Der Mecker-Thread

Hier könnt ihr nach Herzenslust plaudern.
Benutzeravatar
JoeX
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 6210
Registriert: 15.09.2009, 16:34
Wohnort: Asgaard

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von JoeX »

Möwe hat geschrieben:
JoeX hat geschrieben: Es gibt in Deutschland konfessionslose Feiertage, und da gabs keienn Aufschrei von den bösen Christen.
Klar, weil nicht gleichzeitig die christlichen Feiertage wegrationiert wurden.
Aber was kirchliche Feiertage in einem nichtkirchlichen Staat zu suchen haben ist nicht klar.

Ähhm, also den "Aufschrei" würde ich dann aber durchaus verstehen wenn dafür ein Feiertag gestrichen würde.
Und das wir christliche Feiertage haben ist nunmal geschichtlich bedingt, was ich auch nicht wirklich schlimm finde. Oder willst du alle streichen?
Video games ruined my life. Good thing i have two extra lives..........................
Benutzeravatar
Möwe
Rabenseele
Rabenseele
Beiträge: 15462
Registriert: 12.02.2006, 17:04

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von Möwe »

Klar, weg damit. Wer die feiern will, kann sie feiern.
Ansonsten kann man Dinge feiern, über die sich die Mehrheit der Menschen einigen können. Dinge, die mindestens nationale Bedeutung haben oder sogar darüber hinaus gehen. Wie die Menschenrechte, oder der gestrige Happy Earth Day. (Und jetzt komm mir nicht mit Muttertag! :wink: )
Feiertage sollten einen Sinn haben außer dass man an ihnen nicht arbeiten muss. Zum Beispiel an wesentliche Dinge erinnern. Oder die Menschen einen, am besten über nationale Grenzen hinaus. Diese religiöse Gedöns ist für mich alles Rückschritt in die vorsäkularen Zeiten. Wir sollten uns als Menschen sehen, die gemeinsame Ziele über Staaten und Religionen hinaus haben. Religionen einen nicht, sie trennen. Nomadenseeles Verhalten ist ein gutes Beispiel dafür.

Wir gründen uns auch auf das römische Reich und feiern nicht die Feiertage der alten Römer nach.
Irgendwann muss man als säkularisierter Staat auch mal die christliche Religion außen vor lassen. Sie ist kein wesentlicher Bestandteil mehr und wird gegenüber anderen Religionen bevorzugt. Das ist eine Ungleichmacherei.
Religion, jede Religion, ist Privatsachen und sollte auch so behandelt werden. Und zwar alle Religionen gleich.
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
Erich Kästner
realchris
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7616
Registriert: 29.08.2007, 19:13

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von realchris »

Streng genommen sind die christlichen Feiertage bei uns Erholungstage, sprich Urlaubstage an einem bestimmten festgesetzten Punkt. Wer an diesem Urlaubstag dem Heiland gedenken möchte, kann das tun. Es gibt aber auch jede Menge ungläubige und Christen, die an diesem Tag fairerweise auch frei haben, da wir den Gleichheitsgrundsatz haben. Sprich, Christen haben keine Extrawurst an freien Tagen verdient. Insofern ist es im Bezug auf die gesetzlichen Ruhezeiten klar, dass man an Sonn- und Feiertagen keinen Lärm außerhalb der Zimmerlautstärke machen darf. Das ist aber rein gesundheitlicher Natur.

