Brian Wilson hat geschrieben: ↑23.01.2021, 00:27
Wie gehen wir eigentlich mit dem Paradoxon um, dass das "Truggesicht des Wiedererscheinens" unsere flotte Poolgesellschaft zum Teil unter einer Bücke verschwinden lässt?
Ist doch schön, dass sie da extra für uns ein Sprungbrett bauen.
Ich nutze die Regenerationspause von meiner Pilzvergiftung gerade dazu, auch etwas über die Beziehung zwischen Toves traumhaften Erinnerungen an ihre Familie und der ebenfalls recht phantastischen Wunderwelt im Wald (im Folgenden "Realität" genannt) nachzudenken. Es scheint fast, als würde das, was sie in den traumhaften Szenen erlebt, anschließend in der Realität wiedergespiegelt werden: Dort war sie mal winzig klein (Brunnen, Küche), mal riesenhaft groß (Szene mit Lars); und in der Realität findet sie kurze Zeit später einen Zauberstab, mit dem sie tatsächlich die Macht hat, Dinge klein oder groß werden zu lassen. Dort hat sie an Szenen mit ihrer Familie teilgenommen, ohne von dieser wahrgenommen zu werden; in der Realität erhält sie anschließend eine Maske, mit der sie vor den Blicken anderer verschwinden kann. Dort versperrten ihr (im Brunnen) große Hände den Weg; hier sind es große Tentakel.
Wenn man es so deutet, unterstützt das die These, dass auch die "Realität" keine solche, sondern nur eine weitere Traum- oder Bewusstseinsebene von Tove ist, die von ihren eigenen Gedanken geformt wird.
Außerdem ist mir aufgefallen, an wie vielen Stellen in dem Spiel das Thema der zerrissenen Familie auftaucht:
- Toves Familie wurde völlig auseinandergerissen
- die Trollschwestern haben zwar noch einander, aber haben auch alle ihre Brüder verloren
- die Krötenmama hat ihre Kinder verloren und sucht sie
- die Tomte-Familie wurde durch die böse Spinne getrennt
- die Bäume wurden von ihrer Mutter getrennt
- die Jötnar wurden durch Rörkas Tat und ihre Verbannung auseinandergerissen
Dieses Thema scheint sich wirklich durchs ganze Spiel zu ziehen.