westernstar hat geschrieben:Unser 90-jähriger Nachbar hat heute zum 3. Mal in wenigen Wochen seine Mikrowelle abgefackelt. Langsam bekomme ich Angst, dass das Haus abbrennt. Wenn das mein Vater wäre, würde ich mir überlegen, ob ich nicht dafür sorge, dass er seine warme Mahlzeit auf eine andere Weise bekommt.

Am besten einen Lieferanten finden, der sein Essen nicht in Alu verpackt. Könnte besser sein als den alten Herrn ins Alten/Pflegeheim umzusiedeln. Erfahrungsgemäß ist das dann endgültig das Aus, wenn eine/r vorher so lange autark zu Hause war. Ich kenne persönlich eine Hundertjährige, die noch mit 93 Auto fuhr und eigentlich gut beisammen war, dann aber vor ein paar Jahren "zwangsumgesiedelt" wurde, weil die betreuende Anverwandte sie (verständlicherweise, da mittlerweise auch alt) in ihrer Nähe haben wollte. Bis heute ist ihr einziger Lebensinhalt, sich darüber aufzuregen und sich dagegen aufzulehnen. Sie hätte es, glaube ich, besser gefunden, irgendwann wegen (oder an) ihrer Vergesslichkeit zu sterben. Man bleibt, wenn man nicht wirklich dement ist, sondern nur nicht mehr so geistesgegenwärtig ist, nicht umsonst am liebsten als selbstbestimmter Mensch in seinem vertrauten Umfeld.
Meine Großmutter (eine andere alte Dame) baute auch erst ab, als man ihr wohlmeinend Haus und Garten nahm und sie "gartenlos" in eine tolle Wohnung mit Aufzug und Schnickschnack verfrachtete. Danach verschärften sich ihre gesundheitlichen Probleme sehr schnell, schon aus Bewegungsmangel und mangels irgendeiner Verantwortung.
Versteh mich bitte nicht falsch, denn wenn jemand es nicht mehr allein schafft, dann muss auch an die Belastung der unterstützenden Person(en) gedacht werden. Aber oft wird da, aus den unterschiedlichsten Gründen, zu vorschnell gehandelt.