Die Frage nach dem Preis hat meiner Meinung aber auch nicht nur was mit Nutzen zu tun, sondern mit persönlicher Wertigkeit.
Viel zu oft wird finde ich rein auf die Quantität eingegangen, bei Adventures scheinen es die magischen 15 Stunden zu sein. Aber im Endeffekt ist die Quantität doch immer der Qualität unterlegen, oder sollte es sein.
Darauf baut doch auch das komplette Kickstarter System auf. Die oberen Tiers kauft sich doch nicht, weil wegen des materiellen oder digitalen Wertes, sondern wegen des ideellen Wertes.
Eine Diskussion in dieser Richtung wird zum Beispiel derzeit über Prison Architect geführt. Der Einstiegspreis sind saftige 30 Dollar für ein 2D Spiel, was noch in ner sehr frühen Alpha Phase ist. In der Steam Diskussion kommt ein Thread nach dem anderen der fordert, dass der Preis gesenkt werden müsse, weil das reiner Wucher oder Gier sei.
Die Entwickler haben aber gerade diesen Preis gewählt, weil sie erhofften, dass dies Käufer bringt, die sich zwei mal überlegen, ob sie den Titel kaufen und wenn sie es eben doch tun wirklich was übrig haben für das Projekt als solches, nicht nur für das Spiel oder den Alpha Zugang. Viele davon sind Fans von Klassikern wie Theme Hospital; das ist auch bei mir der Fall.
Ich hab anfangs gegrübelt, ob ich wirklich einsteigen soll oder nicht und hab es schlussendlich getan und bin froh, dass ich es tat. Anstatt die Masse mit einem niedrigen Preis zu locken wollen die Entwickler explizit eine Nische ansprechen um dadurch eben nicht ihre Ideale opfern zu müssen, dafür sind die Leute offensichtlich auch mehr als bereit mehr zu zahlen. Das Projekt ist höchst erfolgreich, trotz des hohen Einstiegspreises.
Ich hab für mich festgestellt, dass ich in den letzten Jahren meine Messlatte zu tief gesetzt hatte und etwas zu sehr auf Masse gesetzt habe, anstatt das gleiche Geld in eine Auswahl an Titeln zu stecken, die mir wirklich am Herz liegen. Hat vielleicht auch damit zu tun, dass vor Kickstarter das Angebot in der Richtung nicht grade berauschend war, da hat man Dragon Age Origins noch als cRPG-Nächstes genommen und wirklich Spaß mit gehabt, aber nun sind endlich wieder richtig cRPGs in Entwicklung und davon nicht gerade wenig.
Ich hab sicher seit Jahren nicht mehr so viel Geld in so eine kleine Auswahl Herzensprojekte gesteckt und fühl mich dabei richtig gut (hoffentlich bleibt das auch bei Release so

).
Camelot Unchained ist für mich auch genauso ein Beispiel, was explizit auf eine Nische anspielt und immer wieder beteuert die Ziele nicht zu verraten, nur um der Masse zu gefallen, dafür bin ich bereit zu zahlen.
Wer hätte sich vor ein paar Jahren erträumen lassen, dass endlich mal wieder ein MMO kommt, was seinen Fokus nicht auf WoW Mechaniken setzt, kein PVE Fokus, keine Itemisierung die durch Drops und Drops geschieht, keine Grind, keine Überlevelung, Housing und Crafting Fokus...ein Traum!
Ich glaube das einzige Traumprojekt, was mir jetzt noch fehlt ist ein echtes Battlefield.
Edit: Ich frage mich grad, was dies noch mit LA zu tun hat und ob/wie man diese Thematik nicht vielleicht ausgliedern oder umverfrachten sollte.
