Deponia

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2685
Verpackungs-Wegwerfer
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Re: Deponia

Beitrag von 2685 »

Mein ungeschöntes. aber dafür sehr ausführliches Fazit:
Grafik:
Die Hintergrundgrafik ist wirklich hervorragend. Die Überarbeitungen gegenüber den alten Versionen waren ein voller Erfolg.
Das Charakterdesign ist dagegen durchwachsen. Die Hauptfiguren Rufus, Goal und Toni finde ich gelungen, viele andere rutschen aber etwas zu sehr in die Edna Ecke ab. Lonzo zum Beispiel oder die Organons. Da finde ich diesen naiven Strich besonders unpassend. Störend ist es auch, wenn Figuren in der Animation zerfließen und den Stil verlassen, etwa wenn sich der Sprengmeister wegdreht.
Die Animationen insgesamt finde ich oft eher mittelmäßig und auf Amateurniveau. Das kann und will ich nicht anders sagen. Vom Ansatz her sind die gut und auch wie diesmal an die Zwischensequenzen rangegangen wurde war ganz ohne Zweifel eine richtige Entscheidung, aber die Ausführung ist meiner Meinung nach weit, weit von den Lobeshymnen entfernt, die überall angestimmt werden. (Unter anderem von Daedalic selber. Die sind ja immer vorne mit dabei, wenn es darum geht, die Qualitäten von Daedalic anzupreisen. ;) ) Da haben wir im Teaser und Trailer noch das beste gesehen.
Richtig schlimm ist das nicht, außer bei gröberen Timingproblemen. (z.B. die Sequenz, wenn Rufus zum ersten Mal auf die Organons trifft und vor ihnen zu fliehen versucht. Man kann ekennen, wie es gemeint ist, aber gut ist das nicht wirklich.)
Teilweise scheinen auch kleinere Animationen im Spiel zu fehlen, wo man dann erstmal überhaupt nicht weiß, was da gerade abgehen soll.
Witzig ist auch, dass Kleinigkeiten, wie das echsenartige Tier hinter dem Papagei zwar sehr kurz, aber dafür überzeugend animiert sind. Das ist vom Strich her vielleicht etwas zu fein, aber eben gut animiert. Da hätte man die Energien vielleicht etwas geschickter verteilen können.
Fast immer gut fand ich dagegen die Gesichtsausdrücke, die minimale Framezahl war da für mein Gefühl völlig ausreichend.
Und auch sonst lassen sich viele schöne Animationen im Spiel finden, das will ich nicht bestreiten. Nach dem großen Erfolg von Deponia erwarte ich für Deponia 2 aber, dass deren Anteil deutlich steigt, um den vollmundigen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Technik:
Das Spiel lief bei mir bis auf ein paar Ruckler superrund. Danke! [-o<
Einen Absturz hatte ich gegen Ende, aber ich konnte dank automatischer Speicherung fast direkt weiterspielen.
Das Inventar bleibt manchmal im rechte Maustaste-Modus hängen. (Auch bei Linksklick wird die Aktion der rechten Maustaste ausgelöst.) Einmal zu- und wieder aufmachen löst das Problem aber.

Musik:
Ein bisschen "hit and miss" und "all over the place"
Das Stück, das zum ersten Mal im Willkommensscreen gespielt wird und danach immer wieder mal, ist an und für sich nicht schlecht. Aber ich finde es so dermaßen unpassend, dass es fast schon wieder witzig ist, auch wenn die Westernatmoshpäre sicher gewollt ist.
Das Schrottlied, das in Kuvaq spielt, das andere Extrem dazu, ist mehr gut gemeint als gut gemacht und nervt sehr schnell. Bei Szenenwechsel wird es soweit ich mich erinnere auch immer wieder neu gestartet. Vor allem wird es an komplett unpassenden Stellen im Spiel wieder aufgegriffen. (Und bei manchem Minispiel. Was habt ihr euch dabei nur gedacht ? :lol: ) Dagegen sind andere Stellen super unterlegt, z.B. wenn Rufus ins Gefängnis gesperrt wird. (Das Rätsel mit der Katze im Baum ist auch super! :D )
Die gesungenen Zusammenfassungen von Poki sind auch sehr stimmungsvoll und passend.

Sprecher:
Die Charaktere sind überwiegend gut besetzt. Besonders Monti Arnold und die Sprecherin von Toni haben mir gefallen. (Und das, obwohl ich die Stimme für Rufus am Anfang unpassend fand.) Allerdings finde ich es seltsam, dass man z.B. Wenzel mit einem Sprecher besetzt, der so klingt wie Monti mit verstellter Stimme. (Und ein bisschen wie Piggeldy. :lol: )
Besser wäre es doch, für solche Fälle direkt passende Stimmen zu finden. Im Tutorial dachte ich echt, da spricht einer mit sich selbst mit verstellten Stimmen.


