Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

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Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

Sternchen hat geschrieben:Ergo selbst wenns Alternativen gibt die Leute haben wohl an alles zu meckern und nehmen lieber einen Reaktor Schaden in Kauf der kurz vor einer Kernschmelze steht?Sry Leute ihr könnt doch alle nur nur noch reden weil ihr nicht selbst betroffen seid, und solche Argumente bringen.
Jepp. =D> Rumnölen kann jeder... solange er keine Konsequenzen zu befürchten hat. Ich persönlich habe lieber teuren Ökostrom als vermeintlich billigen Atomstrom, bei dem die ganzen Entsorgungskosten noch ungeklärt sind. Das ist ehrlicher und langfristig gesehen wohl günstiger. Aber die Energieriesen wollen mit ihren Atomanlagen sich noch eine goldene Nase verdienen. Die werden solange "totgeritten" bis sie schrottreif sind. Und unsere Enkel können sich um den Atommüll kümmern.
countjabberwock hat geschrieben:Natürlich ist es nicht überall gleichzeitig auf der Welt dunkel aber die ununterbrochene Versorgung funktioniert nur in einem großen Verbundsystem - und das existiert nun einmal nicht.
Dann wirds Zeit. Die bauen ja auch überall ihre blöden Öl- und Gas-Pipelines... wenn das Geld stimmt.
countjabberwock hat geschrieben:Mich stört diese generelle Dagegen-Haltung bestimmter Parteien und Umweltorganisationen. Man kann nicht alles haben und wer A sagt muss auch B sagen. Irgendwo müssen Kompromisse her.
Du meinst faule Kompromisse, nicht wahr? So wie den Atomkompromiss, der nichts anderes als ein Geschenk an die Atomstromanbieter war.
Tut mir Leid, aber manche Politik ist einfach kompromissunwürdig.
Sternchen hat geschrieben:Sie versuchen wie verzweifelt die Brennstäbe zu kühlen, sollte das aber nicht binnen von 48 Stunden gelingen muss das Gebiet evakuiert werden.
Ja, dann wird sich zeigen ob das ganze Geschwätz der "Experten", die ein Tschernobyl-Szenario für unwahrscheinlich hielten, wirklich fundiert war.
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countjabberwock
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Sternchen hat geschrieben: Sry aber das brauch ich mir nicht bieten lassen, ich zeige mit niemanden auf den Finger nur weil Ich Strom von Atomkraftrwerken nicht befürworte.
Über 90% in Österreich täten sogar mehr teureren Strom in Kauf nehmen, wenn der Strom dann auch wirkich nicht mehr von Atom-Kraftwerken kommt.
wohl an alles zu meckern und nehmen lieber einen Reaktor Schaden in Kauf der kurz vor einer Kernschmelze steht?
Sry Leute ihr könnt doch alle nur nur noch reden weil ihr nicht selbst betroffen seid, und solche Argumente bringen.
Doch das tust du. Du zeigst nicht mit dem Finger auf andere weil du gegen Kernkraft bist sondern weil du Länder kritisierst die auf Atomstrom setzen und lobst zugleich dein ach so herrliches, eigenes Land weil es keine AKWs besitzt. Dabei könnt ihr euren eigenen Energiebedarf nicht decken (angeblich im Ernstfall schon aber dennoch importiert ihr mehr aus dem Verbundnetz als ihr exportiert) und importiert selbst Atomstrom. Das nennt man wohl Outsourcing. Von der Kernkraft profitieren aber die Probleme abwälzen. Mag ja sein das du und viele andere Österreicher die Kernkraft nicht befürworten aber das ändert nichts an der Situation. Dann macht das bitte eurer Regierung oder euren Stromlieferanten klar das ihr mit dieser Praxis nicht einverstanden seid und eure Importe komplett aus zertifizierten regenerativen oder von mir aus auch Kohlekraftwerken (immerhin noch das kleinere Übel) zu stammen haben. Aber solange das nicht der Fall ist und ihr weiterhin Atomstrom imortiert ist das schwingen der Moralkeule etwas unangebracht. Das ist kein Angriff gegen dich persönlich aber das mit der "sauberen" Stromerzeugung Österreichs konnte ich so nicht stehen lassen.

Es ist immer leicht andere zu kritisieren wenn man die Hintergründe nicht beleuchtet. Wie bereits erwähnt verzichtet Australien z.B. nicht aus Liebe zur Umwelt auf AKWs sondern ganz einfach weil sie riesige Bodenschätze wie z.B. Kohlevorkommen besitzen. Andere Länder können aufgrund ihrer Lage besonders von Wasserkraft, Geothermie, Solar- oder Windkraft profitieren. Japan hat aber das Pech über keine Bodenschätze in der Größenordnung zu verfügen und für die grünen Alternativen fehlt einfach der Platz bzw. stört die Geländebeschaffenheit. Erst recht wenn man den enormen Energiebedarf der kleinen Insel bedenkt. Und mal eben ein paar Stromkabel durchs japanische Meer legen ist nicht. Man könnte meinen Off-Shore Windparks an der Küste wären eine Lösung aber Windkraft Experten meinten die Küste falle dort unter Wasser zu schnell zu steil ab als das man dort riesige Konverter im Boden verankern könnte. Bei 50 Meter Wassertiefe sei da Schluss. Zudem würden die Windräder während der Taifun Saison wohl mehr umknicken bzw. ausser Betrieb sein als das sie Strom liefern. Ob man will oder nicht, solange man mit der großflächigen Zerstörung der Natur durch den Uranabbau nichts zu tun hat sondern das Material einkauft ist Kernkraft ein sauberer Strom der zuverlässig unmengen an Energie liefert. Deshalb kann man schon verstehen warum Japan auf diese Art der Energieerzeugung setzt. Das da noch ein ganze Schwanz hinten dran hängt - Stichwort Endlagerung z.B. wird natürlich bei den Betrachtungen gern ausgegrenzt.

