Anne Frank Adventure?

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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von SpionAtom »

Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 14:12 Das Medium Film steht dagegen schon nach anders für Kunst und auch ernsthafte Unterhaltung,
Hier ein Artikel von 2017! https://www.kulturrat.de/themen/kulturg ... terspiele/

Computerspiele können nicht nur Kulturgut sein, sondern auch Kunst.




Thema Holocaust in Computerspielen ist auch nicht neu:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/de ... t-100.html

https://www.dw.com/de/wie-games-an-den- ... a-65594067
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

SpionAtom hat geschrieben: 27.04.2025, 14:45
Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 14:12 Das Medium Film steht dagegen schon nach anders für Kunst und auch ernsthafte Unterhaltung,
Hier ein Artikel von 2017! https://www.kulturrat.de/themen/kulturg ... terspiele/

Computerspiele können nicht nur Kulturgut sein, sondern auch Kunst.

Danke das sehe ich auch so .
Die Grenzen zu dem was Kunst nicht Kunst gibt es keine gültige Richtige Antwort. Das liegt an dem Betrachter immer selber, ob er das als Kunst ansieht oder nicht.

Es gibt auch verstörende Werke in der Kunst ,und ich selber finde es toll und mutig das Menschen sich trauen das mit ihrer Kunst aus zu drücken.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... en-100.amp

https://m.focus.de/kultur/kunst/david-l ... 06042.html
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Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von SpionAtom »

Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 14:55 Aus deinen eignen Link:

Doch wie Computerspiele den Massenmord an den Juden thematisierten, sei immer wieder problematisch.
Ja. Es ist keine leichte Aufgabe.


Ich halte den Schindlers Liste-Film auch nicht für die höchste Kunst. Will jetzt nicht über den Film diskutieren, wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es auch bei so etablierten Werken durchaus kontroverse Meinungen gibt.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Bratwurstschnecke »

@ Emilia Ich finde es schon überlegenswürdig, ob und wie man die Thematik medial (mehr oder weniger) neu umsetzen kann. Schon allein, um sie den Kiddies zugänglicher zu machen. Das Ding ist aber, dass ich so gut wie gar keine Ahnung zu...ich sage mal "Hybrid-Medien" habe. Deswegen kann ich nicht ausschließen, dass es doch möglich ist, das Thema Anne Frank angemessen umzusetzen. Dieses "Anne Frank House VR" scheint es ja gut gemacht zu haben. Aber, wie gesagt, als typisches Adventure kann ich mir das nicht vorstellen. Obendrein stelle ich mir gerade auch die Frage, ob mir persönlich solche Überlegungen überhaupt zustehen.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Es gibt einen Anne-Frank-Trickfilm. Der Bedarf scheint da zu sein.

Letztlich sind aber alle Spiele, die z.B. im 2. Weltkrieg spielen, also meist Ballerspiele, genauso krank, weil da das Töten von Menschen in geschichtlichem Kontext als Unterhaltung angeboten wird.

Hier wurde das Arte-Spiel über Kindesmissbrauch vorgestellt und auch als gelungen bezeichnet. Das ist ebenfalls ein Tabu-Thema, über das man sich keine "Spiele" vorstellen kann.
Entscheidend ist die respektvolle Umsetzung.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kleener_Apfel »

Vielleicht ist u. U. der Begriff "Adventure" oder "Spiel" an mancher Stelle Kern des "Problems". Ich persönlich denke, man sollte ggf. die Zielgruppe und das eigentliche Ziel betrachten:

Sollte ein Werk dieser Art dazu dienen, ggf. junge Menschen mehr auf das Thema aufmerksam zu machen? Sie dafür zu sensibilisieren? Ihnen aufzuzeigen, was Menschen damals aufgrund der politischen und sozialen Entwicklungen erdulden und fürchten mussten?
Wie wird ein solches Werk zugänglich gemacht? Kann es im Rahmen des schulischen Unterrichtes mit eingebunden werden? Ist es kostenlos verfügbar? Fließen ggf. Verkäufe in Stiftungen, Gedenkstätten oder weitere Aufklärungsarbeit ein?
Handelt es sich vielleicht eher um eine interaktive Erzählungen mit wenigen Handlungsmöglichkeiten, die aber der Zielgruppe verdeutlichen können, wie schnell man sich damals bereits in Gefahr befand? Werden eine Vielzahl an historischen Dokumenten und Erklärungen eingebunden?