Nur bei dem Tanzverbot, was an sich ja schon peinlich ist, darf man in der Öffentlichkeit nicht tanzen. Sprich, wenn ich mit meiner Freundin auf dem Marktplatz leise Walzer tanze, verstoße ich schon dagegen, selbst wenn es keine Geräusche macht. Mir wird also religiöses Verhalten aufgezwungen, so wie die Schleierpflicht in manchen arabischen Staaten. Sollte man nun meinen, dass man dann den Feiertag ganz abschaffen soll, okay.
Benutzeravatar
elfant
Zombiepirat
Zombiepirat
Beiträge: 10254
Registriert: 03.12.2010, 16:35
Wohnort: Sylt
Kontaktdaten:

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von elfant »

Nein Religionen trennen die Menschheit nicht, sondern die Menschheit trennt sich schon selber und begründet dieses mit Nebensächlichkeiten wie Religion (Ich halte ein Glaubenssystem nicht für notwendig, den Glauben an etwas hingegen schon). Der Wegfall des Einen begünstig also nur eine andere Form. Abgesehen davon gründet sich unsere Ethik auf den christlichen Werten (Der Vorläufer der Menschenrechte stammte von der katholischen Kirche)

Ich persönlich halte nichts davon an kulturellen nationalen Trauertagen wie dem Karfreitag oder dem Helden - gedenk - Tag Frohsinn zu verbreiten. Wenn jemand solche Tage so betreiben möchte, möge er das gerne tun, sollte aber bitte genauso meine Haltung dazu beachten.
Eine Religion kann also nicht eine reine Privatsache sein, da sie immer mit der Gesellschaft und somit zwangsläufig dem Staat in Konakt kommt. Ich mag zum Beispiel die französische Haltung dazu nicht (zum Beispiel keine religösen Symbole in der Schule), aber noch weniger schätze ich die deutsche Haltung Kreuze in den Klassenzimmer zu erlauben, aber Kopftücher als unerwünscht zu bezeichen.

Welche konfessionslose Feiertage sind bitte gemeint? Mir fällt gerade keiner außer dem Tag der Einheit ein.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
Benutzeravatar
JoeX
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 6210
Registriert: 15.09.2009, 16:34
Wohnort: Asgaard

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von JoeX »

Möwe hat geschrieben:Oder die Menschen einen, am besten über nationale Grenzen hinaus.
Das machen aber durchaus einige Feiertage, und dann gibts da doch noch diese Treffen von Christen ( weiss nich genau wie das heisst, sihet man aber manchmal in den Nachrichten ) wo auch viele Nationen dabei sind. Religion kann auch verbinden, und muss nicht nur trennen so wie du das sagst.
Und das sich hier ne bestimmte Userin etwas angegriffen fühlt ( kommt mir jedenfalls so vor ) kann ich nach einigen bestimmten Sprüchen sogar verstehen. Ich selber gehe nur mal als Tourist in ne Kirche und die Feiertage begehe ich wohl auch nicht so ganz richtig, aber ich muss doch nich immer wieder alles von denen schlecht machen.
Man kann doch einfach auf die Leute die das Praktizieren bischen Rücksicht nehmen.
Video games ruined my life. Good thing i have two extra lives..........................
realchris
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7616
Registriert: 29.08.2007, 19:13

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von realchris »

Der Vorläufer der Menschenrechte stammte von der katholischen Kirche
Das ist leider historischer Quatsch! Die Menschenrechte sind ein Kind der Aufklärung und ihrer Folgen. Eben genau die Abkehr von der Verbindung von Staat im Einfluss von Kirche haben sie erst möglich gemacht und ist vor allem Rousseau zu nennen.


Auch sehr klug und interessant: Artikel 10 "Niemand soll wegen seiner Anschauungen, selbst religiöser Art, belangt werden, solange deren Äußerung nicht die durch das Gesetz begründete öffentliche Ordnung stört."

Die Religion soll nicht die gesetzliche Ordnung stören! Sprich, jeder darf glauben und praktizieren, was er will, solange er nicht das Gesetz bricht. Die Religion ist dem Staat also untergeordnet und nicht umgekehrt. (26. August 1789)

Hier wurde das Menschenrecht geboren. Diese Regeln sind universal gültig, nach ihrem Selbstverständnis und das ist noch heute so.

