Kopierschutz: Sinn oder Unsinn?

Hier geht es einfach nur um Adventures!

Was hältst du von Kopierschutzsystemen?

Muss sein, damit Raubkopien nicht so schnell verbreitet werden.
10
14%
Ein ärgerliches, aber wohl notwendiges Übel.
11
16%
Überflüssig, da irgendwann jeder Schutz geknackt wird.
18
26%
Der Dumme ist der Ehrliche, da er mit den Nachteilen leben muss.
31
44%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 70

Benutzeravatar
unwichtig
Rätselmeister
Rätselmeister
Beiträge: 1861
Registriert: 11.06.2004, 14:47
Wohnort: austria
Kontaktdaten:

Beitrag von unwichtig »

lasst den thread nicht untergehen - viva la revolution! :D
Benutzeravatar
Zoldoron
Rätselmeister
Rätselmeister
Beiträge: 2072
Registriert: 23.11.2003, 14:33
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Zoldoron »

Ich finde den Ruf nach mehr Strafe falsch. Da kommen Leute mit ganz anderen Vergehen davon. Mit Raubkopieren greift man niemanden direkt an, man verletzt niemanden, bricht in niemandes Privatsphäre ein etc.
Ich bin auch gegen Raubkopieren, aber ich glaube nicht, dass das Kriminalisieren des Kopierens der goldene Weg ist. Dann eher wie Hexenjohanna vorschlug über angereicherte Packungen oder bei Onlinespielen über sehr billige Boxen oder alternativ Download aus dem Netz und dafür (gemäßigte, nicht 10 Euro pro Monat oder solche Scherze!) Kosten für die Nutzung des Spiels.

Wie wäre es denn, wenn Dich das Spielen an einem Abend einen Euro kosten würde. Dann würde man im Monat 30 Euro ausgeben, wenn man dafür den freien Zugriff auf alle Spiele hätte (und die Hersteller anteilmäßig ihren Teil von meinem Geld bekämen) könnten doch eigentlich alle zufrieden sein.

Das Problem ist nur wie bei allem in der Gesellschaft: Es gibt immer einige, die sich nicht an die Spielregeln halten wollen und um derentwillen andere mit Unbequemlichkeiten oder erhöhten Kosten (etwa wegen Ladendiebstahl) leben müssen.

Es sind eben nicht alle Menschen Engel.
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür wo sie begann,
weit überland von Ort zu Ort, ich folge ihr so gut ich kann.
MooMurray
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 595
Registriert: 26.10.2004, 23:59
Wohnort: Alfter

Beitrag von MooMurray »

Es gibt eben Leute, die meinen, es würde so etwas existieren, was man Kavalliersdelikte nennt und andere (wenige) sind eben weiter.

Davon abgesehen, würde ich sagen, nur wirksame und unaufdringliche Kopierschutzmaßnahmen sind gute, denn was ich im Moment sehe, ist, dass ich den DVD-Brenner nicht gegen eine Festplatte im Mediabay tauschen kann (die mir sehr wichtig wäre). Vom Zusatzakku hab ich mich ja schon verabschiedet mental, aber dass ich immer das dumme DVD-LW drinhaben muss... GRRR
Kruttan
Adventure-Gott
Adventure-Gott
Beiträge: 4009
Registriert: 29.12.2001, 15:46
Wohnort: Hameln/Göttingen
Kontaktdaten:

Beitrag von Kruttan »

mal ein anderer Einwurf - hab ihn zumindest hier noch nicht gefunden...


wir wissen jetzt, dass eine normale CD (und wahrscheinlich auch jede DVD) nach ein paar Jahrzehnten seinen Geist aufgibt (ca 25 Jahre für Pessimisten). Folglich zerstören sich kopiergeschützte Datenträger nach einiger Zeit selbst, ohne dem Besitzer zu ermöglichen, das erworbene Gut zu erhalten, indem er eine Kopie anfertigt.
>>Laverne, wie bist du nach oben gekommen?<<
>>Ich bin oben? Ups.<<
Benutzeravatar
Zork
Verpackungs-Wegwerfer
Verpackungs-Wegwerfer
Beiträge: 78
Registriert: 12.10.2004, 22:50

