Studio Fizbin wird geschlossen

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LittleRose
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von LittleRose »

Emília Fritz hat geschrieben: 10.03.2025, 15:14
LittleRose hat geschrieben: 10.03.2025, 14:19 Um Studio Fizbin ist es wegen The Inner World natürlich schade, andererseits haben sie danach aber auch keine Spiele mehr gemacht, die mich angesprochen haben. Es tut mir nur leid für die nun arbeitslosen Mitarbeiter.

Wenn man merkt, man kann etwas gut kann, wie in diesem Fall Adventures, dass sollte man eben auch dabei bleiben. Gerade als kleines Studio.
LittleRose hat geschrieben: 10.03.2025, 14:19

(Bin ich froh, wenn ich zum Sommer hin meinen neuen PC abbezahlt habe und wieder mehr Indie-Entwickler zum Vollpreis unterstützen kann. Ich muss im Moment einfach zu viele Käufe aufschieben, obwohl die Titel mich wirklich abholen.)
Bei mir ist es die Augen-OP, welche für beide Augen 6000 Euro kostet, wenn ich nicht noch Speziallinsen brauche. Da überlege ich mir halt schon, ob ich das Geld für Spiele / Bücher / Filme raushaue, oder ob es das vorhandene auch ausreicht. Was ich bei über 1000 Spielen in der Bibilothek vermute, ich weiß ja noch nicht einmal mehr, was ich alles habe. Je nachdem, ob im Sale auch mal höherpreisige, neue Spiele wie das aktuelle Indy-Spiel zu haben sind, werde ich wohl noch mal zuschlagen.
Darf ich dir schonmal alles Gute für die OP wünschen?
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Emília Fritz
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Emília Fritz »

Das wird vor Ende des Jahres / Anfang nächsten Jahres nichts werden. Ich muss erst einmal das Geld zusammenkratzen.

Der Versuchung widerstehen – warum wir online noch mehr shoppen möchten (und wie wir uns davor schützen können) Stützpunkt Verbraucherbildung

Wer sich im digitalen Raum bewegt, kommt an Werbung kaum vorbei. Ob sie direkt auf dem Bildschirm aufpoppt, an den Seitenrändern der Website steht oder nur mittels bezahlter Mitgliedschaft auszublenden ist – das Internet ist (auch) eine große Werbeplattform. Doch nicht nur die offensichtliche Werbung will uns zum Kaufen und Konsumieren animieren. Viele Websites arbeiten mit psychologischen Tricks, mit denen sie Bedarfe schaffen, die vorher gar nicht vorhanden waren.

In dieser Veranstaltung geht es darum, mit welchen Mitteln Unternehmen und Anbieter arbeiten und wie Sie sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise vor den Verlockungen schützen können.

Melden Sie sich zur Diskussion mit unseren Experten an und stellen Sie Ihre Fragen zum Thema!


Einwahllink:

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Könnte für Steam-Opfer wie mich interessant sein.
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Vainamoinen
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Vainamoinen »

Insbesondere was das Konsumverhalten angeht, hat der Steam-Boykott natürlich große Vorteile. Der Nachteil liegt auf der Hand, die meisten und sicher auch einige extrem gute Spiele verpasst man, und steht damit in der Spielekultur immer ein bisschen abseits. Und wenn am Ende GOG & Co. untergehen, kann es passieren, dass man ganz auf andere Hobbies umsatteln muss. :|
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Emília Fritz
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Emília Fritz »

Vainamoinen hat geschrieben: 11.03.2025, 15:44 Insbesondere was das Konsumverhalten angeht, hat der Steam-Boykott natürlich große Vorteile. Der Nachteil liegt auf der Hand, die meisten und sicher auch einige extrem gute Spiele verpasst man, und steht damit in der Spielekultur immer ein bisschen abseits. Und wenn am Ende GOG & Co. untergehen, kann es passieren, dass man ganz auf andere Hobbies umsatteln muss. :|
Ich verstehe es nach wie vor nicht. Die ganzen Sales sind nur deswegen erfolgreich, weil zu viel auf den Markt geworfen wird. Gäbe es die Sales nicht, wären die Verkaufszahlen deutlich niedriger, zumindest, was mich betrifft. Weniger Gewinn ist besser als gar kein Gewinn.

