
Ron Gilbert's THE CAVE
- Lebostein
- Logik-Lord
- Beiträge: 1343
- Registriert: 24.03.2003, 22:54
- Wohnort: Elbflorenz
- Kontaktdaten:
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Huch, ich geh auf die 1000 Beiträge zu, sehe ich gerade... wenn ich das bis 24.03.2013 um 22:54 Uhr schaffe, dann wär das ja perfekt abgepasst zum 10-jährigen Jubiläum... 

- Adven
- Rätselmeister
- Beiträge: 1640
- Registriert: 01.06.2006, 00:28
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Hab's so eben zum ersten Mal durchgespielt ... sehr enttäuschend. Es ist ziemlich kurz. Ja, jetzt hab' ich noch vier Charaktere, d.h. noch zweimal durchspielen, um alles gesehen zu haben, aber soviel macht das auch nicht aus und wirkt eher wie ein trauriger Versuch Wiederspielwert vorzutäuschen, wo keiner ist, denn:
Abgesehen davon, welche drei "Charakterkapitel" man zu sehen bekommt, macht es kaum 'nen Unterschied, welche Charaktere man wählt, denn bis auf seltene, eher oberflächliche Aktionen (Tür mit der Wissenschaftlerin hacken oder mit dem Hillbilly per kurzem Tauchgang umgehen und von der anderen Seite öffnen z.B.) spielt es sich kaum anders und ist wirklich fast nur in den Charakterkapiteln von Bedeutung. Da benötigt man dann den jeweiligen Charakter für manche Aktionen - aber "anders" lösen kann man nichts, da man mit den anderen Charakteren besagte Kapitel eh nicht zu Gesicht bekommt.
Das Spiel besteht also aus allgemeinen Kapiteln und Charakterkapiteln. Das heißt nun, ich muss, um die restlichen Charakterkapitel zu sehen, die allgemeinen Kapitel noch zweimal durchackern - ohne, dass sich nennenswert was ändert, weil die Aktionen in den allgemeinen Kapiteln selten bis gar nicht charakterabhängig sind. (Und in den Charakterkapiteln auch nicht, also welche zwei Charaktere der Ritter mit ins Schloss nimmt, ist unerheblich, die Rätsel sind stets gleich zu lösen bzw. ist mir so gut wie nichts aufgefallen, was nur die Charaktere so hätten tun können, die ich dabei hatte.)
Desweiteren sind die Charakter- und die allgemeinen Kapitel nicht wirklich miteinander verwoben. Man latscht durch die Höhle - plopp - Charakterkapitel - plopp - zurück in die Höhle. Das Auswählen von drei Charakteren am Anfang wirkt dadurch aufgesetzt und zwingt einen nur unnötig, das Spiel mehrfach zu spielen, wohl um über die kurze Spieldauer hinweg zu täuschen. Man hätte auch einfach gleich alle Charakterlevel besuchen dürfen können und den jeweiligen Charakter dann zur Verfügung bekommen können - wäre das gleiche gewesen, nur ohne dreifache Wiederholung der allgemeinen Kapitel.
Also die Spielstruktur vertut schon mal 'ne Menge Potential. Dazu kommt, dass es auch keine richtige Story gibt, auf die sich die Charakterwahl auswirken könnte oder gar, wie man die Rätsel löst. (Angeblich gibt es mehrere Möglichkeiten, aber das einzige, was mir aufgefallen wäre, ist, dass man halt einfach 'nen anderen Charakter benutzt, um Objekt A zu Einsatzort X zu tragen - das verstehe zumindest ich nicht unter Alternativlösungen.) Die allgemeinen Kapitel haben keine echte Story, außer dass man halt durch muss. Man trifft in jedem der drei allgemeinen Kapitel Charaktere, mit denen man ... ja, halt was machen muss, um weiterzukommen. Die haben zwar jeweils ansatzweise sowas wie eine eigene Hintergrund"geschichte" (und das Wort benutze ich hier seeehr großzügig), die aber mit den Spielcharakteren absolut nichts zu tun hat und auch nicht mit den anderen NPCs aus den anderen allgemeinen Kapiteln, außer eine eher lockere, gemeinsame Thematik, nämlich das Streben nach Zielen u.ä. - also jeder will irgendwas bekommen oder schaffen.