Geschichte und Gameplay:
Das Ende war meiner Meinung nach mit Abstrichen in Ordnung. Die Spielzeit mit 11 Stunden, inklusive einiger böser Hänger im Grunde auch. Der Preis ist damit angemessen, aber sicher nicht besonders preiswert, wie manche behaupten. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass zum Ende hin zunehmend humorige Sprüche der Marke "Ach was sind wir witzig und ausgelassen" den Weg ins Spiel gefunden haben, denen eine nochmalige Überarbeitung mit kühlerem Kopf gut getan hätte. Insgesamt fällt die Qualität im Laufe des Spiels deutlich ab, während der erste Teil in Kuvaq dagegen richtig poliert wirkt.
Die Geschichte ist zwar interessant, (wobei das Setting und die komplette Prämisse in der Tat zu nahe an Alita sind um noch Zufall sein zu können,) im Grunde aber recht platt und klischeehaft und die Charaktere sind es auch. (Die interessante Ausnahme ist Wenzel, wenn die augenscheinlichen Unstimmigkeiten hier Absicht sind und nicht nur oberflächliche Gaglieferanten oder durch das vielleicht später entstandene Tutorial verursacht. Das Verhältnis zwischen Rufus und Wenzel ist jedenfalls in Deponia I eher vernachlässigt worden. )
Rufus Abneigung gegen Haushaltsarbeiten ist am Anfang in Kuvaq glaubhaft, gegen Ende, wenn es wirklich um die Wurst geht, wirkt sie aber sehr aufgesetzt und unglaubhaft. Auf dem Papier und als Plan mag das gut aussehen, ihn dann trotzdem zu allen möglichen Putzaktionen zu zwingen, aber meiner Meinung nach ist das schnell ausgereizt. Was muss der Junge nicht alles putzen, oder weigert sich es zu tun. (Extra Wasser für den Eimer zu holen ist auch nicht gerade spannend, vor allem wenn man mit dem glühenden Wasser gar nichts weiter anfangen kann.)
Gefreut hatte ich mich auf die in Interviews angesprochenen Szenen, in denen Rufus unauffällig Wissen aus seinen Gegenübern herauskitzeln will und war dann sehr enttäuscht, wie unglaublich platt das umgesetzt war. Vor allem die Art und Weise wie die Tipps zu dem Dingsbumsumkehrer wirklich außerordentlich geschickt und glaubhaft ins Gespräch eingeflochten waren. :roll:
Das machte wirklich jedem Casualgame Konkurrenz. Überhaupt fand ich den Anteil der Mini- und Logikspielchen deutlich zu hoch. Das werden sicher nicht alle so sehen, aber ich hatte teilweise das Gefühl eine Minispielesammlung mit Standardkost wie Rösselsprung und Mosaik zu spielen, mit etwas Geschichte dazwischen. Wenigstens waren die Spielchen kosmetisch gut eingefügt und oft um einen interessanten Twist erweitert.
Die "Erlebnisrätsel" fand ich dagegen fast durchgehend sehr gut. (Hängengeblieben bin ich beim Betäuben von Toni, wahrscheinlich weil ich das Sedativum für ein Pulver gehalten hatte und auch weil der Trichter meiner Meinung nach nicht wirklich als Blasrohr funktioniert. )
Keinere Kritikpunkte wurden ja zum Teil schon angesprochen:
Der Kaugummi als Schleudergummi ist aufgrund des überschaubaren Tascheninhalts nicht schwer zu erraten und für einen Lacher gut, aber im Grunde schaden solche Unstimmigkeiten meiner Meinung nach mehr als dass sich der Lacher lohnt.
Der Erdmagnetfeldmanipulator klang vielversprechend und hat das Versprechen nicht eingelöst. Der Rätselkomplex war trotzdem gut.
Außerdem glaube ich nicht, dass ein Blauwal sich von Sardellen ernährt. Rufus weist mehrmals darauf hin, dass es im Rohr hell genug ist und die Sardelle lässt sich wirklich nur mit der einen Pfütze benutzen, während er sich bei den vielen anderen Phosphorquellen ohne weiteren Hinweis verweigert. Der aufgehängte Köder sieht dann auch komplett anders aus, so dass ich vermute, dass wir es da mit einer Notlösung zu tun haben. Das Rätsel ist überhaupt ziemlich überflüssig und trägt nichts zur Handlung bei, außer abgefahren zu sein. Das ist sicher aber auch Geschmackssache.
An dieser Stelle im Spiel finde ich es jedenfalls nicht gut.
Im Fall der Szene vor dem Turm wäre ich auch dafür, die Hotspots zumindest des Schrottautos für den Anfang auszublenden. Es nervt, wenn Rufus ständig behauptet, dass er da nirgends drankommt, wenn das räumlich zumindest ganz anders aussieht.
Die Antworten von Rufus auf Kombinationsversuche sind leider sehr zurechtgestutzt. Nicht nur im Vergleich zu TWW oder gar Edna sondern gefühlt sogar im Vergleich zum Durchschnittsadventure.
Nicht selten bekommt man so mehr oder weniger unsinnige Antworten, bei denen man kurz stutzt und die sich dann manchmal erst im Nachhinein aufklären, weil eine bestimmte Vorgehensweise nicht vom Programm vorgesehen ist.

