Welches Buch lest ihr ?
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Herr der Fliegen von William Goulding. Eines meines Lieblingsbücher!
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Camus - Der Fall
totaler bullshit.
meine achtung vor Camus sinkt mit jedem werk mehr. Der Fremde + Mythos des Sisyphos kann man ohne zweifel lesen, aber da ist er mit seinem latein auch schon am ende.
vergleich mit Aufzeichnungen aus dem Kellerloch von Dostojewski: in jedem Dostojewski roman weiß ich, dass nur wenige figuren die ansichten des autors widerspiegeln, die figuren sind mit ideen gefüllt, die dem autor bekannt sind, die er vielleicht unter anderen umständen auch teilen würde.
in einem Camus roman fühlst du sofort: hier spricht Camus, egal welche figur zu worte kommt.
hier liegt auch der große qualitätsunterschied Dostojewski - Camus
Camus Philsophie ist wirr und nicht überzeugend, seine bücher sind eher beschreibung einer lebensanschauung als eine wirkliche darlegung, rechtfertigung und begründung von gedanken. insofern ist er als philosoph außerhalb von Mythos des Sisyphos auch nicht ernstzunehmen.
dieses ganze gerede von schuld....was soll das bitte? er legt nicht mal eine richtige moral da, worin besteht also die schuld, von der er so gerne spricht? das ist lächerlich.
dazu ist das buch eine einzige projektion auf den leser, seine eigenen makel überträgt er auf die allgemeinheit, weil er scheinbar davon ausgeht, dass die ja so weit verbreitet sind. - er war ein zyniker, der nichts wirklich geliebt oder ernstgenommen hat, immer nur viel geschwafelt. viele geliebte, die ihm gleichgültig waren, seine kinder, seine ehefrau.
was ich ihm ebenso wenig verzeihen kann, ist sein räsonieren über den Heiland. atheismus hin oder her, aber typen wie er haben in meinen augen kein recht, Seinen namen überhaupt in den mund zu nehmen.
den schreibstil sollte ich nicht beurteilen, ich habe es auf deutsch gelesen.
ich bereue es trotzdem nicht, das buch gelesen zu haben, es befriedigt mich sogar. es verschafft mir ein gefühl der überlegenheit, wenn ich aufrichtig bin. ich betrachte ihn auf dieselbe weise wie Hesse: interessant genug, um ihn zu lesen, aber nicht gut genug, um ihn ernstzunehmen.
totaler bullshit.
meine achtung vor Camus sinkt mit jedem werk mehr. Der Fremde + Mythos des Sisyphos kann man ohne zweifel lesen, aber da ist er mit seinem latein auch schon am ende.
vergleich mit Aufzeichnungen aus dem Kellerloch von Dostojewski: in jedem Dostojewski roman weiß ich, dass nur wenige figuren die ansichten des autors widerspiegeln, die figuren sind mit ideen gefüllt, die dem autor bekannt sind, die er vielleicht unter anderen umständen auch teilen würde.
in einem Camus roman fühlst du sofort: hier spricht Camus, egal welche figur zu worte kommt.
hier liegt auch der große qualitätsunterschied Dostojewski - Camus
Camus Philsophie ist wirr und nicht überzeugend, seine bücher sind eher beschreibung einer lebensanschauung als eine wirkliche darlegung, rechtfertigung und begründung von gedanken. insofern ist er als philosoph außerhalb von Mythos des Sisyphos auch nicht ernstzunehmen.
dieses ganze gerede von schuld....was soll das bitte? er legt nicht mal eine richtige moral da, worin besteht also die schuld, von der er so gerne spricht? das ist lächerlich.
dazu ist das buch eine einzige projektion auf den leser, seine eigenen makel überträgt er auf die allgemeinheit, weil er scheinbar davon ausgeht, dass die ja so weit verbreitet sind. - er war ein zyniker, der nichts wirklich geliebt oder ernstgenommen hat, immer nur viel geschwafelt. viele geliebte, die ihm gleichgültig waren, seine kinder, seine ehefrau.
was ich ihm ebenso wenig verzeihen kann, ist sein räsonieren über den Heiland. atheismus hin oder her, aber typen wie er haben in meinen augen kein recht, Seinen namen überhaupt in den mund zu nehmen.
den schreibstil sollte ich nicht beurteilen, ich habe es auf deutsch gelesen.
ich bereue es trotzdem nicht, das buch gelesen zu haben, es befriedigt mich sogar. es verschafft mir ein gefühl der überlegenheit, wenn ich aufrichtig bin. ich betrachte ihn auf dieselbe weise wie Hesse: interessant genug, um ihn zu lesen, aber nicht gut genug, um ihn ernstzunehmen.