Beitrag von Zork »

Kruttan hat geschrieben:mal ein anderer Einwurf - hab ihn zumindest hier noch nicht gefunden...


wir wissen jetzt, dass eine normale CD (und wahrscheinlich auch jede DVD) nach ein paar Jahrzehnten seinen Geist aufgibt (ca 25 Jahre für Pessimisten). Folglich zerstören sich kopiergeschützte Datenträger nach einiger Zeit selbst, ohne dem Besitzer zu ermöglichen, das erworbene Gut zu erhalten, indem er eine Kopie anfertigt.
Wobei die taetsaechliche Lebensdauer bei Benutzung,
weitaus geringer sein kann.
Ein Kratzer an der falschen Stelle,
Oder im Laufwerk geschreddert...
Und die Hersteller tauschen gegen Originalnachweis nur
gegen Gebuehr oder gar nicht und im Hoechstfall nur 2-3
Jahre nach erscheinen aus. Und bei Garantie heisst es
immer Selbstverschulden.
MooMurray
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 595
Registriert: 26.10.2004, 23:59
Wohnort: Alfter

Beitrag von MooMurray »

Tja, die Frage ist, ob man nicht sowieso endlich mal von dem Medium CD wegkommen sollte. Ökologisch wäre es sowieso besser, man würde Sachen nur noch downloaden und sich dann selber um die Datensicherung kümmern. Dann ist keiner mehr Schuld außer einem selber. Nun würde man sagen: cool, TCPA wird genau das möglich machen und dem kann ich nur entgegnen: Dann aber bitte so, dass ich die Datensicherung auch auf einem neuen Rechner fortsetzen kann und da wird es dann schwierig, fürchte ich.
Letztlich ist es alleine die Schuld der Raubkopierer und sonstigen Gangster, dass eben immer mehr Gedanken gehegt werden vonwegen mehr Überwachung und Sicherung. Sonst würde ja niemand davon reden (können). Wo wäre die Rechtfertigung?
Benutzeravatar
Zork
Verpackungs-Wegwerfer
Verpackungs-Wegwerfer
Beiträge: 78
Registriert: 12.10.2004, 22:50

Beitrag von Zork »

Bevor ich irgenwas mit TCPA kaufe, verbrenne ich lieber mein geld.
Diese Bevormundung koennen sie sich sonst wohin stecken.

Und bei dieser Debatte wird immer davon ausgegangen, das Raubkopierer ohne
die Moeglichkeit zum Kopieren, die Sachen kaufen wuerden, aber das stimmt nicht.
Deshalb bedeutet Raubkopie auch nicht unbeingt Verlust.
MooMurray
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 595
Registriert: 26.10.2004, 23:59
Wohnort: Alfter

Beitrag von MooMurray »

Im Großen und Ganzen auf jedenfall. Der Einzelfall interessiert ja nicht bei der Betrachtung.
Benutzeravatar
Zork
Verpackungs-Wegwerfer
Verpackungs-Wegwerfer
Beiträge: 78
Registriert: 12.10.2004, 22:50

Beitrag von Zork »

MooMurray hat geschrieben:Im Großen und Ganzen auf jedenfall. Der Einzelfall interessiert ja nicht bei der Betrachtung.
Im Großen und Ganzen wuerden die Sachen gekauft werden?
Kannst du das mit einer
unabhaengigen Studie beweisen?
Ich wuerde das vernuenftig auf maximal ein Drittel schaetzen.
Benutzeravatar
john_doe
Logik-Lord
Logik-Lord
Beiträge: 1302
Registriert: 06.05.2001, 20:58

Beitrag von john_doe »

Der Gag ist ja:

Die Musikindustrie sagt, von 50 Mio verkauften Rohlingen würden 50 Mio für illegale Kopien von Musik-CDs benutzt.

Die Filmindustrie sagt, von 50 Mio verkauften Rohlingen würden 50 Mio für illegale Kopien von Filmen benutzt.
(Die Zahlen sind jetzt nur Beispiele.)

Und dann natürlich noch die Frage, woher die die Zahlen der illegal bezogenen Titel kennen. Nämlich gar nicht, alles erfunden.