Um zu Rufus zurückzukommen: Er ist faul und egoistisch, aber die Bösartigkeit habe ich ihm nie wirklich abgenommen, weshalb die Wendung gegen Ende (genau wie viele Gags ;) ) auch nicht wirklich überraschend kam. (Wenzel wirkt da um einiges düsterer und gemeiner.) Rufus Frust kommt, vielleicht durch den allgegenwärtigen Humor, nur selten überzeugend rüber. Der Ausbruch gegen Ende ist von daher gut gemacht, aber während des Spiels bleibt er doch ein ziemlich eindimensionaler Dämlack. Gefallen hat mir, wie seine Hintergrundgeschichte nach und nach aufgedeckt wird. Gar nicht gefallen hat mir die platte und klischeehafte Konfrontation mit Cletus samt "Ich erklär dir mal eben kurz was wir vorhaben, denn du kannst ja eh nichts dagegen tun und für mehr haben wir leider kein Geld mehr, weil der erste Teil jetzt veröffentlicht werden muss" -Sequenz. Selbst ironisch lass ich mir das nicht ohne Protest gefallen.
Am Ende wird dann auch etwas chaotisch und unglaubhaft. Neben den schon angesprochenen Punkten: Warum sollten die Organons tatsächlich auf Rufussens Niedertracht vertrauen? Oder warum holen sie sich die Aufstiegscodes nicht nicht direkt wenn sie Goal in ihrer Gewalt haben und das Löschen von unliebsamen Erinnerungen so einfach ist, wie Cletus das sagt? Woher kennt Cletus den neuen Code für den Aufzug? Insgesamt wirkt das letzte Kapitel bis auf den Twist, der wohl als zentrales Element feststand, sehr undurchdacht und aus Klischeeversatzstücken zusammengezimmert. Ein echtes Gefühl von Bedrohung wollte sich da bei mir nicht einstellen.

Fast alle meiner Highlights liegen im ersten Kapitel. Das Rätsel um den Funker ist wunderschön komplex und witzig. Die Notfallstation mag ich auch sehr.
Der Humor trifft - gerade am Anfang - auch meinen Geschmack.
Mein Lieblingswitz: Unantastbar. :lol:

Kapitel in Kuvaq: 92%
Super schön. Tolle Rätsel. Es gewinnt natürlich auch durch die Interaktion mit den anderen Charakteren. Ich freue mich darauf, das irgendwann nochmal zu spielen.

Kapitel Eisenbahn: 84%
Nichts besonderes. Nicht wirklich schlecht, aber es interessiert mich auch nicht wirklich und ich muss es auch nicht nochmal gespielt haben. Im Grunde steht die Handlung hier still.

Kapitel Aufstiegsstation : 77%
Das Abschlusskapitel hat mir nicht gut gefallen. Die Organons wirken nicht bedrohlich. Geschichte und Rätsel lassen stark nach. Verschmerzlich, wenn die Qualität jetzt wieder anzieht.

Marketing: 95%
So angenervt ich auch davon bin. :)
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k0SH
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Re: Deponia

Beitrag von k0SH »

Nach ein bisschen mehr als 10 Stunden bin ich auch durch.
In Summe hat es mir sehr gut gefallen. =D>

Das Ende war offen, ja.
Aber es gibt Filme die schlimmer Enden.
Das Spielende an sich könnte sogar so für sich stehen bleiben.
Es braucht dafür direkt kein Deponia 2...
...Rufus wäre halt an sich selbst gescheitert.
Dann würde sich das Spiel, trotz des Humors, in die eher dramatische Reihe der bisherigen Daedalic-Titel einreihen.
Allerdings was einen 2. (und 3.) Teil dann doch begründet sind die ganzen offenen Fragen:
- Warum hat Rufus Dad ihn damals verlassen?
- Hat er ihn wirklich bewusst zurück gelassen? Sicher nicht...
- Die Mosaike erzählen ja vom "Aufstieg" zu Elysium. Wie lange ist das her?
Denn die Ältesten von den "da oben" müssten doch wissen, dass es auf Deponia noch wen gibt?
- Was war überhaupt der Grund, neben dem vielen Müll?
- Die Frage nach den Doppelgänger. Ich dachte erst an eine Parallel-Welt, aber Elysium ist ja mit Deponia direkt verbunden.
Was hat es also auf sich? Zwillingsbrüder? Konnte Dad nur einen mitnehmen?
Sie sehen sich ja nicht nur ähnlich und werden vom gleichen Sprecher gesprochen, sondern haben ja auch gleiche Züge.
- Was genau ist Goal eigentlich? Mehr Mensch, oder mehr Maschine? Wer hat sie erschaffen oder umgewandelt?
- Was ist eigentlich die Währung von Deponia? Gibt es eine?
Man hat ja keine Credits oder sonst was gehabt.
Müll tauschen war auch nicht Zahlmittel, zumindest haben wir es nicht angewandt.
Zumindest geht man arbeiten. Dafür wird man ja sicher entlohnt?!
Vielleicht mehr dazu aufm Schwarzmüllmarkt in D2.

Mehr fällt mir gerade nicht ein.
Vielleicht beim ganzen Spoilerlesen von Euch :-)
Was ich richtig richtig gut fand waren die Dialoge und vielen Sprüche.
Rufus Selbstgespräche und Kommentare.
Sympathischer Charakter der da entstanden ist! =D> =D>
Der Chor war gut.
Das was-würde-Doc-sagen auch.
Der Kapitelsong auch.
Die Rufus-kombiniert-Animation ist super!
Auch gab es sehr viele individuelle Antworten auf alle möglichen Versuche, sehr sehr gut!

Die Minispiele waren diesmal voll ok.
Habe alle gemeister, keins übersprungen oder die Lösung benötigt.
Gut fand ich auch die Codescheibe im Postbüro.
Oder die 3D-Einlage zum Ende hin.
Schöne Abwechslungen!

Paar Sprüche-Highlights:
"Keine große Hilfe. Weil Du klein bist."

"Das kann nur eins bedeuten...
Oder null. Eins oder Null.
"

"Scheiß Bürgermeister von Scheißhausen etwa?"

"Die Zeit vergeht so langsam, wenn man überzuckert ist."

