Daedalic

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Joey
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Re: Daedalic

Beitrag von Joey »

Nun ja, wenn ein Spiel NUR aus einer Story besteht, dann würde mir wohl auch ein Let's Play reichen. Aber so ein Spiel würde ich mir wohl sowieso nicht kaufen, denn ich bin Adventure-Spieler und möchte von einem Spiel auch geistig gefordert werden. Ich möchte Rätsel haben, nicht nur Story. Sonst schau ich mir lieber gleich einen Film oder eine Serie im TV an.
Wenn so viele Leute mit dem reinen Anschauen zufrieden sind, sollten sich die Entwickler wohl mal Gedanken darüber machen, warum das so ist und warum keiner motiviert wird, dieses Spiel auch wirklich zu spielen.
Eine nette Story alleine macht nunmal kein gutes Adventure aus.
Vielleicht sollten diese Entwickler dann lieber in die Filmbranche wechseln...
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Loma
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Re: Daedalic

Beitrag von Loma »

Joey hat geschrieben: 16.06.2019, 02:35 Nun ja, wenn ein Spiel NUR aus einer Story besteht, dann würde mir wohl auch ein Let's Play reichen. Aber so ein Spiel würde ich mir wohl sowieso nicht kaufen, denn ich bin Adventure-Spieler und möchte von einem Spiel auch geistig gefordert werden.
Und da liegt vermutlich auch ein Knackpunkt, weshalb der Mehrwert des Selbstspielens allmählich schwindet. Rätsel, deren Lösen ein Gefühl der Befriedigung verschaffen können, werden weniger, so dass das bisserl Klickerei, das noch anfällt, auch schon wurscht ist.
Die zunehmende mangelhafte Aufmerksamkeitsspanne und fehlende Geduld kommen natürlich auch noch hinzu. Heute muss vorzugsweise ja immer alles schnell gehen...
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Re: Daedalic

Beitrag von Kikimora »

Ja, und dann ist es auch kein Wunder, wenn Entwickler versuchen, das Design ihrer Spiele an dieses neue Konsumverhalten anzupassen.
Auch wenn uns hier das nicht gefällt.

Wenn Daedalic Filme statt spiele machen würde, fänd ich das jedenfalls schade. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass ein Satinavs Ketten, Memoria, Night of the Rabbit oder The Whispered World als Film auch gut hätte funktionieren können. Ein Ersatz für ein Spiel kann ein Film nie sein.

Aber okay, dafür ploppen ja wenigstens heutzutage aus der Indie-Richtung (oder von WEG) immer wieder mal kleine Spieljuwelen auf. Es muss nicht Daedalic sein, wenn sie das Risiko nicht mehr eingehen können ...
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Vainamoinen
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Re: Daedalic

Beitrag von Vainamoinen »

Die Sache mit dem Gollum-Spiel lese ich ja erst jetzt. Naja, ich habe in diesem Jahrzehnt bereits überlebt, wie Peter Jackson sich in drei unfassbar schlechten Filmen über mein danach-nicht-mehr-Lieblingsbuch erbrochen hat, da schaffe ich die Sméagol-Einsargung auch noch. Nur könnten die wirklich mal aufhören, mit der Idee zu werben, dass anspruchsvolle Tolkien-Fans damit zufrieden sein könnten. 500 Jahre in den Misty Mountains, Fische fangen und gelegentlich mal einen Goblin (ja, die hießen tatsächlich nicht "Orks") meucheln, geilomat. ;)
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Kikimora
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Re: Daedalic

Beitrag von Kikimora »

Gollum sieht das vielleicht anders. :D
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Arbeus
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Re: Daedalic

Beitrag von Arbeus »

Vainamoinen hat geschrieben: 16.06.2019, 14:30 Die Sache mit dem Gollum-Spiel lese ich ja erst jetzt. Naja, ich habe in diesem Jahrzehnt bereits überlebt, wie Peter Jackson sich in drei unfassbar schlechten Filmen über mein danach-nicht-mehr-Lieblingsbuch erbrochen hat, da schaffe ich die Sméagol-Einsargung auch noch. Nur könnten die wirklich mal aufhören, mit der Idee zu werben, dass anspruchsvolle Tolkien-Fans damit zufrieden sein könnten. 500 Jahre in den Misty Mountains, Fische fangen und gelegentlich mal einen Goblin (ja, die hießen tatsächlich nicht "Orks") meucheln, geilomat. ;)
da stehst du wohl ziemlich alleine da, HdR gefällt wohl den meisten. Aber jedem das seine.
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Kikimora
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Re: Daedalic

Beitrag von Kikimora »

Ich unterstelle Vainamoinen mal, dass er nicht den Herrn der Ringe, sondern die Verfilmung vom "Hobbit" meint ... die HdR-Verfilmung stammt nämlich nicht aus diesem Jahrzehnt.

