Nun endlich meine Gedanken zum letzten Abschnitt. Bin vorher nicht dazu gekommen, daher bediene ich mich mal eurer Vorlagen.
sid6581 hat geschrieben:Schade fand ich an der Stelle, dass man nicht etwas mehr Dialog mit dem Vater hatte, so erschien er doch arg unmenschlich.
Ich glaube, das sollte auch genau so wirken.
Bakhtosh hat geschrieben:Mir fiel nur auf, wie lange Kate schon unterwegs ist und wie lange auch vom Zug getrennt. Und nie war der Akku das Problem. Aber beim Verfolger ging der plötzlich zur Neige. Mein Smartphone Akku z.B. kann Kälte überhaupt nicht leiden. Jetzt im Winter bei meinen langen Läufen ist mir die Musik schon ein, zwei Mal mittendrin ausgegangen...
Sie hat halt einen sehr guten Akku. Oder hält ihr Telefon immer schön warm. Es steckt ja meist in der warmen Jacke, dicht an ihrem Herzen, und sie holt es immer nur kurz aus seinem kuscheligen Schlafplatz heraus, wenn es klingelt.
Bei der Gelegenheit möchte ich einmal meinen Respekt für den russischen Netzbetreiber ausdrücken.
Vielleicht hat sie ja ein Satelitentelfon? Oder braucht man dafür auch Funkmasten wie den bei dem abgestürzten Gleiter? Sorry, ich kenne mich sowas absolut nicht aus.
Ansonsten wurde die Traumwelt schön in Sepia Farbtöne getaucht. Nur das Hin- & Herspringen zwischen dem jungen und alten Hans fand ich etwas merkwürdig...
Die Traumwelt mit ihren komischen Farben fand ich auch sehr hübsch.
Das Springen zwischen jungem und altem Hans fand ich nicht mal so seltsam. Der junge Hans, das sind sozusagen Erinnerungen, die wir miterleben. Oder Dinge, die der junge Hans eben so gemacht hätte, wären wir ihm damals begegnet.
Der alte Hans ist der alte Hans, der gerade in den Seilen hängt und sich entscheiden muß, ob er weitermachen will, weiter seinem Traum hinterherreisen will, oder einfach aufgibt, sich dem Alter, der Krankheit und Hoffnungslosigkeit ergibt. Der alte Hans ist es, den wir überzeugen müssen. Der junge Hans ist es, von dem wir Hinweise bekommen.
Apropos Hinweise. Die Schamanin sagte ja, daß wir Hans sehr gut kennen müssen, um zusammen mit ihm die Traumwelt wieder verlassen zu können. Aber wirklich unsere Freundschaft zu und Kenntnis von Hans und seiner Geschichte einsetzen mußten wir ja eigentlich nicht. OK, wir haben die Mammutpuppe gefunden und zu ihm gebracht. Aber ich hätte mir irgendwie schon gewünscht, daß etwas mehr von unserer bisherigen Erfahrung zum Einsatz gekommen wäre. Vielleicht auch etwas Persönlicheres, gemeinsame Erfahrungen, die Kate und Hans verbinden. Oder zumindest etwas, das Hans und Anna verbunden hat, wie z.B. diese Klangrollen.
regit hat geschrieben:Auch das Rätsel im Lokführerstand erschien mir nicht sehr logisch, da ging irgendwann gar nichts mehr bei mir, egal, welche Hebel oder Räder ich verstellt habe oder verstellen wollte. Musste mit einen früheren Speicherstand wieder beginnen und dann habe ich auch in die Lösung geguckt. Wäre dankbar, wenn mir jemand erklären könnte, wie man diese 3 Rätsel mit Logik oder Hinweisen, die ich möglicherweise übersehen habe, lösen kann.
Ich habe da auch nur wild rumprobiert. Aber ich denke, es sollte so sein, daß man erst mit diesem Drachenhalsdings Kohlen aufnimmt, danach vielleicht noch Wasser von unter dem Zug?, diese dann angefeuert werden und man dann eben mit dem Rohr vorne am Zug den heißen Dampf auf das gefrorene Schiff leitet.
Und zum Schluss habe ich mich gefragt, wo wohl bei Oscar die ganzen Zahnräder, von denen er immer gesprochen hat, versteckt gewesen sind. Mir erschien er ziemlich hohl von innen.