Und dazu die ganzen verbalen Selbstlobe. "Ruufus rufus, beste beste Beste rufus...."
Klasse!
Einen Logikfehler meine ich entdeckt zu haben:
Ich habe das Fahrstuhl-PW auf RUFUS geändert und benutzt.
Vorher war ja ein anderes aktiv und ich konnte den Fahrstuhl nicht benutzen.
Cletus ist später einfach so hochgefahren ohne PW.
Woher kannte er meins?
Und würde sich der Fahrstuhl immer bedienen lassen nachdem einmal das richtige PW eingegeben wurde, wäre ich ganz am Anfang schon hochgekommen.
Denn sicher hat der vor mir sein PW zuletzt auch richtig eingegeben.
?!

Vom Rätsel her war auch noch eine Sache.
Nachdem ich alle Funkkanäle belegt hatte und das Rätsel durch war, war alles weg.
WER hat den Wackelspecht, den Papagei, die Katzen entfernt???
Die Steuerung fand ich bisher von allen Daedalic-Titeln am besten!
Mit dem Inventar hat super geklappt. =D>

Neben den ganzen tollen Dingen sind mir die ganzen kleinen Macken leider so sehr aufgefallen wie noch nie bisher bei einem Daedalic-Spiel :-(
- Hotspots an falschen Stellen
- Falsche Benennung von Hotspots aufgrund hängender Mouseover
- Dialogzeilen die nicht gesprochen wurden
- Gegenstände die im Inventar oder in der Umgebung nicht benutzt werden konnten - also ganz ohne "das geht so nicht"
- Fehlende Umgebungssounds bei gewissen ausgeführten Aktionen
- Weiter Dialogauswahl zu bereits erledigten Aktionen möglich
- Falsche Symbole, z.B. "Benutz-Symbol" bei Ausgängen
- Im Inventar oft auf beiden Maustasten nur rechte Maustaste-Funktion
- Sound wurden abgespielt bevor die Animation dazu kam

DAS hätte mit ein-zwei Wochen QA sicher noch deutlich verbessert werden können!
Schade eigentlich :-(

Ich freue mich auf "Chaos auf Deponia" und werde kurz vorher sicher noch mal Deponia spielen.
Alleine schon wegen der ganzen Sprüche!! 8)

PS. Goal
rudert gerade schon seit 30min bei mir im Hintergrund Richtung Elysius.
Rein Logisch, müssten wir eines Tages ankommen und ihr halt spätestens im Elysium-Hafen beichten was Sache ist.
Ich hoffe ja noch auf ein verstecktes alternatives Ende ;-)
Droggelbecher!
Zuletzt geändert von k0SH am 04.02.2012, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
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k0SH
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Re: Deponia

Beitrag von k0SH »

Spoilerfeedback:
Die Rätsel waren schön abwechslungsreich, manche allerdings nur bedingt logisch.
Ein Gummiband für eine Steinschleuder aus einem Kaugummi? Die Sorte, mit der das klappt, möchte ich mal sehen!
Klar geht das nicht mit den uns bekannten Kaugummis.
Aber in der Situation und den Inventargegenständen war nichts anderes logischer :-)
Erste Versuch war gleich die Lösung.
Zuckerwatte mittels tauchen in Phosphor-Wasser zur Fackel zu machen ist jetzt nicht auch unbedingt logisch, oder?
Gleiche Meinung wie bei der Kaugummi-Schleuder :-)
obwohl ich versuchen wollte das ganze Spiel so zu spielen
Gucken, wann es das erste Playthrough-Droggelbecher-Modus-Video auf YT gibt?
Bei aller Droggelbecher-Sypathie, DAS halte ich NICHT durch!
Droggelbecher!
Dann jetzt doch lieber den geheimen Leopard-Zwei-Modus spielen werde! 8)
ebenso fehlten die gleichen Koffer und ein früher Screenshot zeigte eine Szene mit Doc, vermutlich in seinem Labor,
Ich denke auch, dass wir das früh in D2 sehen werden.
Die Entwicklungen gingen ganz sicher direkt weiter und es wird schon viel Material von D2 geben, vielleicht sogar von D3.
Man wird das Team sicher nicht erst wieder groß auf andere Projekte loslassen.
Ist ja auch legitim.
Im Entstehungsprozess merkt man plötzlich wie groß das Spiel wird und da entscheidet man sich schließlich für 2 oder 3 Teile.
Gearbeitet wird durchgehen oder mit kurzen Unterbrechungen, aber mit den gleichen Tools, Regeln usw.
Ich glaube z.B. nicht, dass es einen großen technischen Unterschied geben wird zwischen D1 und D2.
Dafür ist die Zeit dazwischen wohl zu kurz.
Muss es aber auch nicht.
Deponia sieht super aus, klingt klasse und spielt sich gut.
Nur etwas mehr Zeit in QA und gut ist! :wink:
Und im Gamestar-Preview war ja mal von 9 Kapiteln die Rede.
Davon kennen wir ja erst drei :wink:
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Joey
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Re: Deponia