Russland wird z.B. auch kritisiert weil sie zivile Schiffe mit Kernreaktoren besitzen (die haben ja sogar Leuchttürme welche von Mini-Kernreaktoren betrieben werden) - nämlich ihre Eisbrecher. Auch hier wieder das gleiche Spiel. Länder mit gemäßigtem Seeklima oder nur minimalen Eisgang pro Jahr - ja vielleicht noch nicht einmal mit einer eigenen Küste - können leicht kritisieren. Nur haben die auch nicht das Problem die Nordostpassage im Nordpolarmeer frei zu halten was mit normalen Eisbrechern einfach unmöglich ist.

@Beowulf: Irgendwie ist ein sachliche Diskussion sinnlos. Hast du meinen Post überhaupt gelesen? Noch einmal ganz langsam für dich: wenn wir stärker auf regenerative Energien setzen wollen ja vielleicht sogar irgendwann komplett auf sie umsteigen wollen dann funktioniert das nur über ein großes Verbundnetz welches garantiert das zu jeder Zeit ausreichend Energie vorhanden ist. Solar- oder Windkraft tritt stochastisch auf und nur über ein weit verzweigtes Netz lässt sich eine Versorgungssicherheit gewährleisten. Wie mein Professor sagte: Es ist unwahrscheinlich das überall auf der Welt im Süden keine Sonne scheint und im Norden kein Wind geht. Aber um dies zu erreichen muss eben das Stromnetz ausgebaut werden. Und genau die Umweltorganisationen welche fordern das wir mehr auf Ökostrom setzen sollen stellen sich gleichzeit quer wenn es um den Ausbau von Freileitungstrassen geht. DAS meinte ich damit das man irgendwo Kompromisse eingehen muss.
Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

countjabberwock hat geschrieben:Noch einmal ganz langsam für dich:
Oh, wie sachlich. :roll:
countjabberwock hat geschrieben:Hast du meinen Post überhaupt gelesen?
Warum sollte ich? Ich schreibe einfach wahllos irgendwelche Antworten, nur um dich zu ärgern, du Schlaumeier. :P
countjabberwock hat geschrieben: Und genau die Umweltorganisationen welche fordern das wir mehr auf Ökostrom setzen sollen stellen sich gleichzeit quer wenn es um den Ausbau von Freileitungstrassen geht. DAS meinte ich damit das man irgendwo Kompromisse eingehen muss.
Du meinst also, weil manche Umweltorganisationen sich über ziemlich unverhältnismäßige Trassen-"Pflege" beschwert haben, würden sich diese einem weltweit ausgebautem Stromnetz entgegenstellen? Nicht wirklich, oder?
countjabberwock hat geschrieben:Es ist immer leicht andere zu kritisieren wenn man die Hintergründe nicht beleuchtet. Wie bereits erwähnt verzichtet Australien z.B. nicht aus Liebe zur Umwelt auf AKWs sondern ganz einfach weil sie riesige Bodenschätze wie z.B. Kohlevorkommen besitzen.
Und wie ich schon bereits erwähnte, hat Australien ausreichend Wüsten für Solarkraftwerke. Du drehst dich mit deiner Argumentation im Kreis.
countjabberwock hat geschrieben:Ob man will oder nicht, solange man mit der großflächigen Zerstörung der Natur durch den Uranabbau nichts zu tun hat sondern das Material einkauft ist Kernkraft ein sauberer Strom der zuverlässig unmengen an Energie liefert.
Und zuverlässig in die Luft fliegt, wenn ein für dieses Gebiet nicht ungewöhnliches Erdbeben erfolgt. Und genau so zuverlässig und sauber hat Japan seinen Müll im Meer entsorgt. Bis 1993 war das sogar offiziell erlaubt.
Wie du so schön sagtest: Man kann nicht alles haben. Aber was die Profitgier angeht, da sind wohl keinerlei "Kompromisse" erwünscht.
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countjabberwock
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Ich schreibe einfach wahllos irgendwelche Antworten
Genau den Eindruck hatte ich aber teilweise, ja.

Es ging nicht darum wie Australien seinen Strom in ein paar Jahrzehnten erzeugt wenn ihre Bodenschätze erschöpft sind sondern es ging in deinem eigenen ursprünglichen Post darum das sie aktuell keine AKWs besitzen. Und das liegt nun einmal an den Kohlevorkommen. Genau aus dem Grund brauchten sie damals auch nicht auf den Kernkraftzug aufspringen weil sie eine gute Alternative hatten. Und in den Zeiten als AKWs gebaut wurden war an eine Energieversorung über regenerative Kraftwerke sowieso noch nicht zu denken. Australien brauchte sich einfach mit dem Problem noch nicht auseinander setzen. Das macht sie nicht automatisch zu einer umweltbewussten Nation welche als Vorzeigeobjekt dient das es auch ohne AKWs geht.
Und zuverlässig in die Luft fliegt
Zuverlässig = ununterbrochen, nicht stochastisch, planbar - eben Grundlast