Edit: Und wie du ganz richtig erkannt hast: Mit einem Boykott von Steam, Amazon & Co. schadet man sich selbst am meisten.
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Vainamoinen
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Vainamoinen »

Emília Fritz hat geschrieben: 11.03.2025, 15:53Ich verstehe es nach wie vor nicht. Die ganzen Sales sind nur deswegen erfolgreich, weil zu viel auf den Markt geworfen wird. Gäbe es die Sales nicht, wären die Verkaufszahlen deutlich niedriger, zumindest, was mich betrifft. Weniger Gewinn ist besser als gar kein Gewinn.

Wie ich sagte, das Prinzip Steam treibt die Monopolbildung voran. Das vernichtet den Mittelstand. Wir haben nur noch die AAA-Entwickler mit ihrem Aufsichtsrat und ihren Mikrotransaktionen auf der einen Seite und auf der anderen die raviolifutternden Indies, wo ein bis zwei Personen im Nebenjob noch ein Spiel programmieren. Schau dir doch an, wie's im Adventure-Genre gerade läuft. Da bettelt aktuell z. B. Adventure-Legende Jonathan Ackley (Monkey Island 3) über die Plattform des Doppelhitlergrüßers öffentlich irgendwelche "Publisher" um eine milde Gabe an, damit er ein neues Spiel machen kann. Das ist doch keine gesunde Marktsituation.

Das P&C-Adventure wird zunehmend weiter in eine Nische gedrängt, in dem Laienentwickler einen Erfolg verbuchen, wenn sie nach 5.000 Arbeitsstunden 2.500 Exemplare ihres Spiels à 14,99$ über Steam absetzen, was nach Steuern so auf einen Stundenlohn von 3,70$ rauslaufen dürfte ... sicher, weniger Gewinn ist besser als gar kein Gewinn. Cholera ist besser als die Pest. Schade um Studio Fizbin ist es trotzdem.
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Emília Fritz »

Vainamoinen hat geschrieben: 11.03.2025, 20:22

Das P&C-Adventure wird zunehmend weiter in eine Nische gedrängt, in dem Laienentwickler einen Erfolg verbuchen, wenn sie nach 5.000 Arbeitsstunden 2.500 Exemplare ihres Spiels à 14,99$ über Steam absetzen, was nach Steuern so auf einen Stundenlohn von 3,70$ rauslaufen dürfte ... sicher, weniger Gewinn ist besser als gar kein Gewinn. Cholera ist besser als die Pest. Schade um Studio Fizbin ist es trotzdem.
P&C-Adventures sind auf dem Markt einfach nicht mehr gefragt. Sieh dir mal einen Monat die Gamestar-Videos auf Youtube an, es geht nur noch um Action-Spiele in allen Variationen. Sich auf eine Geschichte einlassen oder gar nachdenken, will keiner mehr. (Edit: Oder sieh dir mal eine Games-Zeitschrift an, komplett auf pubertierende Jungs ausgerichtet. Hier stand bei den günstigen Adventures, dass viele weg sind, die Corner ist faktisch komplett tot.)

Fizbin hat meiner Ansicht nach den Fehler gemacht, zu viele unterschiedliche Generes auf den Markt gebracht zu haben, anstatt sich wie Boakes zu einer Marke auszubauen.
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Cohen »

Vainamoinen hat geschrieben: 11.03.2025, 20:22
Emília Fritz hat geschrieben: 11.03.2025, 15:53Ich verstehe es nach wie vor nicht. Die ganzen Sales sind nur deswegen erfolgreich, weil zu viel auf den Markt geworfen wird. Gäbe es die Sales nicht, wären die Verkaufszahlen deutlich niedriger, zumindest, was mich betrifft. Weniger Gewinn ist besser als gar kein Gewinn.

