The Raven - Neues KingArt Adventure

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stans_gebrauchtwaren
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von stans_gebrauchtwaren »

Weiß eigentlich jemand, ob es einen Karton zum Spiel geben soll?
Ich habe es am Freitag schon beim Müller gesehen, da war es nur ein einfaches DVD-Case als Verpackung. Fände ich schade und nach der schönen BOUT-Collection einen deutlichen Rückschritt. Aber gut, ist wohl ein anderer Publisher...
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Harvey King
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Harvey King »

Habe mich jetzt auch durch den Raben "gerätselt" :wink:

Ich hatte mich riesig auf das Spiel gefreut und hatte hohe Erwartungen, da ich bisher mit allem wo KingArt seine Finger drin hatte immer sehr zufrieden war. Der Rabe hat allerdings einen ambivalenten Eindruck bei mir hinterlassen.

Einerseits haben mich die toll gezeichneten Charaktere, die sehr gut geschriebenen und vor allem hervorragend vertonten Dialoge und die grafische Umsetzung des Settings hinsichtlich des gewählten Stiles beeindruckt.

Andererseits muss man aufgrund der vielen technischen Unzulänglichkeiten (und ich rede nicht von den zahlreichen Bugs) viel Geduld und Gelassenheit aufbringen, um das Spiel bis zum Ende durchzuspielen. Obwohl ich eigentlich gerade beim Spielen von Adventures diese Eigenschaften mitbringe, musste ich mich selbst mehrmals ermahnen, das Spiel nicht vorzeitig abzubrechen.

Außerdem sind für meinen Geschmack ein paar zu viele Storytwists eingesetzt worden, das Ende wirkt konstruiert und wenig glaubhaft, die Rätsel passen aufgrund ihres Anspruchs und ihrer Art eher eher zu einer Geheimakte. Auch die Rätseldichte ist nicht homogen.

Die Story weist leider einige Logiklöcher auf, die zwar nicht spielspaßverderbend sind, jedoch einem nicht das Gefühl geben einen rundum schlüssigen und intelligenten Whodunnit-Krimi erlebt zu haben. Trotzdem wollte ich stets wissen, wie die Geschichte weitergeht und was die Charaktere noch alles an Geheimnissen offenbaren.

Die technischen Mängel im Detail:
1. Die Animationen der Charaktere sind extrahiert von ihrer Umgebung flüssig und detailiert. Allerdings sind die Wegfindungsroutinen derart lahmarschig und störanfällig umgesetzt, dass einem manchmal die Lust vergeht sich durch die an sich schönen Szenen durchzuklicken. Dies liegt allerdings auch an der feedbackarmen Maussteuerung (Hiermit haben aber auch andere Adventures der neueren Zeit zu kämpfen).

2. Im Spiel gibt es gibt keinerlei Gehgeräusche, dh. die Charaktere "schweben" absolut lautlos über den Boden. In manchen Szenen fehlen gar sämtliche Aktionsgeräusche. Bei den Zwischensequenzen in der Ingame-Engine ist die Vertonung der Umgebungsgeräusche sowie der Aktionsgeräusche fehlerhaft.

3. Es wurde im Vorfeld von Entwicklerseite betont, dass durch die Nutzung einer 3D-Engine die Möglicheit der flexiblen und dynamischen Kameraeinstellungen zahlreich genutzt wird. Was bei vorgerenderten Hintergründen mit erheblich mehr Aufwand zu bewerkstelligen ist, geht hier mittels ein paar Mausklicks im entsprechenden Tool schneller von der Hand. Natürlich sollte auch hierbei viel Arbeit in die Schnitttechnik und Perspektivenwahl gesteckt werden. Jedoch ist von dem Versprechen im Endprodukt nicht mehr viel übriggeblieben. Ich kann mich praktisch an keine Kameraschwenks erinnern noch an die Verwendung von Zoomeffekten oder sonstigen filmtechnischen Mitteln (selbstablaufende Zwischensequenzen ausgenommen). Liebe Entwickler, das macht die Verwendung von 3D-Engines für das Adventuregenre ja gerade erst so richtig interessant, schneidet euch mal eine dicke Scheibe ab von euren amerikanischen Kollegen, mögen sie nun Telltale, Naughty Dog oder Quantic Dream (ja, französisch im Ursprung, aber vom Producing mittlerweile auch sehr amerikanisch) heißen. Und nein, dies ist übrigens keine Frage des Budgets.