Auch das hab ich mehrfach versucht zu erklären.
Du meinst also, weil manche Umweltorganisationen sich über ziemlich unverhältnismäßige Trassen-"Pflege" beschwert haben, würden sich diese einem weltweit ausgebautem Stromnetz entgegenstellen? Nicht wirklich, oder?
Unverhältnismäßig liegt im Auge des Betrachters. Wenn sie sich bereits einer einzigsten Trasse zur Abführung der Windenergie in den Weg stellen kann man sich ausmalen wie ihre Reaktion auf den Bau dutzender solcher Trassen ausschaut. Da wird auch der ein oder andere Einschnitt in die Natur notwendig sein müssen. Und diese Streitigkeiten gibt es ja nicht nur wegen dieser einen Trasse bzw. von einer Umweltorganisation. Das war nur ein Beispiel. Die Sache mit den Energiespeichern und dem Bau von Talsperren hatte ich doch auch schon angeschnitten. Oder die Aktionen der Greenpeace Regionalgruppe gegen das Hotel welches Ökostrom bezieht. Manchen Leuten ist nicht zu helfen.

Ich bin Thüringer und verbringe viel Freizeit in der Natur - erst recht als ich in der Nähe der geplanten Trasse noch studiert habe. Ich kenne das Waldstück nur zu gut. Natürlich ist so eine 100m Schneise unschön aber wenn wir durch diesen Off-Shore Windpark ein Stück von der Kernkraft wegkommen dann nehm ich die Trasse zur Abführung der Energie gern in Kauf. Man hat inzwischen wohl auch eingesehen das die Trasse her muss nur will man eben auf eine Kabellösung setzen. Forciert wird das ganze übrigens von einer großen, deutschen, gut bekannten Firma welche rein zufällig das passende Kabel anbietet und damit einen Millionenauftrag ergattern würde. Diese unterstützt dabei die Umweltschützer in ihren Bemühungen. So ganz uneigennützig. Soviel zum Thema Lobbyarbeit. Das diese Kabellösung nicht nur eine Kostenexplosion darstellt (ca. der Faktor 10) sondern das man für sie ebenfalls eine 50 Meter breite Schneise schlagen muss wird ausgeblendet. Zusätzlich muss im Gegensatz zur Freileitungstrasse der Boden komplett frei von Vegetation (Wurzeln!) gehalten werden und es kommt zusätzlich zu einer Bodenerwärmung welche sicher auch Auswirkungen auf die Pflanzen und Lebewesen dort haben kann (bin da aber kein Biologe und kann dazu nichts weiter sagen). Von den regelmäßigen Kontrollschächten die man noch hinbetonieren muss mal ganz zu schweigen. Aber wie ich schon sagte: Dagegen, dagegen, dagegen - ohne Sinn und Verstand.

Ich bin aus der Branche, hab E-Technik als Diplomstudiengang studiert, meinen Studienschwerpunkt auf Energietechnik gelegt (alles von der Erzeugung über die Übertragung bis hin zur Wandlung in Trafos) und zusätzlich außerhalb des Pflichtlehrplans Vorlesungen über regenerative Energien, Windkraftanlagen, moderne Energieversorgungstechniken etc. belegt und mit Hausarbeiten und Projektierungen abgeschlossen. Selbst meine Studienjahresarbeit und Diplomarbeit hatten die Versorgung mit regenerativen Energien zum Thema. Das hab ich nicht zum Spass gemacht oder weil ich die Atomkraft so liebe sondern weil mir klar war das dies die Zukunft darstellt und wir über kurz oder lang von den AKWs wegkommen müssen. Natürlich bin ich trotz der Qualifikationen keine Koryphäe auf dem Gebiet, kann nicht alles wissen und erwarte auch nicht das meine Meinung als Gesetz angesehen wird. Das wäre etwas vermessen. Jedoch gestehe ich mir schon einen gewissen Grundverstand auf dem Gebiet zu. Ich bediene mich nicht einfach bei Wikipedia (manchmal natürlich schon ;) ) oder nehme vorgekaute Berichte als gegeben hin sondern hinterfrage sie auch, rechne selber nach (wie bei dem Beispiel mit dem Solarthermiekraftwerk) und bilde mir daraus meine eigene Meinung. Zumindest weiss ich also auf bestimmten Gebieten wovon ich rede - lasse mich aber auch gern eines besseren belehren. Meine Meinung zu AKWs ist bei weitem nicht mehr so wie sie früher einmal war - das hat aber nichts mit dem Unfall jetzt zu tun. Nur bin ich eben nicht so naiv und weiss das wir nicht von heute auf morgen mal eben die AKWs abschalten können.

Du kannst mir glauben das ich in den letzten Jahren unzählige Diskussionen oder Fachvorträge gehört, entsprechende Fachliteratur gelesen oder Kongresse besucht habe welche diese Problematik als Thema hatten. Ich war außerdem bei Aussprachen mit gewissen Umweltschutzorganisationen oder Bürgerinitiativen dabei und war Zeuge der Polemik bei diesen Diskussionen. Da kann man mehrere unabhängige Gutachten mit ähnlichen Ergebnissen vorlegen und es wird dennoch behauptet das sei alles gekauft. Man kann Kompromisse machen wie man will - es geht nie weit genug und man kommt nie auch nur einen Schritt entgegen. Da wird sich einmal eine Meinung gebildet und an der hält man fest - komme was wolle.
Ich will nicht alle über einen Kamm scheren - es gibt auch unter denen Leute die wissen wovon sie sprechen und wo sachliche Gespräche möglich sind. Diese finden dann meist im kleinen Kreis nach der Diskussionsrunde statt. Aber im großen und ganzen sind solche Aussprachen ein Kampf gegen Windmühlen. Und das gleiche Gefühl hab ich hier bei dir auch. Und da eigentlich alles - mehrfach - gesagt wurde und mir meine Zeit zu kostbar ist klinke ich mich an der Stelle aus.
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