In den Charakterkapiteln spielen die Charaktere jeweils ihre Vorgeschichte leicht abstrahiert nach. Damit man sie auch wirklich kapiert, wird die jeweilige tatsächliche Vorgeschichte in ziemlich hässlich gezeichneten Comicstandbildern erzählt, die man übers Spiel verteilt finden kann, wobei dieses hässliche Design im Kontrast zum eigentlichen Spiel steht. Warum dieser Stilbruch gewählt wurde, erschließt sich mir nicht, aber man hätte sich dann bei den "Höhlenmalereien" wenigstens ein bisschen mehr Mühe geben können, wenn sie schon gravierend anders aussehen müssen. Dabei beinhalten diese Vorgeschichten kaum etwas, was man sich nicht schon bald selber denken kann, also auf große Überraschungen oder Plottwists braucht man nicht zu warten - was ganz am Ende des Spiels dann ad absurdum geführt wird, wenn man die letzten beiden Standbilder der Vorgeschichten präsentiert bekommt, diese Enden aber schon kennt, weil man sie ja in den Charakterkapiteln bereits gespielt hat. Hier hätte man es etwas interessanter gestalten können, indem man die Charakterkapitel etwas anders hätte ausgehen lassen können, um an Ende dann den tatsächlichen Ausgang der Ereignisse zu sehen zu bekommen. Etwas merkwürdig fand ich die deutlich unterschiedlichen Längen der Charakterkapitel und die Rätselananzahl darin - für den Hillbilly muss man mehrere Aufgaben erledigen, die auch schon klassischer, wenn auch vereinfachter Adventurekost nahekommen, für den Mönch muss man hingegen einfach recht linear und ohne große Umwege vier kurze "Tests" bestehen.
Kommen wir zu den Rätseln. Nun, durch das viele Hin- und Hergerenne, -geklettere und -gehüpfe erscheint die Rätseldichte nicht sehr hoch, zumal das Spiel wie schon erwähnt recht kurz ist. Zwar tut man nichts anderes, als Rätsel zu lösen, aber dazu muss man halt viel rumlaufen und wegen des fehlenden Inventars - was für ein Fortschritt - ständig Gegenstände hin und her schleppen. Dazu kommen besagte Hüpf- und Klettereinlagen, die aufgrund mangelnder Herausforderung und Konsequenzen (man respawnt augenblicklich, sollte man sterben) irgendwie fehl am Platze wirken und nur wiederum die Spielzeit künstlich strecken und dann irgendwann auch nerven, weil das Sterben halt so unnötig wirkt.
Die Rätsel an sich sind ganz nett, allerdings zu einfach und zu selten spielt der benutzte Charakter eine Rolle dabei. Selbst vor dem mittlerweile wirklich abgedroschenen "fülle X Liter mit einem Y Liter und einem Z Liter Gefäß ab" schreckte Adventureikone Ron Gilbert nicht zurück, inklusive Link, unter dem man die Lösung im Internet nachschlagen kann. (Warum hat er die Lösung nicht gleich im Spiel genannt?) Das Jump&Run artige Gameplay erlaubt hier zwar auch mal etwas anderes als das klassische "Benutze mit", aber so der Bringer ist das jetzt auch nicht, dass es z.B. was ausmacht, wo man gewisse Gegenstände hinlegt.
Technisch gesehen klingt das Spiel ganz gut und sieht auch hübsch aus, ist aber natürlich auch kein "Grafikwunder" oder nutzt komplizierte Physikimmitationen, schafft es aber trotzdem, nicht ganz ruckelfrei zu laufen. (Und das auf Konsole, wohlgemerkt, es liegt also nicht an schlechter Hardware oder veralteten Treibern ect.) Die Steuerung funktiniert ganz gut.