Streng genommen verstößt das Tanzverbot sogar gegen die Verfassung, welche sich ganz klar an die Menschenwürde mittels Ewigkeitsklausel gebunden hat. Übrigens verstößt das Gesetz gegen Gotteslästerung gegen die Meinungsfreiheit. Jeder hat das Recht das zu tun, ohne bestraft zu werden. Ich nenne da Walter Moers, der sich wegen eines Comics rumärgern musste.


Der wichtigste Punkt der Menschenrechte ist die Freiheit. Das bedeutet auch, dass Religion privatsache ist. Jeder darf seinem Glauben nachgehen, hat aber nicht zu erwarten, dass andere ihr Verhalten danach ausrichten.
Benutzeravatar
stephy
Profi-Abenteurer
Profi-Abenteurer
Beiträge: 785
Registriert: 21.01.2011, 15:46
Wohnort: Nürtingen

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von stephy »

realchris hat geschrieben:
Der Vorläufer der Menschenrechte stammte von der katholischen Kirche
Das ist leider historischer Quatsch! Die Menschenrechte sind ein Kind der Aufklärung und ihrer Folgen. Eben genau die Abkehr von der Verbindung von Staat im Einfluss von Kirche haben sie erst möglich gemacht und ist vor allem Rousseau zu nennen.
Danke, daß Du das sagst, sonst hätte ich jetzt damit anfangen müssen. ;)
______________________________________
... die gleich tot in Ohnmacht fällt...
Nomadenseele

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von Nomadenseele »

JoeX hat geschrieben: Und das sich hier ne bestimmte Userin etwas angegriffen fühlt ( kommt mir jedenfalls so vor ) kann ich nach einigen bestimmten Sprüchen sogar verstehen.
Was mich extrem geärgert hat war, als irgendwer meinte (zu faul nachzusehen wer), alle gläubigen Christen wären falsche Fuffziger - und das alle noch toll fanden. Wenn ich die These aufstellen würde, dass alle (gläubigen) Juden falsche Fuffziger wären, was wäre hier dann wohl los? Da werden für mich unnötig Grenzen überschritten, sry.

Ich verstehe durchaus, wenn jemand die Trennung von Religion und Gesellschaft fordert, vor ein paar Jahren hätte ich mich Chris voll und ganz angeschlossen, aber was hier abgegeht, hat mich sogar eher in Richtung Religion gedrängt (wobei der Trend bei mir ohnehin dorthin ging).

Und ich finde es auch extrem unglaubwürdig, wenn einige Leute meinen Moralpredigten halten zu müssen, wie man andere Kulturen achten muss, abe rschon bei der eigenen versagen.
realchris
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7616
Registriert: 29.08.2007, 19:13

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von realchris »

Nur das das Thema da nicht um Christen, sondern CDU wählende Landbevölkerung im Speziellen im Bergischen Land ging. Du liest Dir die Sachen auch immer so zurecht wie Du sie brauchst um ein Problem zu formulieren über das Du Dich aufregen kannst. Also für jemanden der studiert und gerne liest eigentlich nicht gerade passend. Auch Deine Neigung Schwarz/Weiß Feindbilder aus den Texten zu formulieren, sprich, direkt mit einem Nazivergleich zu kommen ist schlicht,... mir fehlen die Worte. Vor allem machst Du das anscheinend ganz unbeschwert. Da Du auf meinen Beitrag aus einem anderen Thread so einhämmerst, mache ich das auch mal mit einem von Dir. (Ich habe die interessanten Stellen fett gedruckt)


Nein.

Die einzigen Richtschnüre für mich sind Anstand, Moral, Gottesfurcht und den Mut, schlechte Menschen wie ein Krebsgeschwür aus dem eigenen Dasein zu entfernen.

JoeX hat geschrieben:
Ist es denn anständig oder moralisch vertretbar wenn man aufgrund einer paar schlechten Erahrungen nen ganzes Volk veruteilt, oder alle Vegetarier/Veganer nicht mag.

