Vorweg: Ich mag keine Kopierschutzmaßnahmen, die mich einschränken oder belästigen. Dazu zähle ich, dass ein Objekt evtl. nicht läuft, dass ich Änderungen an meinem System vornehmen muss, ein Produkt nicht so gebrauchen kann, wie ich es gewohnt bin (daher kommen mir keine CDs mit Kopierschutz ins Haus) und lange, störende Hinweise (Einblendungen bei DVDs, die nicht übersprungen werden können). Die Einschränkungen sind nicht alle gleichwichtig, so ist der letzte Punkt zwar störend, aber nicht kaufentscheidend, was aber vermutlich nur so ist, dass alle DVDs diese Hinweise einblenden. Manchmal kann natürlich auch der Inhalt einer CD etc. so gut sein, dass man die Hürden hinnimmt, das ist bei jedem Menschen und Produkt anders. Jeder hat andere Kaufverhalten, so wird auch jeder anders reagieren, den einen ärgern Kopierschutzmaßnahmen mehr, den anderen weniger.
Aber: Wer oder was ist denn Schuld an den Maßnahmen? Es ist ja nicht direkt die Firma, die den Kopierschutz für sein Produkt benutzt, denn gäbe es keine Raubkopierer, würde die Firma den Kopierschutz auch nicht verwenden. Ob es nun eher gut oder eher schlecht für die Verkaufszahlen ist, ist letztendlich egal. Erstens weiß niemand, was nun in der Realität anders laufen würde und zweitens hat die Firma auf jeden Fall das Recht auf einen Kopierschutz.
Es ist ja nicht so, dass die Kunden, die mit Kopierschutzmaßnahmen nichts am Hut haben, nicht dagegen vorgehen können. Sie können ganz einfach das Produkt nicht kaufen, sie können sich bei den Verantwortlichen sachgerecht beschweren und sie können aufhören, Raubkopien zu besorgen.

Es ist ganz sicher so, dass viele Raubkopierer Spiele, MP3s und Filme nur kopieren, weil sie es sammeln – ich habe das selbst so getan – aber im Grunde ist gerade das ja das dämlichste überhaupt.

Die Firmen sind genauso Schuld. In dem sie immer mehr und mit immer unglaubwürdigeren Argumenten gegen ihre Kunden wettern, machen sie sich nicht gerade beliebt. Vielleicht führt das bei dem einen oder anderen auch zu der Haltung: „Was soll ich dem mein Geld geben, der mich eh beschimpft oder Blödsinn erzählt?“
Es gibt viele Punkte, in denen die Produzenten übertreiben. Falls dtp noch mitliest: Das ist
nicht auf euch bezogen.
Um mein letztes Argument ein wenig zu unterstützen noch ein Beispiel: Es sind nicht wirklich nur die Raubkopien, die den Absatz schrumpfen lassen. Was ist z.B. mit eBay? Viele Verkaufen dort ihre gekauften Spiele weiter, so dass generell weniger neue Spiele im Umlauf sein müssen, um trotzdem die gleiche Anzahl an Spielern zu erreichen. Früher hat man vielleicht im kleinen Privat verkauft, aber garantiert war der Umfang damals deutlich geringer.
galador1 hat geschrieben:auch das mit denn löschen bestimmter programm sehe ich nicht so tragisch. (auch wenn ich es nicht wirklich gutheiße) da hat man noch den vorteil, das es danach wenigstens spielen kann und nicht das geld unsonst ausgegeben hat.
Aber was ist mit dem Programm, das man evtl. gekauft hat und braucht? Dann hat man auch Geld umsonst ausgegeben.