Auch ich habe mich gestern abend ins Schneetreiben begeben und bin munter durch den Abschnitt gestapft. Laut Steam habe ich ca. 3,9 Stunden mit dem Spiel verbracht; da ich zwischendurch aber nicht immer am Bildschirm war, während das Spiel weiterlief, dürften es eher 3 Stunden gewesen sein, und das in sehr gemütlicher Spielweise, in der alles ausgiebig untersucht und manches auch außerhalb des Spiels nachgeschlagen wurden.
Mein erster Eindruck war dank der recht eigenwilligen Art der Charaktere, sich zu artikulieren, doch etwas befremdlich. Mich hat das an Serien wie
Pingu erinnert, wo die Protagonisten auch viel labern, ohne dass der Zuschauer etwas versteht. Aber das nennt man wohl "Grammelot" und ist doch noch mal etwas anderes. Im Laufe der Zeit konnte ich mich aber sogar an Toves und Lars' ständige Lautäußerungen gewöhnen. Und die wunderschöne Musik, die zum Träumen einlädt, entschädigt einen sowieso dafür.
Mit der Steuerung hatte ich dagegen keine Probleme, auch wenn es ungewohnt ist, ein Adventure komplett mit der Tastatur zu spielen.
mudge hat geschrieben:Danke, Kikimora: Es war mir nicht klar, *wo* es in Skandinavien spielt. Schweden also!
Kann man das wirklich sagen? Der "Snögubbe" scheint zwar dafür zu sprechen, kurz zuvor sagt Tove aber zu dem Baum auch "Beklager", als sie sich entschuldigt. Das scheint norwegisch für "Tut mir leid" zu sein. Oder sagt man das in Schweden auch (ich kann keine der beiden Sprachen)? Vielleicht ist diese Unklarheit auch beabsichtigt, weil die Geschichte eben mehr als Märchen verstanden werden soll. Jedenfalls muss es ein Land sein, in dem selbst im tiefen Winter noch Schmetterlinge herumfliegen.
Den geruhsam startenden Handlungsabschnitt zu Hause fand ich schön und hätte gern noch etwas mehr über die Familie erfahren. Es drängen sich ja einige Fragen auf:
Wodurch ist die Mutter gestorben - hatte sie einen Autounfall?
Was ist im Brunnen? Tove sagt ja etwas wie "Ob noch alles dort unten ist?" Haben Sie
dort etwa die Leiche der Mutter versteckt?

Einem Mädchen, das seine Haustiere "Stoker" und "Shelley" nennt, ist schließlich alles zuzutrauen. Die Katze hat wahrscheinlich "Lovecraft" geheißen.
Warum hat ein Kind, das noch keinen Führerschein hat, schon einen
Kofferraum vor dem Bett stehen? "Autokauf in Raten"?
Was für Schlaftabletten sind das, die den Vater trotz des ganzen Radaus durchschlafen lassen? Der Vater heißt übrigens Henrik, was die nordische Form von "Heinrich" ist und laut Wikipedia "Herrscher des Heimes" bedeutet. Na, ein toller Herrscher ist das, der nicht mal mitbekommt, dass sein Heim von einem Monster zerstört wird. Die eigentliche Herrscherin ist hier offensichtlich Tove, deren Name sich wohl von Thor ableitet und damit auf einen mächtigen Charakter hindeutet.
Bevor diese Fragen beantwortet werden konnten, überschlugen sich dann aber auch schon die Ereignisse und man fand sich in einer noch viel unwirklicher werdenden Welt vor. Alles nur ein Traum? Dann entdeckte ich aber einen Kreisel, drehte ihn mal, und nach kurzer Zeit fiel er um. Wer
Inception gesehen hat, weiß, dass das gegen die Traum-Hypothese spricht (im Traum würde der Kreisel sich dort endlos weiterdrehen).
Bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon auf den nächsten Spielabschnitt!