"Eine Argumentation über die 10. Gebote und die Bürgerrechte der Antike verbieten sich von selbst, da beide nicht allgemeingültig sind,"
Das stimmt. Alle Gedanken vor der Aufklärung zum Menschengeschlecht waren nicht allgemeingültig (selbst während der Aufklärung) wurden Rassen, Völker, Glaubensrichtungen, Nichtgriechen (Barbaren), Nichtrömer (Barbaren), Nichtchristen oder Frauen (Lustigerweise ist hier Platon der erste, welcher etwas für die Frau macht) ausgegrenzt. Deswegen sage ich ja Rousseau. Ich nenne da den Diskurs über die Ungleichheit. Die Rechte, welche in der franz. Revolution gefordert wurden, sollten universell sein. Insofern ist es müßig da über Vorgänger zu diskutieren, besonders über religiöse.
Du solltest keine Wikipediaartikel zusammenfassen

. (Nicht, dass nicht einige Sachen richtig wären, die Du da zusammengewürfelt oder stark verkürzt widergegeben hast) Antike und Aufklärung ist das Stichwort. Gerade der Senf (Das ist wirklich Blasphemie

) von Kant ist ja neben Rousseau für die Menschenrechte, wie wir sie Heute verstehen entscheidend. Übrigens Gott ist in der Philosophie nicht das, was Gott in der z.B Bibel ist. Gott ist dort ein logischer Begriff oder wird in anderer Weise auch mit der Natur synonym gesetzt. Du könntest auch sagen, dass die Vernunft in Reinform, Gott ist. Ob Du also einen logischen Gott an den Anfang oder ein bestimmte Natur an den Anfang setzt, hängt erstens von Deinem Geschmack oder zweitens Glauben oder drittens dem gesellschaftlichen Umfeld ab.
Jetzt kannst Du sagen der Mensch hat diese und jene Rechte von Natur aus gegeben, als Anlage in seiner vernünftigen Natur oder von Gott verliehen bekommen. Die Philosophen, sofern sie nicht gläubig waren oder welche keinen Ärger bekommen wollten, haben gerne die letzte Begründung verwendet. Wenn Du geschrieben hast, dass Gott das so gemacht hat, warst Du schon die meisten Probleme mit der Obrigkeit los (zumindest bei den Querlesern).
Ein anderes Beispiel für die Angst vor der Kirche ist Hume, der offensichtlich nicht an Gott geglaubt hat, ihn jedoch trotzdem nicht in Frage stellt. Auch Platon, der für seine Seelenlehre sozusagen eine unsterbliche Seele, die durch die Inkorporation alles Vergessen hat, was sie vorher wusste und sich wieder erinnern muss oder die Verwendung von Göttern oder des einen Gottes Apollon im z.B Sonnengleichnis sind nur logische Konstrukte. Platon war nämlich offensichtlich Atheist. Er hat sogar geschrieben, dass man die Götter verändern muss, um die Menschen zu verändern. Man schaue sich nur einmal an wie er in der Staat mit der jenseitigen Welt verfährt. Er konstruiert sie als Mittel zum Zweck. Die katholische Religion war der Aufklärung immer ein Klotz am Bein und nicht die Ursache und wenn dann nur Ursache im Bezug darauf, dass man sich von ihr emanzipieren muss. Wenn ich mir alleine Descartes Discours anschaue, den man ja als Initialzündung der Aufklärung betrachtet, und wie oft der dort offensichtlich den Philosoph mit der Maske raushängen lässt, damit er sich keinen Ärger mit der Kirche einhandelt. Jedem Hammer wird ein beschwichtigender Text in gleicher Länge angehängt, der sinngemäß sagt, ich will keine Probleme machen. Und warum hat Thomas von Aquin, den ich sehr schätze, denn sein Wissen bilden können. Doch nur, weil die Kirche der einzige Ort war, wo man Zugang zum Wissen der Menschheit erlangen konnte. Dem Normalmenschen waren die Werke der klügsten Köpfe der Menschheit doch verborgen. Die Kirche hat die Menschenrechte gebremst und nicht gefördert. Erst Martin Luther oder zuvor Jan Hus haben doch erst das Wort Gottes für das Volk geöffnet (Insofern sind Protestanten z.B. Aufklärer, zumindest im Sinne der Wiedererweckung des urchristlichen Glaubens, der nicht an absolutistische Kirchenstrukturen gebunden ist) Es ist logisch, dass unter dem Dach der katholischen Kirche im Mittelalter einige der klügsten Köpfe der Menschheit gedeihen konnten. Doch das ist nicht wegen, sondern trotz der dogmatischen Unterdrückung der katholischen Lehre so gewesen. Sie haben bei all der Unvernunft des Glaubens die Fahne der Vernunft hochgehalten. Doch wo wären wir, hätte es diese Phase nicht gegeben? Ich meine, wenn wir sozusagen den intellektuellen Fortschritt der Antike nicht durch die Kirche, sprich Religion, gebremst hätten.Ich glaub, die einzige wirkliche Errungenschaft des Christentums ist die Nächstenliebe, da hier natürlich auch schon der Gedanke der "pitié" bei Rousseau enthalten ist.
Das ist natürlich jetzt auch zusammengewürfelt, allerdings aus meinen unvollkommenen Gedanken dazu.