Wenn ja, stelle zumindest ich mich dazu. ;)
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Uncoolman
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Re: Daedalic

Beitrag von Uncoolman »

Ich glaube auch, dass die meisten eher den „Hobbit“ als den „Herrn der Ringe“ ihr Lieblingsbuch nennen. Das pseudometaphysische Endzeitdrama-Monsterwerk um den Ring ist doch heute arg mühsam zu lesen, während der Hobbit jung, unverbraucht, kurz und abenteuerlich war...
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Joey
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Re: Daedalic

Beitrag von Joey »

Der Hobbit war ein Kinderbuch. Der Herr der Ringe ein Epos. :wink:
Ich persönlich liebe beide. Jedes ist auf seine Art wundervoll!
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Uncoolman
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Re: Daedalic

Beitrag von Uncoolman »

Interessant finde ich, dass dieses Sättigungsgefühl bei Egoshootern oder Rollenspielen eher nicht auftritt. Oder kennt jemand jemanden, der sich 6 Stunden lang "War of Warcraft" oder „Bioshock“ angeschaut hat, um dann zu sagen: „nee, will ich nicht mehr spielen, ich hab ja schon alles gesehen“? Offenbar ist der Drang, etwas selbst zu machen, wirklich auf dem Rückzug - aber warum nicht beim Ballern und Zeitereignissen? Ich persönlich finde Ballern oder Herumturnen in Spielen viel anstrengender als Rätsellösen - aber möglicherweise ist es bei vielen Menschen genau andersrum.
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Re: Daedalic

Beitrag von k0SH »

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Re: Daedalic

Beitrag von Uncoolman »

k0SH hat geschrieben: 21.06.2019, 22:50 Interview:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ga ... h-100.html
Dort wird „Sea of Solitude“ vorgestellt (gehört jetzt irgendwie nicht direkt zum Thema „Daedalic“...). Da mir „Submerged“ für die PS4 supergut gefiel, wundert mich jetzt doch die grafische und thematische Ähnlichkeit beider Spiele. Sicher nicht die inhaltliche Ähnlichkeit, - aber junge Frauen, die in einer überschwemmten (postapokalyptischen?) Stadt mit einem Motorboot umherfahren und Aufgaben lösen müssen, sind ja thematisch nun nicht SOOO weit voneinander entfernt. Während es in „Submerged“ um die Rettung des Bruders durch Aquawesen und mythische Biologie geht, ist in „Sea of Solitude“ wohl die innere Depressionsbewältigung und die Bekämpfung von Alpträumen das Spielmoment. Da „Sea of Solitude“ von einer EntwicklerIN stammt (Cornelia Geppert), freue ich mich auf einen anderen, nämlich weiblichen Blickwinkel. Es ist immerhin eine deutsche Produktion - und als Mosaik-Comiczeichnerin hat Frau Geppert bereits einiges abgeliefert.
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Re: Daedalic

Beitrag von Kikimora »

Ja cool. Sea of Solitude sieht extrem interessant aus. Submerged habe ich jetzt noch nicht gespielt, wenn auch auf irgendeiner "irgendwann mal spielen"-Liste ... ich finde es jetzt grafisch gar nicht mal so ähnlich. Sea of Solitude lebt ja offensichtlich von diesem Kontrast zwischen "alles sieht total happy und farbenfroh und leuchtend aus" vs "graue Düsternis". Das hab ich zumindest bei Submerged so nicht gesehen, in den Bildern, die ich davon kenne. Die setzen zwar auch auf Stilisierung, aber die Farbgebung ist weniger fokussiert, realistischer. Kann man vielleicht ein bisschen mit Impressionismus (Submerged) vs Expressionismus (Sea of Solitude) vergleichen.

Aber klar, das Setting sieht auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Und sicherlich hat die Entwicklerin von Sea of Solitude Submerged auch gespielt und sich davon auch inspirieren lassen. Beim Gameplay scheint mir in Sea of Solitude mehr Action drinzustecken. Und ich schätze, die Umgebung ist deutlich bedeutungsgeladener.