Sei aber nicht gar zu sehr ein Sclave der Meinungen, welche Andere von Dir hegen. Sei selbstständig. Was kümmert Dich am Ende das Urtheil der ganzen Welt, wenn Du thust, was Du nach Pflicht und Gewissen und nach Deiner redlichen Ueberzeugung thun sollst?
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Najaaa...
Der Fall ist sicher nicht Camus' bestes Buch, aber mir persönlich schießt du mit deiner Interpretation schon arg übers Ziel hinaus. Ich glaube, du unterstellst ihm da mehr, als er selbst letztlich gemeint hat. Aber egal, so ist das eben mit den unterschiedlichen Sichtweisen.
Das was man, meiner Meinung nach, Camus hoch anrechnen muß, ist sein Umgang mit dem Absurden. Er sucht keinen möglichen Ausweg (wie etwa Kierkegaard in der Religion), sondern kommt zu dem gnadenlosen Schluß, das Leben und Sterben ist absurd. Punkt. Manche mögen das zynisch nennen, andere beruhigend.
Als "Philosoph" kann er mit Sartre nicht mithalten, weil ihm großteils die systematische und methodisch begründende Vorgehensweise fehlt. Aber ich weiß jetzt nicht, ob er selbst je behauptet hat, einer zu sein oder ob es nicht eher eine Frage unserer Zeit ist, weil man klären möchte, ob man ihn im Philosophieunterricht/-studium behandeln "darf" (ich hatte zumindest damals eine Vorlesung zu ihm besuchen können, nachdem Sartre dran war) oder er nur in die Literatur zu stecken ist.
Ansonsten spricht aber, meines Erachtens, auch nichts gegen die Darlegung einer "bloßen" Weltauffassung. (Der Fall ist schließlich ein Roman und keine Abhandlung.)
Der Fall ist sicher nicht Camus' bestes Buch, aber mir persönlich schießt du mit deiner Interpretation schon arg übers Ziel hinaus. Ich glaube, du unterstellst ihm da mehr, als er selbst letztlich gemeint hat. Aber egal, so ist das eben mit den unterschiedlichen Sichtweisen.
Das was man, meiner Meinung nach, Camus hoch anrechnen muß, ist sein Umgang mit dem Absurden. Er sucht keinen möglichen Ausweg (wie etwa Kierkegaard in der Religion), sondern kommt zu dem gnadenlosen Schluß, das Leben und Sterben ist absurd. Punkt. Manche mögen das zynisch nennen, andere beruhigend.
Als "Philosoph" kann er mit Sartre nicht mithalten, weil ihm großteils die systematische und methodisch begründende Vorgehensweise fehlt. Aber ich weiß jetzt nicht, ob er selbst je behauptet hat, einer zu sein oder ob es nicht eher eine Frage unserer Zeit ist, weil man klären möchte, ob man ihn im Philosophieunterricht/-studium behandeln "darf" (ich hatte zumindest damals eine Vorlesung zu ihm besuchen können, nachdem Sartre dran war) oder er nur in die Literatur zu stecken ist.
Ansonsten spricht aber, meines Erachtens, auch nichts gegen die Darlegung einer "bloßen" Weltauffassung. (Der Fall ist schließlich ein Roman und keine Abhandlung.)
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Re: Welches Buch lest ihr ?
wieso? auf den letzten seiten schreibt er selber, dass er die schilderung seines charakters so angelegt hat, damit sich möglichst viele personen darin wiederfinden mögen. - der billigste und weitverbeitetste psychologische schluss, den man bei mediokren menschen antrifft: meine schwächen müssen auch die schwächen anderer sein; wenig wahrscheinlich, dass jemand besser als ich ist. in diesem falle, wie in vielen anderen fällen, stellt man fest, dass solche werke weniger über den charakter anderer menschen aussagen, als viel mehr über den charakter des autors selber.Loma hat geschrieben:Najaaa...