Wie ich sagte, das Prinzip Steam treibt die Monopolbildung voran. Das vernichtet den Mittelstand. Wir haben nur noch die AAA-Entwickler mit ihrem Aufsichtsrat und ihren Mikrotransaktionen auf der einen Seite und auf der anderen die raviolifutternden Indies, wo ein bis zwei Personen im Nebenjob noch ein Spiel programmieren. Schau dir doch an, wie's im Adventure-Genre gerade läuft. Da bettelt aktuell z. B. Adventure-Legende Jonathan Ackley (Monkey Island 3) über die Plattform des Doppelhitlergrüßers öffentlich irgendwelche "Publisher" um eine milde Gabe an, damit er ein neues Spiel machen kann. Das ist doch keine gesunde Marktsituation.

Das P&C-Adventure wird zunehmend weiter in eine Nische gedrängt, in dem Laienentwickler einen Erfolg verbuchen, wenn sie nach 5.000 Arbeitsstunden 2.500 Exemplare ihres Spiels à 14,99$ über Steam absetzen, was nach Steuern so auf einen Stundenlohn von 3,70$ rauslaufen dürfte ... sicher, weniger Gewinn ist besser als gar kein Gewinn. Cholera ist besser als die Pest. Schade um Studio Fizbin ist es trotzdem.

Valve bietet mit Steam eine Verkaufsplattform an; sowohl für Indie-Spiel-Entwickler, AA-Entwickler und auch AAA-Entwickler... und alle Schattierungen dazwischen. Dort wird den Publishern weder vorgeschrieben, an Rabattaktionen teilzunehmen, noch in welcher Höhe rabattiert werden soll. Wenn Publisher wie Daedalic da ständig "90 Prozent auf alles außer Tiernahrung" anbieten, ist dies ein selbstgemachtes Problem.

Wenn sich der Spielegeschmack des "Mainstreams" immer weiter von Point-&-Click-Adventures abwendet, ist das nun mal so. Soll Valve Spiele anderer Genres abweisen, damit Adventures mehr im Rampenlicht stehen? Mit welcher Rechtfertigung? Soll Valve Spiele von AAA-Entwicklern abweisen, damit AA-Entwickler weniger Konkurrenz haben? Mit welcher Rechtfertigung?

Von der "Adventure-Legende" Jonathan Ackley werden die meisten heutigen Spieler noch nie was gehört haben. Abseits von Curse of Monkey Island war er ein normales Team-Mitglied, das nicht im Rampenlicht stand. Erwartest du da wirklich, dass die Publisher sich Jahrzehnte später um sein neues Wunschprojekt reißen, wenn schon deutlich bekanntere "Adventure-Legenden" wie Roberta Williams, Al Lowe, Scott Murphy, Mark Crowe, Jane Jensen scheitern, einen erfolgreichen Neustart zu schaffen?

Und du kannst ja wohl kaum Valve die Schuld in die Schuhe schieben, wenn die anderen großen Publisher nach und nach die kleineren aufkaufen. Ohne Steam (oder grundsätzlich digitale Distribution) wäre das genauso passiert, weil die großen Aktiengesellschaften (Sony, Microsoft, Nintendo, Electronic Arts, Ubisoft, TakeTwo, Square Enix, Embracer Group, TenCent und wie sie alle heißen) nach höherem Umsatz gieren, was eben nur durch Wachstum und Übernahmen zu erreichen ist.

Abseits vom DRM-Verzicht wüsste ich jetzt nicht, was GOG besser machen würde als Steam.
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Vainamoinen
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Vainamoinen »

Cohen hat geschrieben: 14.03.2025, 17:37 Valve bietet mit Steam eine Verkaufsplattform an; sowohl für Indie-Spiel-Entwickler, AA-Entwickler und auch AAA-Entwickler... und alle Schattierungen dazwischen. Dort wird den Publishern weder vorgeschrieben, an Rabattaktionen teilzunehmen (...) Und du kannst ja wohl kaum Valve die Schuld in die Schuhe schieben, wenn die anderen großen Publisher nach und nach die kleineren aufkaufen.