Das alles führt unweigerlich zu Abzügen bei der Atmosphäre des Spiels, die ansonsten durch das Setting und die Charaktere sehr ansprechend ist.

Die Story im Detail:
Mit der wichtigste Punkt in einem Krimiadventure ist neben der Glaubhaftigkeit der Charaktere die Story und deren dramaturgische Präsentation.
Was in den Trailern und z.T. auch in den zahlreichen Zwischensequenzen richtig spannend daherkam, verliert im eigentlichen Spiel seinen Anspruch an einen "Krimi". Hier wird jegliche Spannung, die in bestimmten Szenen aufgebaut wird, durch die Verwendung von zu langen und langatmigen Konversationen, dem umständlichen Herumgelaufe und dem Lösen von Rätseln im MacGuyver/Geheimakte Stil (ich sage nur: Kaugummi), wieder herausgenommen.

Die Story wird in klassischer Whodunnit-Weise erzählt und präsentiert. Leider lassen sich der Verlauf der Geschichte und die Täterfrage vorhersehen, bzw. vermuten. Das Ende ist vollkommen unpassend. Auch wenn ein zufriedenstellendes Ende geboten wird, ist unter dieser Prämisse ein erneutes Durchspielen nicht mehr möglich.

Der mehrmalige Wechsel des Spielcharakters hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die betreffenden Abschnitte in Summe zu kurz ausfallen. Jedoch führen sie zu einem besseren Verständnis des Geschehenen, verstärken die Spielerbindung zu den Charakteren und erlauben ein tieferes Auseinandersetzen mit Leben und Wesen der Charaktere. Allerdings sind durch die Verwendung eben dieser Wechsel leider auch Fehler im Ablauf der Story entstanden.

Zwei Beispiele sind mir noch in guter Erinnerung:
Der Wachtmeister hatte im ersten Kapitel im Zug ermittelt, dass jemand durch das Fenster in der Kabine des Achäologie-Professors geklettert ist und dabei Handschuh-Abdrücke an der Scheibe hinterlassen hat. Wenn man betreffende Szene mit Adil im zweiten Kapitel spielt, trägt dieser jedoch keine Handschuhe, da diese auch kein Bestandteil der Schaffner-Uniform sind. Er hätte zwar theoretisch seine Abdrücke mit dem Handtuch verwischen können, jedoch wären diese dann nicht vom Wachtmeister als Handschuh-Fingerabdrücke identifiziert worden.

Zu Beginn des zweiten Kapitels verhindert Zellner den tödlichen Angriff auf sich, indem er dem Doktor eine mit Chloroform(?) gefüllte Spritze, die er neben sich am Boden liegend sieht und aufnimmt, in den Hals steckt. Im dritten Kapitel sehen wir wie Adil den Doktor - ohne Spritze im Hals - von hinten überwältigt und so daran hindert Zellner die Todespritze zu verabreichen. Die Chloroform gefüllte Spritze liegt noch unangetastet auf dem Boden neben Zellner. Der Doktor überwältigt im Gegenzug Adil und flieht.
Die Grafik im Detail:
Sowohl die Charaktergrafiken als auch die Hintergründe haben mir - mit Ausnahmen - gut gefallen, sie wirken authentisch und sind mit viel Liebe zum Detail versehen. (Sehr schön waren z.B. die Closeups vom Forensic-Lab des Inspektors und von der mobilen Bar der Baronin. Hiervon hätte ich gern mehr gesehen.) Der Grafikstil mit seiner Comic-Note ist durchgehend stimmig. Leider sind eingige wenige Szenen nicht gelungen, z.B. die Nahaufnahmen, als Zellner versucht die Waggons zu entkoppeln. Auch das Werfen von Schatten, die von dynamischen Lichtquellen (Fackel, Taschenlampe) erzeugt werden, wurde leider engineseitig gar nicht umgesetzt. Die Echtzeitspiegelungen in Fenstern und Boden sind dagegen sehr gut gelungen.