Beitrag von Joey »

k0SH hat geschrieben: Paar Sprüche-Highlights:
Das erinnert mich daran, daß ich mal fragen wollte, welches vollkommen kranke Gehirn
sich das Wort Ersatzpostkatzenkastenputzmittelersatzsack augedacht hat??? Ich würde darum bitten, diese Person in die Gummizelle neben der von Edna einzuweisen. Und ich wüßte gerne, wie lange die Sprecher brauchten, bis sie diese gesamte Szene durchhatten? Meinen Respekt haben sie jedenfalls dafür!
Ich fand Deponia an sich wundervoll! Wenn das Spiel mir nicht alle zwei gefühlten Minuten gecrasht wäre. :cry:
Der ausschlaggebende Punkt, warum ich es mal wieder gewagt habe, ein Spiel gleich bei Release zu kaufen, war wohl, daß es keinen Kopierschutz hat. Meist ist es der ja, der so viele Probleme macht. Aber insgesamt ist mir Deponia sicherlich einige! Dutzend Male gecrasht. Wobei ich bis auf zwei Stellen immer neu starten und das Autosave laden konnte, dann ging es wieder weiter. (Ohne das Autosave wäre ich aufgeschmissen gewesen. Großes Lob dafür!)
Nur
ziemlich am Anfang, als Goal abstürzt und ziemlich am Ende, gleich nachdem Rufus das Piratenschiff betritt

ist es auch nach Neustart immer wieder gecrasht. Beide male kam ich letztendlich über die Stelle durch diese Änderungen in der config. Ich glaube, beim ersten mal war es das mit TextCompression oder wie es hieß. Beim zweiten mal hat das nicht geholfen, aber es ging, nachdem ich diese Videoresolution oder wie das hieß verändert habe. Sorry, ich hab von sowas null Ahnung und hab irgendwann einfach nur noch ausprobiert, alles auf yes oder no oder wasimmerauch zu ändern.

Jetzt überlege ich, ob ich mir dann den zweiten Teil auch kaufen sollte, wenn er rauskommt. An sich will ich das sehr, sehr, sehr! Ich will wissen, wie es weitergeht.
Aber ich hoffe doch sehr, sehr, sehr, daß dieses Problem mit den Abstürzen bis dahin von Entwicklerseite gelöst wird. Das ist mir vorher noch bei keinem anderen Spiel derart krass passiert. Daher glaube ich nicht, daß mein Computer mit solchen Spielen generell Probleme hat. Edna ist mir ja auch nicht ständig gecrasht. :wink:
Wenn es diese dummen Crashes nicht gegeben hätte, wäre Deponia für mich ein absolutes Highlight! Die Rätsel waren meist logisch, selbst die Minispiele waren gut angebracht und nachvollziehbar... OK... *hust* bei dem Rätsel mit den Tauben hat mir jemand weitergeholfen. Aber die meiste Zeit war alles sehr, sehr überzeugend. Ich mag selbst diesen komischen Trottel in der braunen Jacke, der da immer im Bild rumrennt. :mrgreen:
Wie gesagt, ich freue mich auf Teil 2, aber ich hoffe, daß der dann technisch gesehen weniger Probleme macht. Bitte! [-o<
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)
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elevar
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Re: Deponia

Beitrag von elevar »

2685 hat geschrieben:Mein ungeschöntes. aber dafür sehr ausführliches Fazit:
Grafik:
Die Hintergrundgrafik ist wirklich hervorragend. Die Überarbeitungen gegenüber den alten Versionen waren ein voller Erfolg.
Das Charakterdesign ist dagegen durchwachsen. Die Hauptfiguren Rufus, Goal und Toni finde ich gelungen, viele andere rutschen aber etwas zu sehr in die Edna Ecke ab. Lonzo zum Beispiel oder die Organons. Da finde ich diesen naiven Strich besonders unpassend. Störend ist es auch, wenn Figuren in der Animation zerfließen und den Stil verlassen, etwa wenn sich der Sprengmeister wegdreht.
Die Animationen insgesamt finde ich oft eher mittelmäßig und auf Amateurniveau. Das kann und will ich nicht anders sagen. Vom Ansatz her sind die gut und auch wie diesmal an die Zwischensequenzen rangegangen wurde war ganz ohne Zweifel eine richtige Entscheidung, aber die Ausführung ist meiner Meinung nach weit, weit von den Lobeshymnen entfernt, die überall angestimmt werden. (Unter anderem von Daedalic selber. Die sind ja immer vorne mit dabei, wenn es darum geht, die Qualitäten von Daedalic anzupreisen. ;) ) Da haben wir im Teaser und Trailer noch das beste gesehen.
Richtig schlimm ist das nicht, außer bei gröberen Timingproblemen. (z.B. die Sequenz, wenn Rufus zum ersten Mal auf die Organons trifft und vor ihnen zu fliehen versucht. Man kann ekennen, wie es gemeint ist, aber gut ist das nicht wirklich.)
Teilweise scheinen auch kleinere Animationen im Spiel zu fehlen, wo man dann erstmal überhaupt nicht weiß, was da gerade abgehen soll.
Witzig ist auch, dass Kleinigkeiten, wie das echsenartige Tier hinter dem Papagei zwar sehr kurz, aber dafür überzeugend animiert sind. Das ist vom Strich her vielleicht etwas zu fein, aber eben gut animiert. Da hätte man die Energien vielleicht etwas geschickter verteilen können.
Fast immer gut fand ich dagegen die Gesichtsausdrücke, die minimale Framezahl war da für mein Gefühl völlig ausreichend.
Und auch sonst lassen sich viele schöne Animationen im Spiel finden, das will ich nicht bestreiten. Nach dem großen Erfolg von Deponia erwarte ich für Deponia 2 aber, dass deren Anteil deutlich steigt, um den vollmundigen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Technik:
Das Spiel lief bei mir bis auf ein paar Ruckler superrund. Danke! [-o<
Einen Absturz hatte ich gegen Ende, aber ich konnte dank automatischer Speicherung fast direkt weiterspielen.
Das Inventar bleibt manchmal im rechte Maustaste-Modus hängen. (Auch bei Linksklick wird die Aktion der rechten Maustaste ausgelöst.) Einmal zu- und wieder aufmachen löst das Problem aber.