Da kannst du ja mal drauf antworten Nomadenseele.


Ich muss nicht jeden mögen. Und drei negative Erlebnisse in drei verschiedenen Restaurants, in denen sich eine bestimmte Gruppe massiv daneben haben, reichen. Ausserdem hat bis jeder China-Reisende bestätigt, dass die dort widerwärtige Tischsitten haben, die mit uns nicht vereinbar sind.
Überhaupt nicht, ich habe mir das angesehen, mir ist jedes Mal übel geworden und China-Reisende haben bestätigt, dass sie mit ihren Tischsitten lieber unter sich und am besten in ihrem Land bleiben. Deswegen können es jenseits des Essens trotzdem nette, anständige und moralische Menschen sein.
Und für mich ist es unanständig, sich in fremden Ländern nicht anzupassen und anderen den Appeitt zu verderben. Dann sollen sie mit ihren fremden Sitten unter sich bleiben, wenn sie sich wie Schweine benehmen wollen. Meintwegen können sie in China mit bakterienverseuchtes Essen auf dem Boden sitzend zu sich nehmen, welches das halbe Land in den Händen - stört mich nicht im geringsten.

Ich muss mich in Deutschland nicht an chinesische Tischsitten gewöhnen,. Ich habe gelernt, dass man fremdes Essen nicht anpackt (steht überings in jeder SB-Bäckerei groß dran), den Teller nicht an die Lippen setzt, um sich das Essen reinzuschieben, nicht schmatzt, dass es durchs ganze Lokal dröhnt und mir erst einmal einen Tisch suche und nicht vollbekleidet von der Eingangstür zum Buffet stürme.
Tut mir leid , dass ich europäisch-kultiviert erzogen wurdé und mich in einer Umgebung bewege, in der sowas geschätzt wird; jeder hat bekanntlich einen Mangel und meine ist wohl, mich nicht zu benehmen wie ein Schwein.
Alles von hier: http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... ow#p411261
Zuletzt geändert von realchris am 24.04.2011, 01:24, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
elfant
Zombiepirat
Zombiepirat
Beiträge: 10254
Registriert: 03.12.2010, 16:35
Wohnort: Sylt
Kontaktdaten:

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von elfant »

stephy hat geschrieben:
realchris hat geschrieben:
Der Vorläufer der Menschenrechte stammte von der katholischen Kirche
Das ist leider historischer Quatsch! Die Menschenrechte sind ein Kind der Aufklärung und ihrer Folgen. Eben genau die Abkehr von der Verbindung von Staat im Einfluss von Kirche haben sie erst möglich gemacht und ist vor allem Rousseau zu nennen.
Danke, daß Du das sagst, sonst hätte ich jetzt damit anfangen müssen. ;)
Des wegen schrieb ich "Der Vorläufer der Menschenrechte" (dabei wäre die Vörläufer wohl korrekter gewesen wäre) und bezog mich nicht direkt auf die "modernen" Menschenrechte der Aufklärung.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
realchris
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7616
Registriert: 29.08.2007, 19:13

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von realchris »

elfant hat geschrieben: Des wegen schrieb ich "Der Vorläufer der Menschenrechte" (dabei wäre die Vörläufer wohl korrekter gewesen wäre) und bezog mich nicht direkt auf die "modernen" Menschenrechte der Aufklärung.

Das stimmt so auch nicht. Die 10 Gebote gab es schon vor dem Judentum. Nur die katholische Kirche, zu der ich einmal gehört habe, wird nicht müde das zu betonen. Die Vorläufer der Menschenrechte liegen in der Antike, in Athen, Rom usw. Mit den ersten Bürgerrechten. Das, was die 10 Gebote aussagen ist schlicht kein Recht, sondern eine Pflicht für Juden und Christen und dies geschieht auch nicht in Freiheit, sondern in göttlichem Zwang. Einzig aus dem Schöpfungsmythos und dem Vergleich des Menschen mit Gott bzw. das Abbild von ihm zu sein und demnach über der restlichen Schöpfung zu stehen, entsprechende Vorrechte zu haben meint man damit. Doch auch das kommt schon viel früher auf.