Humor ... naja, wie man's von Ron Gilbert halt kennt, aber es lebt eher von schrulligen Einfällen als von Situations- oder Dialogkomik. Halt sehr plakativ, wie es auch am Anfang gesagt wird: "Hey ja, richtig gehört, ich bin eine sprechende Höhle, hoho" - da schmunzelt man kurz drüber, aber relevant ist das dann nie wieder, die Höhle ist halt einfach ein Erzähler aus dem Off, noch dazu einer, der dafür, dass er bis auf sehr seltene Monologe von NPCs die einzige Stimme im Spiel ist, auffällig oft still ist. Die Charaktere zeigen überhaupt keine Regungen und sowas wie eine Persönlichkeit kann man sich höchstens aus den Vorgeschichten zusammen reimen. Die Rätsel sind auch nicht gerade von der abgefahrenen Sorte, ungewöhnliche, aber clevere Itemkombinationen o.ä. sucht man hier vergebens. Insgesamt fehlte mir der Pfiff bei dem Spiel.
Überhaupt: alles in allem wirkt das Spiel wenig durchdacht und nutzt die grundlegenden Ideen gar nicht aus. Ja, man wählt drei von sieben Charakteren aus, aber eine Rolle spielt das nicht, außer dass man halt nur drei der sieben Charakterkapitel zu sehen bekommt. Ja, man steuert direkt und nicht mit Point&Click, aber weder die Rätsel noch die Fortbewegung verlangen Timing oder Geschick, ja selbst die Positionierung der Charaktere in den Abschnitten ist fast nie wichtig, außer, es müssen mal alle auf einer Schalterplatform o.ä. stehen, um eine Tür zu öffnen. Nein, man hat kein Inventar, aber man muss nie überlegen, wie man jetzt alle nötigen Items irgendwo hinbekommt, man muss halt nur oft hin und her rennen, weil man nur ein Item tragen kann. Ja, man hat eine sprechende Höhle, aber um die geht es gar nicht, sie ist lediglich eine Offstimme.
Diese ganze "Sinnlosigkeit" wird an einem kleinen Beispiel deutlich: man hat unten links die Icons des Digipads, wo für jede Taste das Symbol des ihr zugewiesenen Charakters angezeigt wird. Man kann aber durch die "unten" Taste dieses UI unsichtbar machen. Allerdings erscheint es jedesmal wieder, wenn man zwischen den Charakteren wechselt, so dass man, da man das ja ständig macht, das UI trotzdem ständig auf dem Bildschirm hat und es jedesmal neu "verstecken" müsste - wozu ist die "Hide" Funktion dann überhaupt integriert worden?
Zu guter letzt ist bei mir die "Botschaft", die das Spiel wenig subtil, sondern eher mit der Holzhammermethode zu suggerieren versucht, auf Skepzis gestoßen:
Das war mir dann doch zu plump, zu verallgemeinernd und vor allem ohne jegliches Augenzwinkern.
Abgesehen davon, welche drei "Charakterkapitel" man zu sehen bekommt, macht es kaum 'nen Unterschied, welche Charaktere man wählt, denn bis auf seltene, eher oberflächliche Aktionen (Tür mit der Wissenschaftlerin hacken oder mit dem Hillbilly per kurzem Tauchgang umgehen und von der anderen Seite öffnen z.B.) spielt es sich kaum anders und ist wirklich fast nur in den Charakterkapiteln von Bedeutung. Da benötigt man dann den jeweiligen Charakter für manche Aktionen - aber "anders" lösen kann man nichts, da man mit den anderen Charakteren besagte Kapitel eh nicht zu Gesicht bekommt.
Das Spiel besteht also aus allgemeinen Kapiteln und Charakterkapiteln. Das heißt nun, ich muss, um die restlichen Charakterkapitel zu sehen, die allgemeinen Kapitel noch zweimal durchackern - ohne, dass sich nennenswert was ändert, weil die Aktionen in den allgemeinen Kapiteln selten bis gar nicht charakterabhängig sind. (Und in den Charakterkapiteln auch nicht, also welche zwei Charaktere der Ritter mit ins Schloss nimmt, ist unerheblich, die Rätsel sind stets gleich zu lösen bzw. ist mir so gut wie nichts aufgefallen, was nur die Charaktere so hätten tun können, die ich dabei hatte.)