Das ist eine Sicht auf die Dinge, die ich respektiere, aber ich sehe es definitiv anders. Das "Angebot", auf Steam zu publizieren, ist doch faktisch eine bittere Notwendigkeit. Publiziere dein Spiel auf Steam oder friss Staub. Da Valve nicht wie Sony oder Microsoft die tatsächliche Hardware stellt, ist Steam eine reine Gelddruckmaschine. Bände spricht auch ein Vergleich der Anzahl der Angestellten mit dem erzielten Umsatz. Und es ist doch immer so, dass das exemplarische Monopol vorgibt, wie die Industrie funktioniert: In Sales werden Entwickler gegeneinander ausgespielt, und das schaufelt ja nun sichtlich einen Graben zwischen die AAAs und die Indies.

Völlig Recht hast du mit GOG, die längst vollends in die Fußstapfen von Steam getreten sind. Vor ein paar Jahren wollten sie sich ja noch damit hervortun, die Preise für Spiele stabil zu halten. Nur, wie hätten sie da gegenüber Steam konkurrenzfähig bleiben können? Die Nekrose der Industrie wurde von Valve eingeführt und der Markt musste nachziehen.

Ich denke, über die letzten 16 Jahre konnte man in diesem Forum gut mitverfolgen, welche Wunden Valve in die Industrie gerissen hat, etwa anhand der Posts der Daedalic-Mitarbeiter, die zunächst gar nicht auf Steam kamen, dann nur unter einer Reihe dubioser und geheimer Exklusivitätsvereinbarungen, und als dann endlich die angebliche große Freiheit erreicht war, kostete Blackguards noch im Early Access per Sale 12,50 €, und die Budgets waren so massiv zusammengeschrumpelt, dass man sich z. T. nicht mal eine deutsche Synchro mehr leisten wollte.

Oder nimm Double Fine, die tönten ja auch vor wenigen Jahren noch, man wolle den Wert der Spiele erhalten und nicht unter Wert verkaufen. Und nachdem sie dann mit Psychonauts 2 eines der genialsten Action-Adventures, die ich je gespielt habe, rausgebracht hatten, flüchteten sie sich unter den Schutzmantel von Microsoft.

"Selber schuld", Carsten Fichtelmann?
"Selber schuld", Tim Schafer?

Das ist doch nun auch wieder eine Spur zu simpel gedacht.
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Kikimora »

Vainamoinen hat geschrieben: 20.03.2025, 09:43 In Sales werden Entwickler gegeneinander ausgespielt, und das schaufelt ja nun sichtlich einen Graben zwischen die AAAs und die Indies.
Empfinde ich nicht so. Gerade in den Indie Game Festivals/Sales oder Sales zu bestimmten Themen ("Spiele, die im kleinen Land xy oder von Minderheit z entwickelt wurden") machen auch kleinere Entwickler sichtbar. Diese Sales zu Indie-Themen machen mich auf etliche Spiele aufmerksam (oft mit Demos, aber auch so), von denen ich sonst nie gehört hätte. Die werden da im Grunde gleichwertig mit AAA Produktionen positioniert, was ich richtig gut finde.

Und dank Plattformen wie Steam oder Epic konnten sich kleine Entwickler auch von dem Druck befreien, sich um einen Publisher-Knebelvertrag bemühen zu müssen, um eine Veröffentlichung, die auch sichtbar ist, samt Distribution überhaupt wuppen zu können.