Doch die Menschenrechte haben sich die Menschen in einem Akt der Freiheit selbst gegeben und nicht durch irgendwelche Tafeln vom lieben Gott aufgezwungen bekommen. Der Mensch hat sich selbst geadelt, sich wechselseitig das Recht als Mensch qua Menschsein zugesprochen. Da hat der liebe Gott nichts zu suchen. Das ist eine Sache zwischen Dir und mir und allen anderen Menschen.
Benutzeravatar
Sepplhose
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 680
Registriert: 18.08.2009, 19:32

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von Sepplhose »

Mir gehen diese ganzen Pseudo-Christen echt auf den Sack.
Zum einen verbieten sie Spaß am Karfreitag und der Sonntag gehört Gott, andererseits zwingen sie in ihren diakonischen Einrichtungen die Mitarbeiter an eben solchen Tagen zu zehn und mehr Stunden Arbeit. Und zwar an allen Ostertagen, nur weil sie im Vorfeld an Mitarbeiter sparen. Pfui Kirche und Pfui Menschen die diese Doppelmoral Gutheißen kann ich da nur sagen.
Diese christliche Kirche hat aber zum Glück nicht wirklich was mit Gott und Glauben zu tun, sondern ist nur eine unsägliche Institution.
Benutzeravatar
JoeX
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 6210
Registriert: 15.09.2009, 16:34
Wohnort: Asgaard

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von JoeX »

realchris hat geschrieben:

Übrigens verstößt das Gesetz gegen Gotteslästerung gegen die Meinungsfreiheit. Jeder hat das Recht das zu tun, ohne bestraft zu werden. Ich nenne da Walter Moers, der sich wegen eines Comics rumärgern musste.
Eigentlich nicht, denn es heisst auch ---> Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

Wenn du komplette Meinungsfreiheit willst wie zb in den USA dann würden hier Linke und Rechte Gruppen auch ihren Müll verbreiten dürfen.



Am besten werden hier keine religösen und politischen Themen mehr angesprochen.......
In nem anderem Spieleforum ist das tatsächlich so das sowas gelöscht wird, und dadurch ist es dort auch "friedlicher" allerdings wurde dort auch sehr schnell beleidgt was hier ja nich so stark ist.
Video games ruined my life. Good thing i have two extra lives..........................
Benutzeravatar
elfant
Zombiepirat
Zombiepirat
Beiträge: 10254
Registriert: 03.12.2010, 16:35
Wohnort: Sylt
Kontaktdaten:

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von elfant »