Desweiteren sind die Charakter- und die allgemeinen Kapitel nicht wirklich miteinander verwoben. Man latscht durch die Höhle - plopp - Charakterkapitel - plopp - zurück in die Höhle. Das Auswählen von drei Charakteren am Anfang wirkt dadurch aufgesetzt und zwingt einen nur unnötig, das Spiel mehrfach zu spielen, wohl um über die kurze Spieldauer hinweg zu täuschen. Man hätte auch einfach gleich alle Charakterlevel besuchen dürfen können und den jeweiligen Charakter dann zur Verfügung bekommen können - wäre das gleiche gewesen, nur ohne dreifache Wiederholung der allgemeinen Kapitel.
Also die Spielstruktur vertut schon mal 'ne Menge Potential. Dazu kommt, dass es auch keine richtige Story gibt, auf die sich die Charakterwahl auswirken könnte oder gar, wie man die Rätsel löst. (Angeblich gibt es mehrere Möglichkeiten, aber das einzige, was mir aufgefallen wäre, ist, dass man halt einfach 'nen anderen Charakter benutzt, um Objekt A zu Einsatzort X zu tragen - das verstehe zumindest ich nicht unter Alternativlösungen.) Die allgemeinen Kapitel haben keine echte Story, außer dass man halt durch muss. Man trifft in jedem der drei allgemeinen Kapitel Charaktere, mit denen man ... ja, halt was machen muss, um weiterzukommen. Die haben zwar jeweils ansatzweise sowas wie eine eigene Hintergrund"geschichte" (und das Wort benutze ich hier seeehr großzügig), die aber mit den Spielcharakteren absolut nichts zu tun hat und auch nicht mit den anderen NPCs aus den anderen allgemeinen Kapiteln, außer eine eher lockere, gemeinsame Thematik, nämlich das Streben nach Zielen u.ä. - also jeder will irgendwas bekommen oder schaffen.
In den Charakterkapiteln spielen die Charaktere jeweils ihre Vorgeschichte leicht abstrahiert nach. Damit man sie auch wirklich kapiert, wird die jeweilige tatsächliche Vorgeschichte in ziemlich hässlich gezeichneten Comicstandbildern erzählt, die man übers Spiel verteilt finden kann, wobei dieses hässliche Design im Kontrast zum eigentlichen Spiel steht. Warum dieser Stilbruch gewählt wurde, erschließt sich mir nicht, aber man hätte sich dann bei den "Höhlenmalereien" wenigstens ein bisschen mehr Mühe geben können, wenn sie schon gravierend anders aussehen müssen. Dabei beinhalten diese Vorgeschichten kaum etwas, was man sich nicht schon bald selber denken kann, also auf große Überraschungen oder Plottwists braucht man nicht zu warten - was ganz am Ende des Spiels dann ad absurdum geführt wird, wenn man die letzten beiden Standbilder der Vorgeschichten präsentiert bekommt, diese Enden aber schon kennt, weil man sie ja in den Charakterkapiteln bereits gespielt hat. Hier hätte man es etwas interessanter gestalten können, indem man die Charakterkapitel etwas anders hätte ausgehen lassen können, um an Ende dann den tatsächlichen Ausgang der Ereignisse zu sehen zu bekommen. Etwas merkwürdig fand ich die deutlich unterschiedlichen Längen der Charakterkapitel und die Rätselananzahl darin - für den Hillbilly muss man mehrere Aufgaben erledigen, die auch schon klassischer, wenn auch vereinfachter Adventurekost nahekommen, für den Mönch muss man hingegen einfach recht linear und ohne große Umwege vier kurze "Tests" bestehen.