In diesen Punkten sehe ich persönlich keinen wirklichen negativen Anstoß. Leider geht das Thema bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunehmend verloren und man bekommt sie mit Büchern oder Filmen nicht mehr zu catchen.

Ich verstehe jedoch, dass ein allzu spieleischer Charakter, wie ihn ein Aventure durchaus hat, problematisch ist. Alternative Enden, zu viele Klick- und Handlungsmöglichkeiten, das Nachstellen bestimmter Lebensabschnitte usw. sehe ich persönlich nicht zielführend in der eigentlichen Aufklärungsarbeit. Ein solches Projekt dürfte vom Anne Frank Fonds auch nicht genehmigt werden und ich denke, man braucht da auch gar nicht drauf zu warten.

Bei allen unterschiedlichen Ansichten, Meinungen und Reaktionen zu diesem Thema möchte ich alle noch einmal auf eine besonnenere Diskussionskultur hinweisen. Wie einige (zu Recht) bereits angemerkt haben, ist das Thema ein schmaler Grat.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Sternchen hat doch just einige Bilder hochgeladen. Um was handelt es sich da?
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Sternchen
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 27.04.2025, 15:31 Sternchen hat doch just einige Bilder hochgeladen. Um was handelt es sich da?
Bilder hochladen?Ich?nein. Habe Links zu Kunst verlinkt. Bitte drauf klicken. :)
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Emilia, Du könntest dir mal den von mir verlinkten Film anschauen. Der verfolgt wie gesagt einen Ansatz, der auch als Narrativ für ein Point & Click Adventure funktioniert haben könnte.

Letztendlich geht es darum, ein persönliches, reales Schicksal eines Menschen „wie du und ich“ greifbarer und nachvollziehbarer zu machen. Keine fiktive Person. Und das ist schon noch was anderes, als irgendeine ausgedachte Geschichte zum Thema zu erzählen, deren Beteiligte nie existiert haben.

Übrigens werden durchaus auch heute noch Serious Games entwickelt, auch um Menschen zu helfen.

Und das erfolgt, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, mit sehr viel Fingerspitzengefühl und Rücksicht auf die Betroffenen. Auch wenn diese „Spiele“ „industriell“ gefertigt werden.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Mal abgesehen davon:
Es gibt Spiele, die spielen nur in einem Raum, sehr beengt. Escape Games. In diesem Fall wäre das Ende unausweichlich definiert. Der Weg ist das Ziel, und was wir als „Spieler“ auf diesem Weg lernen und fühlen.
In einem Escape Game kann man scheitern. In einem Anne Frank Spiel wird der Versuch zu überleben scheitern. Und sollte den Spieler zum weiteren Nachdenken bringen und ihm bleibende Erinnerungen vermitteln.

Es ist nicht soooo üblich, dass Adventures alternative Enden haben. Ich stimme Emilia zu, dass ein Anne Frank Spiel kein Wohlfühl-Ende haben kann.

Aber wenn das Spiel hilft, an Anne (und so viele andere Opfer der Nazis) zu erinnern… Man muss nicht immer gleich das schlimmstmögliche hinein phantasieren, wie eine Umsetzung aussehen könnte.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Das Problem bei dem Tagebuch ist, dass es sich GUT liest. Anne hat ihre Situation mit Humor, Ironie und viel alltäglichen Nebenschauplätzen gewürzt. Zudem war sie eine exzellente Schreiberin. Zwischendurch kommt mal die Realität durch (als die Invasion angekündigt wird und Amsterdam vielleicht unter Wasser stehen könnte, wurde darüber gewitzelt, dass man dann eben waten statt laufen müsste). Die kindliche Leidens- und Anpassungsfähigkeit hat den Schrecken verdrängt und im Kern empfindet man es als „nicht so schlimm“. Das wirkliche Grauen findet außerhalb statt. Wüsste man die Hintergründe nicht, könnte man sich tatsächlich ein gutes Ende vorstellen. Als wir es in der Schule besprachen (ist auch schon einige Dekaden her), war es noch relativ unbekannt (heute gehört es zum Schulpensum) und tatsächlich konnten sich viele Schülerinnen das Ende nicht ausmalen.