Vielleicht hat er die ja rausgenommen, bevor er sich auf das Bett gelegt hat.
Möwe hat geschrieben:Na ihr seid mir ein kaltherziger Haufen!
Weint denn niemand dem lieben Oscar eine Träne nach???
Ganz so freiwillig ging Oscar dann doch nicht in die Automatenendverwertung.
Oh, doch, als Oscar sich derartig geopfert hat, mußte ich schon arg schlucken.
Aber jetzt denke ich, daß wir uns vielleicht für ihn freuen sollten. Er hatte ein sehr aufregendes, interessantes und nützliches Leben. Er ist stets seiner Bestimmung gefolgt, bis zum Ende. Und in dieses ging er vielleicht mit einem traurigen Auge, jedoch vollkommen freiwillig.
Er hat genau das getan, was letztendlich seine Aufgabe war, der Sinn seines Lebens. Ich glaube, die meisten Menschen wären froh, wenn sie diese Möglichkeit hätten. Den wahren Sinn ihres Lebens zu erkennen und im Sinne dieses zu sterben, in dem Bewußtsein, damit andere glücklich machen zu können.
mandarino hat geschrieben:
Emotionaler Höhepunkt im Abschnitt ganz klar der Abschied von Oscar. Das war schon krass, als er wusste, was da auf ihn zukommt und seinem Ende fest entschlossen entgegen lief. Da hat Oscar seinem Schicksal ganz tapfer ins Auge geblickt, nix von Mimose, und hat das getan, was ein ehrwürdiger und treuer Automat wohl tun muss. Obwohl es ihm absolut nicht egal war. Für seine Verhältnisse hat er da recht viel Gefühl und Emotion gezeigt, obwohl er es sich auch dieses Mal nicht wirklich anmerken lassen wollte.
Wobei du ihm da Gefühle zuschreibst? Aber hat er diese wirklich, oder ist das, was er tut, nicht doch nur aus Programmierung und Pflicht entstanden?
Erinnert mich jetzt irgendwie an Data. Bevor er seinen Emotionschip bekommen hat (Was ich persönlich für eine echt blöde Idee halte!), hat er teilweise auch etwas gezeigt, das man als Emtionen wahrgenommen hat. Die er aber, wie er auch mehrfach betont hat, gar nicht empfinden konnte. So gesehen sind derartige Charaktere vielleicht einfach ein Spiegel unserer selbst. Wir denken, etwas in ihnen zu sehen, was wir selbst empfinden, aber uns in manchen Fällen vielleicht selbst nicht wirklich eingestehen wollen. (Natürlich jetzt nicht unbedingt im Fall von Oscars Opfer. Ich glaube, da haben wir wohl alle eine zumindest gedankliche Träne vergossen.)
Was mich beeindruckt, ist, wie sehr Hans alles vorausgesehen hat. Er hat selbst den Fall eingeplant, daß er ausgerechnet im Dorf der Ewoks.. äh... Yougols nicht mehr weiter kann und Oscar entsprechend entworfen. Wäre er vorher schon zu krank gewesen, hätte der Zug es wohl nie zu dem Dorf geschafft, so ganz ohne Oscar. Bzw. hätte er dessen derartige "Dienste" ohne die Hilfe der Schamanin gar nicht in Anspruch nehmen können. Das ist schon eine erstaunliche Voraussicht.
Und er hat das alles ja nicht mit Kate geplant, sondern für sich und Anna.
Da frage ich mich gerade... Anna war ja älter als Hans. Hat er es auch eingeplant, daß sie nicht mehr mitfahren würde und jemand anders an ihrer statt einspringt? Oder hätte er auch ihr all diese Dinge zugemutet, die Kate machen mußte?
Und wie hätte die Traumsequenz wohl ausgesehen, wenn wir Anna und nicht Kate gewesen wären?
Fragen über Fragen... Ich widme mich dann nun endlich dem aktuellen Abschnitt. Oh jeh, mit so schnellen Schritten gen Ende.... Auch wenn Syberia nie eines meiner Lieblingsspiele war, würde ich mir wünschen, daß es noch sehr, sehr lange weitergehen würde.

Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)