Um vielleicht eine missverständliche Formulierung klarzustellen:
Der Ablauf war folgendermaßen:
1. ich schrieb die ursprüngliche Email, die ich nahezu 1 zu 1 auch ins Forum gepostet habe
2. Support gibt Tipp mit Firewall
3. Ich teste dies - funktioniert nicht und schreibe 2. Email mit detailliertem Testszenario etc. (deren Inhalt ich im 2. Post leicht verändert wiedergab)
4. (noch nicht aus Postfach gelesen als ich den Post schrieb) Support bedankt sich und verspricht es an die Entwickler weiterzuleiten
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Ich kenne beide Seiten der Softwareentwicklung (in diesem konkreten Fall als Kunde, aber ich war auch schon öfter in der Entwicklerperspektive). Daher habe ich schon vage Ahnungen, wie hier womöglich einige Entwickler von einem der Chefs von Presto Studios zur Schnecke gemacht werden.
Auf mich wirkt das ganze folgendermaßen:
1. Management entscheidet, dass für RA3 das Weihnachtsgeschäft mitgenommen werden muss
Indizien:
- sehr typisch für diese Branche
- Releasedatum von RA3 "passt" dazu (wurde es nicht sogar vorverlegt?)
- einige Diskrepanzen zwischen gesprochenem Text+Untertiteln (typisch, wenn Übersetzung und Synchronisation unter Zeitdruck erfolgen; keine Details dazu, würde sonst OT werden)
2. Programmierer wissen, dass für dieses Datum sehr unwahrscheinlich ein hinreichend bugfreies Spiel produziert werden kann
Indizien:
- dass der Soundbug den Programmierern unbekannt war -> das erzählt mir keiner; dass er nur unter Win XP auftritt, weist darauf hin, dass schwerpunktmäßig unter Vista und 7 getestet wurde und erst später die Tests auf XP ausgedehnt wurden.
Dies ist insofern sinnvoll, als dass in gewisser Hinsicht Vista und 7 "zickiger" sind (keine Details); ebenso der Bug, dass (bei mir) unter XP keine Startmenügruppe angelegt wird -> unter Vista und 7 haben sich die Ordnernamen hierzu unter nicht-englischsprachigen (!) Windows-Versionen geändert
- für solche Ratschläge von Programmieren sind Manager im Allgemeinen "taub"
- es ist leider branchenüblich, dass Bugfixes "nachgereicht" werden (ich sage nur: EA Games)
3. Spiel kommt heraus
Daher: mir erzählt niemand, dass nicht vom Management einige Bugs in Kauf genommen wurden. Allerdings wirkt es auf mich sehr plausibel, dass der Level-2-Gemeinschaftsraum-Absturz ein ernsthaftes Problem darstellt.
Indizien:
- er tritt nur auf "relativ alter" Grafikhardware von ATI/AMD auf
- Programmierer arbeiten (mit Ausnahme der ganz aktuellen Grafikkartengeneration, die es aber erst seit ganz kurzem gibt) bevorzugt unter NVidia-Grafikkarten, weil NVidia einen deutlich besseren Entwicklersupport bietet als ATI/AMD
Ich frage mir nur, worin die Schwierigkeit beim Beseitigen besteht. Ich habe den sehr ernsthaften Verdacht, dass hinter diesem Bug deutlich mehr als nur Texturgröße steckt, denn solche Texturgrößenfehler kann man gerade bei 2D-Spielen meist dadurch beseitigen, indem man die Triangles weiter unterteilt und auf diese kleinere Texturen projiziert.
Dies ist einiges an Arbeit (Neu-Umarbeiten der Texturen), aber nicht soooo kompliziert, nur sehr zeitaufwändig.
Verschwörung: Pendulo kennt die zusätzliche Ursache noch gar nicht (ja, ich bin gemein!)
Indizien:
- ich gehe angesichts der Zeit für Patch 1.11 davon aus, dass sie bezüglich dem genannten Punkt wirklich saubere Arbeit geleistet haben
- jedoch gibt es auch andere Dinge, in denen sich die ATI/AMD-Grafikkarten dieser Generation deutlich "sauberer" an die Spezifikation von DX9 halten als die von NVidia - also viel Potential für eine zusätzliche Ursache

Da ich persönlich als Entwickler weiß
- wie hart das Finden von Fehlerursachen und Beseitigung dieser ist
- wie sehr Programmierer hier unter Erfolgsdruck stehen, der die Produktivität noch mehr lähmt (nicht im Interesse)
- wie gefährlich hoch die Burnoutrate in der Informatik- und insbesondere der Computerspielebranche ist
halte ich ein Aufregen für ausgesprochen kontraproduktiv. Einfach mal abwarten und die Entwickler ihre Arbeit machen lassen. Sie sind schon genug damit bestraft, dass sie augenscheinlich unter den Management-Fehlern (der erläuterte bekloppte Zeitplan) zu leiden haben.