Mich würde es freuen, wenn es endlich einen unknackbaren, unkopierbaren Kopierschutzt geben würde, und sich danach die ganzen Spiele, Filme und Musik genau so schlecht verkauften wie jetzt. Dann könnte die Industrie nicht mehr die Raubkopien verantwortlich machen, sonden müßte nach den wahren Gründen suchen.

Wenn ich mir heutzutage die Produktionskosten für ein Spiel ansehe, und danach das Endresultat, dann wundert es mich schon manchmal, was die eigentlich mit dem Geld machen. Tapete?

Aber ich schweife ab.... :)
Benutzeravatar
neon
Adventure-Treff
Adventure-Treff
Beiträge: 30028
Registriert: 08.07.2004, 10:55
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von neon »

Es ist immer wieder interessant, wie Medienverlage mit Zahlen jonglieren, genauso übrigens wie die gesamte Wirtschaft. Ständig wird hin- und hergerechnet, wie man Profite steigern kann und versucht das in den Griff zu bekommen indem man das Kopieren einschränkt.

Überall wird gemeckert die Deutschen würden zu wenig Geld ausgeben, man solle doch bitte auch den letzten Pfennig verpulvern um die Wirtschaft anzukurbeln. Was diese ganzen schlauen BWLer in Ihrer weltfremden Denkweise immer wieder vergessen, ist der Umstand, daß die meisten Haushalte gar nichts übrig haben, das sie ausgeben könnten. Ich selbst hatte bis vor der Euro-Umstellung locker 100-200 Euro im Monat übrig, aber seit 2001 ist das vorbei. Jetzt langt die Kohle gerade mal so eben um über den Monat zu kommen. Und ich weiß daß es nicht nur mir so geht.

Ein besonders schlauer angeblich unabhängiger Wirtschaftsexperte meinte neulich im Radio, die Deutschen müßten zur Steigerung des Bruttosozialproduktes unbedingt Kredite aufnehmen, nur so könne man das Ruder herumreißen. Klar kann ich das. Aber wer zahlt diese Kredite für mich wieder zurück?

Und genau aus diesem Grunde glaube ich, daß es überhaupt nichts bringt das Raubkopieren einzudämmen. Dadurch haben die Privatleute auch nicht mehr Geld in der Tasche, und wenn sie es hätten, dann würden sie bestimmt nicht freudestrahlend in den nächsten Laden rennen und alles in Musik, Filme und Spiele umsetzen, sondern sich erstmal ein Polster aufbauen. Die nächste Rechnung kommt bestimmt.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
MooMurray
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 595
Registriert: 26.10.2004, 23:59
Wohnort: Alfter

Beitrag von MooMurray »

Im Großen und Ganzen wuerden die Sachen gekauft werden?
Kannst du das mit einer
unabhaengigen Studie beweisen?
Ich wuerde das vernuenftig auf maximal ein Drittel schaetzen
Na offensichtlich glaubst Du es mir ja auch so. Ich habe jetzt gerade keine Zeit, eine Studie zu machen. Dieses Drittel ist doch genau das, was als Argument vollkommen ausreicht.

Kredite aufnehmen - der war gut :lol:

Wenn man alles rationalisiert wie es in den Wirtschaftswissenschaften getan wird, muss sich darüber im Klaren sein, dass wenn man jedem (Angestellte sowie Lieferanten) nur noch das nötigste Geld gibt und nicht mehr, dass der dann auch nur noch das Nötigste hat. Es hat einige Zeit gedauert, aber nun sind wir an einem Punkt angekommen, wo JEDER nur noch das Geld hat, was er auch wirklich wert ist. Und entsprechend kann er sich auch nur noch das kaufen, was er unbedingt braucht. Wiederum gesamtgesellschaftlich eine ganz klare Sache.
Benutzeravatar
max_power
Zombiepirat
Zombiepirat
Beiträge: 10065
Registriert: 16.04.2002, 20:30
Wohnort: Uppsala
Kontaktdaten:

Beitrag von max_power »

Was ich auch nicht ganz verstehe: Oft wird ja auch gesagt, dass Spiele etc. teurer werden (müssen), da die Verluste, die durch Raubkopien entstehen, ausgeglichen werden müssen. Würde der Rückschluss nicht bedeuten, dass Spiele, die nicht so stark kopiert werden (können), günstiger sein sollten? Aber warum waren schon immer Konsolenspiele, die meist nur viel umständlicher zu kopieren waren / sind, deutlich teurer als PC-Spiele?