Auch auf Steam gibt es Indie-Spiele, die erfolgreich ihren Preis gehalten haben und nicht jedem Sale nachgelaufen sind - siehe Factorio:
Factorio has never in many years had a sale, is currently not on sale, and is not expected to ever be on sale.
Factorio developers: "Not having a sale ever is part of our philosophy."
Auch Leute wie Fichtelmann und Schafer treffen mal falsche Entscheidungen, weil sie die Zukunft nicht vorhersehen konnten. Ich sehe keinen Anlass, sie oder Valve dafür verantwortlich zu machen und "schuldig" zu nennen, weil es manchmal einfach eine Verkettung von Ereignissen ist, die so nicht vorhersehbar war.

Muss aber auch sagen, dass mich die letzten Spiele von Double Fine eben nicht überzeugt haben qualitativ (bei Broken Age bin ich ausgestiegen), und für das was bei Gollum am Ende rausgekommen ist, kann ja wohl Valve nichts.
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Vainamoinen »

Kikimora hat geschrieben: 20.03.2025, 09:48Die werden da im Grunde gleichwertig mit AAA Produktionen positioniert, was ich richtig gut finde. (...) Auch auf Steam gibt es Indie-Spiele, die erfolgreich ihren Preis gehalten haben und nicht jedem Sale nachgelaufen sind - siehe Factorio (...)

Ich selbst sehe es ja nicht – habe keinen Steam-Account und fange aktuell auch nicht an, mit aller Gewalt in die US-Wirtschaft zu investieren. :mrgreen: Ich höre aber durchaus den Vorwurf von Nutzern gegenüber Steam, mit einer "Lawine" von "Shovelware" konfrontiert zu werden, die gleichwertig beworben werden, es sei denn, der Entwickler gewährt eben den größten prozentualen Nachlass in einer Rabattaktion. Ansonsten stechen eben doch die AAAs durch.

Gerade Psychonauts 2 hat es ja mit einem Day-One-Preis von 60€/$ probiert und das hat offensichtlich nicht funktioniert, weil Double Fine den Indiestempel auf der Stirn trug. Da sehe ich durchaus einen hochfunktionalen Graben zwischen Indie und AAA, oder wenn du so willst, eine gläserne Decke. Auch ich habe das Spiel erst mit über 50% Nachlass gekauft – was ich irgendwie fast bereue. :|

Letztlich werden nur Fizbin-Mitarbeiter wirklich sagen können, warum Fizbin nicht genug Gewinn abgeworfen hat. Mein Spiel des Jahres 2024 war ein Thunderful-Spiel (SteamWorld Heist II), deshalb hat's mir wirklich übel weh getan, dass sie trotzdem rote Zahlen schreiben.
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Kikimora
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Kikimora »

"das hat offensichtlich nicht funktioniert, weil Double Fine den Indiestempel auf der Stirn trug"
Dass das "deshalb" nicht funktioniert hat, ist ja jetzt nur eine Annahme. Man könnte auch sagen, es hat nicht überzeugt, weil Double Fine durch vorherige Releases und nicht gehaltene Versprechen das Vertrauen der Spieler verspielt hat?

Naja, ich habe es nicht gekauft, weil schon der erste Teil zwar absolut genial und wunderschön war, aber das Gameplay mir zu frustrierend ...
Letztlich werden nur Fizbin-Mitarbeiter wirklich sagen können, warum Fizbin nicht genug Gewinn abgeworfen hat.
Mein Gefühl ist da immer noch, dass es nicht "genug" war, weil Investoren den Hals nie voll bekommen und ewiges Wachstum erwarten, was aber niemand liefern kann.
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Re: Studio Fizbin wird geschlossen

Beitrag von Marder001 »

Na ja, ich bin mir nicht mal so sicher, ob das in diesem Fall nur (oder überhaupt) an Studio Fizbin liegt.

Es sieht so aus, als hätte sich der schwedische Mutterkonzern durch massive und nicht gut durchdachte Zukäufe in den letzten Jahren aufgebläht, ist dadurch in Finanznöte geraten und muss sich nun gesund schrumpfen. Und dabei kommt leider auch Fizbin unter die Räder.
Siehe meinen Eingangspost und hier:

https://www.gameswirtschaft.de/wirtscha ... en-230224/
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