Der Sound/ die Musik im Detail:
Die Musik im Spiel hat mir sehr gut gefallen, das Hauptthema ist stimmig komponiert und erzeugt mit der Zeit (auch den häufigen Wiederholungen geschuldet) einen gewissen Ohrwurm, so dass man auch nach Spielende noch was davon hat :wink: Gerade auch durch die Musik im Spiel wurde ich in eine eine angenehme Stimmungslage versetzt, die man benötigt, um das Spiel genießen zu können. Leider gibt es nicht wenige Soundfehler im Spiel, die sich somit auch auf die Atmosphäre auswirken.

Die Rätsel im Detail:
Die Rätsel sind durchgehend von leichtem (die meisten) bis mittelschwerem (ein paar wenige) Schwierigkeitsgrad. Vorteil ist, man muss sich nicht lange mit ihnen aufhalten und kann die Story besser erfahren, jedoch hätte ich mir gerade in einem Krimi-Adventure doch ein paar schwierigere und vor allem intelligentere Rätsel gewünscht. Störend ist, dass die Rätseldichte, also die homogene Verteilung der einzelnen Rätsel und die Kurve des Schwierigkeitsgrades nicht ausgewogen waren. Die beiden Schalterrätsel fand ich unpassend.

Insgesamt hat mir das Spiel noch gut gefallen. Ich finde, das Spiel hat einen ganz eigenen Flair, eine Atmosphäre, von der man sich - nicht zuletzt auch wegen der angesprochenen technischen Defizite und anderer Schnitzer im Design - allerdings auch erstmal einnehmen können lassen muss. Dann kann man den Titel auch genießen. Man sollte allerdings ein gewisses Maß an Frustresistenz mitbringen und über den ein oder anderen Logikfehler in der Story hinwegsehen können. Außerdem sollte man keinen großen Anspruch an die Rätsel stellen. Die Frage stellt sich, ob KingArt nicht sogar besser damit gefahren wäre, die Rätsel komplett zu entfernen (bzw. sich auf reine Dialogrätsel zu konzentrieren), also den Telltaleschen Weg zu gehen. Hätte zu dem Spiel gepasst.

Ich verzichte bewusst auf eine abschließende Bewertung in Form eines absoluten Zahlenwertes. Mehr Sinn würde der Versuch einer Einordung in eine Liste von gleichgearteten Adventuretiteln machen. Und ein Vergleich mit Titeln aus dem selben Hause.

EDIT:
Da mein Review jetzt doch etwas länger geworden ist, als geplant, kann es auch gerne in die Rubrik Community-Tests verschoben werden. :D
Zuletzt geändert von Harvey King am 29.10.2013, 21:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Sven
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Sven »

stans_gebrauchtwaren hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand, ob es einen Karton zum Spiel geben soll?
Das frage ich mich auch. Es ist heute auch ohne Karton angekommen.
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Harvey King
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Harvey King »

War heute im einem Großstadt-Saturn. The Raven in der Retail Version? Fehlanzeige! Gerade dieser Saturnmarkt hat praktisch immer alle Adventuretitel am Erscheinungstag vorrätig. Von Daedalic hat er nicht nur die neusten, sondern auch viele ältere. Und das immer in ausreichenden Stückzahlen. Von Deponia 3 war zum Releasetag gleich eine ganze Regalseite von oben bis unten bestückt.

ABER der Rabe hat noch nix von sich blicken lassen. Ich vermute, dass der Distributor gepennt hat.

Da sollen sich die Herren nicht wundern, wenn der Titel sich nicht gut verkauft.

Zum Thema mit der Karton-Umverpackung. Bei allen Releases aus dem Hause KingArt waren bisher immer schöne Pappschuber dabei und übrigens auch gedruckte farbige Anleitungen. Das jetzt beim Raben dies wegelassen wird, ist sehr schade. Vielleicht steckt dahinter eine Vorgabe seitens Nordic Games? Ich kann mir nicht vorstellen, dass KingArt freiwillig seine Retail-Editionen beschneidet.