@elfant:

Deine Frage hätte ich fast übersehen: Nein, ich hab kein Zugang zum ITER. Und auch beim Wendelstein kann ich nicht mal eben so ein und ausgehen. Aber als E-Techniker nehme ich regelmäßig in kleinen Gruppen an Fachexkursionen teil und bekomme dadurch Zugang zu Anlagen wo man sonst nicht so ohne weiteres hineinkommt. Die Kontakte werden zum Teil über die alte UNI oder z.B. dem VDE (bin dort Mitglied und hab auch mal die Regionalgruppe vertreten) hergestellt. War z.B. schon in unzähligen Umspannwerken, der großen Hochspannungs-Gleichstromübertragung, aktiven sowie inaktiven Kernkraftwerken (bei den Sicherheitskontrollen in dem aktiven kam man sich wie ein Schwerverbrecher vor), allen möglichen Kohlekraftwerken, hab Kühltürme von innen bestaunt, bin durch Talsperren gelaufen, auf ein 100m Windrad geklettert (etwas was ich wohl nie wieder machen werde), mit dem Transrapid gefahren, hab Versuchsanlagen besichtigt oder mir den Teilchenbeschleuniger angeschaut (auf das schwarze Loch warte ich noch immer ;) ). Man kommt eben rum und sieht auf die Art so Einiges.

Besonders interessant war dabei vor allem das inaktive AKW. Das wurde zwar fertiggestellt, ging aber nie in Betrieb. Es hat also nie Strahlung gesehen und man kann dadurch jeden Winkel erkunden - inklusive dem Reaktorkern in den ich auch hineingeklettert bin (war so ein schmales Mannloch durch mehrere Meter Stahl).

Begonnen wurde mit dem Bau in der 70ern und die Bauweise im Inneren war schon haarsträubend. Ganz nach dem Motto: Wer zuerst kommt malt zuerst. Genau so sah das aus. Da mussten Rohre von A nach B verlegt werden also hat man das so gemacht wie es am besten gepasst hatte - scheinbar ohne an den nächsten Schritt zu denken. Bei den nächsten Arbeiten mussste man dann eben um die Rohre herumbauen und somit hatte man es von Schritt zu Schritt schwieriger. Das war am Ende ein einziges wirrwarr an Rohren und Leitungen über die man teils klettern musste.

Weshalb ich das aber erzähle ist der Punkt das es sich um einen alten Reaktor vom Typ WWER-440/213 handelt. Davon sind aktuell noch 16 Stück im Betrieb - in Tschechien, Ungarn, Russland und der Slowakei. Der in Tschechien befindet sich z.B. nur rund 40km Luftlinie von Österreich entfernt (sicher eines der AKWs die auch Österreich mit Strom beliefern). Und es kommt noch besser. Dieses AKW in Deutschland dient als Ersatzteillager für die baugleichen Reaktoren. Eine einmalige Gelegenheit an Neuteile zu gleangen die sonst nicht mehr hergestellt werden. Wenn dort etwas ausgetauscht werden muss kommen die dorthin, bauen es aus und nehmen es mit. Das zeigt sehr schön wie man im eigenen Land alles unternehmen kann um auf saubere Energieerzeugung zu setzen aber der Sicherheitsgewinn dennoch nahezu Null ist wenn der Trend international nicht fortgesetzt wird. Da wär mir fast ein moderner AKW Neubau im eigenen Land lieber als z.B. dann bei Engpässen Strom aus solchen Reaktoren über der Grenze zu importieren und deren Betrieb zu fördern.

Hier mal ein paar Fotos die ich in dem besagten AKW gemacht habe. Leider war meine Kamera damals noch nciht die beste aber ich wollte eh mal mit der Familie einen Ausflug dorthin machen. Dann gelingen mir sicher bessere Aufnahmen. War auf jeden Fall gespenstisch da drin.
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Im Zweifelsfall bei einer Havarie der gelben, fluoreszierenden Linie folgen - bleibt zu klären was in dem Fall mehr leuchtet...
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Da sitzen sonst die Brennstäbe:
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Das Mannloch zum Reaktorkern
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Gruppenbild mit den Regelstäben direkt im Reaktorkern
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Bei der Kammer fehlt leider ein Mensch im Bild als Größenvergleich um die Dimensionen zu erahnen
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countjabberwock
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Wie ich im Ticker las ist jetzt endlich ein Diesel Generator zur Wasserkühlung in Betrieb. Endlich mal gute Nachrichten die etwas Hoffnung für die Menschen dort aufkommen lassen.
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Simon
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Simon »

