Gemini Rue - Neues Adventure von Wadjet Eye Games

[Kradath]

Blade Runner basiert doch vollkommen auf der technischen Thematik der Androiden. Dir kann dort nur jemand in den Erinnerungen rumspuken, wenn du selbst Androide bist, was eben kaum festzustellen ist und auch nur durch stundenlange Voight-Kampff-Tests (ich liebe dieses Wort, weswegen ichs einfach sagen musste ) rausgefunden werden kann.

Ich kann ja falsch liegen, aber es wurde zumindest nie erwähnt, dass in Gemini Rue jeder irgendwas technisches ala Matrix im Schädel hat, deswegen ging ich einfach von aus, dass man in dem Universum eben rausfand, wie man an der menschlichen Biologie rumfuscht um sowas zu tun, deswegen eben Biopunk. Dieses ist ja eben auch wie du sagst nen Folgesetting des Cyberpunk und die beiden haben vieles gemein, der große Unterschied beider Dystopien ist eben, dass Cyberpunk wie der name schon sagt auf Cybertechnik basiert, Biopunk praktisch chronologisch die Vorstufe darstellt und eher den vorhandenen menschlichen Körper manipuliert oder genetisch abändert.

Wenn man sich anschaut was bei uns derzeit für DNS Themen durch die Nachrichten schwirren könnte man sich ja fast vorstellen, dass Gemini Rue nichtmehr weit entfernt ist.

Es ist ja keine Schande ein Biopunk Setting zu sein, im Gegenteil. Und natürlich kanns jeder zuordnen wie man möchte, für mich spricht einfach mehr für Bio statt Cyber.

Es reicht auch aus, wenn mit Deinem Gehirn, Deinen Erinnerungen gespielt wird und das von einer mächtigen Organisation/Gruppe/Untenehmen/Staat. Cyberpunk ist auch immer eine düstere, dreckige Dystopie. Ist in Gemini Rue auch gegeben. Cyberpunk ist der film Noir des Scifi.

Die Punkte der Dystopie und der post-modernen Super-Corps alle sind ja part des Punk-Begriffs in beiden Settings, der gesellschaftlich drastische Wandel.

Edit: Beim erneuten durchspielen fielen mir auch ein paar kleinere Parallelen zu Minority Report von PKD auf.

[realchris]

Bei Bladerunner, DEM FILM, der den Cyberpunk filmisch eingeläutet hat, sind das keine Androiden, wie im Buch, sondern genetisch konstruierte Lebewesen, genannt Replikanten, mit biologisch implantierten Erinnerungen. Also reine Genprodukte. Keine Roboter oder Cyborgs. Das Buch, wo es Androiden sind, stammt aus den 60er Jahren. Cyberpunk, das Genre, wurde aber erst mit Neuromancer (Buch) und Bladerunner (Kino) gestartet.

Als Cyberpunk im engeren Sinne können zunächst nur Filme und Romane aus den Jahren um 1980 bis circa 1994 bezeichnet werden, da der Begriff später wesentlich erweitert wurde. Die ersten Werke, für die der Begriff Cyberpunk verwendet wurde, sind wohl der Film Blade Runner (1982) von Ridley Scott und die Romane Neuromancer (1984) von William Gibson, Software (1982) von Rudy Rucker, allerdings gab es frühere Romane der Hauptautoren des Cyberpunk, zum Beispiel Transmaniacon (1979) von John Shirley sowie eine unüberschaubare Zahl an Kurzgeschichten. Auch der Manga Akira (1982), der Anime Bubblegum Crisis (1987), die Fernsehserie Max Headroom und die Hörspielreihe Der letzte Detektiv (beide 1984) können als frühe Beispiele gelten.

Wiki

Vorreiter:

In den 1960er Jahren nahm Philip K. Dick, der die Romanvorlage zu Blade Runner „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ lieferte, viele wichtige Themen des späteren Cyberpunks vorweg, obwohl er (schon aufgrund seines viel früheren Schaffens) kein Protagonist des Cyberpunk war. Wegweisend war auch John Brunner, insbesondere mit seinen Romanen Der Schockwellenreiter (1975) und Morgenwelt (1968). Thematische Vorfahren des Cyberpunks sind Daniel F. Galouye, speziell sein Roman Simulacron-3 (1964), und David R. Bunch mit Moderan (1972). Wichtige Einflüsse haben außerdem Harlan Ellison und Harry Harrison geliefert.