Der Fall ist sicher nicht Camus' bestes Buch, aber mir persönlich schießt du mit deiner Interpretation schon arg übers Ziel hinaus. Ich glaube, du unterstellst ihm da mehr, als er selbst letztlich gemeint hat.
das war nicht der grund, warum ich mich für Camus interessiert habe, und das war auch nicht seine leistung. diesen schluss haben schon viele gemacht, viele philosophen, viele künstler und wenn man Camus denken betrachtet, dann stellt man fest: er war extrem inkonsequent. er ist quasi auf halber strecke stehen geblieben.Das was man, meiner Meinung nach, Camus hoch anrechnen muß, ist sein Umgang mit dem Absurden. Er sucht keinen möglichen Ausweg (wie etwa Kierkegaard in der Religion), sondern kommt zu dem gnadenlosen Schluß, das Leben und Sterben ist absurd. Punkt. Manche mögen das zynisch nennen, andere beruhigend.
was ich ihm anrechnen möchte ist sein versuch, der sinnlosigkeit zu trotzen und ein denken entwickeln zu wollen, das dem leben wieder wert gibt, es also lebenswert macht. er hat sich einem titanischen problem gestellt, das jede zivilisation früher oder später heimsucht; dass man lebensmüde wird. erfolgreich war er darin nicht, aber sein scheitern tut der ästhetik, die in so einem schritt liegt, keinen abbruch.
er hat sich selber als künstler gesehen. das ist aber gleichgültig. exzessive dialektik ist nervig und in meinen augen auch sinnlos, aber stattdessen dem leser auf jeder seite seine tollen "wahrheiten" in die fresse reiben, für die man keinerlei rechtfertigung abgibt (so gesehen in Die Pest und Der Fall), ist stumpf und fast schon beleidigend.Als "Philosoph" kann er mit Sartre nicht mithalten, weil ihm großteils die systematische und methodisch begründende Vorgehensweise fehlt. Aber ich weiß jetzt nicht, ob er selbst je behauptet hat, einer zu sein oder ob es nicht eher eine Frage unserer Zeit ist, weil man klären möchte, ob man ihn im Philosophieunterricht/-studium behandeln "darf" (ich hatte zumindest damals eine Vorlesung zu ihm besuchen können, nachdem Sartre dran war) oder er nur in die Literatur zu stecken ist.
Ansonsten spricht aber, meines Erachtens, auch nichts gegen die Darlegung einer "bloßen" Weltauffassung. (Der Fall ist schließlich ein Roman und keine Abhandlung.)
Sei aber nicht gar zu sehr ein Sclave der Meinungen, welche Andere von Dir hegen. Sei selbstständig. Was kümmert Dich am Ende das Urtheil der ganzen Welt, wenn Du thust, was Du nach Pflicht und Gewissen und nach Deiner redlichen Ueberzeugung thun sollst?
- Adolph Freiherr von Knigge
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Wo schreibt Camus, daß er beansprucht mit seinen Romanen "Wahrheit" zu verbreiten?
Kann man natürlich machen, ich habe mich aus solchen Gründen auch schon über manches Buch geärgert.
Aber es gibt eben den Unterschied, zwischen dem was geschrieben wurde und dem, was unsereins liest.
Gerade Der Fall scheint mir eigentlich ein bisserl ungeeignet, um da irgendetwas Objektives (alle Leute betreffendes/Wahres...) abzuleiten. Handelt es sich doch nur um die subjektive Erzählung aus der Perspektive einer einzelnen Person. Im Grunde weiß man ja nicht mal so recht, ob das, was der erzählt, im Rahmen der Erzählung überhaupt wirklich wahr ist oder?
Mit manchem Geschriebenen kann man sich identifizieren, mit manchem nicht.
In Romanen kann man wenigstens mit so unterschiedlichen Perspektiven experimentieren, muß oft nicht mal als Schreibende/r das vertreten, was man gerade Personen im Buch sagen oder tun läßt. Es ist Spielerei.
Das ist deine Interpretation, weil du, meiner Meinung nach, es momentan darauf angelegt hast, etwas in den falschen Hals zu bekommen bzw. es zu persönlich zu nehmen.Haruspex hat geschrieben: ... meine schwächen müssen auch die schwächen anderer sein;
Kann man natürlich machen, ich habe mich aus solchen Gründen auch schon über manches Buch geärgert.
Aber es gibt eben den Unterschied, zwischen dem was geschrieben wurde und dem, was unsereins liest.
Gerade Der Fall scheint mir eigentlich ein bisserl ungeeignet, um da irgendetwas Objektives (alle Leute betreffendes/Wahres...) abzuleiten. Handelt es sich doch nur um die subjektive Erzählung aus der Perspektive einer einzelnen Person. Im Grunde weiß man ja nicht mal so recht, ob das, was der erzählt, im Rahmen der Erzählung überhaupt wirklich wahr ist oder?
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Re: Welches Buch lest ihr ?
