Du sagst es, Yano!
Kapitel 4: „Es überrascht mich, daß sich die Leute nicht hinsetzen, wenn keiner schaut.“
Unverständlicherweise schreckt Grace aus ihrem Traume auf, obwohl er doch so schön war. Eine romantische Schlittenfahrt mit Ludwig, der noch dazu recht kuschlig daherkommt... Tja, man kann's halt nicht allen recht machen...
Aber mehr Zeit fürs Schlafen bleibt sowieso nicht. Jede Menge Bildung steht auf der Tagesordnung. Auf, auf und fülle dein Hirn bis zum Überschwappen!
Ein guter Tag beginnt mit einem Besuch in der Bibliothek. Am Vortag noch zu „schaßaugert“, findet Grace nun tatsächlich endlich eine Ludwig-Biographie, die ihr behagt und welche auch schnell mal durchgeblättert wird (Jagdunfall, soso...)
Ein kleines Versteckspiel mit Gerde scheint sich anzubahnen. („Ich frage mich, was sie vorhat.“)
Aber zunächst überwiegt die Sehnsucht, den gestrigen illustren Abend fortzusetzen, weshalb wir die Smiths im Gasthof aufsuchen. Vorher noch kurz erneut bei Werner Huber rumgequengelt, der aber weiterhin verschwiegen bleibt... jesses...
Die übergeschnappte Mrs. Smith plaudert freudig über ihr Dämonologendasein und darüber, daß die Schattenjäger nicht die einzigen „Krieger des Lichts“ sind. (Da schau her...)
Zum „schwarzen Wolf“ weiß sie nix zu sagen, weil ihr das im Zustand der Umnachtung auskam („Sie dürfen nicht das Medium mit der Stimme verwechseln“). Naja...
Dafür ist sie aber umso bereitwilliger, sich dem Legen von Tarotkarten hinzugeben. Einmal für Grace selbst, einmal für Gabriel. Bildlich schauen die Karten erstaunlicherweise immer gleich aus (sic!), aber beim Erzählen ist sie dafür kreativer.
Das Fazit der gesprochenen bedeutungsschweren Worte: Es gibt der Möglichkeiten zwei. Wähle weise, sonst kannst du mit Haaren auf den Zähnen aber sowas von einpacken!
Ein bisserl geknickt entschwindet man zur Kirche und entdeckt dort Gerde. Da geht nun auch der eifersüchtigen Grace endlich ein Licht auf! („Ich geb's zu: ich bin blöd!“). Schnell ein paar frisch erbeutete Rosen zur Gruft gebracht und alles wird guuut!
Als Dank gibt’s den Autoschlüssel und die Ausflugstour kann nun endlich beginnen!
Wir starten, eh klar, natürlich in Neuschwanstein.
(Kombiniert mit der tollen Musik könnte ich mir dieses Bild stundenlang ansehen...)
[Stunden später]
Wir bitten um Ruhe! Die Führung beginnt.
Andächtig lauschen wir den informativen Worten und schauen uns mit groooßen Augen um.
(Kachelofen nicht vergessen! - Was hab' ich mich da mal krumm gesucht, weil ich nicht mehr wußte, was noch fehlt...)
So nachlässig sittsam, wie die Damen der Venusgrotte bekleidet wurden, hätte man sich die Mühe eigentlich gleich ganz sparen können:
Grace denkt aktiv mit bei der Führung (löblich!): „Ich frage mich, warum er sich vor seinem Tod noch mit dem Okkulten beschäftigt hat?“ (Tja...)
Interessant wird’s in der Sängerhalle, in welcher die Originalbilder aus der Parzivalsage im Jahr 1882 durch andere Bilder, für welche Ludwig selbst die Beschreibung geliefert hat, ersetzt wurden. Diese können im Unterschied zu allen anderen Bildern keiner bekannten Wagner-Oper zugeordnet werden... aha...
(Ich finde, die Einflechtungen der Fiktion in die Realität wurden hier absolut phantastisch vorgenommen!)
Unersättlich, wie unser Wissensdurst ist, fahren wir gleich weiter zum Museum in Herrenchiemsee, erhalten dort neben vielen Informationen einen kleinen Reminder zu unserem Traum in Form eines Gemäldes präsentiert und sehen erste wichtige Ausschnitte aus Ludwigs Tagebuch, das wir natürlich unbedingt haben wollen (immer diese Besitzgier...).
Wir wenden uns an das „charmante“ Persönchen am Schalter: Bezüglich Wagner sollen wir doch gefälligst nach Bayreuth fahren und das Tagebuch darf selbstverständlich niemand lesen, NIIIIEMAND! 'naus mit uns!... wieder mal...
Bayreuth liegt ja eh gleich um die Ecke, also fahren wir sofort hin...
Der „strahlende Ritter“ Georg Immerding erlaubt einen Gratisbesuch des eigentlich geschlossenen Hauses. Bereits im ersten Raum ist die Musik schon wieder so herrlich, daß man gleich wieder ein bisserl verweilen möchte...
[Wir verweilen ein bisserl]
Nachdem wir bereits im Museum in Herrenchiemsee eine Totenmaske von Ludwig gesehen haben, finden wir hier wieder eine und dann auch noch eine von Wagner (diese Dinger waren damals echt DER Hit schlechthin!)
(Wagner starb 1883 (Ludwig 1886). Falls man sich die Chronologie der Ereignisse ein bisserl zusammenbasteln will, ein nicht ganz unerhebliches Datum.)