Hmm wieso wird man nach einer dauerhaften Anmeldung raus geworfen?
realchris hat geschrieben: Das stimmt so auch nicht. Die 10 Gebote gab es schon vor dem Judentum. Nur die katholische Kirche, zu der ich einmal gehört habe, wird nicht müde das zu betonen. Die Vorläufer der Menschenrechte liegen in der Antike, in Athen, Rom usw. Mit den ersten Bürgerrechten. Das, was die 10 Gebote aussagen ist schlicht kein Recht, sondern eine Pflicht für Juden und Christen und dies geschieht auch nicht in Freiheit, sondern in göttlichem Zwang. Einzig aus dem Schöpfungsmythos und dem Vergleich des Menschen mit Gott bzw. das Abbild von ihm zu sein und demnach über der restlichen Schöpfung zu stehen, entsprechende Vorrechte zu haben meint man damit. Doch auch das kommt schon viel früher auf.
Doch die Menschenrechte haben sich die Menschen in einem Akt der Freiheit selbst gegeben und nicht durch irgendwelche Tafeln vom lieben Gott aufgezwungen bekommen. Der Mensch hat sich selbst geadelt, sich wechselseitig das Recht als Mensch qua Menschsein zugesprochen. Da hat der liebe Gott nichts zu suchen. Das ist eine Sache zwischen Dir und mir und allen anderen Menschen.
Eine Argumentation über die 10. Gebote und die Bürgerrechte der Antike verbieten sich von selbst, da beide nicht allgemeingültig sind, aber es gibt zu dieser Zeit schon die ersten Konzepte eines Naturrecht, welche als die ersten Prototypen des Menschenrechtes gelten können, aber auch sie werden göttlichen Prinzipen abgeleitet.
Wenn ich mit der Bibel selber argumentieren wollte, könnte ich eigentlich auch nur das Neue Testament verwenden, da sich auch hier die ersten Thesen wie zum Beispiel die Gleichheit aller Menschen findet. Früher und spätere Thesen beschränken jenes meines Wisssen immer und die katholische Kirche bildet dort keine Ausnahme.
Auch übernahm die Kirche die Aspekte des Naturrechts (ius divinum naturale) im gottgegeben Teil des Kirchenrechts (ius divinum).
Bei den Katholiken geht es dann weiter im 13. Jahrhundert mit Thomas von Aquin, welcher zum Beispiel die Glaubenfreiheit propagierte.... (Naja der Glaube an Gott ist freigestellt, aber eine Abkehr soll mit dem Tod bestraft werden. Unglaube sollte man mit christlicher Nachsicht behandeln.)
Einen weiteren Höhepunkte bildet sich im 16. und 17. Jahrhundert dann durch de Vitoria, Suarez und dem Protestanten Grotius, den Vätern des Völkerrechtes. Aus deren Ansichen und Werken entwickeln dann Hobbes, Puffendorf, Locke, Rousseau die Gedanken des moderen Menschenrechtes. Ach und Immanuel hat dann später auch noch seinen Senf dazu geben.
Sepplhose hat geschrieben: Diese christliche Kirche hat aber zum Glück nicht wirklich was mit Gott und Glauben zu tun, sondern ist nur eine unsägliche Institution.
Ein Satz der eigentlich für jede Kirche gilt. Wie hieß es noch in Dogma? "Laße Dir Deinen Glauben nicht durch eine Glaubenssystem zerstören"
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
realchris
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7616
Registriert: 29.08.2007, 19:13

Re: Der Mecker Thread

Beitrag von realchris »

"Eine Argumentation über die 10. Gebote und die Bürgerrechte der Antike verbieten sich von selbst, da beide nicht allgemeingültig sind,"
Das stimmt. Alle Gedanken vor der Aufklärung zum Menschengeschlecht waren nicht allgemeingültig (selbst während der Aufklärung) wurden Rassen, Völker, Glaubensrichtungen, Nichtgriechen (Barbaren), Nichtrömer (Barbaren), Nichtchristen oder Frauen (Lustigerweise ist hier Platon der erste, welcher etwas für die Frau macht) ausgegrenzt. Deswegen sage ich ja Rousseau. Ich nenne da den Diskurs über die Ungleichheit. Die Rechte, welche in der franz. Revolution gefordert wurden, sollten universell sein. Insofern ist es müßig da über Vorgänger zu diskutieren, besonders über religiöse.


Du solltest keine Wikipediaartikel zusammenfassen :-). (Nicht, dass nicht einige Sachen richtig wären, die Du da zusammengewürfelt oder stark verkürzt widergegeben hast) Antike und Aufklärung ist das Stichwort. Gerade der Senf (Das ist wirklich Blasphemie :-)) von Kant ist ja neben Rousseau für die Menschenrechte, wie wir sie Heute verstehen entscheidend. Übrigens Gott ist in der Philosophie nicht das, was Gott in der z.B Bibel ist. Gott ist dort ein logischer Begriff oder wird in anderer Weise auch mit der Natur synonym gesetzt. Du könntest auch sagen, dass die Vernunft in Reinform, Gott ist. Ob Du also einen logischen Gott an den Anfang oder ein bestimmte Natur an den Anfang setzt, hängt erstens von Deinem Geschmack oder zweitens Glauben oder drittens dem gesellschaftlichen Umfeld ab.