Na ja, das Hauptproblem sind jedoch – wie schon angesprochen – gesellschaftliche Probleme: Jeder will was er kriegen kann und gibt sich nicht mit weniger zufrieden. Die Firmen wollen immer mehr Umsatz machen und die Kunden kopieren sich auch Dinge, die sie eigentlich gar nicht wollen (ich habe bis vor kurzem auch noch dazu gehört) oder zumindest nicht brauchen. Ich bin mir sicher, dass auch, wenn die Zahl illegaler Kopien sinken und die Einnahmen der Firmen wieder steigen würden, würde sich trotzdem nichts ändern. Es würde immer noch Raubkopierer gejammert, es würden immer noch Kopierschutzmechanismen eingesetzt und die Mehreinnahmen würden dezent verschwiegen (soweit es ginge). Andererseits würden vermutlich günstigere Preise auch nicht so viel Mehrkonsum bringen, dass dadurch mehr Gewinn gemacht würde. Und kopiert würde vermutlich weiterhin.
Wenn ich mal bei mir schaue: Filme habe ich eigentlich nie wirklich gesammelt. Ich bin eher zufällig an ein paar Filme gekommen. Sie waren nett anzuschauen und vor allem, dass sie englisch waren, war interessant, aber es wäre auch kein Problem gewesen, zu warten, bis sie mal wieder im Fernsehen laufen würden. Andererseits frage ich mich allerdings, warum es illegal ist, Filme in mittelmäßiger DivX Qualität zu kopieren, man aber aus dem Fernsehen aufzeichnen darf, wie man möchte, aber egal…
MP3s habe ich früher aktiv gesammelt. Ich habe bei unseren kleinen Netzwerkpartys sämtliche MP3-Verzeichnisse leergeräumt und jede neue CD im Freundeskreis ausgeliehen und gerippt. Außerdem noch jede Menge Titel aus Radio und Fernsehen aufgezeichnet. Ein großer Teil jener Aktivitäten ließ sich noch mit dem Recht auf Privatkopie vereinen, aber trotzdem sind Kopierschütze eine logische Folgerung aus dem Verhalten. Hätte ich die CDs nicht rippen können, hätte ich ein paar hundert MP3s weniger. Und warum habe ich diese MP3s? Höre ich sie? Nein, zumindest die meisten von „früher“ nicht. Ich hätte mir die Kopien sparen können und würde der Musikindustrie kein Argument für Kopierschütze liefern.
Ich denke, dass es bei vielen so war und ist, dass sie solches „Material“ einfach nur sammeln, obwohl sie es nie kaufen würden. Würden sie die Dateien nicht kopieren, hätten wir heutzutage deutlich weniger Kopien und den Firmen würden wichtige Argumente fehlen, vielleicht würden sie die Probleme sogar an einer anderen, evtl. richtigeren Stelle suchen (Qualität der Produkte).

Na ja, irgendwie ist es ein Teufelskreis. Einer von beiden müsste mit dem Verzicht anfangen, solange es keiner tut, geht das ganze nur noch weiter und wird für niemanden besser.
Benutzeravatar
neon
Adventure-Treff
Adventure-Treff
Beiträge: 30028
Registriert: 08.07.2004, 10:55
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von neon »

Hm, an der Qualität des Produktes werden die den Mißerfolg zuletzt festmachen. Schuld sind immer erstmal die anderen, oder glaubst Du wirklich, jemand stellt sich vor den Vorstand und erklärt, die Einnahmen wären zu niedrig weil das Produkt zu schlecht ist? ;-)
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
MooMurray
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 595
Registriert: 26.10.2004, 23:59
Wohnort: Alfter

Beitrag von MooMurray »

Guter Beitrag jedenfalls von Max
Antworten