Da könnte es passieren, dass Kreative das „Spiel“ ebenfalls nur als Medium betrachten, mit dem man die Geschichte den Schülern näherbringt, da - so furchtbar es klingen mag - Anne es ebenfalls als ein „Spiel“ betrachten musste, um zu überleben. Da fällt mir der Film „Das Leben ist schön“ von 1997 ein, in dem ein Vater durch Ablenkung seinen Sohn im KZ vor dem Grauen bewahren möchte.

Als „Spiel“ wäre es mit unserem heutigen Wissen nicht machbar. Aber auch das Nachspielen ihres Lebens in einer virtuellen Welt ist bereits bedenklich, obwohl vorstellbar. Wenn man ihr Versteck als reales Museum abbildet, kann es auch als virtuelles Abbild abgebildet werden, das wäre dann nur ein kleiner Schritt. Das ist dann aber nur für den Eindruck der Besucher. Selbst lebensgroße Figuren wären bereits pervers... Dennoch: Die Umsetzung in einem Film, von denen es ja einige gab, erschien wohl unbedenklich.

PS Nur mal ein Einschub: das Spiel „Silence“ (und auch der Vorläufer „Whispering World“) spielen in einer Traumwelt, während der Prota in der realen Welt im Koma liegt oder sich mit seinem Bruder im Bunker verstecken muss, wo es auch um das reale Leben geht. Solche Möglichkeiten existieren; allerdings sehe ich das beim Tagebuch nicht.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von SpionAtom »

Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 16:25
Wenn Leute den Holocaust verharmlosen, und nichts anderes ist der Vorschlag eines Wohlfühlendes in einem fiktiven Anne-Frank-Spiel (oder überhaupt eines Spiels darüber), dann reden wir nicht mehr über Meinungen, sondern über eine Straftat. Und wenn du das Bild vom schmalen Grat bemühen willst, dann sind diese Leute die Schlucht bereits runtergestürzt.

Ich habe mit anderen Leuten über diese Diskussion gesprochen und es haben alle von sich aus gesagt: Der Gedanke an ein Anne-Frank-Spiel ist pervers. Und das wäre es auch noch, es ein unbekanntes, fikives Opfer wäre

Versetze dich mal in die Lage von jemanden, der Angehörige im KZ verloren hat, egal welche Gruppe, und der diese Diskussion verfolgt. Der Vorschläge von einem Anne-Frank-Spiel mit alternativen Wohlfühlende liest. Derjenige muss den Glauben an die Menschheit ein zweites Mal verlieren. Für sojemanden wird diese Diskussion samt Vorschlägen, wie man Anne Franks Leben und ihr Lebensende verschönern / umdichten kann, sehr verletztend sein. Ich finde es - Entschuldigung für die drastische Wortwahl - einfach nur zum Kotzen.
Ich verstehe dich. Wohlfühl-Ende oder Verwischerei von Tatsachen sind hier gewiss fehl am Platz. Außerdem ist es mindestens gefährlich überhaupt über so etwas halbgar nachzudenken.
Aber: Das ist kein exklusives Problem vom Medium Computerspiele. Für jedes Medium sind diese Überlegungen gleich kritisch.

Andere Medien als die klassischen eröffnen neue Erzählräume.

Hier ein bekannter Comic: https://de.wikipedia.org/wiki/Maus_%E2% ... erlebenden

Hier nochmal ein Zitat aus einem zuvor verlinkten Artikel von einem Spieleentwickler, der sich an das Thema herangetraut hat - einfach um auch mal diese Perspektive zu Wort kommen lassen:
https://www.dw.com/de/wie-games-an-den- ... a-65594067
Spieleentwickler Luc Bernard hat geschrieben:Je weiter wir uns vom Holocaust entfernen, desto schwieriger sei es, ein gesellschaftliches Bewusstsein für den Massenmord an Jüdinnen und Juden zu schaffen, meint Bernard. Über sein Spiel will er insbesondere junge Menschen auf das Thema aufmerksam machen Man müsse mit den Inhalten zu ihnen und in ihre Lebenswelten kommen, anstatt zu hoffen, dass sie von sich aus ins Museum gingen oder Gedenkstätten besuchten, sagt er.