Kommen wir zu den Rätseln. Nun, durch das viele Hin- und Hergerenne, -geklettere und -gehüpfe erscheint die Rätseldichte nicht sehr hoch, zumal das Spiel wie schon erwähnt recht kurz ist. Zwar tut man nichts anderes, als Rätsel zu lösen, aber dazu muss man halt viel rumlaufen und wegen des fehlenden Inventars - was für ein Fortschritt - ständig Gegenstände hin und her schleppen. Dazu kommen besagte Hüpf- und Klettereinlagen, die aufgrund mangelnder Herausforderung und Konsequenzen (man respawnt augenblicklich, sollte man sterben) irgendwie fehl am Platze wirken und nur wiederum die Spielzeit künstlich strecken und dann irgendwann auch nerven, weil das Sterben halt so unnötig wirkt.
Die Rätsel an sich sind ganz nett, allerdings zu einfach und zu selten spielt der benutzte Charakter eine Rolle dabei. Selbst vor dem mittlerweile wirklich abgedroschenen "fülle X Liter mit einem Y Liter und einem Z Liter Gefäß ab" schreckte Adventureikone Ron Gilbert nicht zurück, inklusive Link, unter dem man die Lösung im Internet nachschlagen kann. (Warum hat er die Lösung nicht gleich im Spiel genannt?) Das Jump&Run artige Gameplay erlaubt hier zwar auch mal etwas anderes als das klassische "Benutze mit", aber so der Bringer ist das jetzt auch nicht, dass es z.B. was ausmacht, wo man gewisse Gegenstände hinlegt.
Technisch gesehen klingt das Spiel ganz gut und sieht auch hübsch aus, ist aber natürlich auch kein "Grafikwunder" oder nutzt komplizierte Physikimmitationen, schafft es aber trotzdem, nicht ganz ruckelfrei zu laufen. (Und das auf Konsole, wohlgemerkt, es liegt also nicht an schlechter Hardware oder veralteten Treibern ect.) Die Steuerung funktiniert ganz gut.
Humor ... naja, wie man's von Ron Gilbert halt kennt, aber es lebt eher von schrulligen Einfällen als von Situations- oder Dialogkomik. Halt sehr plakativ, wie es auch am Anfang gesagt wird: "Hey ja, richtig gehört, ich bin eine sprechende Höhle, hoho" - da schmunzelt man kurz drüber, aber relevant ist das dann nie wieder, die Höhle ist halt einfach ein Erzähler aus dem Off, noch dazu einer, der dafür, dass er bis auf sehr seltene Monologe von NPCs die einzige Stimme im Spiel ist, auffällig oft still ist. Die Charaktere zeigen überhaupt keine Regungen und sowas wie eine Persönlichkeit kann man sich höchstens aus den Vorgeschichten zusammen reimen. Die Rätsel sind auch nicht gerade von der abgefahrenen Sorte, ungewöhnliche, aber clevere Itemkombinationen o.ä. sucht man hier vergebens. Insgesamt fehlte mir der Pfiff bei dem Spiel.
Überhaupt: alles in allem wirkt das Spiel wenig durchdacht und nutzt die grundlegenden Ideen gar nicht aus. Ja, man wählt drei von sieben Charakteren aus, aber eine Rolle spielt das nicht, außer dass man halt nur drei der sieben Charakterkapitel zu sehen bekommt. Ja, man steuert direkt und nicht mit Point&Click, aber weder die Rätsel noch die Fortbewegung verlangen Timing oder Geschick, ja selbst die Positionierung der Charaktere in den Abschnitten ist fast nie wichtig, außer, es müssen mal alle auf einer Schalterplatform o.ä. stehen, um eine Tür zu öffnen. Nein, man hat kein Inventar, aber man muss nie überlegen, wie man jetzt alle nötigen Items irgendwo hinbekommt, man muss halt nur oft hin und her rennen, weil man nur ein Item tragen kann. Ja, man hat eine sprechende Höhle, aber um die geht es gar nicht, sie ist lediglich eine Offstimme.