Musik:
Ein bisschen "hit and miss" und "all over the place"
Das Stück, das zum ersten Mal im Willkommensscreen gespielt wird und danach immer wieder mal, ist an und für sich nicht schlecht. Aber ich finde es so dermaßen unpassend, dass es fast schon wieder witzig ist, auch wenn die Westernatmoshpäre sicher gewollt ist.
Das Schrottlied, das in Kuvaq spielt, das andere Extrem dazu, ist mehr gut gemeint als gut gemacht und nervt sehr schnell. Bei Szenenwechsel wird es soweit ich mich erinnere auch immer wieder neu gestartet. Vor allem wird es an komplett unpassenden Stellen im Spiel wieder aufgegriffen. (Und bei manchem Minispiel. Was habt ihr euch dabei nur gedacht ? :lol: ) Dagegen sind andere Stellen super unterlegt, z.B. wenn Rufus ins Gefängnis gesperrt wird. (Das Rätsel mit der Katze im Baum ist auch super! :D )
Die gesungenen Zusammenfassungen von Poki sind auch sehr stimmungsvoll und passend.

Sprecher:
Die Charaktere sind überwiegend gut besetzt. Besonders Monti Arnold und die Sprecherin von Toni haben mir gefallen. (Und das, obwohl ich die Stimme für Rufus am Anfang unpassend fand.) Allerdings finde ich es seltsam, dass man z.B. Wenzel mit einem Sprecher besetzt, der so klingt wie Monti mit verstellter Stimme. (Und ein bisschen wie Piggeldy. :lol: )
Besser wäre es doch, für solche Fälle direkt passende Stimmen zu finden. Im Tutorial dachte ich echt, da spricht einer mit sich selbst mit verstellten Stimmen.


Geschichte und Gameplay:
Das Ende war meiner Meinung nach mit Abstrichen in Ordnung. Die Spielzeit mit 11 Stunden, inklusive einiger böser Hänger im Grunde auch. Der Preis ist damit angemessen, aber sicher nicht besonders preiswert, wie manche behaupten. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass zum Ende hin zunehmend humorige Sprüche der Marke "Ach was sind wir witzig und ausgelassen" den Weg ins Spiel gefunden haben, denen eine nochmalige Überarbeitung mit kühlerem Kopf gut getan hätte. Insgesamt fällt die Qualität im Laufe des Spiels deutlich ab, während der erste Teil in Kuvaq dagegen richtig poliert wirkt.
Die Geschichte ist zwar interessant, (wobei das Setting und die komplette Prämisse in der Tat zu nahe an Alita sind um noch Zufall sein zu können,) im Grunde aber recht platt und klischeehaft und die Charaktere sind es auch. (Die interessante Ausnahme ist Wenzel, wenn die augenscheinlichen Unstimmigkeiten hier Absicht sind und nicht nur oberflächliche Gaglieferanten oder durch das vielleicht später entstandene Tutorial verursacht. Das Verhältnis zwischen Rufus und Wenzel ist jedenfalls in Deponia I eher vernachlässigt worden. )
Rufus Abneigung gegen Haushaltsarbeiten ist am Anfang in Kuvaq glaubhaft, gegen Ende, wenn es wirklich um die Wurst geht, wirkt sie aber sehr aufgesetzt und unglaubhaft. Auf dem Papier und als Plan mag das gut aussehen, ihn dann trotzdem zu allen möglichen Putzaktionen zu zwingen, aber meiner Meinung nach ist das schnell ausgereizt. Was muss der Junge nicht alles putzen, oder weigert sich es zu tun. (Extra Wasser für den Eimer zu holen ist auch nicht gerade spannend, vor allem wenn man mit dem glühenden Wasser gar nichts weiter anfangen kann.)
Gefreut hatte ich mich auf die in Interviews angesprochenen Szenen, in denen Rufus unauffällig Wissen aus seinen Gegenübern herauskitzeln will und war dann sehr enttäuscht, wie unglaublich platt das umgesetzt war. Vor allem die Art und Weise wie die Tipps zu dem Dingsbumsumkehrer wirklich außerordentlich geschickt und glaubhaft ins Gespräch eingeflochten waren. :roll:
Das machte wirklich jedem Casualgame Konkurrenz. Überhaupt fand ich den Anteil der Mini- und Logikspielchen deutlich zu hoch. Das werden sicher nicht alle so sehen, aber ich hatte teilweise das Gefühl eine Minispielesammlung mit Standardkost wie Rösselsprung und Mosaik zu spielen, mit etwas Geschichte dazwischen. Wenigstens waren die Spielchen kosmetisch gut eingefügt und oft um einen interessanten Twist erweitert.
Die "Erlebnisrätsel" fand ich dagegen fast durchgehend sehr gut. (Hängengeblieben bin ich beim Betäuben von Toni, wahrscheinlich weil ich das Sedativum für ein Pulver gehalten hatte und auch weil der Trichter meiner Meinung nach nicht wirklich als Blasrohr funktioniert. )
Keinere Kritikpunkte wurden ja zum Teil schon angesprochen:
Der Kaugummi als Schleudergummi ist aufgrund des überschaubaren Tascheninhalts nicht schwer zu erraten und für einen Lacher gut, aber im Grunde schaden solche Unstimmigkeiten meiner Meinung nach mehr als dass sich der Lacher lohnt.
Der Erdmagnetfeldmanipulator klang vielversprechend und hat das Versprechen nicht eingelöst. Der Rätselkomplex war trotzdem gut.
Außerdem glaube ich nicht, dass ein Blauwal sich von Sardellen ernährt. Rufus weist mehrmals darauf hin, dass es im Rohr hell genug ist und die Sardelle lässt sich wirklich nur mit der einen Pfütze benutzen, während er sich bei den vielen anderen Phosphorquellen ohne weiteren Hinweis verweigert. Der aufgehängte Köder sieht dann auch komplett anders aus, so dass ich vermute, dass wir es da mit einer Notlösung zu tun haben. Das Rätsel ist überhaupt ziemlich überflüssig und trägt nichts zur Handlung bei, außer abgefahren zu sein. Das ist sicher aber auch Geschmackssache.
An dieser Stelle im Spiel finde ich es jedenfalls nicht gut.
Im Fall der Szene vor dem Turm wäre ich auch dafür, die Hotspots zumindest des Schrottautos für den Anfang auszublenden. Es nervt, wenn Rufus ständig behauptet, dass er da nirgends drankommt, wenn das räumlich zumindest ganz anders aussieht.
Die Antworten von Rufus auf Kombinationsversuche sind leider sehr zurechtgestutzt. Nicht nur im Vergleich zu TWW oder gar Edna sondern gefühlt sogar im Vergleich zum Durchschnittsadventure.
Nicht selten bekommt man so mehr oder weniger unsinnige Antworten, bei denen man kurz stutzt und die sich dann manchmal erst im Nachhinein aufklären, weil eine bestimmte Vorgehensweise nicht vom Programm vorgesehen ist.