....wie gesagt, das ist wenig interpretation. er schreibt ganz eindeutig, wie er die figur des Clamence angelegt hat und was sie bezwecken soll. kannst ja das ende selbst nochmal nachlesen, wenn du mir nicht glaubst.
der schluss liegt jawohl irgendwie nahe, wenn mir jemand über 150 seiten was über das leben erzählt.
Loma hat geschrieben:Wo schreibt Camus, daß er beansprucht mit seinen Romanen "Wahrheit" zu verbreiten?

darauf bin ich ja schon eingegangen in meinem vergleich mit Dostojewski. Camus hat nicht die kapazitäten, um sich nicht ausgesprochen stark bei sich selber zu bedienen. das ist mir schon in die Pest aufgefallen, wo sich in ihrer ideen und gedankenwelt im prinzip alle figuren gleichen. gerade noch dass er es geschafft hat, einen priester zu schildern, der aber auch mehr ausdruck seiner verachtung ist als ein gegenpol zu seinem denken.In Romanen kann man wenigstens mit so unterschiedlichen Perspektiven experimentieren, muß oft nicht mal als Schreibende/r das vertreten, was man gerade Personen im Buch sagen oder tun läßt. Es ist Spielerei.
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Nur weil jemand lang und breit über sein Leben erzählt, muß das noch lange nichts mit einer allgemeingültigen Wahrheit zu tun haben.Haruspex hat geschrieben:der schluss liegt jawohl irgendwie nahe, wenn mir jemand über 150 seiten was über das leben erzählt.Loma hat geschrieben:Wo schreibt Camus, daß er beansprucht mit seinen Romanen "Wahrheit" zu verbreiten?
(Ich weiß, manche Leute tendieren dazu, sich durch ihre Lebenserfahrung für allwissend zu halten, das trifft aber, meines Erachtens, auf Camus nicht zu).
Da ich gerade Zeit zum Schmökern hatte, bin ich auf einen Aufsatz gestoßen, der vielleicht eher deinem Gusto entspricht, falls du nicht restlos bedient bist und dich noch näher damit befassen magst:
http://maher.filfre.net/writings/camus.htm
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Re: Welches Buch lest ihr ?
^^ lustigerweise hast du mich tatsächlich animiert, mir das nochmal durch den kopf gehen zu lassen und ich bin auf denselben artikel gestoßen.
allerdings: Camus wird nicht von einer abolsuten wahrheit ausgegangen sein, aber ich denke doch zumindest von einer relativen. wahrheit ist eine sache der prämissen.
wenn ich ehrlich bin, war ich wirklich nur erbost und enttäuscht über seine letzten beiden werke...vielleicht ist es trotzdem zu voreilig, Camus jetzt schon abzuschreiben. wer weiß schon, wie ich in 1, 2 jahren darüber denke.
allerdings: Camus wird nicht von einer abolsuten wahrheit ausgegangen sein, aber ich denke doch zumindest von einer relativen. wahrheit ist eine sache der prämissen.
wenn ich ehrlich bin, war ich wirklich nur erbost und enttäuscht über seine letzten beiden werke...vielleicht ist es trotzdem zu voreilig, Camus jetzt schon abzuschreiben. wer weiß schon, wie ich in 1, 2 jahren darüber denke.
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Iwan Turgenjew - Ein Adelsnest
ganz okay....sicher nicht sein bester roman. er war gewiss - ähnlich wie tolstoi - ein besserer Novellist. die charakterzeichnung ist grob, es fehlt an zwischentönen und feinheit. die guten sind einfach gut, vergebend, gutmütig, selbstkritisch, intelligent....und die schlechten oberflächlich, bösartig, undankbar und wissen natürlich niemanden von den guten zu schätzen. mir ist auch aufgefallen, dass Turgenjew sich mit der illustration von überlegenen charakteren schwer tut. er muss es immer auf so eine billige weise aufzeigen, in dem der "held" seinen antagonisten im duell, disput, körperlicher auseinandersetzung überlegen ist (vgl. Väter und Söhne, Am Vorabend).
die handlung dreht sich, wie so oft bei ihm, um liebe, glück und dergleichen.
"Gegrüßt sei, du mein einsames Alter! Verglimme langsam, du mein nutzloses Leben!"