Diese ganze "Sinnlosigkeit" wird an einem kleinen Beispiel deutlich: man hat unten links die Icons des Digipads, wo für jede Taste das Symbol des ihr zugewiesenen Charakters angezeigt wird. Man kann aber durch die "unten" Taste dieses UI unsichtbar machen. Allerdings erscheint es jedesmal wieder, wenn man zwischen den Charakteren wechselt, so dass man, da man das ja ständig macht, das UI trotzdem ständig auf dem Bildschirm hat und es jedesmal neu "verstecken" müsste - wozu ist die "Hide" Funktion dann überhaupt integriert worden?
Zu guter letzt ist bei mir die "Botschaft", die das Spiel wenig subtil, sondern eher mit der Holzhammermethode zu suggerieren versucht, auf Skepzis gestoßen:
Zuletzt geändert von Adven am 24.01.2013, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
- Scree
- Adventure-Gott
- Beiträge: 3020
- Registriert: 25.04.2006, 13:19
- Wohnort: Berlin
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Alter wer soll das lesen?
Edit: So habs gelesen, hat meine Vermutung nur bestätigt, echt schade!
Edit: So habs gelesen, hat meine Vermutung nur bestätigt, echt schade!
Sei freundlich, denn jeder, dem du begegnest, hat hart zu kämpfen. - Platon
- Adven
- Rätselmeister
- Beiträge: 1640
- Registriert: 01.06.2006, 00:28
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Genau wegen dieser Einstellung bekommen wir jetzt Spiele wie The Cave anstelle von Maniac Mansion. 
Edit: Nu' hast Du's ja doch gelesen.

Edit: Nu' hast Du's ja doch gelesen.

- Scree
- Adventure-Gott
- Beiträge: 3020
- Registriert: 25.04.2006, 13:19
- Wohnort: Berlin
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
War nur der erste Schock :D
Sei freundlich, denn jeder, dem du begegnest, hat hart zu kämpfen. - Platon
- Abel
- Rätselmeister
- Beiträge: 2183
- Registriert: 29.05.2008, 00:42
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Habe mir mal deinen Text durchgelesen außer den Spoiler. Ich verstehe die Kritik, aber irgendwie war das alles auch schon vorher bekannt. Es ist eher ein kleiner Puzzle-Platformer mit ein paar netten Sprüchen, mehr nicht und dementsprechend gestaltet sich auch der Preis. Dass die Charaktere nicht unterschiedliche Lösungen verlangen, ist schade und habe ich auch schon in Reviews gelesen.
- Adven
- Rätselmeister
- Beiträge: 1640
- Registriert: 01.06.2006, 00:28
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Naja, wie das Gameplay im Groben aussehen würde, war vielleicht vorher klar. Umfang, Qualität der Rätsel und der Story, sowie, wie wenig Einfluss die Wahl der Charaktere tatsächlich hat, konnte man vorher wohl nicht abschätzen, wenn man nicht gerade jede verspoilerte Vorschau im Netz gelesen hat.
- Mister L
- Rätselmeister
- Beiträge: 1913
- Registriert: 21.03.2005, 01:55
- Kontaktdaten:
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Eine Spielidee, die Ron Gilbert schon vor 25 Jahren hatte - und so spielt es sich leider auch...
Nachdem ich nun lediglich die Demo durchgespielt hab, bin ich schon bedient.
Leider muss ich mich Adven größstenteils anschließen - das große Manko ist wirklich, dass die 7 Charaktere so gar keinen Einfluss auf das Spielgeschehen haben.
Da hatte Maniac Mansion damals schon einen höheren Wiederspielwert.
Ich muss meine Vorschussloorbeeren leider zurücknehmen. Da habe ich von Ron Gilbert echt mehr erwartet.
Auch Spiele zu 12,99 € können kleine Kunstwerke sein. Das hier ist leider keins geworden.
Vielleicht hätte Tim Schafer noch ein paar Tausender aus dem Kickstarter hier mit reinstecken sollen...

Nachdem ich nun lediglich die Demo durchgespielt hab, bin ich schon bedient.