Die Frage ist, wie gut das Kühlsystem noch funktioniert, nach Erdbeben, Explosionen, anzunehmender Kernschmelze und Wasserbeschuss. Hoffentlich ausreichend. Die Zustände dort vor Ort können wirklich nur unvorstellbar sein, wie kann es sonst sein, dass alles so lange dauert? Wobei mich gerade wundert, ein bisschen erleichtert, dass sich die Strahlung immer noch nur relativ leicht weiter erhöht, wenn man mal von zwischenzeitlichen Spitzen absieht. Ich hätte gedacht, dass das böse Ende mit einem Schlag kommen würde (bereits gekommen wäre).
Da wär mir fast ein moderner AKW Neubau im eigenen Land lieber
Sehe ich auch so, auch wenn ich komplett gegen Kernenergie bin und man das unter den strikten Gegnern, zu denen ich mich eigentlich zähle, nie sagen dürfte. ;) Wenn man eh weiss, dass noch eine gewisse Menge Uran verbraucht wird, kann man diese doch auch in einem Kraftwerk verwerken, das nach Möglichkeit aktueller Technologie am sichersten und effizientesten ist. Aber das ist eh nur ein theoretisches Gedankenspiel, da es sich wohl kaum lohnen würde. Besser das Geld in erneuerbare Energien stecken. :)
Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

countjabberwock hat geschrieben:Genau den Eindruck hatte ich aber teilweise, ja.
Dann solltest du vielleicht besser lesen. :roll: Tja, solche Polemik ist schon praktisch, oder?
countjabberwock hat geschrieben:Es ging nicht darum wie Australien seinen Strom in ein paar Jahrzehnten erzeugt wenn ihre Bodenschätze erschöpft sind sondern es ging in deinem eigenen ursprünglichen Post darum das sie aktuell keine AKWs besitzen. Und das liegt nun einmal an den Kohlevorkommen. [...] Das macht sie nicht automatisch zu einer umweltbewussten Nation welche als Vorzeigeobjekt dient das es auch ohne AKWs geht.
Hat das hier irgendjemand behauptet? Ich jedenfalls nicht. Gehe da also in diesem Punkt mit deinen Aussagen konform. Aber wie ich schon sagte: Du schießt dich da zu sehr auf die Atomenergie ein. Wenn es um eine nachhaltige Energieversorgung geht, die ohne großartigen CO2-Ausstoß ausreichend Strom liefert, kommen wir um regenerative Energien nicht herum. Was meinst du was los wäre, wenn jedes Kohlekraftwerk durch Atomkraftwerke ersetzt werden müsste, alle Haushalte nur noch mit Strom heizen würden, und alle Autos an der Steckdose aufgeladen werden müssten? Und das auf der ganzen Welt!
Das Uran wäre innerhalb kürzester Zeit aufgebraucht, wir hätten Unmengen an Atommüll, und wahrscheinlich auch ein paar Kraftwerksexplosionen mehr.
countjabberwock hat geschrieben:Zuverlässig = ununterbrochen, nicht stochastisch, planbar - eben Grundlast
Auch das hab ich mehrfach versucht zu erklären.
Ja, ich weiß, du bist ein ganz schlauer. Wenn das Kraftwerk aber dann tatsächlich in die Luft fliegt, dann nützen die ganzen "Unwahrscheinlichkeiten", die man sich vorher ausgerechnet hat, auch nichts mehr. Dann wird aus dem "unwahrscheinlich" ein "es ist passiert".

Also, was nützt das alles den Japanern jetzt noch? Das Land hatte schon vorher extreme Schulden, weil sie unbedingt beim Wettrennen um den Weltmarkt mithalten wollten. Jetzt steht das ganze Land vor einem gewaltigen Scherbenhaufen.
countjabberwock hat geschrieben:Unverhältnismäßig liegt im Auge des Betrachters. [...] Oder die Aktionen der Greenpeace Regionalgruppe gegen das Hotel welches Ökostrom bezieht. Manchen Leuten ist nicht zu helfen.
Nun, aber vielleicht solltest du davon absehen alle Leute immer über einen Kamm zu scheren. Bekloppte gibts überall. Du darfst aber dabei nicht den Blick für die Leute verlieren, die auf vernünftige und effektive Art und Weise die Umwelt schützen wollen. Aber du weißt ja selber was es da manchmal für Halunken gibt, die ohne Rücksicht auf Verluste überall ihren Dreck abladen. Da neigen die Leute von Greenpeace wohl hin und wieder etwas zur Übertreibung, was ich ihnen aber nicht verdenken kann. Ich bin froh dass es sie gibt, sie machen auf viele Dinge aufmerksam.
Ist so ein bisschen wie bei Alice Schwarzer: Neigt oft auch zur Übertreibung, aber damals war das auch irgendwie nötig.
countjabberwock hat geschrieben:Da kann man mehrere unabhängige Gutachten mit ähnlichen Ergebnissen vorlegen und es wird dennoch behauptet das sei alles gekauft.
Das Vertrauen in derartige "Gutachten" ist halt erschüttert. Und wie ich schon sagte: Manche Politik ist eines Kompromisses nicht würdig. Es ist absurd, bei einem Super-GAU von Wahrscheinlichkeiten zu reden. Das ist das alles einfach nicht wert. Wenn ein Atomkraftwerk nicht 100%ig sicher ist (und das ist eben nun mal keines), dann darf man es in meinen Augen auf keinen Fall in Betrieb nehmen. Da mache ich keine Kompromisse, und einige andere sehen das wohl genau so. Da kannst du noch so viele Gutachten vorlegen.
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

@Simon: Natürlich werden hier keine neuen AKWs gebaut. Aber nur mal ein Gedankenexperiment...