Wiki

[Kradath]

Welche durch extremen technologischen Fortschritt erstellt wurden, richtig.

Über die Literatur brauchste mir nix sagen, die hab ich alle gelesen.

[realchris]

Welche durch extremen technologischen Fortschritt erstellt wurden, richtig.

Über die Bücher brauchste mir nix sagen, die hab ich alle gelesen.

Es geht eben nicht um seine Bücher! Die sind noch kein Cyberpunk. Blade Runner der Film ist reine Genetik. Es sind genetisch manipulierte Klone. Mehr nicht. Der Film verfolgt einen ganz anderen Ansatz als das Buch.

[Kradath]

Ich rede von den Büchern die du erwähntest. PKD war kein Protagonist des Cyberpunks, weil er es nicht im Bewusstsein schrieb ein Werk des Cyberpunks zu schreiben. Wenn du ein wenig PKD gelesen hast wirst du auch wissen, dass du sowieso bei dem Autor nicht in Kategorien denken kannst.

Der Begriff Cyberpunk kam nunmal später und folglich konnten auch nur die Autoren Protagonisten des Cyberpunks sein die während dieser Zeit ihre Werke verfassten. PKD ist Vorreiter des Cyberpunks.

Replikanten sind biologisch, klar, aber eben nur möglich durch absoluten High tech. Ist ja nicht so als sinds nur Klone oder sowas, die werden zusammengebaut wie Maschinen.

[realchris]

Ich rede von den Büchern die du erwähntest. PKD war kein Protagonist des Cyberpunks, weil er es nicht im Bewusstsein schrieb ein Werk des Cyberpunks zu schreiben. Wenn du ein wenig PKD gelesen hast wirst du auch wissen, dass du sowieso bei dem Autor nicht in Kategorien denken kannst.

Der Begriff Cyberpunk kam nunmal später und folglich konnten auch nur die Autoren Protagonisten des Cyberpunks sein die während dieser Zeit ihre Werke verfassten. PKD ist Vorreiter des Cyberpunks.

Replikanten sind biologisch, klar, aber eben nur möglich durch absoluten High tech. Ist ja nicht so als sinds nur Klone oder sowas, die werden zusammengebaut wie Maschinen.

Nein, im Film werden sie nicht zusammengebaut. Das versuche ich Dir zu sagen. Sie werden genetisch konstruiert und dann wird das Wachstum gestartet. Cyberpunk ist eben nicht nur virtuelle Realität wie Matrix. In Max Headroom hast Du nichts dergleichen. Du hast ganz normale Menschen und einen virtuellen Moderator, ein Programm als Protagonisten. Trotzdem ist es Cyberpunk. Der Begriff von Cyberpunk, den Du hast, ist von Matrix geprägt, ist aber nur ein möglicher Bestandteil des Cyberpunk.

[Kradath]

Wieso gibts dann im Film den Asiaten der Augen herstellt?

Aber ist ja auch Woscht, in dem Thread hier geht's um Gemini Rue, falls du die Diskussion weiterführen möchtest können wir das gerne per PN machen.

Edit: Wer sich auch für die Thematik interessiert kann sich ja mal folgenden Link anschauen: http://en.wikipedia.org/wiki/Replicant# ... Machine.3F
Dort sind nen paar gute Punkte aufgelistet die mich glauben lassen, dass es technisch übers Klonen und Züchten hinaus geht. Man darf es wohl nicht auf die heutigen Möglichkeiten projizieren, ich stellte mir immer vor, dass die Replikanten wirklich hergestellt werden, mit kleiner Versionsnummer in Einzelteilen technisch produziert und zusammengebaut, aber eben so perfekt, dass sie kaum mehr von Menschen zu unterscheiden sind.

[realchris]

Wieso gibts dann im Film den Asiaten der Augen herstellt?

Aber ist ja auch Woscht, in dem Thread hier geht's um Gemini Rue, falls du die Diskussion weiterführen möchtest können wir das gerne per PN machen.

Der stellt keine Augen her, der expereimentiert dort mit einzelnen Gensequenzen, die Augen wachsen lassen. Er erstellt Entwürfe für Augen. (Das sagt er auch) Wie ein Replikant entsteht erfährst Du, wenn Du das Gespräch zwischen Roy und seinem Schöpfer genau verfolgst und in den Extras wird es ausdrücklich gesagt, dass Replikanten genetisch verbesserte Klone sind.

[Kradath]

Ich hab wirklich den Fehler gemacht und mit einem Ami diskutiert, der der Meinung ist, dass die Grafik und die Sprachausgabe das Spiel unspielbar machen.