In den nächsten Tagen erscheint übrigens ein neues Spiel von KingArt: Battle Worlds Kronos. Der - ehemals über Kickstarter mitfinanzierte Titel - wird in einer Standard und in einer Deluxe Edition in die Läden kommen. Die Standard verfügt bereits über einen Pappschuber. Die Deluxe ist sogar in einem Metalcase. Sowas hätte ich mir auch für den Raben gewünscht. Aber anscheinend wird das Spiel von Publisher-Seite aus sehr stiefmütterlich behandelt. (siehe schlechten Kundensupport beim Digital Release).
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Hamsterbacke »

Hallo!

Im Test von der PC Games steht, dass das Spiel mit Maus und Tastatur gesteuert wird.
Muss man mit der Tastatur spielen oder geht es auch nur mit der Maus?

Gruß
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Abel
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Abel »

Die Leertaste ist glaube ich für die Hotspot-Anzeige (aber selbst das geht glaube ich über ein Icon im Inventar oder so), ansonsten ist alles ganz normal per Point&Click steuerbar. Genau die gleiche Steuerung wie z.B. in The Book of Unwritten Tales.
Hamsterbacke
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Hamsterbacke »

Super, danke! :D
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Hamsterbacke »

Hallo!

Ich habe das Spiel jetzt schon ein paar Stunden gespielt und es gefällt mir auch ganz gut.
Mich stört nur ein wenig, dass in der Musik immer wieder so ein Knacken zu hören ist.
Hattet ihr das auch?

Gruß
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Möwe
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Möwe »

Nein, bei mir gab es kein Knacken.
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
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Sven
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Sven »

Habe es auch heute Abend angefangen. Aber bei mir hört man kein Knacken. Nur die Geräusche des Zuges. ;)

Bei mir ist ein kleiner Fehler drin: Bei dem Eintrag der Schriftstellerin Clarissa steht fast nix im Notizbuch und bei Gebhard steht der Text der eigentlich eher zu der Schriftstellerin gehört.
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Harvey King
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Harvey King »

@Sven
Was für eine Version spielst du denn? Die digitale oder die Retail? Und wenn digital, von wann ist deine Version? Also wann hast du sie gedownloadet? Denn: Eigentlich sollten die nicht wenigen Fehler in den Tagebucheinträgen, die mich auch sehr gestört haben, in der aktuellen Downloadversion bzw. der Retail-Version behoben worden sein.
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Sven
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Sven »

Retail natürlich.
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Ozzie
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Ozzie »

Ich muss sagen: ich bin soweit über zwei Drittel mit dem Raben durch und sehr enttäuscht davon. Nicht, weil die Geschichte oder die Rätsel oder die Dialoge oder so schlecht wären, ganz im Gegenteil, sie sprechen mich sehr an. Mir liegt der leise Humor, die spannenden Wendungen der Kriminalgeschichte, die facettenreichen und sehr distinkten Charaktere. Aber was mir überhaupt nicht liegt sind die kleineren und größeren Bugs, die noch Monate später, nach dem das Spiel in Gänze veröffentlicht wurde, existieren. Bugs, die auch im Steamforum gemeldet wurden. Für die Viehchroniken hat KingArt zumindest noch die Bugs behoben, hier schienen sie sich nur noch teils die Mühe gemacht zu haben.
Ich bin jetzt in einem Teil des Spieles, in dem es mir unmöglich ist voranzukommen, schlicht und einfach weil für den Schauplatz ein Ausgang fehlt. Selbst die Hotspothilfe weiß ihn nicht anzuzeigen. So ähnlich ist das Problem schon mehrmals aufgetaucht, aber dieses Mal komme ich aus der Klemme nicht heraus. Nach mehrmaligen Neuladen verschwindet zudem noch ein NPC, aber weiter hilft mir das natürlich auch nicht.