Leider muss ich mich Adven größstenteils anschließen - das große Manko ist wirklich, dass die 7 Charaktere so gar keinen Einfluss auf das Spielgeschehen haben.
Da hatte Maniac Mansion damals schon einen höheren Wiederspielwert.

Ich muss meine Vorschussloorbeeren leider zurücknehmen. Da habe ich von Ron Gilbert echt mehr erwartet.
Auch Spiele zu 12,99 € können kleine Kunstwerke sein. Das hier ist leider keins geworden.

Vielleicht hätte Tim Schafer noch ein paar Tausender aus dem Kickstarter hier mit reinstecken sollen...
My MMM-Episodes: #7 "Right said Fred", #32 "Secret of Maniac Mansion", # 33 "Carry on Smiley", H05 "Escape from Maniac Mansion", #45 "Maniac Monday", #54 "CSI:RONVILLE", #58 "The People's Court", #70 "Maniac Mansion Begins", #74 "The Curse of King RootenTooten", #93 "Murder a.t. Moonshine Mansion"
-
- Riesiger Roboteraffe
- Beiträge: 7616
- Registriert: 29.08.2007, 19:13
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Maniac Mansion war eben eine Geschichte mit story-immanenten Rätseln.Mister L hat geschrieben: Da hatte Maniac Mansion damals schon einen höheren Wiederspielwert.![]()
The Cave ist einfach ein Knobelspiel.
Dennoch finde ich das Phänomen sehr interessant. Gilbert, der Papst, hat einfach gesagt, dass es ein Adventure ist und selbst einige "Profis" von PC Zeitschriften sehen es plötzlich als eins, obwohl sie mit genügend Hintergrundwissen eigentlich einen Puzzleplattformer vor sich haben. Das zeigt nur die schlechte Ausbildung im Fachzeitschriftenmarkt für PC Spiele. Es gibt da offensichtlich noch keine Wissenschaftssprache für Computergames oder gar eine spezielle Ausbildung für Journalisten in diesem Bereich. Selbst Redakteure von Angelzeitschriften haben mehr Kompetenz über ihr Thema. Und es zeigt, wie viel Guru-Fähigkeiten Gilbert doch auf die Nerdgemeinde ausübt.
-
- Hobby-Archäologe
- Beiträge: 239
- Registriert: 03.08.2004, 22:08
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Wirklich guter Bericht Adven. Allerdings hast Du, glaube ich, zu hohe Erwartungen in das Spiel gesetzt.
Das Wort Puzzle-Plattformer passt übrigens deutlich besser als Action-Adventure (und die Beispiele, die ich genannt hatte, waren auch alle Top-Down ohne Jump'n'Run Elemente, wie sie hier vorkommen). Für mich eher nix. Aber ohne diesen Thread, dem Youtube und meine Erinnerung an The Goonies hätte ich das Remake zu letzterem nicht gefunden
Das Wort Puzzle-Plattformer passt übrigens deutlich besser als Action-Adventure (und die Beispiele, die ich genannt hatte, waren auch alle Top-Down ohne Jump'n'Run Elemente, wie sie hier vorkommen). Für mich eher nix. Aber ohne diesen Thread, dem Youtube und meine Erinnerung an The Goonies hätte ich das Remake zu letzterem nicht gefunden

- Abel
- Rätselmeister
- Beiträge: 2183
- Registriert: 29.05.2008, 00:42
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Habe jetzt reingespielt und bin denk ich mal schon recht weit (gerade im dritten Charakterlevel angekommen). Was nervt sind lange Laufwege und ab und an haklige Steuerung dabei. Also gänzlich unbemerkbar ist der Jum'n'run-Anteil nicht und bei manchen Rätseln kommt es auch auf Timing an. Die Rätsel selbst machen Spaß, könnten aber schwieriger sein. Dennoch stellt sich ein recht angenehmer Knobelfluss ein ohne je wirklich so richtig aufgehalten zu werden. Doof wirds nur, wenn man die Lösung bereits im Kopf hat und nur ständig die Figuren dorthin bewegen muss. Wo ich bisher aber widersprechen muss ist zumindest bei mir bis jetzt der Wiederspielwert. Bei mir (Ritter, Zwillinge, Abenteurerin) machen die Chrakterlevel schon den Löwenanteil aus, also geschätzte 2/3 des Spiels. Vielleicht unterscheidet sich das auch bei den Figuren, aber im Moment bin ich mir sicher es auf jeden Fall 2 mal zu spielen. Obs dann das dritte Mal sein muss für nur einen Charakter.... Die Anzahl ist doof gewählt. Trotz allem macht es für mich schon auch viel Spaß, die Höhle hat als Charakter Humor und fungiert so in etwa als Belohnungssystem. Mit jedem Fortschritt hat sie quasi nen Spruch auf den Lippen. Die Höhlenmalereien sind dagegen so naja, vermissen würde man die nicht.