Man kann sagen das der Bau eines modernen AKWs rund 10 Jahren beträgt. Hätte man anstatt der Laufzeitverlängerung für die alten Reaktoren aus den 70ern dagegen einen modernen Neubau als Brücke für den Umstieg auf regenerative Energien beschlossen so könnten diese neuen AKWs in den nächsten 1-2 Jahren in Betrieb gehen. Diese wären dann nicht nur mit der neusten Sicherheitstechnik ausgestattet sondern man hätte auch Szenarien berücksichtigen können an die man früher nie gedacht hätte - Stichwort 11.September 2001. Und ein moderner Reaktor wie z.B. der der in Finnland demnächst ans Netz geht könnte mit einem Schlag mehrere alte Reaktoren ersetzen. Drei neue AKWs mit jeweils 4 Blöcken würden genügen um alle AKWs die wir aktuell am Netz haben zu ersetzen. Diese Reduzierung der Blöcke in Kombination mit der neusten Technologie würde schlagartig einen deutlichen Sicherheitsgewinn bringen. Der Zug ist aber leider abgefahren. Jetzt geht es nur darum: die alten Blöcke am Netz lassen und ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen oder aber übereilt abschlaten ohne eine echte Alternative zu haben...und im Bedarfsfall am Ende Strom aus dem Ausland importieren (der dann wiederum wohl auch aus AKWs stammt).

Natürlich hätten die neu gebauten AKWs auch erst einmal eine gewisse Laufzeit - setzen wir mal 40 Jahre an. Aber das ist auch die Zeit die benötigt wird bevor wir wirklich komplett auf enereuerbare Energien umsetzen können. Das hier bereits angesprochenen Solarthermieprojekt in der Wüste ist wirklich realisierbar und hat die Besonderheit das es auch für die Grundlastversorgung geeignet ist. Etwas was mit Windkraft oder Photovoltaik nicht möglich ist. Allerdings sagt die Studie auch das dieses Kraftwerk in der Wüste frühestens 2020 in Betrieb gehen könnte und nach dem weiteren Ausbau erst 2050 soviel Energie liefert wie bisher aus den AKWs stammt. Aber ab diesem Zeitraum würde es - zumindest in Deutschland - die Kernkraft komplett ersetzen. Und genau zu der Zeit wär die Laufzeit der neu errichteten AKWs eh zu Ende. Ein weiterer Vorteil wäre das dieses Projekt nicht nur den (bezahlbaren) Strom für Deutschland sondern auch für Europa erzeugen würde. Somit würden auch die Nachbarländer von den AKWs wegkommen. Denn wie bereits erwähnt macht es keinen Sinn wenn wir aussteigen aber kurz hinter der Grenze noch alte Reaktoren stehen welche noch gut 20 Jahre in Betrieb sind.

Jedenfalls wär dies ein echter Brückenschlag. Wir hätten sofort mehr Sicherheit gehabt, dennoch keine Versorungsprobleme und in absehbarer Zeit könnte der Umstieg von Kernkraft auf erneuerbarer Energien erfolgen. Vor allem wär das kein Schnellschuss gewesen und ein realistisches Projekt. Aber wie gesagt, der Zug ist abgefahren. Natürlich können wir dennoch dieses Solarthermie Projekt angehen - ich wär dafür - aber die Frage ist woher unser Strom (und vor allem die Grundlast) kommt wenn wir einfach so von heute auf morgen alle AKWs abschalten, auf 25% unserer Energieversorung verzichten ohne aktuell eine richtige Alternative zu haben. Wie bereits erwähnt könnte man zumindest das Grundlast und Speicherproblem über Stauseen beheben aber da müsste sich einiges an der Gesetzeslage ändern bevor es zu einem Talsperren Neubau kommt. Ich hab auch andere Speicher Studien gesehen. Zum Beispiel Elektroautos deren Batterien als Speicher dienen - klappt aber nur wenn ein Großteil der Bevölkerung ein Elektromobil besitzt. Davon sind wir noch weit entfernt. Oder intelligente Stromnetze und Verbraucher. Da sollten dann z.B. in der Nacht wenn Windkraftanlagen vielleicht Strom liefern der aber um die Zeit nicht gebraucht wird die Waschmaschinen, Geschirrspüler und ähnliche Verbraucher automatisch anspringen. Die Umsetzung stelle ich mir interessant vor. :D Vor allem aber müssen wir mal wegkommen von Genehmigungsverfahren die sich über fast ein Jahrzehnt hinwegziehen (z.B. bis zu 8 Jahre bei einer Freileitung). Sonst kommen wir nie aus der Hose.
Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

countjabberwock hat geschrieben:Sonst kommen wir nie aus der Hose.
Genau das ist das Problem! =D> Daher darfst du es auch nicht missverstehen, wenn ich oder andere gegen die Atomkraft wettern. Also ich persönlich war schon immer gegen die Atomkraft. Hätte man den ganzen Forschungs- und Geldaufwand direkt von Anfang an in regenerative Energien hineingesteckt, dann wären wir jetzt schon viel weiter. Aber nein, man hat anfangs nur deshalb z.B. Windanlagen gebaut, um der ganzen Welt zu zeigen dass sie nicht funktionieren bzw. nicht genügend Strom liefern.
Und dieses Dilemma, in welches uns die Atomkraft und ihre politische Lobby hineingedrückt hat, mitsamt der momentanen Abhängigkeiten, will ich mir nicht aufbürden lassen. Die sollen das, was sie verbrockt haben, mal schön selber auslöffeln... und nicht einfach ihre Müllfässer in irgendein Salzwerk poltern lassen.
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Sternchen
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Sternchen »