Um zu Rufus zurückzukommen: Er ist faul und egoistisch, aber die Bösartigkeit habe ich ihm nie wirklich abgenommen, weshalb die Wendung gegen Ende (genau wie viele Gags ;) ) auch nicht wirklich überraschend kam. (Wenzel wirkt da um einiges düsterer und gemeiner.) Rufus Frust kommt, vielleicht durch den allgegenwärtigen Humor, nur selten überzeugend rüber. Der Ausbruch gegen Ende ist von daher gut gemacht, aber während des Spiels bleibt er doch ein ziemlich eindimensionaler Dämlack. Gefallen hat mir, wie seine Hintergrundgeschichte nach und nach aufgedeckt wird. Gar nicht gefallen hat mir die platte und klischeehafte Konfrontation mit Cletus samt "Ich erklär dir mal eben kurz was wir vorhaben, denn du kannst ja eh nichts dagegen tun und für mehr haben wir leider kein Geld mehr, weil der erste Teil jetzt veröffentlicht werden muss" -Sequenz. Selbst ironisch lass ich mir das nicht ohne Protest gefallen.
Am Ende wird dann auch etwas chaotisch und unglaubhaft. Neben den schon angesprochenen Punkten: Warum sollten die Organons tatsächlich auf Rufussens Niedertracht vertrauen? Oder warum holen sie sich die Aufstiegscodes nicht nicht direkt wenn sie Goal in ihrer Gewalt haben und das Löschen von unliebsamen Erinnerungen so einfach ist, wie Cletus das sagt? Woher kennt Cletus den neuen Code für den Aufzug? Insgesamt wirkt das letzte Kapitel bis auf den Twist, der wohl als zentrales Element feststand, sehr undurchdacht und aus Klischeeversatzstücken zusammengezimmert. Ein echtes Gefühl von Bedrohung wollte sich da bei mir nicht einstellen.

Fast alle meiner Highlights liegen im ersten Kapitel. Das Rätsel um den Funker ist wunderschön komplex und witzig. Die Notfallstation mag ich auch sehr.
Der Humor trifft - gerade am Anfang - auch meinen Geschmack.
Mein Lieblingswitz: Unantastbar. :lol:

Kapitel in Kuvaq: 92%
Super schön. Tolle Rätsel. Es gewinnt natürlich auch durch die Interaktion mit den anderen Charakteren. Ich freue mich darauf, das irgendwann nochmal zu spielen.

Kapitel Eisenbahn: 84%
Nichts besonderes. Nicht wirklich schlecht, aber es interessiert mich auch nicht wirklich und ich muss es auch nicht nochmal gespielt haben. Im Grunde steht die Handlung hier still.

Kapitel Aufstiegsstation : 77%
Das Abschlusskapitel hat mir nicht gut gefallen. Die Organons wirken nicht bedrohlich. Geschichte und Rätsel lassen stark nach. Verschmerzlich, wenn die Qualität jetzt wieder anzieht.

