Teledahner hat geschrieben:DasJan hat geschrieben:Teledahner hat geschrieben:Sorry, aber kann mir Geographie-Noob das nochmal jemand erklären?
In der Aufgabenstellung steht ja nicht, dass du immer nach Westen fliegst, sondern dass du in diese Richtung losfliegst und dann immer weiter geradeaus. Wenn du irgendwo startest und dann immer weiter geradeaus fliegst, landest du irgendwann auf dem genau entgegengesetzten Punkt der Erde. Auf dem Weg musst du also am Äquator vorbeigekommen sein.
Ich muss gestehen, kapieren tu ich das noch immer nicht. Wenn ich immer geradeaus im Sinne "entlang einer Geraden" fliege, dann lande ich im Weltall... Es sei denn, ich bin gerade senkrecht Richtung Erdmittelpunkt geflogen und dann durch die Erde durch. Das kann also nicht gemeint sein. Wieso ich aber dann nicht geradeaus parallel zum Äquator fliegen kann, erschließt sich mir noch nicht so recht. Werde mich wohl mal in einer ruhigen Stunde mit einer Kugel hinsetzen und etwas darüber meditieren müssen, oder's meine Freundin erklärt's mir. Aber jetzt kümmer ich mich erstmal um Würfel statt Kugeln.
Ich versuche, es noch Mal zu erklären: Du stehts immer senkrecht auf der Erdoberfläche. Wenn Du das nich tätest, sähest Du ziemlich komisch aus. Und wenn Du jetzt auf der Kugeloberfläche immer geradeaus läufst bewegst Du Dich entlang eines Großkreises, von dem die Spezialfälle der Äquator und gegenüberliegende Meridiane sind. Schnapp Dir mal einen Globus und schau senkrecht drauf, d. h., dass Erdmittelpunkt, Großkreis und Auge eine Linie bilden. Du imitierst dabei sozusagen die sogenannte gnomonische Projektion, bei der alle Großkreise gerade sind. Und dann schau Dir dagegen mal einen beliebigen Breitenkreis an: der erscheint in dieser Betrachtungsweise gekrümmt. Auch würde jemend, der diesen Kreis durch Geradeausgehen abschreitet (wie bei der Außenfläche eines Zylinders) nicht mehr senkrecht zur Erdoberfläche stehen. Du stehst also schräg zur Kreisfläche und läufst entsprechend eine Kurve.
Extrembeispiel: Du stehst am Nordpol. Hier gibt es nur eine Himmelsrichtung: Süden. Gehst Du nun einen Meter nach Süden, gibt es wieder vier Himmelsrichtungen, d. h. Du kannst Deinen Blick nach Westen richten. Würdest Du nun immer weiter nach Westen gehen, würdest Du den Pol im Abstand von einem Meter im Uhrzeigersinn umrunden. Du läufst im kreis um den Pol. Gehst Du aber immer weiter geradeaus, schlägt Deine Bewegungsrichtung immer weiter auf Süd aus, und Du kreuzt nach 10.000 km den Äquator praktisch senkrecht. Nach weiteren 10.000 km stehst Du einen Meter östlich des Südpols. Wenn Du dann noch 20.000 km läufst, kommst Du zum Ausgangspunkt zurück, nachdem Du auf der Hälfte wieder den Äquator kreuzt. Du bist also quasi fast auf einem Meridianpaar entlang gelaufen.
Im gestrigen Beispiel kann man sich das so vorstellen: der Äquator wird in Pontianak und auf der gegenüberliegenden Seite fixiert und anschließend um diese Achse um 4°40' gedreht. Damit hast Du genau den Großkreis, auf dem Du Dich bewegt hast.
Großkreise sehen auf Winkeltreuen Karten wie der Mercator-Projektion immer wie Sinuskurven aus. Kannst ja mal überlegen, woher das kommt.
Wenn Du noch mehr dazu lesen möchstest:
http://de.wikipedia.org/wiki/Orthodrome
http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fkreis
http://de.wikipedia.org/wiki/Gnomonische_Projektion
http://de.wikipedia.org/wiki/Mercator-Projektion
Kunibert_KA hat geschrieben:Ähm, habe das ganze etwas unkonventioneller gelöst.
Sorry, aber das ist keine Lösung, sondern fast ein kompletter Boykott des Rätsels. Die bist nicht durch Lösen des Rätsels, sondern nur durch Zufall am richtigen Ziel angekommen. Schön, dass Du es noch geschafft hast, aber das ist kein Lösungsweg, sondern geraten und Glück gehabt.