Richtig, es gab zu den Kopfsteinpflastern widersprüchliche Angaben. Die Angabe mit Dresden bezieht sich auf Aussagen des deutschen Architekten, der den Bau dieses Parks geleitet hat. Diese Aussage steht u.a. in dem zweiten Link im Lösungsspoiler:
Hallo Stefan San und Deine liebe Frau! Nach langer Zeit habe ich mal wieder im Internet nach dem "Glücks Königreich" in Obihior geschaut. War total begeistert, dass es das -wenn auch als Ruine- immer noch gibt. Ich bin damals 1988/89 der Chefarchitekt für dieses Konstrukt gewesen. Der Initiator, Herr Atsuo Nishi, hat mich und meinen Partenr, Karl-Hermann Schwabe, aus Gudensberg bei Kassel engagiert, weil wir zu dieser Zeit die absoluten Experten für die Erhaltung historischer Kulturdenkmäler und insbesondere für Fachwerkhäuser waren. Ich war zu der Zeit als Denkmalpfleger der Stadt Kassel und als Architekt mit meinem Kollegen Schwabe tätig. Die meisten Bauwerke habe ich nach Vorbildern aus Kassel rekonstruiert, die im Krieg zerstört worden waren. Ausserdem haben wir zwei historische Fachwerkhäuser aus der Zeit um 1700 in Deutschland abgebaut, verschifft und in Obihiro mit echt deutschen Zimmerleuten wieder aufgebaut. Da die Japaner ja alle ihre Bauwerke alle ca. 100 Jahre abreissen und wieder neu aufbauen, sind diese beiden nordhessischen Fachwerkhäuser jetzt die ältesten Bauwerke in Japan!!! Die Pflastersteine stammen übrigens aus Dresden und nicht aus Ost-Berlin. Ich könnte noch viele Geschichten zu dieser Episode erzählen, denn ich war fast 1 1/2 Jahre in Obihiro! Die ganze Geschichte hat auch einen sehr ernsten gesellschaftspolitischen und historischen Hintergrund, der sehr viel mit der mytholigischen und ideologischen Nähe der Grimmschen Märchen und dem Schintoismus zu tun hat.... Aber dazu vielleicht später einmal? Seid gegrüsst von Rother San aus jetzt aus Dresden - woher die Pflastersteine kommen...Ciao!
Ich hatte in der Urversion auch konkret Dresden genannt, aber durch die widersprüchlichen Angaben in manch einem Zeitungsbericht dann zu DDR verallgemeinert, was es dann fieserweise auch etwas schwerer machte.
Die Aussage zu den Fachwerkhäusern ist ebenfalls oben enthalten, auch wenn die Jahreszahl hier gerundet wurde. Andere Berichte weisen das genaue Datum mit 1702 aus. Ich hatte hierzu auch noch recherchiert und tatsächlich ist es so, dass Japan Gebäude lieber abreißt und neu errichtet als sie instandzusetzen. Das alleine war mir aber zu gefährlich, sodass ich der obigen Aussage auch selbst keinen Glauben geschenkt habe, aber wie Anke schon sagte, war die Insel Hokkaido zu jener Zeit nur äußerst dünn besiedelt und so scheint es tatsächlich der Fall zu sein, dass die Fachwerkhäuser aus Hessen (ich glaube konkret aus der Nähe von Wiesbaden) heute die ältesten Gebäude der Insel sind. Übrigens hatte sich der Betreiber damals zu verpflichtet, diese zurückzugeben, wenn sie nicht mehr benötigt würden, da diese unter Denkmalschutz standen. Man darf gespannt sein, wann der Reimport erfolgt.