[BENDET]

Tja, hättest Du den Fehler gemacht, mit einem Deutschen, der derselben Meinung ist, zu diskutieren, hättest Du sicher nicht solche Verständigungsprobleme gehabt. Sogesehen hast Du etwas für deinen umgangssprachlichen Englischkenntnisse getan.

[stephy]

Tja, Grafik-Faschos gibt's wohl auch in Amerika.

[BENDET]

Naja, ob die "Früher-War-Alles-Besser-Faschos" da besser sind?

[stephy]

Naja, ob die "Früher-War-Alles-Besser-Faschos" da besser sind?

Nein, sind sie nicht. Ich versteh sowieso nicht, wie man den Spielinhalt oft mit der Grafik gleichsetzen kann. Das ist irgendwie, als würde man den Inhalt eines Buches mit seinem Cover gleichsetzen...

[Frankie]

Also mir ist es egal, ob ein Spiel alt oder neu ist.
Es gibt auch gute neue Spiele, aber es muss nicht immer super 3-D Grafik sein.
Der Inhalt und die Story müssen passen.
Da ich immer mit meiner Frau zusammen Adventures spiele sollte es einigermaßen realistisch sein.
Also Comic mag sie nicht, aber wir haben auch schon ältere Spiele wie "The Beast within" und "The longest Journey" zusammen mit Begeisterung gespielt.

Dennoch ist mir aufgefallen dass in letzter Zeit öfter kurzweilige Spiele auf den Markt kommen, wo man bereits nach 2 Tagen durch ist oder wo man wie z.B. im Fall "Mozart" bereits nach wenigen Minuten die Lust verliert und das Spiel nie wieder startet...

[realchris]

Zumal die Grafik von Gemini Rue bestens ist. Das ist die beste Pixelgrafik seit The Dig.
Schönheit hat nichts mit aktuellen Techniken zu tun. Ich kann eine Grafik in Photoshop erstellen oder sie von Hand auf Papier malen. Pixelgrafik ist nur ein Stilmittel und bei Gemini Rue bewusst gewählt.

Andererseits finde ich die generelle Kritik an einem Grafikadventure richtig und der Vergleich mit dem Buch hinkt. Wenn ich mir ein Comic kaufe, wähle ich diese Literaturgattung, weil ich die Schönheit von Zeichnungen mit einer Geschichte in Bild und Wort erleben will. Wenn die Zeichnungen hässlich sind, erfüllt das Comic nicht seinen Zweck. Es sei denn das es um eine bestimmte Hässlichkeit geht, die so gewollt war und nicht aus mangelndem Können resultiert. Wenn ich ein Buch lese, geht es nur um den Text. Da ist mir das Medium fast egal, na ja, so lange es kein unangenehmes Zeitungspapier oder so ist. Wenn ich ein Textadventure Spiele, will ich keine Grafik geniessen. Dann will ich eine ganz bestimmte Form von Spielerlebnis. Spiele ich ein Grafikadventure. erwarte ich eine ansprechende Grafik, gepaart mit einer ansprechenden Story. Wenn die Grafik kacke ist, versaut es mir das Spielerlebnis. Denn im Unterschied zum Textadventure, dass meiner Fantasie alle Gestaltungsfreiheiten lässt, wird mit im Grafikadventure die Gestaltung vorgesetzt. Wenn ich also eine hässliche Grafik vor mir sehe oder eine Grafik, die mich abstößt, kann ich nicht einfach wegschauen. Ich muss mir diese abartige Version der Geschichte anschauen. Grafik ist also sehr wichtig. Beim Ton ist das nicht so schlimm, da ich ihn abschalten kann, ohne dabei das Spiel nicht mehr spielen zu können. Darüber hinaus habe ich die Erfahrung gemacht, dass fast immer, wenn die Grafik mir nicht zusagt, auch das Spiel kacke ist. Es mag sein, dass mir da mal was entgeht, doch spare ich sehr viel Geld für andere Medien. Wenn ich 10 x 30 Euro ausgebe und mich 10 mal ärgere und beim 11 mal ein optisch schlechtes Spiel mir gefällt, ist das eine Fehlinvestition, die ich in Bücher, Comics etc. stecken kann, die mir gefallen werden. Darüber hinaus werden solche Überraschungen auf den entsprechenden Seiten hervorgehoben, diskutiert und hoch bewertet, so dass ich dann immer noch zugreifen kann.