Marketing: 95%
So angenervt ich auch davon bin. :)
Wenn ich es nicht so gut mit Daedalic meinen würde, hätte ich dasselbe geschrieben. Außerdem geht meine rationale Analyse irgendwie an der Tatsache vorbei, dass ich ne Menge Spaß hatte mit dem Spiel. Das liegt vor allem daran, dass ich das Rätseldesign sensationall finde, gerade im ersten Akt. In dieser Hinsicht ist Deponia sicher Daedalics bislang bester Titel. In Sachen Storytelling hingegen fällt er schon ab. Zwar ist das Ende in gewissem Sinn ein vernünftiges Ende, allerdings verlangt diese Betrachtung anzuerkennen, dass bis dahin kaum Geschichte erzählt wurde.
Erster Akt: Einführung in das Szenario
Zweiter Akt: Keine Relevanz
Dritter Akt: Erste Informationen zu einer Hintergrundgeschichte und Bearbeiten eines Konfliktes des Protagonisten

Es ist auffällig, dass der Konflikt und die Hintergrundgeschichte nicht direkt zusammenhängen. Das Bedrohungsszenario, das Rufus seine altruistische Seite erkennen lässt, ist völlig beliebig. Das, was Deponia also wirklich als abgeschlossene Handlung erzählt ist: Rufus geht von Kuvaq zur unteren Aufstiegsstation und stellt fest, dass er Deponia doch nicht so sehr hasst, wie er dachte. Das ist recht dünn.
Dass Daedalic nach TWW, ANB und HNA mit Visionaire immer noch so massiv Probleme hat, sorry, das begreif ich nicht. Und ich verlasse hier ganz bewusst nicht meinen naiven Anwender-Standpunkt: Es sind Adventures, also Spiele mit völlig simpler Spielmechanik und "ohne" technischen Anspruch. Auch wenn ich noch nie so richtig schlimm gebeutelt war von Problemen, frag ich mich, wie da die Prioritäten gesetzt werden.
Well, it all started on Scabb Island. Some of my admiring fans had pressured me into telling my LeChuck evaporating story once again...
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postulatio
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Re: Deponia

Beitrag von postulatio »

k0SH hat geschrieben: Neben den ganzen tollen Dingen sind mir die ganzen kleinen Macken leider so sehr aufgefallen wie noch nie bisher bei einem Daedalic-Spiel :-(
- Hotspots an falschen Stellen
- Falsche Benennung von Hotspots aufgrund hängender Mouseover
- Dialogzeilen die nicht gesprochen wurden
- Gegenstände die im Inventar oder in der Umgebung nicht benutzt werden konnten - also ganz ohne "das geht so nicht"
- Fehlende Umgebungssounds bei gewissen ausgeführten Aktionen
- Weiter Dialogauswahl zu bereits erledigten Aktionen möglich
- Falsche Symbole, z.B. "Benutz-Symbol" bei Ausgängen
- Im Inventar oft auf beiden Maustasten nur rechte Maustaste-Funktion
vielleicht wird das eine oder andere durch einen patch noch behoben.
sind diese mängel sehr störend? dann würde ich noch warten mit deponia...
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Vainamoinen
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Re: Deponia

Beitrag von Vainamoinen »

Ist wahrscheinlich sogar von System zu System unterschiedlich. Das meiste davon ist mir kaum aufgefallen.

Es gibt sogar Dialogzeilen, die nur gesprochen, aber nicht untertitelt werden (ich glaube, an den Stellen, wo man Monty Arnold ein bisschen hat improvisieren lassen. ;) ):
Wenn man in der Post gebeten wird, eine Adresse anzugeben, bitte Rufus/Monty ausreden lassen. Dann hört man Stücke seiner de Funès-Parodie. ;)
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Re: Deponia

Beitrag von Ozzie »

Ja, manchmal weichen die Untertitel vom Gesprochenen ab,
etwa auch wenn man im 2. Kapitel aus der leeren Flasche "trinkt".
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Sven
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Re: Deponia

Beitrag von Sven »

Habe zwar Deponia bis jetzt noch nicht angefangen, aber das ist mir schon in vielen Spielen aufgefallen!
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
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Re: Deponia

Beitrag von k0SH »

sind diese mängel sehr störend? dann würde ich noch warten mit deponia...
hmm....
schwer zu sagen was DICH stört :-)

Es ist mir zwar noch nie so zahlreich und damit negativ bei einem Daedalic-Titel aufgefallen,
aber deswegen drauf verzichten würde ich keinem empfehlen.
Dafür ist Rufus einfach zu witzig!
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Re: Deponia

Beitrag von realchris »

k0SH hat geschrieben:
sind diese mängel sehr störend? dann würde ich noch warten mit deponia...
hmm....
schwer zu sagen was DICH stört :-)

Es ist mir zwar noch nie so zahlreich und damit negativ bei einem Daedalic-Titel aufgefallen,
aber deswegen drauf verzichten würde ich keinem empfehlen.
Dafür ist Rufus einfach zu witzig!

Ich wollte nur sagen, dass Deponia immer noch auf Platz 3 bei Amazon ist.
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k0SH
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Re: Deponia

Beitrag von k0SH »

Experten von N-Joy haben den neuen Titel von Deadalic im Videotest ;-)
http://www.n-joy.de/multimedia/gamecheck107.html

Keine wirklichen Spoiler und ein kleiner Einblick ins Entwicklerstudio.

"Warum es Minispiele gibt, wenn man sie überspringen kann, keine Ahnung."
Tjoa.. warum wohl #-o

Interessant im Video eine Animation ab 5:50
"Rufus verschwindet mit einer Unsichtbarkeitskappe".
Aha. Hört hört. 8)
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Scree
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Re: Deponia

Beitrag von Scree »

Diese Mängeln die k0SH aufzeigt, sind mir gar nicht aufgefallen :D
Bin wohl ein genügsamer Zocker :D.
Sei freundlich, denn jeder, dem du begegnest, hat hart zu kämpfen. - Platon
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Vainamoinen
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Re: Deponia

Beitrag von Vainamoinen »

kosh hat vor Allem einen Spitzen-Logikfehler gefunden. Ayayay, wie soll man den nur erklären...
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Scree
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Re: Deponia

Beitrag von Scree »

Das Zauberpferd!!!
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