Uncoolman hat geschrieben: ↑12.10.2025, 15:03
Das Denkmuster ist einfach. Ich habe ein paar "Gegner von allem" in meinem Umfeld. Sie werfen der Regierung, insbesondere den Grünen, vor, dass sie Deutschland abhängen, weil sie es wettbewerbsunfähig machen. Es stimmt. Strom ist teuer, Internet ist teuer, usw..
Das kann man so sehen. Aber dann wäre China wirklich unser Vorbild, das heißt, wir müssten Atomkraft und Kohleverbrennung wieder forcieren. Nur: wer sollte dann anfangen, umzudenken? Klar, wir können uns in die Liga der Verschmutzer wieder einreihen. Der Kapitalismus, unser aller Todesurteil, würde das verlangen. Wie man sieht, passen Wirtschaft und Weltschutz nicht zusammen, denn beide sind diametrale Pole. Wir müssen uns entscheiden: mit oder ohne gutem Gewissen.
In China tut sich aktuell viel. Sie sind Vorreiter bei Photovoltaik, Batteriespeicher und E-Mobilität. China macht das sicherlich nicht aus Nächstenliebe und es geht vermutlich auch nicht primär um eine bessere Umwelt (die Produktion dürfte sicherlich noch ziemlich "schmutzig" sein), aber während die USA als globale Macht Rückschritte macht, macht China Fortschritte. Und gleichzeitig bedeutet es auch, dass sich mit Umweltschutz auch Geld machen lässt.
Würdest du dir heute lieber ein Auto kaufen, das 20 Liter Benzin auf 100 km verbraucht oder eins, das mit 5 Litern auskommt? Würdest du heute dein Wohnzimmer lieber mit einem 300 Watt Deckenstrahler beleuchten, oder mit 30 Watt LED-Leuchten? Hättest du lieber einen Laptop, der dir die Knie verbrennt, laut röhrt und den Akku nach 30 Minuten leer hat, oder ein lautlos gekühlten Laptop, dessen Akku zehn Stunden durchhält?
Sicher ist das umweltfreundlichere Produkt nicht immer das beste und billigste. Kurzfristig gesehen ist vermutlich fast immer das weniger umweltfreundliche Produkt das ertragreichere. Und sicher muss auch oft nachgeholfen werden, bevor sich das umweltfreundlichere Produkt durchsetzt, aber ich sehe nicht, dass sich wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz unausweichlich ausschließen.