Countjabberwock:
Jetzt ist langsam der Punkt erreicht wo ich auf deine Hetze nicht mehr reagieren werde,jedes Land das nein zu Atom-kraftwerken sagt,befürworte ich,und nicht nur mein eigenes Land was ich Ja laut dir scheinheilig in den Himmel loben soll. Wenn andere Länder umdenken gelernt haben wie zb Australien schafft das der Rest auch und lieber würde ich Ökostrom verwenden und zahle mehr anstatt den aus einem Atom-Kraftwerk und glücklicherweise denken so genug Leute in meinen Land, und genau das scheint dir zuwieder zu sein und bitte verfass mal Beiträge in einer überschaubaren Länge.
Bin gespannt ob die Lage nun wirklich unter Kontrolle ist, oder lediglich eine Meldung um das Volk und den Rest der Welt zu beruhigen.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von countjabberwock »

Ich werde künftig auch die Leerzeichen weglassen.Dann sind meine Texte zumindest etwas kürzer.Ob das hilft sie zu begreifen kann ich leider nicht garantieren.
Beowulf

Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von Beowulf »

Spiel mal nicht die beleidigte Leberwurst! ;) Anstatt deine Argumente mit konsequent langen Texten durchpeitschen zu wollen, könntest du einfach mal klipp und klar sagen: Wie würdest du in Zukunft mit der Energiepolitik verfahren?
stundenglas
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von stundenglas »

@countjabberwock
Ich sehe das mit dem Reaktorneubau ähnlich. Auch das mit dem permanenten demonstrieren gegen irgendwelche Lösungen. Das Problem ist das es bisher wenig Verständnis oder einen entsprechenden Einblick in die zusammenhängende Problematik gab. Ich hoffe das sich dies eben durch das Internet bessert auf beiden Seiten bessert. Ich werfe es allerdings niemandem direkt vor. Denn es ist schon ein großer Fortschritt das man diskutiert und das sich Menschen eine Meinung bilden. Bei diesem Beispiel der Trassen für den Windpark ist mir das erst aufgefallen wie verrückt das ganze ist.

Ich wollte eigentlich noch ein Youtube-Video suchen zur Problematik in Frankreich das dort die Sicherheit der Atom-Kraftwerke zur Zeit ge-out-sourced wird. Quasi sub-sub-sub Unternehmen übernehmen die Verantwortung für einzelne Teilbereiche und das landet dann wenn es nicht anders geht bei unqualifiziertem Personal. Kennst du diese Dokumentation vielleicht? Ich werde mal schauen ob ich die wieder finde.

(Notiz an mich: Neue Festplatten bestellen.)
Beowulf hat geschrieben: Du schießt dich da zu sehr auf die Atomenergie ein. Wenn es um eine nachhaltige Energieversorgung geht, die ohne großartigen CO2-Ausstoß ausreichend Strom liefert, kommen wir um regenerative Energien nicht herum.
Das ist richtig und auch wichtig, allerdings ist es wenn man sich aktuelle Zahlen anschaut (energiebedarf, energieerzeugung, bisherige Produktion an Ökostrom usw.) nur logisch das es nicht von heute auf morgen geht. Und von einem Deserttec sind wir noch weit entfernt. Zudem bin ich sehr skeptisch was dessen Umsetzung angeht, man beachte z.B. die aktuelle Krise in Libyen. Auch ist fraglich ob die Menschen dort ein Interesse daran haben. Bisherige Solar Lösungen brauchen übrigens sehr viel Wasser. Trotzdem darf man diese Projekte deswegen nicht aufgeben. Ich bin übrigens überrascht von den Projekten in Amerika! Diese setzen zwar noch sehr viel Atomstrom und CO2-Verschmutzer ein, aber sie haben auf dem Regenerativen Energiemarkt einen großen Sprung geschafft. Und uns in Bereichen Windenergie z.B. überholt.
Ja, ich weiß, du bist ein ganz schlauer. Wenn das Kraftwerk aber dann tatsächlich in die Luft fliegt, dann nützen die ganzen "Unwahrscheinlichkeiten", die man sich vorher ausgerechnet hat, auch nichts mehr. Dann wird aus dem "unwahrscheinlich" ein "es ist passiert".
Das ist genauso eine Argumentation die mich bei dieser Radiodiskussion mit den Atomkraftgegnern aufgeregt hat. Wenn man von Wahrscheinlichkeiten spricht ist genau das der Fall. Und nur weil die Meisten Unfälle im Haushalt passieren läuft hier trotzdem niemand den ganzen Tag in Schutzkleidung herum oder mit Handschuhen oder einem Bauhelm.

Ich werfe gerne Kraftwerksbetreibern Nachlässigkeiten usw. vor. Aber man muss auch sachlich bleiben. In einem Flugzeug funktioniert es mit der Redundanz der Systeme doch auch! Warum also nicht bei Atomkraftwerken? Und ja die Erde kann jederzeit von einem Asteroiden getroffen und vernichtet werden oder ein Explosion wie bei der Tunguska könnte ein AKW treffen. Was hilft sind genauere Daten zur vorbeuge und das man vielleicht einen Bunker errichtet in dem die Brennstäbe versenkt und gekühlt werden sollte ein Solcher Vorfall bevorstehen.