Ich für meinen Teil bin ein Computerspiel-Optimist. Ich glaube dieses Medium hat das Potential jedwedes Thema aufzugreifen und zu verarbeiten mit dem Respekt, das es verdient.
Wir verknüpfen schon jetzt viele (Kindheits)erinnerungen damit. Wir werden zum Lachen gebracht. Uns wird das Fürchten gelehrt. Wir leiden mit den Figuren. Wir werden zum Nachdenken angeregt. Und das auf interaktive Weise seit vielen Jahren.

Ich lehne ein Spiel über den Holocaust, oder Anne Frank im speziellen nicht kategorisch ab.
Die Zukunft wird vielleicht zeigen, ob es gelingen kann. - Es wäre keine leichte Aufgabe.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

SpionAtom hat geschrieben: 27.04.2025, 18:06
Ich für meinen Teil bin ein Computerspiel-Optimist. Ich glaube dieses Medium hat das Potential jedwedes Thema aufzugreifen und zu verarbeiten mit dem Respekt, das es verdient.
Wir verknüpfen schon jetzt viele (Kindheits)erinnerungen damit. Wir werden zum Lachen gebracht. Uns wird das Fürchten gelehrt. Wir leiden mit den Figuren. Wir werden zum Nachdenken angeregt. Und das auf interaktive Weise seit vielen Jahren.

Ich lehne ein Spiel über den Holocaust, oder Anne Frank im speziellen nicht kategorisch ab.
Die Zukunft wird vielleicht zeigen, ob es gelingen kann. - Es wäre keine leichte Aufgabe.
Ich denke dem kann ich mich anschließen, well ich da genauso denke, und hab gestern schon überlegt ob ich exakt den Link den du erwähnst hier posten soll.
Das beweist doch das man mit genug Taktgefühl auch schwere Themen gut spielerisch umsetzen kann.

Somit back to Topic, es ging mir primär um Empfehlungen, und nicht das das man das hier verbal auseinandernimmt,well es unterschiedliche Meinungen gibt.
Und es gibt nicht immer nur eine Ansicht zu einem Thema, sondern mehrere die man selber vertreten kann und darf.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Anne Franks Leben besteht aber auch VOR dem Tagebuch, das müsste dann ja eigentlich auch rein - ich bin mal des Teufels Anwalt...

Ich bin nicht sicher, ob das KZ dargestellt werden muss, um zu zeigen, dass sie ERMORDET wurde. Ich will auch kein Wohlfühlende.

Auch wenn der Vergleich vielleicht hinkt: im Spiel „Shadow of the Colossus“ gibt es eine Schlusssequenz, in der man den Prota zwar bewegen, aber dem Ende nicht entrinnen kann. Es gibt nur einen eingeschränkten Aktionsradius. Als Spieler versucht man, dem Sog (es ist tatsächlich so gemacht) zu entkommen, aber es klappt niemals.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Wenn Annes Leben vor und nach ihrem Tagebuch dargestellt würde, müsste allerdings auch mehr hinzu interpretiert werden als das, was sie von sich aus geschrieben hat, was dann wieder zu Fiktion führen kann.

Und zum Thema "wer würde das eigentlich spielen"?
Ich glaube nicht, dass man mit dem Ziel, Menschen etwas zu vermitteln, mit diesem Spiel überzeugte Holocaust-Leugner und AfD-Wähler/Neonazis abholen würde (mit abholen meine ich: ihnen die Augen öffnen, sie wieder menschlich machen). Aber man könnte junge Menschen noch erreichen, die unter deren negativem Einfluss stehen und sonst vielleicht niemanden haben, der ihnen begreifbar vermittelt, was da passiert ist und sich nicht wiederholen darf. Bevor es für sie auch zu spät ist, um für das Thema noch erreichbar zu sein.
Zuletzt geändert von Kikimora am 27.04.2025, 18:25, insgesamt 2-mal geändert.
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