^^ also das ist die conclusio, die die hauptfigur am ende romanes zieht, weil er sich mit 45 schon am ende seines lebensweges sieht. nicht gerade sehr lebensbejahend. und ich hab mit derlei schwermut auch so meine probleme, auch wenn sie ihre eigene schönheit haben mag. im endeffekt ist Lawretzkij - der angesprochene protagonist - auch selbst schuld an seinem elend. wer sich darin vergräbt, anstatt einen realistischen ausweg zu suchen, hat es nicht anders verdient.
ganz okay....sicher nicht sein bester roman. er war gewiss - ähnlich wie tolstoi - ein besserer Novellist. die charakterzeichnung ist grob, es fehlt an zwischentönen und feinheit. die guten sind einfach gut, vergebend, gutmütig, selbstkritisch, intelligent....und die schlechten oberflächlich, bösartig, undankbar und wissen natürlich niemanden von den guten zu schätzen. mir ist auch aufgefallen, dass Turgenjew sich mit der illustration von überlegenen charakteren schwer tut. er muss es immer auf so eine billige weise aufzeigen, in dem der "held" seinen antagonisten im duell, disput, körperlicher auseinandersetzung überlegen ist (vgl. Väter und Söhne, Am Vorabend).
die handlung dreht sich, wie so oft bei ihm, um liebe, glück und dergleichen.
"Gegrüßt sei, du mein einsames Alter! Verglimme langsam, du mein nutzloses Leben!"
^^ also das ist die conclusio, die die hauptfigur am ende romanes zieht, weil er sich mit 45 schon am ende seines lebensweges sieht. nicht gerade sehr lebensbejahend. und ich hab mit derlei schwermut auch so meine probleme, auch wenn sie ihre eigene schönheit haben mag. im endeffekt ist Lawretzkij - der angesprochene protagonist - auch selbst schuld an seinem elend. wer sich darin vergräbt, anstatt einen realistischen ausweg zu suchen, hat es nicht anders verdient.
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- Riesiger Roboteraffe
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Das Salz-Zucker-Fett-Komplott von Michael Moss.
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.
(Sir Peter Ustinov)
(Sir Peter Ustinov)
- GuybrushR
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- Registriert: 22.09.2014, 21:11
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Das Lied von Eis und Feuer: Der Thron der Sieben Königreiche (ist der 3. Teil)
"Es scheint als schreibt er an einem Roman. Er heißt: "Der Grog der Leute trank." Teil eines dreiteiligen Zyklus. Ich frage mich warum Schund immer in 3 Teilen erscheint..."
- axelkothe
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Also die erste Häfte vom zweiten englischen Buch. Ich finde diese Praxis der deutschen Verläge fürchterlich, einfach ein dickes englisches Buch in zwei Teile zu teilen (und dann auch noch für jeden einzelnen deutlich mehr zu Verlangen was der Komplettband im Original kostet).GuybrushR hat geschrieben:Das Lied von Eis und Feuer: Der Thron der Sieben Königreiche (ist der 3. Teil)
Aber dann hast du ja noch einiges vor dir

Ich hab nach dem ersten Band aufgegeben, nicht, weil es nicht gut war, aber ich hab da fast ein Jahr für gebraucht, und wenn die späteren Bücher deutlich langatmiger sein sollen... oh je

NEU:Mein YouTube-Kanal über Klemmbausteine: SteinreichTV
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Was Witziges:
The Uncommon Reader von Alan Bennett (Deutscher Titel: Die souveräne Leserin)
Ein Corgie der Queen läuft davon und genau in einen Büchereibus. Als Entschuldigung leiht die Königin ein paar Bücher aus und wird prompt lesesüchtig. Nun versucht sie, das Lesen zwischen all ihre öffentlichen Pflichten zu quetschen ohne dass jemand ihre Sucht bemerkt.
The Uncommon Reader von Alan Bennett (Deutscher Titel: Die souveräne Leserin)
Ein Corgie der Queen läuft davon und genau in einen Büchereibus. Als Entschuldigung leiht die Königin ein paar Bücher aus und wird prompt lesesüchtig. Nun versucht sie, das Lesen zwischen all ihre öffentlichen Pflichten zu quetschen ohne dass jemand ihre Sucht bemerkt.

"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)
"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Ich lese City of Stairs von Robert Jackson Bennett auf einer Empfehlung hin. Bisher ganz gut.
“In my painful experience, the truth may be simple, but it is rarely easy.”
― Brandon Sanderson
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Re: Welches Buch lest ihr ?
Ich muss mich korrigieren: Die Königin versucht gar nicht, ihre neue Leidenschaft zu verbergen. Sie liest sogar während sie bei Paraden dem Volk winkt, allerdings hält sie das Buch dabei so, dass man es von außen nicht sieht. 

"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)
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