Das kommt obendrein zu all den kleineren, für sich kaum erwähnenswerten Macken, die das Spiel noch so unpoliert erscheinen lassen. Manchmal fängt der Spielercharakter an sich grundlos im Kreis zu drehen. Das lässt sich unterbrechen, ja, aber...warum macht er das überhaupt erst?
Häufig nach einem Kamerawechsel läuft der Spielercharakter ins Bild, bleibt stehen, macht einen weiteren Schritt und bleibt wieder stehen. Das ist so eine kleine Nervigkeit, die den Spielfluss jedes Mal ein wenig zum Stocken bringt und die Geduld auf die Probe stellt. Denn navigieren kann man den Spielercharakter natürlich erst wieder, nachdem er seinen weiteren zusätzlichen Schritt gemacht hat.
Warum auch immer gibt es gelegentliches Knacken auf der Tonspur. Ein Performanceproblem scheint es nicht zu sein.
Dann noch die unschönen Grafikglitches. Ein Teil des Schuhes des Spielercharakters geht durch den Boden, oder Körperteile verschwinden durch Objekte/Teile der Szenerie hindurch...
Die Option "Spiel fortsetzen" funktionierte die meiste Zeit schlichtweg nicht.
Ein gewisser Bug war nicht schwerwiegend, aber gab den Anschein, dass er es sein könnte und ließ mich zweifeln, ob ich ein Puzzle noch regulär lösen könnte, weswegen ich natürlich das Internet konsultierte. Gewisse ägyptische Hyroglyphen tauchten nicht in Zellners Notizbuch auf, ebenso konnte man sie nicht an dem Ort sehen, an dem Zellner sie entdeckt hatte. Letztlich spielte keine Rolle, dass man sie als Spieler nicht sehen konnte, aber ohne fremde Hilfe löste ich das Rätsel trotzdem nicht mehr. Ich war zu sehr befangen mit dem Gedanken, dass ein Bug des Spiels mir die Lösung verwehrt, dass ich in meiner Nachforschung darüber eben auf die Lösung stoßte, die auch funktionierte und daher nicht von Bugs unmöglich gemacht wurde.
Kein Bug, aber dennoch störend ist, dass nach Ende von Kapitel 1 und 2 die Mitwirkendenliste über den Bildschirm zieht und das nächste Kapitel vom Hauptmenü aus gestartet werden muss. Ein nahtloser Übergang wäre bei Weitem zu bevorzugen gewesen, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Enden der Kapitel, besonders vom zweiten, sich kaum als ein wirkliches Ende bezeichnen lassen. The Raven ist kein Episoden-Spiel, sondern ein ganzes, das in Brocken zerschlagen veröffentlicht wurde.

Jetzt, nach zahllosem Wiederladen komm ich einfach nicht aus diesem einen Zimmer in Kapitel 3 raus. Ich glaub ich geb auf. Ich bezweifle je zuvor ein dermaßen verbuggtes Adventurespiel gespielt habe. Ich hatte mir mehr vom Support von KingArt erhofft. :(
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Sven
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Sven »

@Ozzie
Bei mir dreht er sich auch oft. Ist echt nervig. Und manchmal kann man den Raum nicht weiter erkunden, da er einfach nicht den Sichtwechsel macht. Sonst hatte ich bis jetzt noch keine Bugs.
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Ozzie
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Re: The Raven - Neues KingArt Adventure

Beitrag von Ozzie »

Ja, stimmt, ist manchmal echt ne Kunst für sich nen Perspektivenwechsel beizuführen. Das funktioniert nach mir geheimnisvollen Prinzipien. Oh, und wie oft der Spielercharakter im Sichtfeld steht und sich nur schwerlich wegbewegen lässt, grrr...aber das ist das geringste. Ich bin zufrieden, wenn ich The Raven fertigspielen kann, WENN. Ich hab im Nordic Games-Forum den Tipp von nem Nutzer gelesen, dass der Wechsel der Auflösung helfen würde den Ausgangshotspot wieder anzuzeigen. Schiene mir einleuchtend, wenn es um den Wechsel des Seitenverhältnisses geht, etwa auf 4:3. Hat bei mir aber nix gebracht. :/

Edit: Ich muss dann halt mal nachfragen: Hat jemand zufällig ein Savegame, nachdem man mit der Pfennigkette wieder aus dem Zimmer von Ms. Mayers raus ist?
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