- levivo
- Süßwasserpirat
- Beiträge: 298
- Registriert: 11.12.2012, 13:30
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Entdeckung....dafür reichts anscheinend....aber nicht für ne retail version.
http://www.ebay.de/itm/THE-CAVE-Puzzle- ... 1179987362
http://www.ebay.de/itm/THE-CAVE-Puzzle- ... 1179987362
Ich hätte dich ans Bett fesseln sollen!
- k0SH
- Zombiepirat
- Beiträge: 10930
- Registriert: 09.09.2006, 12:03
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Ist wohl aus einer Promoaktion?Entdeckung....dafür reichts anscheinend....aber nicht für ne retail version.
Sonst sicher kein Lizenzprodukt.
Da gibt es doch diese hübschen Figürchen:
http://shop.doublefine.com/collections/ ... -cave-toys
.
Mitglied im "Verein zur kulturellen Förderung von Adventure- und storylastigen Computer- und Videospielen e.V." Und Du?
.
"But these days it seems like adventure games are almost a bit of a lost art form...exist in our dreams, in our memories and in ... Germany." Tim Schafer
.
Deutsche Adventure Games Gruppe (Facebook)
Mitglied im "Verein zur kulturellen Förderung von Adventure- und storylastigen Computer- und Videospielen e.V." Und Du?
.
"But these days it seems like adventure games are almost a bit of a lost art form...exist in our dreams, in our memories and in ... Germany." Tim Schafer
.
Deutsche Adventure Games Gruppe (Facebook)
-
- Süßwasserpirat
- Beiträge: 485
- Registriert: 01.10.2006, 15:05
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Ohne jetzt The Cave gespielt zu haben will aber auch nochmal anmerken, dass Maniac Mansion heute wohl auch als Enttäuschung gewertet werden würde. Auch hier ist die Story relativ dünn die Charaktere recht oberflächlich und die Auswahl dieser hat einen eher knappen Einfluss auf das Spiel, nämlich das jeder, ausser Jeff und Dave, bzw. ist es bei Syd und Razor der selbe, einen Lösungsweg besitzt um an Purpur Tentakel vorbeizukommen, während die sonstigen Unterschiede keine große Bedeutung haben. Besonders umfangreich ist das Spiel auch nicht, nur schwer und das teilweise auch wegen unlogischer/abwegiger Rätsellösungen.
- Adven
- Rätselmeister
- Beiträge: 1640
- Registriert: 01.06.2006, 00:28
Re: Ron Gilbert's THE CAVE
Ich komme mir gerade ziemlich veralbert vor. Versuche, die guten Enden zu erspielen.
Ritter:
Das ist also das Ausmaß, wie durchdacht das Spiel ist und wie sich unterschiedliche Vorgehensweisen auswirken. Ganz großes Kino. ::) Wie bekomme ich jetzt das gute Ende?
Edit: Oh Backe ... das 'nen ich mal echt schwach. Die guten Enden bekommt man nicht, indem man die Rätsel unterschiedlich löst oder so.
Das ist für mich jetzt die entgültige Bestätigung, dass das Spiel jegliches Potenzial verschleudert hat. 
Ritter:

Zuletzt geändert von Adven am 25.01.2013, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.