Interessanter jedoch sind der Brief über eine mögliche neue Oper und die Pläne für das Wittelsbacher Theater in München. (Ein Monsieur Beaujolais schenkt uns leider keinen Wein ein, sondern hatte sich bezüglich des Theaters mit Akustik, Schall und Kristallen beschäftigt... aha...)
Nach dem Rundgang plaudert Grace nochmal mit Georg, dessen Bruder Komponist ist (praktisch!), über die Möglichkeit einer verschollenen Wagner-Oper. Man träumt vor sich hin...
Wird Zeit, sich wieder mal in Rittersberg blicken zu lassen, und so prächtig, wie sich die zwei Damen nun plötzlich verstehen, wird Grace gleich auf den Anruf von Prof. Barclay hingewiesen.
Den rufen wir auch sofort zurück, damit wir uns die super Schreibmaschine anschauen können, auf der er gerade rumtippt (sehr toll!) und um an Joseph Dallmeier, einen Experten für bayerische Geschichte, verwiesen zu werden. Den rufen wir natürlich auch gleich an und vereinbaren ein Rendezvous am Starnberger See (in Berg, nicht in Seeshaupt, wie uns die Karte glauben lassen möchte!).
Bevor wir aufbrechen, klingeln wir aber nochmal Mrs. Smith heraus, um ein paar mehr oder weniger kluge Worte zum Traum über Ludwig abzustauben. („Ludwig ist der Schlüssel.“)
Und schon brechen wir zum See auf!
(Man merkt sofort, daß man zu einer kühleren Jahreszeit dort unterwegs ist, weil am Ufer vor dem Kreuz keine sich sonnenden Touristen rumliegen.)
Herr Dallmeier pirscht sich auch sogleich heran und ein laaanger Schwatz beginnt.
Ein bisserl Geschichte zum letzten König Bayerns und dem Unsympathler Bismarck...
Bezüglich Tagebuch kommt man auf die Idee, vielleicht den Biographen diesbezüglich anzuhauen und auch über den schwarzen Wolf besitzt Dallmeier wertvolle Infos: Ein Ausländer, aber von deutschem Adel (déjà-vu gefällig?), der nach dem Erwerb von Ländereien und einem Titel seinen Namen geändert hat. In welchen wohl?
Eine Kopie der Ernennungsurkunde gibt’s nur mit Erlaubnis der Regierung. Mal überlegen, wer uns da die Arbeit abnehmen kann...
Beim Jagdunfall, durch welchen Ludwig schwer erkrankte, wurde er von einem Wolf gebissen... (wie unerwartet!).
Wir beenden unser Gespräch mit dem Schwärmer Dallmeier und fahren zurück nach Rittersberg.
Gerde angezapft, wer eine Forschungserlaubnis besorgen kann? Übergrau natürlich!
Schon klemmen wir uns wieder hinter den schönen Schreibtisch (in diesem tollen Zimmer) und erreichen durch ein wenig Geschick immerhin den Sohn des Biographen Chaphill am Telefon. Der verweigert jedoch die Übermittlung der Tagebuchübersetzung, weil nicht erlaubt (blabla...)
Weil wir gerade sitzen, schreiben wir auch gleich ein paar Seiten an Gabriel und Übergrau, die wir auch ganz brav und sofort zur Post bringen.
Ein wenig wollen wir uns noch die Beine vertreten, pflücken uns also – mit Unterstützung des Pater Getz – eine Lilie und fahren noch einmal zum Starnberger See. Diese ins Wasser geworfen und zur Entspannung ein bisserl halluziniert; damit wären wir nun bereit, uns endlich einen gemütlichen Abend zu gönnen.
Aber kaum kommt man im Schloß an, muß man nochmal zur Post laufen, weil jemand Faxen machen mußte... hach...
Erneut hat ein Gutmensch zugeschlagen: Mr. Chaphill erlitt einen wie auch immer gearteten Meinungsumschwung und wir besitzen das Tagebuch. Yeah!
(Ich fand und finde es bei diesem Spiel nach wie vor sehr toll, daß die Leute, die man so trifft nicht automatisch gegen einen sind und hunderte Dinge erledigt haben wollen, bevor sie sich zur Hilfeleistung herablassen – sehr sympathisch!)
Wir blättern das Tagebuch durch und entdecken eine kleine Ungereimtheit im Vergleich zur Biographie: in letzterer wird der Jagdunfall in das Jahr 1873 datiert, im Tagebuch jedoch findet sich im Juli 1872 eine Notiz, daß dieser Vorfall angeblich ein Versehen gewesen sei... (wer hat hier nur geschlampt???).
Aber viel wichtiger sind die Anmerkungen, die sich auf die neue Wagner-Oper beziehen, weshalb wir schnurstracks zu Georg nach Bayreuth düsen. Der reißt dann ergänzend auch gleich noch das Tagebuch von Cosima Wagner heraus, die nach Wagners Tod Ludwig ein Packerl übergeben hat (womit wohl?). So beschließen die in Verzückung geratenen Musikfreunde dieses Kapitel.
Die Meisterleistung dieses Kapitels besteht für mich in erster Linie sicherlich in der hervorragenden Kombination von Dichtung und Wahrheit. Was natürlich durch Ludwig und seine Geheimniskrämerei doch auch etwas vereinfacht wird, weil man in manchen Fällen, das was tatsächlich geschrieben wurde, einfach nur uminterpretieren muß und es gar nicht sooo viele zusätzliche Erfindungen braucht. Sensationell!
[Bis zum Beginn von Kapitel 5 bitte im 10-Minuten-Takt euphorische Lobeshymnen auf das Spiel vor sich hin murmeln!]
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