Werden Adventures immer "kindlicher"

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Ninas Ex
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Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von Ninas Ex »

Hm, ich bin mir nicht so sicher, ob man das unbedingt an der Altersfreigabe festmachen muss. Ich meine, ich fand die Splatterszenen in Black Mirror abstossend. Soll heissen, ich fand die Athmosphäre sehr spannend, obwohl ich den Splatter nicht mochte. Vielleicht ist es auch möglich, spannende Geschichten zu erzählen und eine dichte Athmosphäre aufzubauen, ohne die Leute so richtig zu shocken. Das fand ich bei Still Life ja besonders schrecklich, die Athmosphäre war ganz schön aufregend, nur auf die Splatterszenen hätte ich gerne verzichten können. Die Kunst wäre meiner Ansicht nach, eine dichte und originelle Geschichte zu erzählen, ohne die Leute mit Gewaltszenen zu shocken. Dafür ist meiner Meinung nach Dreamfall ein gutes Beispiel - und das sage ich, obwohl ich das Spiel nicht einmal zu Ende gespielt habe (aus Frustration über die Actioneinlagen). Den Vergleich von Gabriel Knight mit einem Buch finde ich sehr passend (wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass sich Jane Jensen auch als Romanautorin betätigt). Ich befürchte aber, dass der Zuspruch eines breiteren Publikums zu einem Gabriel Knight-ähnlichen Adventure heutzutage weniger von der Geschichte als vielmehr von einer modernen Präsentation abhängen würde. Ich persönlich könnte sogar gut mit einem vierten Teil in klassischer Pixelgrafik auf dem Stand von 1993 leben, aber vermutlich gehöre ich damit zu einer verschwindend kleinen Minderheit. :wink:
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Loma
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Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von Loma »

Ich denke, bei Spielen verhält es sich so wie beim Fernsehen: die Mehrheit wünscht leichte Unterhaltung (mit möglichst tollen Spezialeffekten), also wird mehrheitlich eine solche produziert. Die meisten wollen wohl einfach vom Alltagsstreß abgelenkt und eher zum Lachen statt zum tiefsinnigen Grübeln gebracht werden.
Ob es sich dabei um einen Trend der letzten Zeit handelt, möchte ich allerdings bezweifeln.

Ich habe eher den Eindruck, daß irgendwie einfach die guten Geschichten auszugehen scheinen, weshalb man versucht, das Gewesene durch Fortsetzungen bis zur Gänze auszuweiden.
Und ein andrer Punkt ist natürlich der, daß es einige Leute, wie z.B. Jane Jensen, einfach drauf haben, Geschichten zu erzählen - sowohl was Inhalt als auch Dramaturgie betrifft - und andere halt nicht.

Ich würde mir auch mehr Adventures von der Sorte "Outcry" wünschen, aber damit geht man wohl ein sehr großes Risiko ein, wenn man auf kommerziellen Erfolg aus ist (ach, wo ist sie nur hin, die idealistische Welt :roll: :wink: ).
Jedenfalls tut es mir momentan nicht allzu leid, daß meine Graifikkarte für die meisten neuen Spiele zu schwach wird - außer "Gray Matter" fällt mir momentan nichts ein, auf das ich mich freue und unbedingt spielen möchte.
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realchris
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Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von realchris »

piep
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pyronero
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Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von pyronero »

Es ist aber auch wirklich schwierig. Ich bin mir nicht sich ob die technischen Fortschritte der letzten Jahre unbedingt positive Auswirkungen auf das Genere hatten. Früher war man gezwungen vieles was grafisch bzw. generell technisch in einem Adventure nicht umsetzbar war in die Dialoge und die Erzählung zu packen. Was wohl auch mehr Freiraum für die eigene Vorstellungskraft lies. Ähnlich wie bei einem guten Roman, der letztendlich auch nur aus schwarzen Buchstaben auf weißem Papier besteht.
realchris hat geschrieben:Wegen der ernsten Themen. Ich habe das Gefühl, dass ernste Adventures nur ankommen, wenn sie eine Prise Mysterie, Fantasy, Scifi oder Horror haben.

Ich würde aber gerne mal einen wirklich erwachsenen intelligenten Politthriller spielen. Sowas wie The International als Adventure. Mir gehen die Psychopathen und Fantasysachen nämlich auf den Keks. Also wenn ernst, dann richtig. :-) Oder eine Ermittlung gegen die Russenmafia.
Ich habe zwar nichts gegen eine Prise Mysterie, Fantasy, Scifi oder Horror aber deine Idee auch mal aktuelle, brisante Themen aus dem "real Life" aufzugreifen finde ich nicht schlecht. Vorlagen gäbe es ja da unendliche. Da fällt mir gerade ein, was ist eigentlich aus "A Stroke of Fate" geworden?
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Ninas Ex
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Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von Ninas Ex »

Eine andere Schiene von relativ "realitätsnahen", erwachsenen und sehr eigenständigen, originellen Adventures wäre dann wohl Syberia. Dieses Spiel schafft es meiner Ansicht nach eine spannende und unverbrauchte Geschichte zu erzählen und kommt dabei (beinahe) ganz ohne Psychopathen oder Mysteryelemente aus. Dafür kann man so richtig in eine eigene Welt eintauchen, die genug Abenteuer für den Spieler bereit hält. Und was man so liest, war Syberia auch kommerziell ein Erfolg.
perfektopheles

Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von perfektopheles »

Und was ist mit der Reihe "global conflicts"? http://www.globalconflicts.eu/
Zu ernst und/oder zu langweilig?
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westernstar
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Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von westernstar »

Ich würd sagen zu langweilig...und zu viel Text...keine Sprachausgabe...und ein richtiges Adventure ist es irgendwie auch nicht...schlechte Grafik, usw. ...
Ich hab nur die Demo von dem zweiten Teil ausprobiert und fand die schon einschläfernd...
Als zu Ernst würd ich es jetzt nicht bezeichnen, ist mal was anderes und ich bin auch mehr für solche Spiele...
Leider kommt aber das dabei raus: Tolle Idee und schlechte Umsetzung :?
Du kannst nicht alles kontrollieren was dir irgendwann einmal passiert, aber du kannst entscheiden, dich davon nicht herunter ziehen zu lassen.
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realchris
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Re: Werden Adventures immer "kindlicher"

Beitrag von realchris »

piep
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