Minsc hat geschrieben: Völlig enttäuschend fand ich Duddits, "es" ist Lichtjahre besser. und ich denke mal, das liegt nicht daran, dass man inzwischen älter geworden ist. Duddits ist einfallslos, öde, schlecht. Wie leider alles was ich zuletzt von ihm gelesen habe. schon schade, weil ich über viele Jahre King Fan war und ihn immer und immer wieder verteidigt habe.
Ich habe nun Murikami - Naokos Lächeln durch. Schöne Erzählung, hat mir gefallen.
Ich finde auch, dass "Es" ein wirklich sehr gutes Buch war, damals war "Stefan König" noch ein innovativer, extrem kreativer Autor. Heute gelingt es ihm nicht mehr, dieses Niveau zu erreichen. Das Buch war sein "goldener Wurf", ich habe die meisten seiner späteren Bücher gelesen und für mich hat er es nie wieder so perfekt hingekriegt. Immerhin war er aber ein paar Mal nah dran. Naja, ein wirklich gutes Buch und viele ganz schön gute ist schon mehr als die meisten Autoren hinbekommen.
King war ja immer schon Vielschreiber und Phantast und ich dachte manchmal schon, dass er sich sehr von Fans und Ghostwritern helfen lassen müsse, um seine komplexen Bücher in solcher Titelvielzahl auf den Markt werfen zu können. Ich habe auch nie verstanden, warum er sich so dabei hetzt, das hat und hatte er ab einem gewissen Punkt doch gar nicht mehr nötig. Vielleicht, weil er als Amerikaner im amerikanischen System meint, sich nur sicher fühlen zu können, wenn er sehr reich ist? Er ist so erfolgreich, dass er eigentlich an dieser Sicherheit ersticken müßte, vermutlich ist das auch so in kreativer Hinsicht.
Schade, dass S.K. sein internationaler Erfolg und seine unzähligen Fans nicht als Sicherheit genug waren, weiter so inspirierte Bücher zu schreiben wie "Es". Die Art, wie es geschrieben ist, war auf sehr originelle Weise unmittelbar, als bekäme man es direkt in seinen Kopf projieziert oder von einer wichtigen Person erzählt. Das fand ich in den 80ern sehr berührend, und finde das auch noch heute, nachdem ich dieses Buch wiederholt gelesen habe.
Ich habe sogar sein Buch (leider finde ich es grade nicht, um den korrekten Titel zu schreiben), bei dem er sich als Lehrer und Ratgeber an Schreibneulinge wendet. (Von dieser Tätigkeit hat er sogar mal gelebt) Dort beschreibt er viele Fehler, die er heute selbst dauernd begeht. Sein schlimmster Fehler ist allerdings der "Auto(r)vampirismus", in der letzten Zeit nur noch von sich selbst zu zehren.
Na egal, ich habe mich jedenfalls über Deinen Kommentar gefreut Minsc, es gibt wahrscheinlich jemand hier, der mit ähnlichen Empfindungen liest, wie ich.
Von Haruki Murakami habe ich übrigens "Mr. Aufziehvogel" und noch eins gelesen, dessen Namen mir momentan entfallen ist, aber dieser Autor ist nicht zu Unrecht so populär geworden, auch wenn er nicht absatz-orientiert schreibt bzw. eher eine schräge Schreibe bevorzugt. Der ist so schnell damit vielen Leuten ans Herz gewachsen, dass es mich gewundert hat, wieviele Leute doch querer denken müssen, als ich meine.