Viel mehr sorgen als vor einem Atomgau in Deutschland habe ich vor einer (nicht mehr zurücknehmbaren) genetischen Verunreinigung oder permanenten Belastung der Tier+Pflanzenwelt. Es gibt genug schwerwiegendere Bereiche. Das hier niemand ein Tsunami-Frühwarnsystem für die Nord-Ostsee fordert finde ich viel verwunderlicher.
Nun, aber vielleicht solltest du davon absehen alle Leute immer über einen Kamm zu scheren. Bekloppte gibts überall. Du darfst aber dabei nicht den Blick für die Leute verlieren, die auf vernünftige und effektive Art und Weise die Umwelt schützen wollen.
*Zustimme*
Es ist absurd, bei einem Super-GAU von Wahrscheinlichkeiten zu reden. Das ist das alles einfach nicht wert. Wenn ein Atomkraftwerk nicht 100%ig sicher ist (und das ist eben nun mal keines), dann darf man es in meinen Augen auf keinen Fall in Betrieb nehmen. Da mache ich keine Kompromisse, und einige andere sehen das wohl genau so. Da kannst du noch so viele Gutachten vorlegen.
Es gibt nichts was 100% sicher ist. Und es gibt immer Risiken die man nicht berücksichtigt. In Österreich(?) ist z.B. mal ein Hang von einem Stausee abgerutscht und in den Stausee hinein. Der Staudamm hat überlebt allerdings ist so viel Wasser über die Staumauer "geschwappt" das es einem Bruch gleich kam und dabei sind auch ganze Dörfer/Städte von einer Schlamm/Wasser Lawine zerstört wurden.

Wer weiß ob Windräder das Klima nicht auch beeinflussen weil sie die Luftströme bremsen, welche Entstehen um Temperaturen auszugleichen? Wichtig ist das man angemessen und Aufgrund von sachdienlichen Hinweisen handelt.

Man darf aber auch nicht einknicken oder aufgeben oder sich von den großen Problemen Überwältigen lassen.
stundenglas
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Re: Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan

Beitrag von stundenglas »

Sternchen hat geschrieben: Jetzt ist langsam der Punkt erreicht wo ich auf deine Hetze nicht mehr reagieren werde,jedes Land das nein zu Atom-kraftwerken sagt,befürworte ich,und nicht nur mein eigenes Land was ich Ja laut dir scheinheilig in den Himmel loben soll.
Glaube nicht das countjabberwock es so verbittert und kalt meinte wie er es geschrieben hat. Er ist halt sehr sachlich und genau. Im Grunde wollen wir hier alle Atomstrom haben. Das Problem mit der Grundlast an Energie ist da und countjabberworck hat da einfach Recht. Österreich ist trotzdem sehr gut vertreten auch das es keine Atomkraftwerke einsetzt und ich denke das dies neben den Gegebenheiten auch einer gewissen Bewusstsein in der Bevölkerung zu verdanken ist. Diese Bewustseinswandel wünsche ich mir auch manchmal in Deutschland. Doch hier gibt es scheinbar sehr viele Lager oder Menschen die sich Ökostrom einfach nicht leisten können oder und das werfe ich niemandem vor, viele Menschen die sich kein Gedanken darüber gemacht haben und Energie einfach als Selbstverständlich hinnehmen.
Wenn andere Länder umdenken gelernt haben wie zb Australien
Bei Australien ist das aber eben nicht der Fall die machen sich (noch) zu wenig Gedanken, auch was das CO2-Problem betrifft. Ich wünsche mir ohne das das jetzt böse Klingt das jemand beweisen kann das La Nina stärker wurde und die Intervalle kürzer werden wegen dem CO2-Problem. Und das die Australier aus diesem Grund mehr z.B. Solarthermie-Anlagen bauen. Aber genau das ist ja im Moment nicht der Fall :/
schafft das der Rest auch und lieber würde ich Ökostrom verwenden und zahle mehr anstatt den aus einem Atom-Kraftwerk und glücklicherweise denken so genug Leute in meinen Land, und genau das scheint dir zuwieder zu sein und bitte verfass mal Beiträge in einer überschaubaren Länge.
Für cjw und auch ganz allgemein ist das ein Technisches Problem welches noch nicht gelöst ist. Das wollte er damit Sagen. Ihm ist gar nicht zuwieder das jemand Ökostrom benutzt und ja ich hab den mittlerweile auch, auch wenn er mich noch ein kleines Vermögen kostet. Trotdem finde ich das diese AKW-Diskussion in unserem Land gerade ziemelich Verrückt ist. Beklage mich aber nicht weil es einen kleinen Positiven Effekt hat. (1. Bewegung in den Markt. 2. Gelder für Pumpenkraftwerke usw, 3. Hoffentlich werden die Stromnetze dann saniert. 4. Ein paar AKWs werden abgeschaltet die wohl veraltet sind.)
Bin gespannt ob die Lage nun wirklich unter Kontrolle ist, oder lediglich eine Meldung um das Volk und den Rest der Welt zu beruhigen.
"Kontrolle" das ist immer schwer zu beschreiben. Ich hoffe das es nachher ein Zustand ist der weniger schlimm ist als Tschernobyl aber man damit Leben kann. Also ich hoffe auf das blaue Auge!

Allgemein und Nebenbei:
Ich halte es für falsch überhaupt noch Kohlekraftwerke zu bauen, statt moderne AKWs. Aber diese AKWs als auch die Technische Entwicklung oder die Bemühungen der Entsorgung und Co lagen die letzten 20 Jahre Brach. Das ist ein Unding! Ich würde mir Staatliche AKWs wünschen als auch staatliche Forschung. :/ Die Kosten für beides scheinen ja sowieso die Steuerzahler zu übernehmen. Halt nur die Gewinne nicht. Dagegen muss etwas getan werden.
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