Mich stört es jedenfalls jetzt nicht sooooo sehr, dass die Spiele so ein scheinbar ähnliches Setting haben, und Sea of Solitude hat mich jetzt eher auch nochmal auf Submerged neugierig gemacht, sodass ich mir wohl beide mal anschauen werde. Das eine ersetzt sicherlich nicht das andere.

Tja äh ... das Video fand ich jetzt auch irgendwie interessanter als das Interview mit Carsten, weil es da für mich nichts Neues zu lesen gab. :D
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Re: Daedalic

Beitrag von Uncoolman »

aeyol hat geschrieben: 22.06.2019, 18:59
Tja äh ... das Video fand ich jetzt auch irgendwie interessanter als das Interview mit Carsten, weil es da für mich nichts Neues zu lesen gab. :D
Dito.

Nein, ich hatte die Ähnlichkeit nur erwähnt, weil mir auffiel, dass plötzlich zwei gleichartige Themenspiele mit Wasser vorkommen. Und vorher irgendwie nie. Liegt wohl am Trend der Zeit (Erwärmung, Überflutung, Endzeit, ...). Ja, die Grafik ist auch nicht vergleichbar, obwohl viele Spiele jetzt mehr Wert auf grafische Effekte legen. Es ist nicht mehr superrealistisch, sondern hat einen entsprechenden Kunststil.
Ich glaube auch, dass mit der Bekämpfung von Riesenraben (so kam es mir im Video vor) und verschiedenen Wasserständen eine ganz andere Aktionsebene gewollt ist als in „Submerged“. Das war eigentlich sehr langweilig, weil es nur ums Klettern und Sammeln ging. Es ist einfach ein „Entspannungsspiel“.

Da ich die „Säulen der Erde“ nie gelesen habe, kann ich zu Daedalic wenig sagen. Ich verzeihe es ihnen nie, dass sie das Steampunk-Spiel nicht mehr rausbringen. Ansonsten stört mich bei Daedalic immer die Hardware-Komponente. Es gibt kein Spiel (!!), dass fehlerfrei funktionierte. Einige ließen sich nicht mal korrekt durchspielen. Und dass trotzdem so viel Performance für verhältnismäßig einfache 2D-Klick-Grafik gefordert wird. Am Anfang lag das sicher am Programm Visionaire, das ganz schön energie- und speicherhungrig ist. Aber irgendwann hätten sie es doch hinkriegen müssen...
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Re: Daedalic

Beitrag von Kikimora »

Wieso "plötzlich"? Submerged ist 2015 erschienen, Solitude kommt vier Jahre später. Ich könnte mir auch denken, dass Submerged gewisse Erwartungen nicht erfüllt hat ("langweilig" - reine Exploration- und Sammel-Spiele sind eben nichts für jeden, und ich denke das ist wohl auch der Grund, warum ich da eben nicht so blind zugeschlagen habe, wie ich es bei Solitude vermutlich tun werde), und Solitude aus dem "Sujet" versucht, mehr rauszuholen.
Da Solitude autobiografisch ist, ist es jedenfalls natürlich naheliegend, dass die Protagonistin des Spiels ebenfalls weiblich ist. Diese Überschneidung "ist dann" also eben so. Könnte man natürlich von vielen Spielen, die männliche Protagonisten haben, sonst auch sagen "ja schon wieder so ein Spiel mit einem männlichen Protagonisten". :D

Mit Böötchen durch eine halb versunkene Stadt fahren, ist natürlich was anderes. Aber wie ich grad gelesen habe, wollte Submerged auch so eine Einsamkeit ausdrücken. Vielleicht ist das ein gängiges Bild/Symbol von Einsamkeit, welches mir nicht so bekannt/bewusst ist.
Aber ich denke, jeder wird die beiden Spiele vergleichen. Denke aber auch, dass Solitude, auch wenn es später erscheint, sich nicht verstecken muss. Mich spricht es erstmal deutlich mehr an, wirkt auf mich nicht "schlecht kopiert".

Back to Topic:
Zu Daedalic und der Hardware bzw Performance-Optimierung ihrer Spiele: Das nehm ich ihnen jetzt nicht so übel. Man kann nicht garantieren, dass ein Spiel auf jeglicher möglicher Hardware-Kombination einwandfrei läuft. Aber ich glaube ich habe mit meiner Kombination auch einfach Glück, dass viele Spiele laufen. Sonst wäre ich vermutlich auch sauer.
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