Jetzt kannst Du sagen der Mensch hat diese und jene Rechte von Natur aus gegeben, als Anlage in seiner vernünftigen Natur oder von Gott verliehen bekommen. Die Philosophen, sofern sie nicht gläubig waren oder welche keinen Ärger bekommen wollten, haben gerne die letzte Begründung verwendet. Wenn Du geschrieben hast, dass Gott das so gemacht hat, warst Du schon die meisten Probleme mit der Obrigkeit los (zumindest bei den Querlesern).

Ein anderes Beispiel für die Angst vor der Kirche ist Hume, der offensichtlich nicht an Gott geglaubt hat, ihn jedoch trotzdem nicht in Frage stellt. Auch Platon, der für seine Seelenlehre sozusagen eine unsterbliche Seele, die durch die Inkorporation alles Vergessen hat, was sie vorher wusste und sich wieder erinnern muss oder die Verwendung von Göttern oder des einen Gottes Apollon im z.B Sonnengleichnis sind nur logische Konstrukte. Platon war nämlich offensichtlich Atheist. Er hat sogar geschrieben, dass man die Götter verändern muss, um die Menschen zu verändern. Man schaue sich nur einmal an wie er in der Staat mit der jenseitigen Welt verfährt. Er konstruiert sie als Mittel zum Zweck. Die katholische Religion war der Aufklärung immer ein Klotz am Bein und nicht die Ursache und wenn dann nur Ursache im Bezug darauf, dass man sich von ihr emanzipieren muss. Wenn ich mir alleine Descartes Discours anschaue, den man ja als Initialzündung der Aufklärung betrachtet, und wie oft der dort offensichtlich den Philosoph mit der Maske raushängen lässt, damit er sich keinen Ärger mit der Kirche einhandelt. Jedem Hammer wird ein beschwichtigender Text in gleicher Länge angehängt, der sinngemäß sagt, ich will keine Probleme machen. Und warum hat Thomas von Aquin, den ich sehr schätze, denn sein Wissen bilden können. Doch nur, weil die Kirche der einzige Ort war, wo man Zugang zum Wissen der Menschheit erlangen konnte. Dem Normalmenschen waren die Werke der klügsten Köpfe der Menschheit doch verborgen. Die Kirche hat die Menschenrechte gebremst und nicht gefördert. Erst Martin Luther oder zuvor Jan Hus haben doch erst das Wort Gottes für das Volk geöffnet (Insofern sind Protestanten z.B. Aufklärer, zumindest im Sinne der Wiedererweckung des urchristlichen Glaubens, der nicht an absolutistische Kirchenstrukturen gebunden ist) Es ist logisch, dass unter dem Dach der katholischen Kirche im Mittelalter einige der klügsten Köpfe der Menschheit gedeihen konnten. Doch das ist nicht wegen, sondern trotz der dogmatischen Unterdrückung der katholischen Lehre so gewesen. Sie haben bei all der Unvernunft des Glaubens die Fahne der Vernunft hochgehalten. Doch wo wären wir, hätte es diese Phase nicht gegeben? Ich meine, wenn wir sozusagen den intellektuellen Fortschritt der Antike nicht durch die Kirche, sprich Religion, gebremst hätten.Ich glaub, die einzige wirkliche Errungenschaft des Christentums ist die Nächstenliebe, da hier natürlich auch schon der Gedanke der "pitié" bei Rousseau enthalten ist.

Das ist natürlich jetzt auch zusammengewürfelt, allerdings aus meinen unvollkommenen Gedanken dazu. :-)
Antworten