3M US Dollar haben wollte und nun 3M nicht ausreichen. Deponia 1-3 ist übrigens über 40 STUNDEN (!) lang und international überall konkurrenzfähig..."

Besonders das "überall konkurrenzfähig" scheint mir sehr wichtig; mit 200k Euro ist Anna's Quest schon für Daedalic-Verhältnisse ziemlich billig, aber es scheint trotzdem keinen guten Profit machen zu können. Vielleicht hätte Daedalic lieber Deponia 4 und Edna 2.5 machen sollen?

[realchris]

Adventure-Spiele sind kein so großer Markt, aber in früheren Zeiten scheint das für Daedalic genug gewesen zu sein.

Man erinnere sich an das berühmte Fichtelmann-Zitat:

"Ich muss leider zugeben, dass Edna Bricht Aus, Harveys Neue Augen, 1,5 Ritter, Deponia, Chaos auf Deponia, Goodbye Deponia, A New Beginning, The Whispered World, Satinavs Ketten, Memoria, 1954: Alcatraz und The Night of the Rabbit zusammen keine 3 Mio. Euro gekostet haben. Das sind 11 Adventures mit einer durchschnittlichen Länge von im Regelfall über 10 Stunden. Kein Titel ist Mittelmaß! Ich hab keine Ahnung was wir mit 3M machen würden. Ein Heavy Rain vielleicht. Soll ich deprimiert sein? Ich glaube nicht. Eines Tages werden wir ein Spiel für 3M machen. Bedenklich finde ich nur, dass TS 0,3M US Dollar haben wollte und nun 3M nicht ausreichen. Deponia 1-3 ist übrigens über 40 STUNDEN (!) lang und international überall konkurrenzfähig..."

Besonders das "überall konkurrenzfähig" scheint mir sehr wichtig; mit 200k Euro ist Anna's Quest schon für Daedalic-Verhältnisse ziemlich billig, aber es scheint trotzdem keinen guten Profit machen zu können. Vielleicht hätte Daedalic lieber Deponia 4 und Edna 2.5 machen sollen?

Ich weiß nicht, ob das bei DD so ist. Aber Frmen, die recht klein sind und immer knapp auf kante existieren, müssen expandieren, um zu überleben. allerdings muss ein Unternehmen, dann auch mal mächtig profit machen, da, wenn das wachstum stoppt, das kartenhaus sonst zusammenfällt und die seifenplase platzt.


Sie waren kein großer Markt, okay, aber jetzt sind sie nichtmal mehr ein kliner oder eher en winzmarkt.


Ich kann mich noch an so Sätze erinnern, die sinngemäß lauteten, wenn das kein Erfolg wird (Tränendrüse), dann wars das. so in der anfangszeit.

[deroesi]

ich glaube ihr vergesst, dass bei vielen games die in letzter zeit von deadalic gepublished(!) wurden, nicht deadalic hinter der entwicklung stand... annas quest startete als indiegame wenn ich mich recht errinnere.